Langzungenflughunde

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Langzungenflughunde

Melonycteris melanops

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Pteropodoidea
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Tribus: Langzungenflughunde
Wissenschaftlicher Name
Macroglossini
Gray, 1821

Die Langzungenflughunde (Macroglossini) sind eine Gattungsgruppe aus der Familie der Flughunde (Pteropodidae). Die knapp 15 Arten zählen zu den kleinsten Flughundarten und haben sich auf Nektar und Pollen als Nahrung spezialisiert.

Verbreitung

Langzungenflughunde sind in Süd- und Südostasien (von Indien bis Indonesien), Neuguinea, im nördlichen und östlichen Australien sowie auf einigen Inselgruppen im westlichen Pazifik (Salomonen, Vanuatu, Fidschi und Neukaledonien) verbreitet.

Beschreibung

Die Zunge dieser Tiere ist schlank und weit herausstreckbar, sie ist bürstenartig geformt, um den Nektar und die Pollen aufnehmen zu können. Die Schnauze ist langgezogen, wie bei allen Flughunden sind die Augen gut entwickelt. Die Backenzähne sind sehr klein und ragen kaum aus dem Zahnfleisch, die Eckzähne sind nadelförmig und stark gebogen. Im Gegensatz zu den anderen Flughunden fehlt bei den meisten Langzungenflughunden die Kralle der zweiten Finger. Das Fell dieser Tiere ist meist bräunlich, manchmal auch schwärzlich gefärbt. Die Kopfrumpflänge liegt zwischen 5 und 13 Zentimetern, die Oberarmlänge zwischen 3,5 und 9 Zentimetern; das Gewicht dieser Tiere beträgt zwischen 11 und 82 Gramm.

Lebensweise

Langzungenflughunde bewohnen Mangrovengebiete, sowie Regen- und andere Wälder bis knapp 3000 Meter Seehöhe, manchmal finden sie sich auch auf Obstplantagen. Sie sind wie die meisten Flughunde nachtaktiv. Bis auf die Höhlen-Langzungenflughunde (Eonycteris), die in Gruppen zusammenleben und vorwiegend in Höhlen schlafen, sind diese Tiere Einzelgänger, die auf Bäumen ruhen. Wie schon erwähnt, besteht die Nahrung dieser Tiere fast ausschließlich aus Pollen und Nektar, dabei spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung mancher Pflanzenarten. Die Paarung kann vermutlich bei den meisten Arten das ganze Jahr über erfolgen, die Tragzeit beträgt rund vier bis sechs Monate, nach rund zwei bis drei Monaten wird das Jungtier entwöhnt, gleichzeitig oder kurz danach können Weibchen wieder trächtig werden.

Die Gattungen

Es werden fünf Gattungen mit (je nach Zählweise) elf bis 15 Arten unterschieden. Der Afrikanische Langzungenflughund (Megaloglossus woermanni) ist trotz seiner Ähnlichkeiten im Körperbau und in der Ernährungsweise nach jüngeren Untersuchungen nicht mit dieser Gruppe, sondern mit den Rosettenflughunden verwandt und hat sich lediglich konvergent entwickelt.

Systematik

Traditionell wurden die Langzungenflughunde als eine der beiden Unterfamilien (Macroglossinae) der Flughunde betrachtet, die allen anderen Flughundarten (Pteropodinae) gegenübergestellt wurde. Nach jüngeren phylogenetischen Untersuchungen ist diese Einteilung nicht aufrechtzuerhalten, die Eigentlichen Flughunde (Pteropodini) sind beispielsweise näher mit ihnen als mit den Röhrennasenflughunden verwandt. Siehe dazu auch Systematik der Flughunde.

Anmerkung

Die Systematik der Flughunde basiert weitgehend auf der phylogenetischen Untersuchung von Kate E. Jones u. a.: A Phylogenetic Supertree of Bats.[1] Die Autoren verwenden für die Taxa keinen Rang im klassischen Sinn. Die Bezeichnung dieser Gruppe als Tribus mit der Endung -ini ist daher willkürlich gewählt.

Quellen

  1. Kate E. Jones, Andy Purvis, Ann MacLarnon, Olaf R. Bininda-Emonds, Nancy B. Simmons: A phylogenetic supertree of the bats (Mammalia: Chiroptera). In: Biological Reviews of the Cambridge Philosophical Society. Band 77, Nr. 2, 2002, S. 223–259, doi:10.1017/S1464793101005899 (molekularesystematik.uni-oldenburg.de [PDF; 5,2 MB; abgerufen am 15. Mai 2018]).