Mariposa (Botnet)

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Mariposa

(span. ‚Schmetterling‘) ist eines der größten bisher aufgedeckten Botnets. Erzeugt wurde es mittels des Butterfly-Toolkits.

Verbreitung

Infiziert wurden die betroffenen Rechner unter anderem über Links in Instant Messages, welche auf präparierte Websites verwiesen und eine Lücke im Microsoft Internet Explorer ausnutzten[1]. Daneben geschah die Verbreitung auch über Tauschbörsen und USB-Sticks[2]. Eine Analyse registrierte durchschnittlich vier Zugriffe pro Tag auf die entsprechenden Domains[2].

Größe

Das Botnetz soll aus 13 Millionen Rechnern bestanden haben und war zum damaligen Zeitpunkt damit das größte bekannte seiner Art[1]. Infiziert waren PCs aus 190 Ländern[1], darunter auch Rechner von 500 Großunternehmen in den USA[3].

Verwendung

Das Mariposa wurde nicht als klassisches Spam-Botnet genutzt, das Ziel der Aktionen scheint vielmehr der Datenklau gewesen zu sein. So sammelte es Daten von mehr als 800.000 Nutzern, unter anderem Zugangsdaten zu Online-Banking-Accounts, E-Mail-Konten, Zugangsdaten zu Unternehmensnetzen und vieles mehr[1]. Daneben wurde das Netz aber auch an andere vermietet, so wurde Anfang November eine DoS-Attacke auf arabische Websites registriert[1].

Aufdeckung

Erste Anzeichen auf die Existenz des Mariposa-Botnets fand das Defense Intelligence Team im Mai 2009[4]. In der anschließenden Analyse des Botnets konnten zahlreiche Master-Server identifiziert werden. Der „Command and Control Server“ wurde am 23. Dezember 2009 vom Netz genommen[4].

Ende Februar 2010 wurden drei Spanier festgenommen, denen vorgeworfen wird das Botnetz betrieben zu haben[1]. Die Festnahme erfolgte in einer gemeinsamen Aktion der Guardia Civil, des FBI, dem Georgia Tech Information Security Center, dem Sicherheitsspezialisten Panda Security und dem Defense Intelligence Team[1].

Im Juli 2010 hat die slowenische Polizei drei ehemalige Informatikstudenten verhaftet, ihnen wird vorgeworfen die Malware, welche zum Aufbau des Botnetzes genutzt wurde, entwickelt zu haben und an die Botnetz-Betreiber verkauft zu haben[5].

Einzelnachweise