Klimakompensation

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Klimakompensation soll aktuelle Treibhausgas-Emissionen ausgleichen. Ein Ausgleich ist möglich über Verringerung von Treibhausgas-Ausstoß an anderer Stelle oder durch Endlagerung von Kohlenstoff in Kohlenstoffsenken, z.b. in Form von Graphit oder kohlenstoffhaltigen chemischen Verbindungen. Die oft genannte Aufforstung kompensiert nur dann, wenn der so gebundene Kohlenstoff nie wieder in die Atmosphäre zurück gelangt. Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow wurde ein internationales Regelwerk für einen Mechanismus zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung unter dem Pariser Übereinkommen verabschiedet, durch den für den internationale Markt für Emissionsminderungszertifikate verbindliche Normen definiert werden.[1]

Viele Umweltverbände lehnen Klimakompensation ab.

Funktionsweise

Funktionsweise der Kompensation von Treibhausgasemissionen

Für die Atmosphäre unseres Planeten ist es nicht von Belang, an welchem Ort der Erde Treibhausgase emittiert werden. Ebenso ist es für das globale Klima nicht von Belang, wo CO2 eingespart wird. Der Grundgedanke der Kompensation ist es, den Ausstoß einer bestimmten Menge an Treibhausgasemissionen, der an einem Ort der Welt nicht vermieden wird, an einem anderen Ort der Welt zu verhindern.

Diesem Zweck dienen Klimaschutz-Projekte. Das sind meist Projekte, die den Ausstoß klimarelevanter Gase vermeiden, beispielsweise Methanvermeidungs- oder Windkraftanlagen. Es kann sich auch um Senkenprojekte handeln, die der Atmosphäre Treibhausgase dauerhaft entziehen und in Kohlenstoffsenken speichern, beispielsweise durch Aufforstung. Individuen oder Unternehmen, die ihre eigenen Emissionen kompensieren wollen, erfassen diese und geben Geld für solche Projekte. Dadurch kann die eingesparte Menge an Treibhausgasen einmalig zugeordnet und somit der Bedarf an Klimaschutzprojekten gesteigert werden.

Der Transfer der Kompensationszahlung zum Klimaschutz-Projekt wird mit sogenannten Zertifikaten gesteuert. Der Besitz eines Zertifikates steht dabei für eine gewisse Menge (meist eine Tonne) CO2, die durch ein Projekt eingespart wird. Zunächst erhält der Betreiber eines solchen Projektes die Zertifikate und kann sie verkaufen, meist an Händler bzw. Kompensationsdienstleister. Wer Geld für ein Klimaschutzprojekt gibt, erwirbt solche Zertifikate. Der Vorteil dieses Prinzips ist es, dass Emissionen dort eingespart werden, wo es wirtschaftlich am günstigsten umsetzbar ist.

Allerdings muss sichergestellt sein, dass ein Projekt nur deshalb umgesetzt wird, weil es die zusätzliche Finanzierung durch den Kompensationsmechanismus erhält. Der Fachbegriff für dieses wesentliche Kriterium ist die Zusätzlichkeit der Emissionsminderungen. Außerdem muss die Emissionsminderung dauerhaft erfolgen (Dauerhaftigkeit, Permanenz-Problem). Dieses Problem wird durch nur temporär gültige Zertifikate, die immer wieder neu erworben werden müssen, oder durch ein Mehr an Kompensationsmaßnahmen angegangen.[2]

Die Klimakompensation kann sowohl von Unternehmen wie auch von Privatpersonen durchgeführt werden.[3]

Zertifizierung und Zertifikathandel

Momentan findet der Handel mit den Zertifikaten auf zwei Ebenen statt: Auf Staatenebene werden derzeit sogenannte Verpflichtungsmärkte im Rahmen des Pariser Übereinkommens ausgestaltet. Sie folgen den Märkten des inzwischen ausgelaufenen Kyoto-Protokolls nach. Neben den Verpflichtungsmärkten gibt es die freiwilligen Märkte (Voluntary Markets). Dabei prüfen unabhängige Institutionen Nutzen und Qualität der Projekte und zertifizieren diese. Die zwei am weitesten verbreiteten Standards hierfür sind der „Verified Carbon Standard“ (kurz VCS) und der „Gold Standard“ (kurz GS). Beide erfüllen die vom Kyoto-Protokoll geforderten Kriterien und Auflagen.

  • Am weitesten verbreitet ist der Verified Carbon Standard (VCS, bis 2011 Voluntary Carbon Standard). Neben der Tatsache, dass Projekte tatsächlich klimaschützend wirken, müssen die Projekte zusätzliche Kriterien bezüglich Alter und sozialem Nutzen erfüllen.[4]
  • Der weltweit strengste Zertifizierungsstandard ist der Gold Standard. Auch hierbei müssen neben der Zusätzlichkeit der Klimaschutzprojekte zahlreiche weitere Kriterien erfüllt werden, die eine nachhaltige Entwicklung in den Ländern sicherstellen sollen, in denen die Projekte realisiert werden.[5] Der Gold Standard zertifiziert sowohl Klimaschutzprojekte, die zu auf Verpflichtungsmärkten gehandelten Emissionsreduktionen führen (siehe CDM Gold Standard), als auch solche für freiwillige Märkte. Der Gold Standard wurde von WWF, SouthSouthNorth und Helio International entwickelt.

Eine freiwillige Kompensation kann sowohl auf freiwilligen Märkten als auch auf Verpflichtungsmärkten erfolgen. Umgekehrt kann aber auf einem freiwilligen Markt keine Kompensation erfolgen, um Pflichten aus dem Kyoto-Protokoll, dem Pariser Übereinkommen oder einem Emissionshandelssystem wie dem EU-ETS zu erfüllen. Der staatlich geregelte Markt ist an Börsen gebunden, in Deutschland ist das die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig.

Auf dem freiwilligen Markt werden Zertifikate außerbörslich übertragen, meist über einen Kompensationsdienstleister als Händler. Wichtig ist, dass CO2-Zertifikate von anerkannten Institutionen zertifiziert sind, zum Beispiel VCS, Gold Standard, BUND, CarbonFix, CCB Standards, DFG-Energy und anderen. Nur dann ist garantiert, dass die Zertifikate tatsächlich wirksamen Klimaschutzprojekten entstammen und nicht mehrfach verkauft werden. Die so übertragenen Zertifikate werden dann dauerhaft stillgelegt. Das britische Unternehmen Markit führt eine weltweite Datenbank (environmental registry), in der die verkauften Zertifikate auf Stilllegung geprüft werden können.

Man unterscheidet zwischen Ex-ante- und Ex-post-Zertifikaten:[2]

  • Ex-ante-Zertifikate beinhalten künftige Emissionsreduktionen. Ex-ante-Zertifikate erlauben es, Klimaschutzprojekte bereits zu ihrem Start zu finanzieren.
  • Ex-post-Zertifikate beinhalten bereits erfolgte Emissionsreduktionen. Sie vermeiden gegenüber Ex-ante-Zertifikaten das Risiko falscher Prognosen über künftige Emissionsreduktionen. Der Anbieter eines Ex-post-Projektes muss finanziell in Vorleistung gehen.

Kompensationsdienstleister

Verschiedene Organisationen wie atmosfair, myclimate Primaklima und Klima-Kollekte bewegen sich als Dienstleister auf dem freiwilligen Markt und bieten die Neutralstellung von Unternehmen, Dienstleistungen, Produkten oder Events an.[6] Sie setzen dabei vor allem darauf, einzelne besonders klimaschädliche Aktivitäten wie etwa Flüge auszugleichen. Produkte, deren Emissionen vollständig kompensiert wurden, werden häufig als „klimaneutral“ oder „klimafreundlich“ bezeichnet.

Die Kompensationsdienstleistung wird hier, bis auf wenige Ausnahmen, in internationalen Projekten erbracht. Um die Nachfrage nach nationalen Zertifikaten zu befriedigen[7] wurde mit den MoorFutures[8] ein Angebot geschaffen. MoorFutures sind regionale CO2-Zertifikate, die durch die Wiedervernässung ausgewählter Moore in Deutschland generiert werden. Neben der Klimaneutralität entsteht hier noch ein Mehrwert für Umwelt und Natur.[9]

Einen anderen Ansatz verfolgen der deutsche Verein Compensators* e.V.[10] sowie das gemeinnützige Unternehmen ForTomorrow gGmbH.[11] Sie nehmen am EU-Emissionshandel teil, kaufen dort Zertifikate auf und legen sie dauerhaft still. Dadurch stehen den Anlagen- und Kraftwerksbetreibern innerhalb des Emissionshandels weniger Zertifikate zur Abdeckung ihrer Emissionen zur Verfügung und sie sind gezwungen, ihren Ausstoß zu verringern. Im Gegensatz zur Mehrheit der Kompensationsdienstleister verringern Compensators* Emissionen innerhalb Europas.

Die Initiative „CO2-neutrale Website“[12] bietet die Emissions-Kompensation von Websites inklusive ihren Nutzern an. Eine Grundidee ist dabei überall, dass durch die Bündelung der Kompensationen die Geldbeträge möglichst effektiv für Klimaschutzprojekte eingesetzt werden können.

Kritikpunkte der Praxis

Greta Thunberg schrieb Ende 2019, Klimakompensation sei ein Bluff, „der mit großer Wahrscheinlichkeit in den allermeisten Fällen mehr schadet als nützt.“[13]

Der Bund Naturschutz bezeichnet Klimakompensation als „fragwürdig“ und „dass es oft schwierig ist, nachzuweisen, ob und, wenn ja, wie viel CO2 ein Klimaschutzprojekt tatsächlich zusätzlich eingespart hat. Bei Forstprojekten geht die Rechnung gar nicht auf: Wenn Kohle verbrannt wird, wird Kohlenstoff frei, der zuvor unter der Erde sicher und dauerhaft gebunden war. Von Baumplantagen wird es hingegen nur kurzfristig gebunden.“[14]

Greenpeace schreibt, „Kompensationsprojekte bringen einfach nicht das, was wir brauchen – eine Verringerung der Kohlenstoffemissionen“ und „sie sind eine Ablenkung von den wirklichen Lösungen für den Klimawandel.“[15]

Ablasshandel

Im gesellschaftlichen Diskurs wird Klimakompensation teilweise als eine Form des Ablasshandels bezeichnet.[16][17][18] Diese Kritik gilt vor allem Projekten zur Kompensation, die keine wirksamen Effekte haben. Ein Grund dafür können hohe Verwaltungskosten oder strittige Berechnungsmethoden sein. Die Kritik des Ablasshandels gilt auch Anbietern und Konsumenten, die freiwillige Kompensationsmaßnahmen als Ersatzhandlung für mögliche Verhaltensänderungen einsetzen.[19][20][21][22] Das Umweltbundesamt stuft Emissionsvermeidung als generell vorrangig gegenüber der Kompensation ein.[23]

Um dem Vorwurf des „Klima-Ablasses“ entgegenzutreten, legen viele Anbieter Wert darauf, ihren Kunden und Spendern Beratung anzubieten, mit dem Ziel CO2-Emissionen vermeiden oder reduzieren zu können, bevor eine Klimakompensation notwendig wird.[24]

Mangelnde Dauerhaftigkeit

Der natürliche Abbau von CO2 in der Atmosphäre kann 1000 Jahre und länger dauern.[25] Eine Kompensationsmethode müsste über diesen Zeitraum wirksam und intakt sein. Ein Negativbeispiel sind von Microsoft und BP 2016 finanzierte Ausgleichsflächen, die fünf Jahre später abbrannten.[26][27]

Rebound-Effekt

Es gibt Indizien, dass Kompensation bei Privatkunden einen nicht-ökonomischen Rebound-Effekt auslösen kann. Eine Untersuchung von Rechnungsdaten eines kalifornischen Stromanbieters ergab, dass Kunden, die an einem freiwilligen Kompensationsprogramm teilgenommen hatten, ihren Stromverbrauch gegenüber den Nicht-Teilnehmern um 1–3 % steigerten. Die Studienautoren schrieben diese Beobachtung einem Verhaltensrebound-Effekt zu.[28] Möglicherweise verringerte die Kompensation das Schuldgefühl der Teilnehmer und erlaubte ihnen, ihre Energie verbrauchenden Aktivitäten fortzuführen oder sogar noch zu steigern (→ Moralische Lizenzierung).[29]

Doppelzählung

Eine Kernfrage der internationalen Verhandlungen über Marktmechanismen im Rahmen der UNFCCC war immer wieder, wie Doppelzählungen von Emissionsminderungen vermieden werden können. Die Clean Development Mechanismen des Kyoto-Protokolls, das bis 2020 in Kraft war, wurden unter anderem in dieser Hinsicht als mangelhaft kritisiert. Die Vertragsstaaten des Übereinkommens von Paris, das das Kyoto-Protokoll ablöst, einigten sich während der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 auf Regeln, die die in Artikel 6 des Übereinkommens vereinbarten freiwilligen zwischenstaatlichen Marktmechanismen mit Leben füllen sollen. Ein neues Aufsichtsgremium, das ein zentrales Projektautorisierungssystem überwacht, einheitliche Regeln des Carbon Accounting und eine zentrale Registratur sollen unter anderem Doppelzählungen verhindern. Diese staatlichen Regeln könnten auch Leitbild für die nicht-staatlichen Märkte freiwilliger Kompensationsdienstleistungen werden.[30]

Land Grabbing

In Uganda kam es im Zuge von Klimakompensation zu Land Grabbing. Das norwegische Unternehmen Green Resources erhielt Lizenzen zum Anlegen von Baumplantagen auf öffentlichem Land, das die dort ansässigen Ureinwohnern und Bauern zuvor hatten nutzen dürfen. Die Nutzung des Landes wird ihnen nun teilweise verwehrt und ihre Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, werden dadurch stark beeinträchtigt.[31][32]

Literatur

  • Stephan Wolters, Stella Schaller, Markus Götz: Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte. Hrsg.: Umweltbundesamt. Juli 2018 (umweltbundesamt.de).
  • Franz Josef Radermacher: Der Milliarden-Joker. Wie Deutschland und Europa den globalen Klimaschutz revolutionieren können. 2018.
  • Stephan Wolters u. a.: Aktualisierte Analyse des deutschen Marktes zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen (= Climate Change. Nr. 02/2015). Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau 2015 (umweltbundesamt.de [PDF; 3,1 MB]).
  • Wolfgang Strasdas, Stefan Gössling, Heike Dickhut: Treibhausgas-Kompensationsanbieter in Deutschland. August 2010, S. 16 (atmosfair.de [PDF; 2,2 MB] Studie der HNE Eberswalde im Auftrag von Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.).
  • Deutsche Emissionshandelsstelle [DeHSt] im Umweltbundesamt (Hrsg.): Leitfaden zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen. Oktober 2008 (umweltbundesamt.de [PDF; 693 kB]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. UNFCCC: COP26 Outcomes: Market mechanisms and non-market approaches (Article 6). In: unfccc.int. UNFCCC, 19. Juni 2022, abgerufen am 19. Juni 2022.
  2. a b Umweltbundesamt (Hrsg.): Analyse und Bewertung von Waldprojekten und entsprechender Standards zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen – Kurzfassung. Dezember 2010 (umweltbundesamt.de).
  3. Klima: Warum Kompensation die Rettung sein könnte. In: Murmann Magazin. 3. Dezember 2018, abgerufen am 18. Januar 2019 (deutsch).
  4. Verified Carbon Standard. Verra, abgerufen am 2. März 2021.
  5. The Gold Standard. umweltbundesamt.de, abgerufen am 2. März 2021.
  6. Analyse des deutschen Marktes zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen. In: Umweltbundesamt. Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt, Oktober 2010, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  7. adelphi: Neue Chancen für nationale Klimaschutzprojekte im freiwilligen Kompensationsmarkt, 2015
  8. MoorFutures
  9. Bundesamt für Naturschutz: BfN-Skripten 350 (PDF), Mai 2013.
  10. Compensators*
  11. Marcus Theurer: Börse statt Bäume. In: F.A.Z. 19. September 2021, abgerufen am 1. September 2022.
  12. CO2 neutrale website
  13. @GretaThunberg. In: Twitter. 26. Dezember 2019; (nordsamisch): „Bra och lärorik serie av DN som granskar klimatkompenseringsbluffen som med stor sannolikhet gör mer skada än nytta i de allra flesta fallen.
    Det här måste bli allmän kunskap 2020.
    DN.se/om/dn-granskar-klimatkompensation/
    Deutsch: Eine gute und lehrreiche Serie von DN, die den Bluff mit der Klimaentschädigung untersucht, der mit großer Wahrscheinlichkeit in den allermeisten Fällen mehr schadet als nützt.
    Dies muss im Jahr 2020 zum Allgemeinwissen werden.
    DN.se/om/dn-granskar-klimatkompensation/
  14. Pariser Klimaabkommen erfordert radikale Transformation der Wirtschaft statt fragwürdige Technologien zum Klimaschutz. In: Bund Naturschutz. 3. Oktober 2016; (deutsch).
  15. Alia Al Ghussain: The biggest problem with carbon offsetting is that it doesn’t really work. Greenpeace, 26. Mai 2020; (englisch): „Offsetting projects simply don’t deliver what we need – a reduction in the carbon emissions entering the atmosphere. Instead, they’re a distraction from the real solutions to climate change. [...] shifting their responsibility for the climate onto the consumer.“
  16. Klimaneutral reisen: Ablasshandel fürs gute Gewissen. Stuttgarter-zeitung.de. Abgerufen am 28. Dezember 2010.
  17. FAZ.net: Klimaspende – Ein Klick ist nicht genug vom 14. Dezember 2009
  18. Klima-Ablasshandel: Der Deal mit dem schlechten Gewissen – Wissen. Stern.de. 12. März 2007. Abgerufen am 28. Dezember 2010.
  19. Ansgar Kortenjann: Ablass für Abgas — Selbstanzeige oder Fehlanzeige? Ökonomische Aspekte von Moral und Freiwilligkeit beim Klimaschutz. In: Dirk Loerwald, Maik Wiesweg, Andreas Zoerner (Hrsg.): Ökonomik und Umwelt. Springer, 2008, ISBN 978-3-531-91057-4, S. 37, 48.
  20. DeHSt 2008, Kapitel 2.2
  21. Armin Grunwald: Wider die Privatisierung der Nachhaltigkeit – Warum ökologisch korrekter Konsum die Umwelt nicht retten kann. In: GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society. Band 19, Nr. 3, Oktober 2010, doi:10.14512/gaia.19.3.6. Siehe dazu auch: Michael Bilharz, Vera Fricke, Ulf Schrader: Wider die Bagatellisierung der Konsumentenverantwortung. In: GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society. Band 20, Nr. 1, März 2011, doi:10.14512/gaia.19.3.6 (PDF – die Autoren sehen Grunwald mit seiner Ablasshandel-Kritik im Mainstream).
  22. George Monbiot: Carbon offsetting is not warding off environmental collapse – it’s accelerating it (Der CO2-Ausgleich verhindert den Zusammenbruch der Umwelt nicht – er beschleunigt ihn). The Guardian, 26. Januar 2022.
  23. Stephan Wolters, Stella Schaller, Markus Götz: Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte. Hrsg.: Umweltbundesamt. Juli 2018 (umweltbundesamt.de).
  24. Bernhard Pötter: Das Geschäft mit dem schlechten Gewissen boomt. In: Die Tageszeitung: taz. 11. Februar 2019, ISSN 0931-9085, S. 8 (taz.de [abgerufen am 11. Februar 2019]).
  25. T.F. Stocker, D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S.K. Allen, J. Boschung, A. Nauels, Y. Xia, V. Bex und P.M. Midgley: IPCC 2014: Klimaänderung 2013: Naturwissenschaftliche Grundlagen. Häufig gestellte Fragen und Antworten – Teil des Beitrags der Arbeitsgruppe I zum Fünften Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). In: Deutsche Übersetzung durch die deutsche IPCC-Koordinierungsstelle und Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg, Bonn, 2017.
  26. Petra Pinzler und Alicia Prager: Stellen Sie sich vor: Wir gleichen unsere Klimasünden gerecht aus. In: Die Zeit. 21. November 2021;: „Großer Schmu: Die CO₂-Einsparung wird doppelt gezählt ... und keine internationalen Regeln sprechen dagegen. ... [Atmosfair hat] einen Vertrag mit Nepal abgeschlossen, der die Doppelzählung verhindert. Doch noch steht er [Atmosfair] damit ganz allein da.“
  27. Camilla Hodgson, Financial Times: US Forest Fires Threaten Carbon Offsets as Company-Linked Trees Burn. In: Inside Climate News. 4. August 2021; (amerikanisches Englisch).
  28. Matthew Harding, D. Rapson: Do Voluntary Carbon Offsets Induce Energy Rebound? A Conservationist’s Dilemma. 15. August 2013; (englisch): „This paper shows that households signing up for a green program exhibit an intriguing behavioral rebound effect: a promise to fully offset customers’ carbon emissions resulting from electricity usage increases their energy use post-adoption by 1-3%. The response is robust across empirical specifications, and is consistent with an economic model of rational energy consumption.“
  29. Elisabeth Dütschke, Manuel Frondel, Joachim Schleich, Colin Vance: Moral Licensing—Another Source of Rebound? In: Frontiers in Energy Resources. März 2018, doi:10.3389/fenrg.2018.00038 (Übersichtsartikel, open access).
  30. Charles E. Di Leva, Scott Vaughan: The Paris Agreement’s New Article 6 Rules – The promise and challenge of carbon market and non-market approaches. International Institute for Sustainable Development, 13. Dezember 2021, abgerufen am 4. März 2022.
  31. Kristen Lyons, Peter Westoby: Carbon colonialism and the new land grab: Plantation forestry in Uganda and its livelihood impacts. In: Journal of Rural Studies. Band 36, 1. Oktober 2014, ISSN 0743-0167, S. 13–21, doi:10.1016/j.jrurstud.2014.06.002 (sciencedirect.com [abgerufen am 17. März 2022]).
  32. George Monbiot: Carbon offsetting is not warding off environmental collapse – it’s accelerating it. In: Guardian. 26. Januar 2022; (englisch).