Matriarchat

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Als Matriarchat wird in matriarchatstheoretischen und weiteren Publikationen ein Gesellschaftstyp bezeichnet, in dem alle sozialen und rechtlichen Beziehungen über die Abstammung der mütterlichen Linie organisiert sind, in dem die religiösen Vorstellungen auf eine Ahnfrau oder Große Göttin zurückgeführt werden und in dem Frauen eine zentrale Rolle in Gesellschaft und Religion einnehmen. Es wird dabei oft nicht unterschieden, ob die zentrale Stellung den Müttern oder den Frauen allgemein zugeschrieben wird. Auch eine hypothetische Gesellschaftsordnung,[1] in der Frauen oder Mütter darüber hinaus die alleinige politische Macht innehaben, wird als Matriarchat bezeichnet.[2]

Im populären Sprachgebrauch der Gegenwart wird unter Matriarchat eine Gesellschaftsordnung verstanden, die vorrangig von Frauen geprägt ist. Es gibt jedoch keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Matriarchat.[3]

Seit dem 19. Jahrhundert luden zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen, kulturelle, soziale und religiöse Strömungen den Begriff – oft unter der Bezeichnung „Mutterrecht“ – mit immer wieder anderen Vorstellungen und Inhalten auf und verwendeten ihn in dem jeweiligen historischen und kulturellen Zusammenhang entsprechend ihrer Weltanschauung. Es wurde auch darüber gestritten, ob es sich bei dem Matriarchat um Fakten oder Wunsch- bzw. Angstbilder handelt.[4] Es ist weitgehender Forschungskonsens, dass „sich das Matriarchat als Mutterherrschaft spiegelbildlich zum Patriarchat historisch nicht nachweisen lässt“.[5]

Synonyme für Matriarchat sind die heute kaum mehr verwendeten Begriffe Mutterrecht und Gynäkokratie[6]. Für matriarchal sind gebräuchlich matriarchalisch oder matrizentrisch. In Abgrenzung dazu beschreiben die ethnosoziologischen Begriffe matrilinear, matrilokal und uxorilokal Abstammungs- und Wohnsitzregeln. Mit Matrifokalität wird in der Ethnologie eine zentrale Rolle von Müttern in matrilinearen, patrilinearen oder anderen Verwandtschaftssystemen bezeichnet.[7]

Etymologie

Matriarchat ist ein Kunstwort, das im deutschen Sprachraum erstmals Ende des 19. Jahrhunderts auftaucht,[8] in Analogie zum bereits bestehenden Begriff Patriarchat[9] und in Anlehnung an die bis dahin gebräuchlichen Bezeichnungen Mutterrecht[10] und Gynaikokratie. Das Wort setzt sich zusammen aus lateinisch mater ‚Mutter‘ und altgriechisch ἄρχειν árchein, deutsch ‚herrschen, walten‘ oder ἀρχή archḗ „Anfang; Regierung“ (siehe dazu Vorsilbe archi-, Erz-, Ober-).

Geschichte der Matriarchatstheorien

Die Anfänge der Theorien zu Matriarchaten entstammen rechtshistorischen und ethnologischen Beiträgen des 18. und des 19. Jahrhunderts.[11] Der historische Materialismus (aber auch schon Johann Jakob Bachofen) versteht das Matriarchat als eine allgemeine und notwendige Stufe der Gesellschaften der Ur- und Frühgeschichte.[2] Im 20. Jahrhundert gehörten sie zum Bestand marxistisch orientierter Kulturwissenschaften.[12] Dabei wurden auch schwärmerische Elemente mit historischen Tatsachen verbunden, um einen Gegenentwurf zur patriarchalischen Struktur westlicher Industriegesellschaften zu gewinnen. Das Patriarchat wurde weitgehend für soziale Zustände und moralische sowie psychologische Haltungen und Zwänge verantwortlich gemacht und das Matriarchat dabei entweder positiv als utopischer Urzustand der Gesellschaft oder abwertend als rückschrittliche Kulturstufe gedeutet.[13]

Die These der Existenz einer allgemeinen vorgeschichtlichen matriarchalen Kulturstufe oder zumindest eines Kults einer Großen Göttin wurde vom Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in der englischen Urgeschichte und Archäologie relativ häufig vertreten. Deutschsprachige Prähistoriker hatten in den 1930er Jahren die Nähe zum Nationalsozialismus gesucht. Ein herausragender Vertreter war Oswald Menghin, der mit seinem Buch Die Weltgeschichte der Steinzeit (1931) die Meinung vertrat, dass vor allem die neolithischen Kulturen durch ein Matriarchat geprägt waren. Als Folge herrschte in Westdeutschland nach 1945 in der Ur- und Frühgeschichte eine dezidierte Zurückhaltung im Bereich Theoriebildung.[14] In der sowjetischen Archäologie machte sich eine marxistische Deutung der Urgeschichte bemerkbar: Die in den 1920er und 30er Jahren entdeckten paläolithischen Venusfiguren galten als Belege für ein urkommunistisches Matriarchat.[15]

Während in einschlägigen Fachwissenschaften der Rückgriff auf den Matriarchatsbegriff als ungeeignet für die Erforschung von sozialen Systemen und der ihnen innewohnenden Macht- und Geschlechterverhältnisse abgelehnt wird,[16] erfolgte ab Ende der 1970er Jahre eine Aneignung durch Vertreterinnen der essentialistischen Zweige des Second-Wave-Feminismus. Sie gehen – wie Bachofen – davon aus, dass das Matriarchat im Besonderen eine Zeit der Ur- und Frühgeschichte war, in der vor allem Frauen kulturschöpferisch und -prägend waren, aber nicht geherrscht haben. Siehe auch: Feministische Matriarchatsideen seit der zweiten Frauenbewegung.

Vorschläge zur Bestimmung des Matriarchatsbegriffs

In den Fachwissenschaften und auch in sonstigen Publikationen wurden und werden unterschiedlichste Präzisierungen des Begriffs „Matriarchat“ vorgeschlagen.

Johann Jakob Bachofen

Johann Jakob Bachofen (1861) und in dessen Rezeption u. a. Friedrich Heiler[17] sahen als konstitutive Merkmale einerseits das Bestehen mutterrechtlicher Institutionen, andererseits

  • eine „hervorragende Stellung der Frau in Kult u[nd] Religion (zum Beispiel als Ahnfrau, Seherin, Priesterin)“
  • „die Verehrung einer weibl[ichen] Gottheit“[18]

Merkmale der bachofenschen Gynaikokratie sind:[19]

  • Soziale Vorrangstellung der Mutter; alleiniges Erbrecht der Töchter; dem Mutterbruder komme eine Sonderstellung zu; Recht der Frau sich ihren Partner selbst zu wählen.
  • Muttermord sei das größte Verbrechen und unsühnbar.
  • In der Religion nähmen Göttinnen, ausgehend von der einen Erdgöttin, in deren Verehrung er den Ursprung jeder Religion annahm, und deren Priesterinnen eine überragende Stellung ein.
  • Wirtschaftlich finde sich hoch entwickelter Ackerbau, der gemeinschaftlich von Frauen betrieben werde. Männer würden die Jagd betreiben und seien häufig abwesend.
  • Politisch gelte allgemeine Gleichheit und Freiheit; die Frau stehe an der Spitze des Staates, wobei gewisse Aufgaben an Männer delegiert würden.

