Kiehnsee

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Kiehnsee
Geographische Lage Gemeinde Angermünde, Landkreis Uckermark, Brandenburg, Deutschland
Zuflüsse keine
Abfluss keine
Inseln kein
Orte am Ufer kein
Ufernaher Ort Steinhöfel, Neuhaus, Poratz
Daten
Koordinaten 53° 4′ 6″ N, 13° 49′ 26″ OKoordinaten: 53° 4′ 6″ N, 13° 49′ 26″ O
Kiehnsee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 58 m
Fläche 6,7 ha
Länge 450 m
Breite 115 m
Maximale Tiefe 4,5 m
Der Kiehnsee (Kühnsee) auf dem Urmesstischblatt 2948 von 1826

Der Kiehnsee ist ein natürlicher See auf der Gemarkung von Steinhöfel, einem Ortsteil der Stadt Angermünde im Landkreis Uckermark (Brandenburg). Es ist ein Grundwasser-Durchströmungssee ohne Zu- und Abfluss mit stark schwankendem Seespiegel.

Lage

Der Kiehnsee liegt knapp einen Kilometer südsüdwestlich von Neuhaus, etwa 2,2 km ostnordöstlich von Poratz. Etwa 2,7 km südöstlich liegt der Wohnplatz Redersnwalde und etwa 2,5 km ostnordöstlich der Wohnplatz Luisenthal. Nordwestlich liegt der Laagensee, südwestlich der Briesensee und östlich liegen Warnitzsee und Schönebergsee. Der See liegt völlig vom Wald umgeben im Naturschutzgebiet Poratzer Moränenlandschaft.

Hydrologie und Ökologie

Der Kiehnsee ist ein Grundwasser-Durchströmungssee und hat keinen Zu- und/oder Abfluss. Er ist 6,7 ha groß, etwa 450 Meter lang und maximal 115 Meter breit. Die größte Tiefe beträgt etwa 4,5 m, ist jedoch entsprechend dem Seespiegel schwankend. Der Seespiegel liegt auf etwa 58 m ü. NHN, er ist aber stark schwankend und sinkt tendenziell ab.[1] Der Kiehnsee ist morphologisch ein Kesselsee, in den bei hohen Grundwasserständen Wasser aus dem Becken des Briesensee in den Kiehnsee drückt. In den benachbarten Seen Briesensee und Warnitzsee, ebenfalls Grundwasser-Durchströmungsseen, wurden in den letzten 40 Jahren Seespiegelschwankungen bis zu drei Meter registriert.[2] Der Trophie-Index war in den Untersuchungsjahren 1992/94 2,8 (0 eutroph, aber eher an der unteren Grenze zu mesotroph). Der Wasserkörper ist nicht geschichtet.

Der eutrophe Klarwassersee war bis vor wenigen Jahren von Rauem Hornblatt (Ceratophyllum demersum), Quirligem Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum) und Mittlerem Nixenkraut (Najas marina var. intermedia (Wolfg. ex Gorski) Rendle) dominiert. Bis Anfang der 2000er-Jahre war der Seegrund noch durch Feine Armleuchteralge (Chara delicatula) besiedelt. Bei einer Untersuchung des Sees 2014 wurde der vollständige Verlust der Unterwasserpflanzen festgestellt.

Zwischen dem Briesensee und dem Kiehnsee gibt es in offenen Bereichen der Kiefernwälder noch das Blaugrüne Schillergras (Koeleria glauca).[1] Als weitere Besonderheit wurde im Gebiet zwischen Friedrichsfelde und Kiehnsee der Moorfrosch (Rana arvalis) festgestellt. Der Kiehnsee wird nicht (mehr) bewirtschaftet.

Geschichte

Der Name ist von brb. Kien = Kiefer abgeleitet.[3] Er könnte der See sein, der 1375 im Zusammenhang mit dem später wüst gefallenen Dorf Schöneberg als Motzsee genannt ist, neben Warnitzsee und Schönebergsee.[4] Im Urmesstischblatt Nr. 2948 Friedrichsfelde von 1826 erscheint er als Kühnsee.

Literatur

  • Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2, Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V., LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam 1996, DNB 948923989.

Einzelnachweise

  1. a b Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplan für das FFH-Gebiet Poratzer Moränenlandschaft Landesinterne Nr. 140, EU-Nr. DE 2948-304. Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg, 2019 PDF; 9,1 MB.
  2. Martin Theuerkauf, Mathias Küster, Knut Kaiser: Fluctuating lake levels in humid climates: a suitable proxy of past precipitation. Geophysical Research Abstracts, 18: EGU2016-13849. EGU General Assembly 2016 ResearchGate
  3. Reinhard E. Fischer (Mitautoren: Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer & Cornelia Willich): Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0, S. 135.
  4. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, S. 880/81.

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