Molina de Aragón

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde Molina de Aragón
Molina de Aragon - 084 (30624007741).jpg
Molina de Aragón – Stadtansicht
Wappen Karte von Spanien
Molina de Aragón (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienla Mancha Kastilien-La Mancha
Provinz: Guadalajara
Comarca: Señorío de Molina
Koordinaten 40° 51′ N, 1° 53′ WKoordinaten: 40° 51′ N, 1° 53′ W
Höhe: 1065 msnm
Fläche: 168,33 km²
Einwohner: 3.275 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einw./km²
Postleitzahl(en): 19300
Gemeindenummer (INE): 19190
Verwaltung
Bürgermeister: Francisco Javier Montes Moreno
Website: Molina de Aragón
Lage der Gemeinde
Karte Gemeinde Molina de Aragón 2022.png

Molina de Aragón ist eine zentralspanische Kleinstadt und eine Gemeinde mit 3.275 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Provinz Guadalajara der Autonomomen Region Kastilien-La Mancha. Die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica. Das historische Ortszentrum ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.

Lage und Klima

Molina de Aragón liegt in der Sierra de Molina an den Ufern des Río Gallo etwa 200 km nordöstlich von Madrid bzw. knapp 140 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Guadalajara in einer Höhe von ca. 1050 bis 1090 m. Das Klima ist vom Frühjahr bis in den Herbst gemäßigt bis warm; Regen (ca. 490 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2] Im Winter ist Molina de Aragón eine der kältesten Städte der Iberischen Halbinsel.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 3.171 2.907 3.060 3.304 3.275[3]

Trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des damit verbundenen Verlusts von Arbeitsplätzen blieb die Einwohnerzahl der Gemeinde im 20. Jahrhundert annähernd stabil, was hauptsächlich mit der Zuwanderung vieler Landbewohner in die größeren Städte (Landflucht) zu erklären ist. Das Gemeindegebiet umfasst auch die beiden Weiler (pedanías) Cubillejo del Sitio und Cubillejo de la Sierra.

Wirtschaft

Aragonit aus dem Rio Gallo bei Molina de Aragón

Bereits im Mittelalter sorgte die Burg für die allmähliche Herausbildung städtischer Strukturen mit Handel, Dienstleistungen und Gewerbe. Das agrarisch geprägte Umland versorgte den Ort mit Lebensmitteln, wenngleich auch in der Stadt Tiere gehalten wurden. Molina de Aragón ist heute noch ein Handels- und Dienstleistungszentrum. Am Rio Gallo gibt es Aragonit-Vorkommen.

Geschichte

Im Gebiet der wohl schon von den antiken Keltiberern errichtete Burg (castillo) finden sich weder römische noch westgotische Spuren. Erst die im 8. Jahrhundert bis weit in den Norden der Iberischen Halbinsel vorgedrungenen Mauren errichteten auf dem markanten Burgfelsen eine neue Festung (hisn), die um das Jahr 1129 im Zuge der Reconquista von Alfons I. (reg. 1104–1134) den Mauren abgenommen und kurz darauf in vergrößerter Form neuerrichtet wurde. Ort und Burg waren lange zwischen den Königreichen Kastilien und Aragón umstritten, ehe sie im ausgehenden 14. Jahrhundert als Mitgift Katharinas von Lancaster endgültig an Kastilien fielen.[4]

Sehenswürdigkeiten

Historisch erwähnenswert sind neben den 1931 zum Nationaldenkmal erklärten Burgresten die romanische Brücke (Puente Viejo), die romanischen Kirchen Santa María del Conde, San Gil und San Felipe y Santo Tomás, das romanische Kloster der heiligen Klara von Assisi (Convento de Santa Clara), das Kloster des hl. Franziskus (Convento de San Francisco), einige Paläste und Villen sowie das jüdische Viertel (Judería).

Literatur

  • María Dolores Barrios Martínez: Molina y su Tierra en la Edad media, su historia, su fuero, sus gentes (1154–1375). 2017

Weblinks

Commons: Molina de Aragón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise