Miyake Kōhaku

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Miyake: Nach dem Bad, 1915

Miyake Kōhaku (japanisch 三宅 凰白, eigentlicher Name: Miyake Seiichi (

三宅 清一

); geb. 2. Mai 1893 in Kyōto; gest. 26. Februar 1957) war ein japanischer Maler der Nihonga-Richtung der Taishō- und der Shōwa-Zeit.

Leben und Werk

Miyake Kōhaku wurde als zweiter Sohn des Malers Miyake Gogyō (

三宅呉曉

; 1864–1919) in Kyōto geboren. Er machte 1912 seinen Abschluss an der Abteilung für Malerei der „Städtischen Schule für Kunst und Kunstgewerbe Kyōto“ (

京都市立美術工芸学校

) und dann 1915 an der „Städtischen Hochschule für Malerei“ (

京都市立絵画専門学校

). Danach setzte er sein Studium weiter fort, aber im Dezember des Jahres wurde er zur militärischen Ausbildung einberufen. Die Erlebnisse dort setzte er in den Bildern Enshu shoken (

演習所見

, „Blick auf den Militärübungsplatz“) und Sekkō kōgun (

斥候行軍

, „Spähtrupp-Marsch“) um. 1918 konnte Miyake zum ersten Mal auf der Bunten-Ausstellung[1] ein Bild zeigen. Auf der 6. Teiten-Ausstellung[1] 1925 war sein Bild Oharame (

おはらめ

, „Frauen von Ohara“[2]) zu sehen. Sein Bild Kadan (

花旦

, „Blumenmorgen“) wurde 1930 auf der 11. Teiten ausgezeichnet. Zwischendurch hatte sich Miyake 1926 unter Yamamoto Shunkyo weitergebildet und stellte im Rahmen von dessen Sanae-Gruppe (

早苗会

) aus. Ab 1937 konnte Miyake auf der nun Shin-Bunten[1] genannten Ausstellung juryfrei ausstellen. Nach dem Krieg stellte er weiter auf der Nitten[1] aus. Von 1936 bis 1949 war Miyake Professor an der Städtischen Hochschule für Malerei in Kyōto, dann ab 1951 Professor an der Frauen-Kurzuniversität (

光華女子短期大学

) tätig. Als sich 1943 die Sanae-Gruppe auflöste, war er an der Gründung der Kōjin-kai (

耕人会

) beteiligt, in der er leitend tätig war. Miyake war gut in Genre-Bildern, malte Feste und Tänze, -Bilder. Auf der Ausstellung japanische Malerei 1931 in Berlin war sein Bild Shibon zu sehen. Dargestellt ist der chinesische Schauspieler Mei Lan-fang in der Rolle einer jungen Nonne, die aus dem Kloster entflieht.

Anmerkungen

  1. a b c d Bunten (
    文展
    ) ist die Abkürzung für die jährliche staatliche Kunstausstellung Mombushō bijutsu tenrankai (
    文部省美術展覧会
    ) von 1907 bis 1918, Teiten (
    帝展
    ) ist die Abkürzung für die Folgeeinrichtung Teikoku bijutsu-in tenrankai (
    帝国美術展覧会
    ) zwischen 1919 und 1935. Die Nachfolgerin von 1936 bis 1944 hieß wieder Bunten, zur Unterscheidung wurde ein Shin (
    , „Neu-“) vorangestellt. Seit 1946 heißt die Ausstellung, nun nicht mehr staatlich, kurz Nitten (
    日展
    ) für Nihon bijutsu-in tenrankai (
    日本美術展覧会
    ).
  2. Die Frauen von Ohara, Ohara-me (
    大原女
    ) genannt, brachten, traditionell gekleidet, bis in die 1920er Jahre Brennholz auf dem Kopf tragend von Ohara nach Kyōto.

Literatur

  • National Museum of Modern Art, Kyoto (Hrsg.): Miyake Kōhaku In: Kyōto no Nihonga 1910–1930. National Museum of Modern Art, Kyoto, 1986. ISBN 4-87642-117-X.
  • Laurance P. Roberts: Miyake Hōhaku. In: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.

Weblinks

Commons: Miyake Kōhaku – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien