Kaysersberg

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Kaysersberg
Kaysersberg (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département Haut-Rhin
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Gemeinde Kaysersberg Vignoble
Koordinaten 48° 8′ N, 7° 16′ OKoordinaten: 48° 8′ N, 7° 16′ O
Postleitzahl 68240
Ehemaliger INSEE-Code 68162
Eingemeindung 1. Januar 2016
Status Commune déléguée
Website www.ville-kaysersberg.fr

Blick auf Kaysersberg

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Kaysersberg (im alemannischen Ortsdialekt Kaisersbari[1], welsch Kèysprè) ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 2.426 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est. Die frühere Reichsstadt gehörte zuletzt zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé und zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines. Kaysersberg ist der Geburtsort des Nobelpreisträgers Albert Schweitzer.

Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die früheren Gemeinden Kaysersberg, Kientzheim und Sigolsheim zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Kaysersberg Vignoble zusammengelegt.

Geografie

Kaysersberg liegt im Tal des Flusses Weiss, nordwestlich von Colmar an der Elsässer Weinstraße. Das Gebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

Luftbild von Kaysersberg, 1916

Wahrscheinlich befand sich an der Stelle der späteren Stadt bereits in römischer Zeit eine Siedlung. Das Tal der Weiss wurde im Mittelalter als wichtiger Verbindungsweg zwischen der Rheinebene und Lothringen genutzt. Als Castrum Keisersberg wurde die Siedlung 1227 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zum Schutz dieser wichtigen Wegstrecke ließ der Stauferkaiser Friedrich II. den günstig gelegenen Platz, an dem vermutlich bereits eine Burg gestanden hatte, vom kaiserlichen Schultheiß Wölflin erwerben und (erneut?) befestigen. 1293 erhielt Kaysersberg das Stadtrecht, nahm aufgrund des regen Handels einen raschen Aufschwung und trat 1353 als Freie Reichsstadt dem Zehnstädtebund bei. Bald gewann auch der Weinbau an Bedeutung: Von dem hier ansässigen kaiserlichen Vogt Lazarus von Schwendi (1522–1584) wird erzählt, dass dieser, als Heerführer gegen die anrückenden Türken in Ungarn dienend, von dort die Tokajerrebe mitgebracht haben soll. Im Westfälischen Frieden 1648 fiel die Stadt an Ludwig XIV. und blieb fortan, außer zwischen 1871 und 1918, französisch. Seiner kaiserlichen Privilegien und seiner strategischen Bedeutung beraubt, fiel Kaysersberg nach 1648 sehr rasch in weitgehende Bedeutungslosigkeit. Nach der Französischen Revolution hieß der Ort vorübergehend Mont-Libre. Heute ist die kleine Stadt mit ihrem gut erhaltenen, pittoresken Altstadtkern ein beliebtes Ausflugsziel.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2013
Einwohner 2821 2979 2949 2707 2755 2676 2720 2701
Quelle: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

Auf vielen Häusern, hohen Masten und Kirchen sieht man Storchennester, sitzende, an- und abfliegende Störche. Dies ist besonders im Frühjahr während der Paarungszeit und Aufzucht der Jungvögel ein Spektakel.

Bauwerke

  • Die im Mittelalter entstandene Burg Kaysersberg ist noch als mächtige Burgruine erhalten geblieben, zu der von der Stadt zwei Fußwege führen. In den Bergfried wurde eine neue Treppe aus Beton eingebaut; die Turmspitze ist über diese frei zugänglich.
  • In der Kirche Sainte-Croix (Heilig Kreuz) findet sich eine übergroße Christusfigur und ein Schnitzaltar von Hans Bongart aus dem Jahr 1518.[2]
  • Das ehemalige Rathaus (Hôtel de ville) ist ein sehenswerter Renaissancebau (1604) mit Innenhof.
  • In der Altstadt finden sich weiterhin viele reich verzierte Fachwerkhäuser.
  • Teile der alten Stadtbefestigung inklusive 2 Türme.

Museen

  • Das örtliche historische Museum (frz.: Musée local historique) ist in einem Steinhaus aus dem Jahre 1521 untergebracht und zeugt von der Geschichte der Region.
  • Das Albert-Schweitzer-Museum (frz.: Musée Albert Schweitzer) bietet Ausstellungsstücke aus dem Leben des 1875 in Kaysersberg geborenen Missionsarztes Albert Schweitzer.

Gemeindepartnerschaften

Kaysersberg pflegte eine Partnerschaft mit Lambaréné in Gabun (Afrika), wo der in Kaysersberg geborene Albert Schweitzer in dem von ihm gegründeten Urwaldhospital gewirkt hatte. Seit 2008 bestand auch eine Partnerschaft zur belgischen Gemeinde Perwez in Wallonien.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Theodor Franz Xaver Hunkler: Geschichte der Stadt Colmar und der umliegenden Gegend, Colmar 1838, S. 457–464.
  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 675–681.

Einzelnachweise

  1. Foto von zwei Ortsschildern mit den beiden Schreibweisen des Stadtnamens. (Memento des Originals vom 12. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.unsri-heimet.eu
  2. Inneneinrichtung der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau@1@2Vorlage:Toter Link/www.mitte-sued-ka.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , mitte-sued-ka.de, abgerufen am 5. Januar 2015

Weblinks

Commons: Kaysersberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien