Klettergarten

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Kletterer im Klettergarten, "Toprope"-gesichert

Ein Klettergarten ist eine Kletteranlage an natürlichen Felswänden, in Steinbrüchen oder an Gebäuden. Manchmal werden auch Seilgärten als Klettergärten bezeichnet.

Aufbau

Geeignete Felsen und Wände werden mit Bohrhaken, Umlenkern und anderen Sicherungsmitteln so präpariert, dass sich Sportkletterer mit geringem Aufwand sichern und bei vergleichsweise geringen objektiven Gefahren (z. B. Steinschlag) klettern können.

Die Kletterrouten sind in Schwierigkeitsgrade eingestuft. Die Klassifizierungen unterscheiden sich innerhalb Europas und auch innerhalb Deutschlands. Allerdings sind diese Einordnungen nur Richtwerte, da es auch auf körperliche Gegebenheiten wie z. B. die Größe ankommt, ob eine Route einfach ist oder nicht. Das unterscheidet den Klettergarten von anderen Klettereinrichtungen, die oft so geplant werden, dass möglichst viele Menschen die Routen begehen können.

Die Wegführung der Routen sowie ihren Schwierigkeitsgrad können aus Topos entnommen werden, die es teilweise im Internet gibt, meistens aber in Kletterführern für ein ganzes Klettergebiet zusammengefasst sind.

Um eine Felswand als Klettergarten auszubauen, bedarf es in der Regel auch eines Errichters und Erhalters der Kletteranlage. Diese Errichter/Erhalter sind zumeist Sektionen der örtlichen Alpenvereine oder andere auf dem Gebiet des Klettersports tätige Vereine, teils auch engagierte Einzelpersonen. Klettergärten werden zudem auch für gewerbliche Zwecke von Bergsteigerschulen zum Abhalten von Kletterkursen benutzt. Dies setzt voraus, dass die Umgebung relativ sicher ist und auch entsprechend leichte Routen vorhanden sind.

In den Alpen befinden sich manche Klettergärten in der Nähe von Alpenvereinshütten und werden von deren Hüttenwirten eingerichtet und unterhalten.

Ablauf

Kletterer beim Abseilen

In Klettergärten sind die Routen oft steil, bis hin zu Überhängen, bei denen die Neigung größer als 90° ist.

Normalerweise werden die Routen nur nach oben beklettert. Am höchsten Punkt der Route befindet sich ein sogenannter Umlenker, beispielsweise ein fest angebrachter Karabinerhaken, in den das Seil eingehängt wird. Dadurch kann der Sichernde den Kletterer ablassen. Manchmal ist es auch möglich oder notwendig, aus der Route auszusteigen und über einen Fußweg hinunterzugehen.

Besucher

Da es in Klettergärten Befestigungsmöglichkeiten für Sicherungsmittel (z. B. Expresssets) gibt, ist ein relativ sicheres Klettern auch für Ungeübte und Kinder möglich. Außerhalb von Klettergärten muss ein Sicherungspunkt zum Teil sehr aufwändig selbst gebaut werden, z. B. indem Klemmkeile in Felsspalten verklemmt oder Bandschlingen um Felsvorsprünge gebunden werden.

Siehe auch

Weblinks