Bachofen gebrauchte den Terminus Gynaikokratie, doch implizierte dies bei ihm nicht Herrschaft von Frauen über Männer. Erst die Übersteigerung der Gynaikokratie habe schließlich zum Ende des Mutterrechts und zum Sieg des Vaterrechts geführt, dem eine Phase des Kampfes zwischen Amazonen und patriarchalen hellenischen und römischen Heroen vorausgegangen sei. „Die Frau überreizte ihre Macht, und es gelang den Männern die Vorherrschaft zu erlangen.“

Birgit Heller

Birgit Heller (1997) umreißt den Matriarchatsbegriff wie folgt: „Gemeint ist meistens eine Ges[ellschafts]-Form, die durch die Dominanz der Mutter beziehungsweise Frau gekennzeichnet ist, od[er] die Abstammungs- u[nd] Erbfolge nach der Mutter, die sich mehr od[er] weniger günstig auf die Stellung v[on] Frauen auswirkt.“[18]

Angela Schenkluhn

Angela Schenkluhn (2006) schlug vor, kulturwissenschaftliche Begriffe wie Matrilinearität, Matrilokalität oder Matrifokalität, die sich auf die Organisation von Verwandtschaftsbeziehungen beziehen, strikt zu trennen von Matriarchatsbegriffen, die sich demgegenüber auf einen bestimmten Gesellschaftstyp beziehen. Da für einen solchen Gesellschaftstyp des „Matriarchats“ bisher weder historische noch archäologische Evidenzen existierten, sollte der Matriarchatsbegriff verstanden werden als „sozialer Mythos innerhalb bestimmter ideologischer Systeme“.[20] Als Basiselemente wichtiger Theorien zu Matriarchaten macht sie aus:

  • eine dominierende Rolle der Frau in Gesellschaft und Politik (Matriarchat im engeren Sinne)
  • Bestimmung von Rechtsverhältnissen der Abstammung, Erbschaft, Familie und Wohnung durch die Mutterlinie (Matrilinearität, Matriarchat [im weiteren Sinne])
  • Verehrung weiblicher Gottheiten in Religion und Mythologie[21]

Cäcilia Rentmeister

Cäcilia Rentmeister definierte 1980 als Erste das Matriarchat ausdrücklich nicht als spiegelbildliche Umkehrung von Patriarchat, sondern als Mutter-Anfang oder Mutterprinzip und nimmt eine Merkmalsdefinition vor, mit der sie hervorhebt, welche Vorteile diese Gesellschaftsform für Frauen und Mütter sowie für die Vermeidung von Gewalt gegen Frauen und die Bewältigung von Konflikten zwischen den Geschlechtern in den von ihr besuchten Ethnien (Minangkabau, Nayar) hätte. Sie listet deshalb eine Reihe von idealtypischen Merkmalen auf,[22] die sowohl einzeln als auch zusammen auftreten können bzw. konnten, darunter:

  • Matrilinearität: Familienname, Haus, Land und bewegliche Güter werden in weiblicher Linie vererbt, – mit der Folge konfliktarmer Scheidungen und Scheidungsfolgen, und dass es keine „illegitimen“ Nachkommen gibt
  • Matrilokalität: Nachkommen wohnen „am Ort der Muttersippe“, auf dem Land, in den Häusern der Muttersippe
  • Avunkulat: herausgehobener Status des in weiblicher Linie verwandten Onkels/Schwester-Bruders
  • Frauen in wichtigen kultischen und symbolisch-religiösen Rollen: Ahnenverehrung, Zurückführen der Gruppe, des Volkes, der Ethnie auf eine weibliche Urahnin oder Schöpferin, animistische Vorstellungen und Praktiken
  • Besuchsehe, bei der Männer und Frauen in Häusern ihrer jeweiligen Matrilineage wohnen bleiben und sich nur „besuchen“
  • Männer als repräsentative „Stimme“, die geschlechterdemokratisch gefasste Beschlüsse in der Öffentlichkeit verkünden – eine Rolle, die zur Überschätzung der realen Machtposition von Männern führte, wie beispielsweise bei den oftmals matrilinearen Indianern Nordamerikas / Native Americans
  • Besitz in Händen von Frauen(sippen) fördert gesamtgesellschaftlichen Wohlstand und trägt signifikant zur Gewaltvermeidung bei[23]
  • Wahrnehmung der „Reproduktiven Rechte“[24] durch Frauen, insbesondere Geburtenkontrolle, mit der Folge geringeren Bevölkerungswachstums als bei umgebenden patriarchalen Ethnien

Heide Göttner-Abendroth

Heide Göttner-Abendroth (1980) setzt die Existenz von Matriarchaten in Vergangenheit und Gegenwart voraus[25] als von Frauen geschaffene und in allen Bereichen geprägte Gesellschaften mit „komplementärer Gleichheit“, in denen die „Mutter als Prototyp“ gelte, denn vom mütterlichen Verhalten seien die tragenden Werte der Gesellschaft abgeleitet. Diesen hypothetischen Gesellschaftstyp definiert sie auf vier Ebenen:

  • Soziale Merkmale: Matrilinearität, Matrilokalität und Matri-Uxorilokalität (Wohnort bei der Mutter). Biologische Vaterschaft ist neben der sozialen Vaterschaft zweitrangig.
  • Politische Merkmale: egalitäre und herrschaftsfreie Gesellschaften. Konsensdemokratie auf verschiedenen Ebenen (Sippenhaus, Dorf, Region). Abweichend dazu definiert Göttner-Abendroth historische Matriarchate auch als „[…] Herrschaft einer Stammmutter über die Sippe (= Clan = Dorfgemeinschaft) beziehungsweise eines Priesterinnenkollegiums über einen theakratisch aufgefassten Stadtstaat oder einen Bund solcher Stadtstaaten.“[26]
  • Ökonomische Merkmale: meist Garten- oder Ackerbau in Subsistenzwirtschaft. Kein Privateigentum. Die Frauen haben die Kontrolle über die wesentlichen Lebensgüter. Das Ideal ist Verteilung und Ausgleich und nicht Akkumulation. Dieser Ausgleich werde durch gemeinschaftliche Feste erreicht.[27]
  • Weltanschauliche Merkmale: Ahnenkult. Die Natur gilt als heilig. Die Erde als die „Große Mutter“ ist die eine Urgöttin, die andere ist die kosmische Göttin als Schöpferin des Universums. Es handele sich um „sakrale Gesellschaften und Göttinkulturen“.[27]

In ihrer kritischen Vorstellung Göttner-Abendroths als „Klassikerin der Matriarchatsforschung“ merkt Stefanie Knauss an: „In der Ethnologie, Anthropologie, Archäologie und Religionswissenschaft steht man ihrer Theorie meist eher ablehnend gegenüber, da die Existenz des von ihr beschriebenen Matriarchats mit ihrer Methode nicht nachgewiesen werden kann […].“[28]

Matriarchat aus ethnologischer Sicht

In Matriarchatstheorien, einigen älteren Publikationen[29] und mitunter auch im populären Sprachgebrauch wird von Matrilinearität oder Matrilokalität auf den Gesellschaftstyp des Matriarchats geschlossen oder damit gleichgesetzt. Einige indigene feministische Autorinnen wie Ifi Amadiume[30] und Martha Harroun Foster,[31] die die Geschichte ihrer eigenen Ethnien erforschen, verwenden ebenfalls den Begriff „Matriarchat“. Sie heben damit die Andersartigkeit gegenüber westlichen Gesellschaftsmodellen und eine starke Rolle der Frauen vor der Kolonisierung und Missionierung hervor und verleihen ihren politischen Schlussfolgerungen auf diese Weise Nachdruck. Von feministischen Ethnologinnen seit Mitte der 1970er Jahre wurde der Matriarchatsbegriff jedoch mehrheitlich verworfen.[32] In der neueren Ethnologie und Sozialanthropologie wird der Begriff „Matriarchat“ nicht mehr verwendet.

Matrilineares Verwandtschaftssystem

Der Begriff Matrilinearität beschreibt „die soziale Definition der Verwandtschaft und der daraus abgeleiteten individuellen Rechte und Pflichten, insbesondere auch der Erbansprüche, sowie der sozialen Gruppenzugehörigkeit nach der Deszendenz aus der mütterlichen Linie.“[33] Entscheidend ist dabei die ausschließlich weibliche Abstammung der Vorfahren eines Menschen (fachsprachlich uterine Deszendenz: „Nachkommen aus der Gebärmutter“), die Linie läuft über die Mutter, deren Mutter (Großmutter), wiederum deren Mutter (Urgroßmutter) und so weiter zurück bis zu einer Stammmutter. Solche einlinigen Abstammungsregeln – nur über die mütterliche oder nur über die Linie der Väter – finden sich in vielen nicht-staatenbildenden Gesellschaften und ethnischen Gruppen, in denen es wichtige Güter wie Land und Vieh aufzuteilen und zu vererben gilt.[34]

Eine früher behauptete Abhängigkeit von Matrilinearität und Ackerbau treibenden Gesellschaften gibt es allerdings nicht.[35] Die Ethnologin Gabriele Herzog-Schröder wies 2000 darauf hin, dass die Grundidee der Deszendenz in ihren Ausformungen der Matrilinearität und der Patrilinearität aus einer Zeit stamme, „als die Anthropologie von Mutmaßungen über die Evolution der Beziehungen zwischen den Geschlechtern beherrscht wurde.“ Die Sozialstruktur einer Gesellschaft sei nicht zwingend von der Abstammungsregel abhängig.[36] Vom Vorfinden einer matrilinearen Verwandtschaftsorganisation lasse sich nicht darauf schließen, dass Frauen die alleinige politische Macht innehaben, vielmehr werden in solchen Gesellschaften politische und repräsentative Aufgaben in der Regel innerhalb und außerhalb der Matri-Abstammungsgruppe (Lineage) von Männern wahrgenommen.

Eine Hopi bindet das Haar eines unverheirateten Mädchens zur traditionellen „Schmetterlingsfrisur“ (um 1900)

Im Jahre 1998 verzeichnete der Ethnographic Atlas 160 rein matrilineare indigene Völker und Ethnien, das waren rund 13 % der weltweit erfassten 1267 Ethnien,[37] dazu weitere 101 Ethnien (8 Prozent), bei denen die Mütterlinie im Rahmen einer bilinearen oder parallelen Abstammungsregel ihre eigenständige Geltung hat.[38] Ein Drittel der matrilinearen Ethnien folgt der ehelichen Wohnsitzregel der Matri-Lokalität,[39] bei der nach der Heirat „Töchter im Hause ihrer Mutter“ wohnen bleiben, „während die Söhne im Hause ihrer Ehefrauen beziehungsweise deren Mutter wohnen“,[33] also dort hinziehen (auch bezeichnet als Uxori-Lokalität: „Wohnsitz bei der Ehefrau“).

Insgesamt hat Matrilinearität bei rund 20 % der mittlerweile 1300 erfassten Ethnien eine entscheidende Bedeutung für die soziale Organisation; zu diesen Gesellschaften gehören:

Aufgrund von Kolonisation und Missionierung oder anderen gesellschaftlichen Prozessen weisen diese Ethnien aber nicht mehr alle Züge ihrer vermuteten ursprünglichen Kultur auf, wie es am Beispiel der Minangkabau gezeigt werden kann, deren Geschichte und gegenwärtige Situation gut belegt ist.

Beispiel: Die Minangkabau

In Schriften des 19. Jahrhunderts, die sich auf die Aufzeichnungen niederländischer Kolonialbeamter stützten, sowie in feministischen Matriarchatsthesen der Gegenwart werden die Minangkabau als klassisches Beispiel für ein Matriarchat genannt. Diese Bezeichnung wurde auch von einem Teil der Minangkabau übernommen, um die mütterliche Erbfolge mit einer starken Stellung der Frauen als wesentliches Element ihrer kulturellen Identität zu bezeichnen.

Mit insgesamt über drei Millionen Menschen sind die Minangkabau auf Sumatra die größte bekannte matrilineare Bevölkerungsgruppe der Welt. Das Verwandtschaftssystem wies auch bilaterale Züge auf: Die Lineage des Vaters hieß bako und wurde von den Kindern gern besucht. Ursprünglich praktizierten die Minangkabau matrilokale Wohnsitzregeln, heute sind Kernfamilien eine gängige Lebensform. Der Autorität der Frau im Haus stand die Repräsentation durch den Mann innerhalb der Matrilineage und in der Öffentlichkeit gegenüber; in einigen Gebieten existiert diese Doppelautorität bis heute. Die Minangkabau sind Reisbauern, jedoch praktizierten sie schon in vorkolonialer Zeit keine traditionelle Subsistenzwirtschaft; vielmehr wurde auch für den regionalen wie überregionalen und bereits seit dem 18. Jahrhundert für den Weltmarkt produziert, zum Beispiel eine spezielle Zimtsorte, Färberfrüchte und Kaffee. Die gleichrangige[40] Stellung von Frauen und Männern beruhte bei den Minangkabau auf einem Zusammenspiel der weiblichen und männlichen Anbausysteme. Nach ihrem Adat-Recht sind Land und Produktionsmittel Gemeineigentum. Frauen und Männer erhielten Nutzungsrechte, über die wiederum die ältesten Frauen und die männlichen Vorstände der matrilinearen Gruppen gemeinsam entschieden. Beide Geschlechter waren demnach gleichermaßen ökonomisch abgesichert. Über persönliche Einkünfte konnten Männer und Frauen als „eigenes Gut“ verfügen, bei ihrem Tod ging es in das Gemeinschaftseigentum über. Die Minangkabau kennen zwei Formen des Gemeineigentums: das der matrilinearen Gruppen (harato pusako) und das der Dörfer (ulayat); über deren Erbregeln gibt es seit einigen Jahren Konflikte zwischen dem Adat und dem islamischen Recht.[41] Neben der bäuerlichen, vorstaatlichen Gesellschaftsstruktur existierte eine Aristokratie, die zwar keine reale politische Macht innehatte, jedoch den Goldhandel kontrollierte und deren Könige über eine große sakrale Autorität verfügten. Ihre Ethnische Religion war animistisch; sie kannte Schamaninnen und Schamanen. Seit der Unabhängigkeit Indonesiens 1945 sind die Minangkabau Moslems, was die geistig-religiöse Vorrangigkeit der Männer zur Folge hatte. Die Minangkabau tradieren jedoch weiterhin das Adat, ihr ungeschriebenes Gesetz, und versuchen dessen Regeln in ihren Alltag zu integrieren (siehe dazu Kultur der Minangkabau).[42][43]

Matriarchat aus archäologischer Sicht

Gemäß weitestgehendem fachwissenschaftlichem Konsens gibt es gegenwärtig zwar matrilineare und matrilokale Gesellschaftsformen, es gibt aber keine anthropologischen oder archäologischen Belege für die Idee einer allgemeinen „matriarchalen Phase“ menschlicher Gesellschaften. Matrilinearität, das heißt die Abfolge der Verwandtschaftlinie von Mutter zur Tochter, wird – beispielsweise von Sarah Blaffer Hrdy[44] – interpretiert als ein Effekt tribaler Hortikultur, in der Frauen das Land bebauen.[45]

Während ältere Publikationen versuchten, paläolithische Figuren, insbesondere Venusstatuetten heranzuziehen, um die Idee einer Existenz von Matriarchaten zu stützen, wird dieses Vorgehen seit Mitte des 20. Jahrhunderts fachwissenschaftlich weithin als unhaltbar zurückgewiesen.[46] Über die „Venus von Willendorf“, eine berühmte Frauenstatuette aus dem Jungpaläolithikum, von deren sakraler Bedeutung und Beweiskraft für eine matriarchale Kosmologie die Anhängerinnen einer Bewegung, die Spiritualität mit Feminismus vereint, überzeugt sind, schreibt die Ur- und Frühgeschichtlerin und Ethnologin Bärbel Auffermann:

„[…] eines werden wir nie erklären können: Warum die Figur angefertigt wurde. Die Antwort auf diese Frage ist seit Jahrzehntausenden von Jahren verstummt. Jeder heutige Versuch einer Antwort bleibt Spekulation.“[47]

Von Fachwissenschaftlerinnen wird zudem verneint, dass mit archäologischen Methoden weitreichende Aussagen über Gesellschaftsstrukturen zu gewinnen sind. Das Matriarchat sei mit archäologischen Mitteln weder zu beweisen noch zu widerlegen, was auch für das Patriarchat gelte.[48]

Die neuere archäologische Elitenforschung, die sich auch mit einem kritischen Abgleich archäologischer und anthropologischer Daten beschäftigt und der Frage geschlechtsspezifischer Grabbeigaben nachgeht, stellt eine herausgehobene Position von Frauen im religiösen Bereich als Kontinuum in der gesamten Vor- und Frühgeschichte fest. Dabei könne es auch Hinweise auf das soziale Geschlecht geben. „Anhand von Grabausstattungen auf das Verhältnis von Mann und Frau bzw. die gesellschaftliche Stellung der Frau schließen zu wollen“, überfordere jedoch Quellen und Methodik der Archäologie.[49]

Im universitären Wissenschaftsbetrieb werden zahlreiche Hypothesen und Methoden insbesondere von Klassikern der Matriarchatsforschung abgelehnt, wie beispielsweise eine historische Spekulation auf der alleinigen Basis der Interpretationen von Mythen, Legenden und Märchen.[50] Als Reaktion darauf schlagen Autorinnen, die an der Matriarchatsidee festhalten, vor, eine komplexere Methodologie zu befolgen. Dabei sollen Fachdisziplinen wie Archäologie, Ethnologie, Religionswissenschaft, Volkskunde und „Oral History“, Geschichte, Soziologie u. a. kombiniert werden.[51] Die Notwendigkeit interdisziplinärer Methoden für die Erforschung des Zusammenhangs von Gesellschaftsform, Religion, Geschlecht und der Vieldimensionalität von Geschlechterrollen in Gesellschaften betont auch die Religionswissenschaftlerin Stefanie Knauß. Zu den Schriften Göttner-Abendroths merkt sie jedoch kritisch an, dass diese Matriarchatsforschung aus dem Sammeln und Zusammenfügen von Mosaiksteinchen aus verschiedensten Quellen und Gesellschaften bestehe, und es fraglich bleibe, ob diese Quellen vergleichbar sind: „[…] aus einer Sammlung bunter Steine können schließlich sehr verschiedene Bilder entstehen. Dass in diesem Fall das Bild der idealen matriarchalen Gesellschaft entsteht, liegt […] an der Vorannahme, […] dass Matriarchate existierten und 'nur noch' im Detail beschrieben werden müssen.“[51]

Für Matriarchatstheorien angeführte Kulturen

Datei:Frauenstatuetten Hacilar.jpg
Frauenstatuetten aus Hacilar, Südost-Anatolien, Türkei (Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin)

Neben dem Paläolithikum gilt in Matriarchatstheorien das Neolithikum als matriarchal geprägt. Dabei wird von einer einheitlichen matriarchalen Entwicklung Europas ausgegangen. Insbesondere Heide Göttner-Abendroth verbreitete die Annahme eines neolithischen Matriarchats als geschichtliche Wirklichkeit.[52] Der matriarchale Gesellschaftstyp soll nach ihrer Auffassung in der Jungsteinzeit (Neolithikum) global entstanden und am Ende der Bronzezeit gewaltsam abgelöst worden sein.[53] Mit dieser Vorannahme interpretieren Anhänger der Matriarchatsidee alle neolithischen Fundorte als matriarchal und im Zirkelschluss als archäologischen Beweis einer matriarchalen Vorzeit. Diese Überzeugung speist sich nach Meret Fehlmann aus archäologischen Werken, „die nicht mehr den neuesten wissenschaftlichen Stand abbildeten und davon zeugten, dass eine Reihe großer Namen, vor allem der englischsprachigen Archäologie (Jacquetta Hawkes, James Mellaart, dem Entdecker von Çatalhöyük in den frühen 1960er Jahren, und Marija Gimbutas) nicht nur mit streng wissenschaftlichen Werken hervortrat, sondern auch Bücher publizierte, die sich an ein weiteres Publikum richteten.“ Hierdurch sei die Vorstellung der matriarchalen Vorzeit popularisiert worden, die Resultate ihrer Arbeiten und Ausgrabungen würden vom spirituellen Feminismus und der feministischen Matriarchatsforschung vereinnahmt und weiter popularisiert.[54]

