Morstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Morstein ist eine 144 Hektar große Weinlage und die renommierteste Einzellage der Gemeinde Westhofen im rheinhessischen Wonnegau (Rheinland-Pfalz). Weine aus einem entsprechend klassifizierten Teil (ca. 24 ha) dieser Lage können von VDP-Mitgliedern[1] als „Großes Gewächs“ vermarktet werden, sofern noch andere Qualitätsmerkmale erfüllt werden.

Lage, Klima, Boden

Die Weinlage Morstein erstreckt sich östlich von Hangen-Weisheim und Gundersheim sowie westlich von Westhofen. Sie ist Teil der Großlage Bergkloster des Weinbaugebiets Rheinhessen und wird westlich von den Einzellagen „Höllenbrand“ und „Sommerwende“ sowie östlich von den Einzellagen „Brunnenhäusschen“ und „Steingrube“ begrenzt.

Die Lage befindet sich in 140 bis 280 m ü. NHN, der Steigungswinkel beträgt 20 %. Durch die Exposition von Südwest bis Süd kommt die einfallende Abendsonne besonders dem Riesling zugute, da dieser die beste Assimilationsleistung in den Abendstunden zeigt. Das privilegierte Kernstück umfasst ca. 50 ha im Mittelhang des großen Morsteins.[2]

Der Boden besteht aus tonigem Mergel mit Kalkstein (Terra fusca) in der Oberschicht, welcher aus den Korallenbänken des tertiären Urmeeres entstand. Der Untergrund besteht aus massiven, wasserführenden Kalkfelsen.

Neben dem Riesling werden im Morstein bevorzugt die Sorten Dornfelder, Müller-Thurgau, Spätburgunder und Chardonnay angebaut.[2]

Etymologie des Namens

Der Name der Lage wurde bereits im Jahre 1282 in einer Schenkungsurkunde an das Stift Otterberg als „Marstene“ erwähnt. Er leitet sich nicht von „Moor“, sondern von „Marstein“ ab, was auf einen Markstein (Grenzstein) hindeutet.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert hatten bedeutende Klöster wie Kloster Lorsch, Kloster Weißenburg (Elsass), Stift Sankt Arnual, Kloster Otterberg und das Wormser St. Martinsstift Weinbergsbesitz in Westhofen.[3]

Besitz

Im Morstein begütert sind zum Beispiel die VDP-Weingüter K. F. Groebe, Gutzler, Klaus Peter Keller, Winter[4] und Wittmann sowie Weingut J.G. Orb, der Hirschhof (Walter und Tobias Zimmer), Klaus Knobloch und Seehof Ernst Fauth sowie das Weingut Dreissigacker.

Quellen

  • Rheinhessenwein eV.
  • Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz
  • Friedrich A. Cornelssen: Das große Buch vom deutschen Wein. Seewald Verlag 1977, ISBN 3-512-00416-4.
  • Hans-Jörg Koch: Weinparadies Rheinhessen. Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätte/Alzey, 1982, ISBN 3-87854-029-9.
  • Wein-Plus

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.vdp.de.
  2. a b Dieter Braatz, Ulrich Sautter, Ingo Swoboda: Weinatlas Deutschland. Hallwag Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0638-4, S. 130.
  3. Erste Lage in Rheinhessen (Memento des Originals vom 8. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vdp.de Beschreibung des VDP
  4. Weingut Winter. Wein-Plus, abgerufen am 17. März 2013.