Marriott International

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Marriott Hotels)
Marriott International, Inc.

Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN US5719032022
Gründung 1927 in Washington, D.C.
Sitz Bethesda (Maryland, Vereinigte Staaten)
Leitung John Willard Marriott Jr. (Executive Chairman, Chairman of the Board of Marriott International, Inc.)[1]
Mitarbeiterzahl 174.000 (2019)[2]
Umsatz 21 Mrd. USD (2019)[2]
Branche Hotel- und Gastgewerbe
Website www.marriott.com
Marriott in Singapur
JW Marriott in Orlando
Renaissance Hotel in São Paulo
Fairfield Inn by Marriott in Guelph
Zentrale der Marriott International in Maryland
Edelstahl-Buddy Bär vor Marriott-Hotel in Berlin
Alle Marriott International Hotels

Marriott International, Inc. ist ein börsennotiertes US-amerikanisches Hotelunternehmen mit Sitz in Bethesda, Maryland, das mehrere Hotelketten betreibt, konzessioniert und lizenziert, darunter Hotels, Wohnimmobilien und Timesharing-Immobilien. Das Unternehmen wurde von J. Willard Marriott und seiner Frau Alice Marriott gegründet. Seit der Übernahme von Starwood ist Marriott die größte Hotelkette der Welt.

Marken

Zu Marriott gehören 30 Marken mit unterschiedlichen Konzepten bzw. Zielgruppen. Mit Stand 2017 waren dies 6.080 Hotels und Resorts mit 1.200.000 Hotelzimmern in 122 Ländern weltweit: [3][4]

Luxus Klassisch

Luxus Lifestyle

  • Bulgari Hotels & Resorts
  • Edition Hotels
  • The Luxury Collection
  • W Hotels
  • Autograph Collection

Premium Klassisch

Premium Lifestyle

Select Klassisch

Select Lifestyle

Moxy Wien-Schwechat
  • AC Hotels
  • Aloft Hotels
  • Moxy Hotels

Längere Aufenthalte Klassisch

  • Marriott Executive Apartments
  • Residence Inn by Marriott
  • TownePlace Suites by Marriott

Längere Aufenthalte Lifestyle

  • Element by Westin

Geschichte

Erste Jahre

Im Jahr 1927 sicherten sich die frisch verheirateten John Willard Marriott und Alice Marriott das exklusive A&W-Franchiserecht für die US-Bundesstaaten Washington, D.C. und Baltimore sowie Richmond. Mit 6.000 Dollar verließen sie gemeinsam mit einem anderen jungen Paar die Farmen in Utah, um in der Hauptstadt einen winzigen Root-Beer-Stand in der belebten 14. Straße zu eröffnen.

Die Neuigkeiten über Tamales, Chili con Carne und Bar-B-Q sprachen sich schnell herum und veranlassten einen Freund zu der Frage, was es mit dem neuen hot menu des Shoppes auf sich habe. Damit war der Name Hot-Shoppes geboren. Er expandierte, indem er das In-Flight-Catering am alten Washington Hoover Flughafen übernahm und diverse Cafeterien im Regierungsbezirk belieferte.

1950er bis 1990er

Um das rasante Wachstum finanzieren zu können, ging das Unternehmen 1953 an die Börse und verkaufte innerhalb von nur zwei Stunden alle verfügbaren Aktien. 1957 wurde die Hotelsparte des Unternehmens gegründet; das Twin Bridges Motor Hotel, ein 365-Zimmer-Haus in Arlington wurde eröffnet. Die Gäste meldeten sich an einem Schalter vom Auto aus an und wurden dann – immer noch im Auto – vom Fahrradpagen zum Zimmer geleitet.

Mitte der 1970er Jahre schloss die Marriott Corporation ihre ersten Management-Verträge ab; eröffnete ihr erstes europäisches Hotel in Amsterdam und zwei Great-America Unterhaltungsparks. 1977, im 50. Jahr seiner Unternehmensgeschichte erzielte Marriott zum ersten Mal einen Umsatz von einer Milliarde Dollar.

Im Jahr 1993 wurde die Marriott Corporation in zwei Unternehmen aufgeteilt, neben der Marriott International Inc. entstand die Host Marriott Corporation. Mitte der 1990er setzte Marriott sein Wachstum fort und eröffnete 1995 in Hawaii sein 1000. Hotel. Außerdem übernahm das Unternehmen die Luxuskette Ritz-Carlton und die Renaissance Hotel-Gruppe. Franchising wurde wichtiger: Mehrere neue Marken wurden gekauft oder selbst etabliert.

Entwicklung seit 2000

Im April 2000 eröffnete Marriott das 2000. Hotel in Tampa. Die Eröffnung fand nur zehn Tage nach dem Tod der Unternehmensmitbegründerin Alice Marriott statt, die im Alter von 92 Jahren starb. Ein wirtschaftlicher Abschwung und die Terroranschläge am 11. September 2001 (bei denen auch das Marriott World Trade Center zerstört wurde) warfen die gesamte Reise- und Hotelindustrie in eine Rezession.