Datei:Fruchtbarer Halbmond.JPG
Fruchtbarer Halbmond

Unter dieser Prämisse werden folgende archäologische Kulturen in Europa und Vorderasien als historische Matriarchate diskutiert:

Vorkommen von Gewalt im späten Neolithikum

Die Vorstellung eines neolithischen Matriarchats wird unter anderem damit zu begründen versucht, dass archäologische Befunde aus dieser Zeit keine Anzeichen für Gewalt, Krieg und soziale Unterschiede ergäben. Seit den 1980er Jahren sind jedoch vermehrt archäologische Befunde entdeckt worden, wie das Massaker von Talheim in Baden-Württemberg,[55][56] das Massaker von Schletz in Niederösterreich, das Massaker von Kilianstädten in Hessen und weitere, die dieses Bild gewaltfreier neolithischer Gesellschaften in Frage stellen. „Wie in Talheim sind die Täter (in Schletz) mit unglaublicher Brutalität vorgegangen, die auch vor Kindern aller Altersstufen nicht halt machte. Alle Schädel tragen Anzeichen massiver Gewalteinwirkung […] Auch in diesem Fall schlugen die Täter weiter auf ihre Opfer – und zwar vorzugsweise auf die Köpfe – ein, als sie bereits wehrlos am Boden lagen.“ (Brigitte Röder)[57] Der Tübinger Ur- und Frühgeschichtler Jörg Petrasch hat methodenkritisch versucht, die Rate der Gewalttätigkeiten auf die Gesamtpopulation in der Bandkeramik hochzurechnen und kommt zu dem Schluss, dass solche Massaker keine singulären Ereignisse gewesen sein können. Demnach müssen Gewalttätigkeiten in den bandkeramischen Gesellschaften regelmäßig, wenn auch selten, vorgekommen sein. Abgesehen von solchen tödlich endenden Gewalttätigkeiten werden in den anthropologischen Veröffentlichungen zu bandkeramischen Skeletten Hinweise auf regelmäßig physische Auseinandersetzungen beschrieben, die von den Opfern überlebt wurden.[58][59]

Die Prähistorikerin Eva-Maria Mertens zeigte anhand der Bandkeramiker, dass diese Kultur keine friedliche im Sinne der Matriarchatsanhänger war. In ihrer Studie kommt sie zu dem Schluss: „Wenn die These der Matriarchatsforscherinnen stimmt, dass die Zeit des Neolithikums von Matriarchaten bestimmt war, dann war es trotz der Frauenherrschaft keine friedliche Zeit. Wenn aber die Kernprämisse für den Nachweis eines Matriarchats Gewaltlosigkeit beziehungsweise Friedlichkeit ist, dann ist am Ende der Bandkeramik nicht von einem Matriarchat zu sprechen.“[60]). Mertens betont, dass solche Hinweise auf Gewalt nicht nur Kennzeichen der ersten Ackerbauern in Mitteleuropa sind. Auch von den vorhergehenden Jägern und Sammlern in der Mittelsteinzeit (Spätmesolithikum) gebe es regelhaft Hinweise auf gewaltsam zu Tode gekommene Menschen.

Mit dem Neolithikum ging als Folge der mit Ackerbau und Viehzucht verbundenen Sesshaftigkeit ein Anwachsen der Bevölkerung einher und die Herausbildung erster sozialer Unterschiede und Hierarchien. Anhand der Skelettfunde lässt sich eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung nachweisen, wobei hauptsächlich die weiblichen Skelette Handarthrosen und andere Abnutzungserscheinungen aufweisen, die auf das Mahlen des Getreides in kniender Haltung hinweisen, außerdem „werden weibliche Skelette zusehends kleiner und zierlicher“. Verletzungen und Krankheiten, die sich am Skelett nachweisen lassen, nehmen drastisch zu (es gibt Hinweise auf ernährungsbedingte Krankheiten, beispielsweise nachgewiesen bei der Hälfte der Bewohner von Çatalhöyük); und nicht nur bei den Bandkeramikern finden sich Skelette – Frauen und Männer –, die auf einen gewaltsamen Tod schließen lassen. Ebenso ist die Vorstellung eines friedlichen Umgangs mit der Natur wahrscheinlich falsch, „die ersten Bauern wiesen vermutlich allen Ressourcen – Pflanzen, Tieren, Menschen – gegenüber eine ausbeuterische Haltung auf.“[61]

Auch weitere Annahmen, um die Idee eines neolithischen Matriarchats zu stützen, werden fachwissenschaftlich zurückgewiesen, sie gelten in der Archäologie als widerlegt und von der Methodik her als unwissenschaftlich. So beispielsweise die Behauptung von Matriarchatstheoretikern, es gäbe eine Bedeutungskontinuität über Jahrtausende hinweg von Symbolen, die als Sprache der Urzeit und vereinfacht als Symbole der Göttin zu verstehen seien. Ebenfalls zurückgewiesen werden pauschale Deutungen von weiblichen oder anthropomorphen Darstellungen als Göttinnen und als Ausdruck einer religiösen Kontinuität vom Paläolithikum bis zum Neolithikum (und darüber hinaus) – einem Zeitraum, der mehr als 20.000 Jahre umspannt und mit tiefgreifenden soziokulturellen Veränderungen verbunden war.

“The common practice of jumping from Bronze Age European figurines to Palaeolithic Venuses and back again to neolithic material is in itself unscientific, for the figurines must be viewed against their economic and social backgrounds.”

„Die übliche Praxis des Springens von Bronzezeitfigurinen zu paläolithischen Venussen und wieder zurück zu neolithischem Material ist in sich unwissenschaftlich, weil die Figurinen in Bezug zu ihrem ökonomischen und sozialen Hintergrund betrachtet werden müssen.“

Peter J. Ucko, britischer Anthropologe und Archäologe 1962[62]

Hypothesen zur Religion historischer Matriarchate

Hauptartikel: Hypothesen zur Religion historischer Matriarchate

Für viele Vertreter der These von der Existenz historischer Matriarchate, aber auch utopischer Matriarchatsvorstellungen war die Idee eines Kults der Großen Göttin zentral. Bereits Johann Jakob Bachofen vertrat diesbezüglich spekulative Vermutungen. Einflussreiche und bekannte Hypothesen über Religion und Kult historischer Matriarchate haben Robert Graves und Heide Göttner-Abendroth vorgelegt.

Siehe auch

Literatur

  • Brigitte Röder, Juliane Hummel, Brigitta Kunz (Hrsg.): Göttinnendämmerung. Das Matriarchat aus archäologischer Sicht. Droemer Knaur, München 1996, ISBN 3-426-26887-6.
  • Lucy Goodison, Christine Morris (Hrsg.): Ancient Goddesses. The Myths and the Evidence. University of Wisconsin Press/British Museum Press, Madison 1999, ISBN 0-299-16320-2 (Bryn Mawr Classical Review 1999).
  • Beate Wagner-Hasel: Matriarchat. In: Manfred Landfester (Hrsg.): Der Neue Pauly. Band 15: Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2001, Sp. 321–329.
  • Janet Alison Hoskins: Matriarchy. In: M. C. Horowitz (Hrsg.): New Dictionary of the History of Ideas (DHI). Band 4, Routledge, London/New York 2004, S. 1384–1389 (online in science.jrank.org, blättern mit dem Next-Button).
  • Carol B. Duncan: Matriarchy and Patriarchy. In: William H. McNeill u. a. (Hrsg.): Berkshire Encyclopedia Of World History. Band 3, Berkshire, Great Barrington 2005, S. 1218–1223.
  • Gabriela Schroffenegger (Hrsg.): Widerstandsformen matriarchaler Völker. Vortrag am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck. Wissenschaftsladen, Innsbruck 1994.

Dokumentarfilme

Weblinks

Commons: Matriarchat (matriarchy) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Matriarchat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Editors of Encyclopædia Britannica: matriarchy (social system). In: Encyclopædia Britannica. 2013, abgerufen am 30. Oktober 2013 (englisch; Stand: Juli 2008, Elizabeth Prine Pauls): „matriarchy, hypothetical social system in which the mother or a female elder has absolute authority over the family group; by extension, one or more women (as in a council) exert a similar level of authority over the community as a whole. […] The consensus among modern anthropologists and sociologists is that while many cultures bestow power preferentially on one sex or the other, matriarchal societies in this original, evolutionary sense have never existed. However, some scholars continue to use the terms matriarchy and patriarchy in the general sense for descriptive, analytical, and pedagogical purposes.“
  2. a b E. W. Müller: Mutterrecht. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie (HWPh), Band 6, 1984, S. 261.
  3. Elke Hartmann: Zur Geschichte der Matriarchatsidee. Antrittsvorlesung (= Öffentliche Vorlesungen der Humboldt-Universität. Heft 133). Universität Berlin 2004, abgerufen am 30. Oktober 2013 (PDF; 304 kB; 37 Seiten).
  4. Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zur Gebrauchsgeschichte eine Arguments. Chronos, Zürich 2011, S. 21 ff. (Dissertation Universität Zürich 2010). Vergleiche auch: Peter Davies: Myth, Matriarchy and Modernity. de Gruyter, 2010; Cynthia Eller: Gentlemen and Amazons. The Myth of Matriarchal Prehistory. 1861–1900, University of California Press 2011.
  5. Birgit Heller: Matriarchat. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 6, 1997, Sp. 1475. Ähnlich Gerda Lerner: The Creation of Patriarchy. Oxford University Press, New York 1986, ISBN 0-19-503996-3, S. 31.
  6. Die Bezeichnung Gynaikokratie von altgriechisch γυναικοκρατία gynaikokratía (Frauenherrschaft) ist seit dem 4. Jahrhundert vor Christus nachweisbar. Vergleiche Uwe Wesel: Der Mythos vom Matriarchat. 1980, S. 35.
  7. Vergleiche z. B. Nancy Tanner: Matrifocality in Indonesia and Africa and Among Black Americans. In: Michelle Zimbalist Rosaldo, Louise Lamphere (Hrsg.): Women, Culture and Society. Stanford University Press, Stanford 1974, S. 129–156, hier S. 129: „Matrifocality is found within a variety of kinship types. […] Descent and matrifocality vary independently. […] This can occur in matrilineal and patrilinear systems as well as in bilateral system.“ Siehe auch: Gabriele Rasuly-Paleczek: Einführung in die Formen der sozialen Organisation (Teil 4/5). (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive) Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, 2011, S. 152, abgerufen am 30. Oktober 2013 (PDF; 747 kB; in archive.org). Sowie: Brian Schwimmer: Matrifocality: An emerging empirical and theoretical issue. In: Tutorial: Kinship and Social Organization. Department of Anthropology, University of Manitoba, Kanada 2003, abgerufen am 30. Oktober 2013 (englisch).
  8. Der niederländische Rechtsethnologe George Alexander Wilken hat die Bezeichnung Matriarchat 1884 mit seinem Buch Das Matriarchat (Das Mutterrecht) bei den alten Arabern. Autorisierte Übersetzung aus dem Holländischen (Leipzig, 1884) als Erster benutzt. Vergleiche Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. 2011, S. 19.
  9. Wortschatz-Eintrag: Matriarchat. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 30. Juli 2019
  10. Vgl. etwa Ernst Kornemann: Mutterrecht. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Supplement 6. Stuttgart 1935, Sp. 557–571.
  11. Die erste Beschreibung einer mutterrechtlichen Gesellschaft stammt von dem Irokesen-Missionar J. F. Lafitau: Moeurs des sauvages amér. comparées aux moeurs des premiers temps 1. 2 (Paris 1724). J. J. Bachofen: Das Mutterrecht. Eine Untersuchung der Gynaikokratie der alten Welt (1861). stellt eine theoretisch-spekulative Rekonstruktion des Matriarchats in der Frühgeschichte des nahen Ostens dar. Vergleiche E. W. Müller: Mutterrecht. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. (HWPh), Band 6, 1984, S. 261.
  12. Franz Borkenau: Von der minoischen zur griechischen Kultur. In: ders.: Ende und Anfang. Stuttgart 1984 (Ursprünglich unter dem Titel Zwei Abhandlungen über griechische Mythologie in der Zeitschrift Psyche. April 1953)
  13. Birgit Heller: Matriarchat. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 6, 1997, Sp. 1475: „Die M[atriarchat]-Kontroverse ist bis heute ideologisch überfrachtet u[nd] dient oft der Legitimierung gesellschaftl[icher] Machtverhältnisse“.
  14. Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zürich 2011, S. 142.
  15. Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. 2011, S. 260 f.
  16. Elke Hartmann: Zur Geschichte der Matriarchatsidee (= Öffentliche Vorlesungen der Humboldt-Universität. Heft 133). Berlin 2004 (Antrittsvorlesung; 2. Auflage 2006). vergleiche auch: Ilse Lenz: Geschlechtssymmetrische Gesellschaften: Wo weder Frauen noch Männer herrschen. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17170-8, S. 30–31 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  17. Friedrich Heiler: Die Frau in den Religionen der Menschheit. (= Theologische Bibliothek Töpelmann 33). De Gruyter, Berlin 1977.
  18. a b Birgit Heller: Matriarchat. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 6, 1997, Sp. 1475.
  19. Helga Laugsch: Der Matriarchatsdiskurs (2011), S. 92 f. Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat, S. 67 ff.
  20. Angela Schenkluhn: Matriarchy /Patriarchy. In: Kocku von Stuckrad (Hrsg.): The Brill Dictionary of Religion. Brill, Leiden/Boston 2006, S. 1177–1179, hier 1177: „Concepts of matriarchy are radically distinguished here from notions of cultural science like 'matrilinearity,’ 'matrilocality,’ and ‘matrifocality,’ which describe the organization of kinship in the ‘succession of the mother’. But since matriarchy […] as a societal type is thus far sufficiently evidenced neither historically nor archaeologically, the central consideration of the concept of matriarchy should become that of a social myth within certain ideological systems.“
  21. Angela Schenkluhn: Matriarchy/Patriarchy. In: Kocku von Stuckrad (Hrsg.): The Brill Dictionary of Religion. Brill, Leiden/Boston 2006, S. 1177–1179, hier 1177: „Dominant role of woman in society and politics (‘matriarchy’ in the strict sense)“, „Descendancy, and inheritance, family, or domicile rights determined through the maternal line (‘matrilinearity,’ ‘matriarchy’)“, „Veneration of female divinities in religion and mythology (‘mother deities’/goddesses)“.
  22. Cäcilia Rentmeister listet ihre idealtypischen Merkmale von Matriarchaten am ausführlichsten in Frauenwelten – Männerwelten, 1985, S. 32–40.
  23. Rentmeister in ava2.de Am Beispiel Südindien zeigt sich, wo Frauen alleinige Eigentümerinnen von Land oder Häusern sind, werden sie signifikant seltener Opfer häuslicher Gewalt. Vgl. Panda, Pradeep: Marital Violence, Human Development and Women’s Property Status in India In: World Development. 33, Nr. 5, 2005.
  24. unfpa.org
  25. Heide Göttner-Abendroth: Die Göttin und ihr Heros. München 1980, S. 30.
  26. Göttner-Abendroth zitiert bei Helga Laugsch: Der Matriarchatsdiskurs. München 2011, S. 201.
  27. a b Siehe etwa Heide Göttner-Abendroth: Definition der Gesellschaftsform. In: Göttner-Abendroth (Hrsg.): Gesellschaft in Balance. Edition Hagia/Kohlhammer, 2006, S. 22–23.
  28. Stefanie Knauss: Heide Göttner-Abendroth (geb. 1941). Eine kritische Vorstellung der Klassikerin der Matriarchatsforschung. In: Anna-Katharina Höpflinger, Ann Jeffers, Daria Pezzoli-Olgiati (Hrsg.): Handbuch Gender und Religion, Vandenhoeck & Ruprecht, erste Auflage 2008, ISBN 978-3-8252-3062-3, S. 99.
  29. Siehe beispielsweise Omar Rolf von Ehrenfels: Motherright in India. 1941.
  30. Ifi Amadiume: Reinventing Africa: Matriarchy, Religion and Culture. Zed Books/St. Martin’s Press, London/New Jersey 1997, ISBN 1-85649-534-5. Dieselbe: Männliche Töchter, weibliche Ehemänner: soziale Rollen und Geschlecht in einer afrikanischen Gesellschaft. Rotpunktverlag, Zürich 1996, ISBN 3-85869-067-8.
  31. Martha Harroun Foster: Lost Women of the Matriarchy: Iroquois Women in the Historical Literature. UCLA American Indian Studies Center, 1995 (englisch; doi:10.17953/aicr.19.3.y227696897834055).
    Dieselbe: We Know Who We Are: Métis Identity in a Montana Community. März 2007 (englisch; Besprechung auf researchgate.net).
  32. Vergleiche etwa Ilse Lenz: Geschlechtssymmetrische Gesellschaften. Neue Ansätze nach der Matriarchatsdebatte. In: Ilse Lenz, Ute Luig (Hrsg.): Frauenmacht ohne Herrschaft. Geschlechterverhältnisse in nicht-patriarchalen Gesellschaften. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12827-7, S. 26 ff. (Erstauflage 1990).
  33. a b G. Wilhelm: Matrilinearität. B. Bei den Hethitern. In: Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Band 7, Lieferung 7.–8., de Gruyter, Berlin u. a. 1990, S. 588–590, hier S. 588.
  34. Hans-Rudolf Wicker: Leitfaden für die Einführungsvorlesung in Ethnosoziologie. (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF: 532 kB, 45 Seiten) Institut für Sozialanthropologie, Universität Bern, 2005, S. 11, abgerufen am 13. März 2020. Zitat: „In akzentuierter Form findet sich unilineare Abstammung in vielen Gesellschaften, in denen es wichtige Güter (Land, Vieh) aufzuteilen und zu vererben gilt. Agrargesellschaften (z. B. China und Japan) oder Viehzuchtgesellschaften (Zentralasien, vorderer Orient, Ostafrika) brachten deshalb unilinear organisierte Verwandtschaften weit häufiger hervor als Wildbeuter. Die sesshafte Lebensweise fördert die territoriale Identifikation und die Betonung der Gruppeneinheit und -solidarität. Patrilinear organisiert sind zum Beispiel die Nuer im südlichen Sudan (Evans-Pritchard 1940) und die Tallensi von Ghana (Fortes 1945). Matrilinear organisiert sind etwa die Nayar in Südindien, Navajo, Trobriander, Irokesen, Tonga, Munduruku […].“
  35. William Tulio Divale: An Explanation for Matrilocal Residence. In: Dana Raphael (Hrsg.): Being Female. Reproduction, Power and Change. Reihe: World Anthropology. Mouton, Den Haag 1975, ISBN 978-90-279-7599-7, S. 99–108 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  36. Gabriele Herzog-Schröder: Okoyoma - Die Krebsjägerinnen. Vom Leben der Yanomamï-Frauen in Südvenezuela. Lit, Münster u. a. 2003, ISBN 3-8258-5082-X, S. 61 (Doktorarbeit, durchgesehene Auflage; Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  37. Ende 2012 waren im Ethnographic Atlas weltweit genau 1300 Ethnien erfasst, von denen oft nur Stichproben ausgewertet wurden, beispielsweise im internationalen HRAF-Projekt.
  38. J. Patrick Gray: Ethnographic Atlas Codebook. In: World Cultures. Band 10, Nr. 1, 1998, S. 86–136, hier S. 104: Tabelle 43 Descent: Major Type (PDF: 2,4 MB, 52 Seiten ohne Seitenzahlen; eine der wenigen Auswertungen aller damaligen 1267 Ethnien).
    Zitat:
    „ 17 Missing data [....... 1,3%]
    584 Patrilineal [.......... 46,1%]
    052 Duolateral [............ 4,1% = bilinear]
    160 Matrilineal [.......... 12,6%]
    011 Quasi-lineages [.... 0,9% = parallel]
    049 Ambilineal [............ 3,9%]
    349 Bilateral [............. 27,6% = kognatisch]
    045 Mixed“ ...................3,6% von weltweit insg. 1267 Ethnien (1998), mittlerweile: 1300.
  39. Hans-Rudolf Wicker: Leitfaden für die Einführungsvorlesung in Ethnosoziologie. (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF: 532 kB, 45 Seiten) Universität Bern 2005, S. 13, abgerufen am 13. März 2020. Die Zahlen auf S. 13:
    164 matrilineare Ethnien – ihr ehelicher Wohnsitz nach der Heirat (Residenzregel):
    • 62 (37,8%) wohnen avunkulokal beim Mutterbruder des Ehemannes oder Mutterbruder der Ehefrau
    • 53 (32,3%) wohnen uxori-/matrilokal bei der Ehefrau oder ihrer Mutter
    • 30 (18,3%) wohnen viri-/patrilokal beim Ehemann oder seinem Vater
    • 19 (11,6%) haben andere Wohnsitzregeln: neolokal, natolokal u. a.
  40. Ilse Lenz: Geschlechtssymmetrische Gesellschaften: Wo weder Frauen noch Männer herrschen. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17170-8, S. 31 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche). Zitat: „Gleichheit wird als eine gleichheitliche Verteilung von Macht und sozialen Chancen zwischen den erwachsenen Mitgliedern einer Gesellschaft verstanden“.
  41. Keebet von Benda-Beckmann, Franz von Benda-Beckmann: Struggles over communal property rights and law in Minangkabau, West Sumatra. Max Planck Institute for Social Anthropology, Halle 2004.
  42. Ilse Lenz: Geschlechtersymmetrie als Geflecht von Frauen und Männermacht. Zu den Minangkabau in der vorkonialen Epoche. In: Ilse Lenz, Ute Luig (Hrsg.): Frauenmacht ohne Herrschaft. Geschlechterverhältnisse in nicht-patriarchalen Gesellschaften. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12827-7 (Erstauflage 1990).
  43. Ute Marie Metje: Die starken Frauen. Gespräche über Geschlechterbeziehungen bei den Minangkabau in Indonesien. Campus, Frankfurt 1999, ISBN 3-593-35409-8; dieselbe: Bei den Minangkabau. Über die Geschlechterbeziehungen in Westsumatra. (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive) In: journal-ethnologie.de. Museum der Weltkulturen, Frankfurt 2004.
  44. S. B. Hrdy: The Woman That Never Evolved. Harvard University Press, Cambridge 1981.
  45. Russell Dale Guthrie: The nature of Paleolithic art. University of Chicago Press, London 2005, S. 368 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
    Vergleiche mit Bezug auf Hrdy 1981 und S. Goldberg: The erosion of the social sciences. In: K. Washburn, J. F. Thornton (Hrsg.): Dumbing Down. W.W. Norton, New York 1996, S. 97–113.
  46. V. G. Childe: Social organzisation. Watts, London 1951; angeführt bei Russell Dale Guthrie: The nature of Paleolithic art. University of Chicago Press, London 2005, S. 368 (einsehbar bei Google Books).
  47. Bärbel Auffermann In: Frauen – Zeiten – Spuren. Textbuch zur Ausstellung im Neanderthal-Museum Mettmann. 1998, S. 193. Auffermann ist stellvertretende Direktorin des Museums.
  48. Brigitte Röder, Juliane Hummel, Brigitta Kunz: Göttinnendämmerung. Das Matriarchat aus archäologischer Sicht. Droemer Knaur, München 2001, ISBN 3-933939-27-5.
  49. Dieter Quast (Hrsg.): Weibliche Eliten in der Frühgeschichte. Internationale Tagung vom 13. bis zum 14. Juni 2008 im RGZM im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Eliten“. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2011 (Einleitung online auf academia.edu).
  50. Margaret Ehrenberg: Women in Prehistory. London British Museum Publications 1989, ISBN 0-7141-1388-3; Bruce Trigger: A History of Archaeological Thoughts. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2006, zitiert bei: Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zürich 2011, S. 135 ff.
  51. a b Stefanie Knauß: Heide Göttner-Abendroth (geb. 1941). Eine kritische Vorstellung der Klassikerin der Matriarchatforschung. In: A.-K. Höpflinger, A. Jeffers, D. Pezzoli-Olgiati (Hrsg.): Handbuch Gender und Religion. UTB/Vandenhoeck & Ruprecht, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-3062-3, S. 100. (libreka.de teilweise einsehbar bei Libreka)
  52. Stefanie Knauß: Heide Göttner-Abendroth (geb. 1941). Eine kritische Vorstellung der Klassikerin der Matriarchatforschung. In: A.-K. Höpflinger, A. Jeffers, D. Pezzoli-Olgiati (Hrsg.): Handbuch Gender und Religion. UTB/Vandenhoeck & Ruprecht, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-3062-3, S. 95–106, hier S. 99.
  53. Heide Göttner-Abendroth: Matriarchat. Forschung und Zukunftsvision. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. 3. Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17170-8, S. 23 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  54. Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zur Gebrauchsgeschichte eines Arguments. Chronos, Zürich 2011, S. 135 ff. und S. 162.
  55. Ursula Eisenhauer: Jüngerbandkeramische Residenzregeln. Patrilokalität in Talheim. In: Jörg Eckert, Ursula Eisenhauer, Andreas Zimmermann (Hrsg.): Archäologische Perspektiven. Analysen und Interpretationen im Wandel. Rahden Westf. 2003, ISBN 3-89646-400-0, S. 562–573.
  56. Joachim Wahl, Hans Günther König: Anthropologisch-traumatische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus dem bandkeramischen Massengrab bei Talheim, Kreis Heilbronn. In: Fundberichte Baden-Württemberg. 12, 1987.
  57. Brigitte Röder: Jungsteinzeit - Frauenzeit? Frauen in frühen bäuerlichen Gesellschaften Mitteleuropas. In: Frauen – Zeiten – Spuren. Neanderthal Museum Mettmann 1998, S. 264 ff.
  58. Jörg Petrasch: Mord und Krieg in der Bandkeramik. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Nr. 29, 1999, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, S. 505–516.
  59. Jörg Petrasch: Gewalttätigkeiten in der Steinzeit - Archäologisch-kulturgeschichtliche Analysen zur Ermittlung ihrer Häufigkeiten. In: Piek, Terberger (Hrsg.): Frühe Spuren der Gewalt. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburgs-Vorpommerns. Band 41, Schwerin 2006 (PDF: 1,8 MB auf uni-tuebingen.de).
  60. Eva-Maria Mertens: Der Mythos vom friedlichen Matriarchat. In: Antje Hilbig, Claudia Kajatin, Ingrid Miethe (Hrsg.): Frauen und Gewalt. Interdisziplinäre Untersuchungen zu geschlechtsgebundener Gewalt in Theorie und Praxis. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, S. 33–46 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche
  61. Margaret Ehrenberg: Women in Prehistory. 1996; Röder, Hummel, Kunz: Göttinnendämmerung. 1996; Timothy Taylor: The Prehistory of Sex. 1998; Gilles und Brigitte Delluc: Le sexe au temps des Cro-Magnons. 2006, zitiert bei Meret Fehlmann: Die Rede vom Matriarchat. Zürich 2011, Kapitel Archäologie oder die Suche nach dem Matriarchat, S. 144–159.
  62. Peter J. Ucko: The Interpretation of Prehistoric Anthropomorphic Figurines. In: The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland. Band 92, Nr. 1, Januar–Juni 1962, S. 38–54, hier S. 39 (englisch; online auf academia.edu).