Als allgemein respektierter Sprecher der Hotelindustrie setzte sich Bill Marriott mit dem Weißen Haus in Verbindung, um Präsident Bush zur Teilnahme an einer Werbekampagne für den Tourismus zu bewegen. Am 7. Januar 2002 feierte das New York Marriott Financial Center Hotel seine Wiedereröffnung. Kurz danach, am 29. desselben Monats öffnete das neue Ritz Carlton Battery Park seine Pforten – beide Hotels liegen in Lower Manhattan.

Ende 2004 verkaufte Marriott International die Marke Ramada International und alle Rechte an Cendant, dem nordamerikanischen Rechteinhaber der Marke Ramada und somit alleinigem Eigentümer.

Zu den Besonderheiten der Hotelgruppe gehört es, dass in den Hotels neben der Hotelbibel das Buch Mormon ausgelegt wird, was auf die Zugehörigkeit der Gründer zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zurückgeht.

Am 20. September 2008 wurde ein Bombenanschlag auf das Marriott-Hotel in Islamabad verübt. Dabei starben mindestens 60 Personen und mehr als 200 wurden verletzt.[5] Schon 2003 hatte es einen Anschlag auf das Marriott-Hotel in Jakarta 2003 gegeben, bei dem zwölf Menschen starben. Im Juli 2009 gab es wieder einen Anschlag auf das Marriott-Hotel Jakarta, sowie das Ritz-Carlton Jakarta, welches ebenfalls zu Marriott International gehört.

Das Bonusprogramm von Marriott heißt Marriott Bonvoy.[6] Die gesammelten Punkte können neben Prämien u. a. gegen Meilen von Lufthansa Miles & More oder Punkte bei Payback eingetauscht werden.

Im Februar 2012 kündigt die Marriott Gruppe die Eröffnung des welthöchsten Hotels mit 335 Metern Höhe in Dubai an. Das JW Marriott Marquis Hotel Dubai wurde am 27. Februar 2013 eröffnet.[7]

Durch Akquisition der südafrikanischen Hotelgruppe Protea Hospitality Group am 1. April 2014 wurde Marriott International zur größten Hotelgruppe auf dem afrikanischen Kontinent.[8]

Im November 2015 gab Marriott International eine Vereinbarung zur Übernahme von Starwood bekannt. Der im September 2016 abgeschlossene Zusammenschluss lässt die größte Hotelgruppe der Welt entstehen.[3][9]

Kritik

Im Oktober 2007 wurde Marriott International gemeinsam mit anderen internationalen Hotelketten „für das Sammeln und zentrale Speichern höchstpersönlicher Informationen über ihre Gäste ohne deren Wissen“ mit dem Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Verbraucherschutz ausgezeichnet.[10]

Datenleck bei der Marriott-Tochter Starwood

Im Dezember 2018 wurde bekannt, dass sich Unbekannte zwischen 2014 und Mitte September 2018 Zugang zu einer Datenbank der Marriott Tochter Starwood verschafften und Daten entwendeten. Betroffen sind unter anderem Hotels der Marken Sheraton, Westin und Le Méridien. Das Datenleck betrifft 500 Millionen Gäste von über 6.000 Hotels in über 120 Ländern. Kompromittiert wurden u. a. auch besonders sensible personenbezogene Daten, wie Namen, Mailadressen, Geburtsdaten, Passnummern, Kontoinformationen und Kreditkartennummern mit Ablaufdatum.[11]

Weblinks

Commons: Marriott-Hotels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bill Marriott. Marriott International, Inc., abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  2. a b Annual Report 2019. Abgerufen am 2. Juni 2020.
  3. a b Marriott International: Annual Report 2016. (PDF) Abgerufen am 20. Mai 2017 (englisch).
  4. Alle Marken der Marriott-Gruppe im Überblick. In: marriott.de, abgerufen am 20. Mai 2017
  5. Pakistan: Mindestens 60 Tote bei verheerendem Anschlag auf Hotel in Islamabad. In: Spiegel Online. 20. September 2008, abgerufen am 31. Dezember 2016.
  6. Allgemeine Geschäftsbedingungen | Treueprogramm | Marriott Bonvoy. Abgerufen am 6. September 2021 (deutsch).
  7. Opening Worlds tallest hotel. In: Marriott International, 28. Februar 2013.
  8. Marriott International Completes Acquisition of Protea Hospitality Group; Becomes the Largest Hotel Company in Africa. (Memento vom 24. April 2016 im Internet Archive) Marriott International Pressemitteilung, 1. April 2014, abgerufen am 4. Mai 2014.
  9. Aufstieg zum weltgrößten Hotelkonzern. In: Wirtschaftswoche. 21. März 2016, abgerufen am 20. Mai 2017.
  10. Laudatio zur Verleihung des Big Brother Award 2007. 12. Oktober 2007.
  11. Thomas Joos, www.security-insider.de: Riesiges Datenleck bei der Hotelkette Marriott – 500 Millionen Kundendaten verloren, 4. Dezember 2018. Abgerufen am 5. Dezember 2018.