New Jersey

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New Jersey
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Flagge Siegel
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Über dieses Bild
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt:Trenton
Staatsmotto:Liberty and Prosperity
Fläche:22.588 km²
Einwohner:9.288.994 (Zensus 2020) (411 E. / km²)
Mitglied seit:18. Dezember 1787
Zeitzone:UTC−5
Höchster Punkt:550 m (High Point)
Durchschn. Höhe:75 m
Tiefster Punkt:0 m Atlantischer Ozean
Gouverneur:Philip D. Murphy (D)
Post / Amt / ISONJ / / US-NJ
Karte von New Jersey
Karte von New Jersey

New Jersey [njuːˈdʒɜːzi] BE / [nuːˈdʒɝziAudiodatei abspielen AE, deutsch älter auch Neujersey[1], ist (nach Rhode Island, Delaware und Connecticut) der viertkleinste Bundesstaat der Vereinigten Staaten und zugleich derjenige mit der größten Bevölkerungsdichte. New Jersey wurde nach der Kanalinsel Jersey benannt. Der Bundesstaat hat den Beinamen The Garden State (Der Gartenstaat) und gehört zu den Mittelatlantikstaaten.

Geografie

Fläche, Lage und Überblicksangaben

Blick auf den Atlantischen Ozean bei Sea Bright, New Jersey

New Jersey hat eine Gesamtfläche von 22.588 km², wovon 3377 km² auf Gewässer entfallen. Der Staat grenzt im Norden und Nordosten an New York, wo teilweise der Hudson River eine natürliche Grenze bildet. Im Westen wird New Jersey vollständig durch den Delaware River von den Staaten Pennsylvania und Delaware getrennt. Im Süden, in der Delaware-Bucht, und im Osten hat New Jersey schließlich Anteile am Atlantik.

Der Staat hat in etwa die Form von Kopf und Oberkörper eines Menschen, dessen Haupt leicht nach vorne gebeugt ist. Von diesem Bild ausgehend ist der Kopf, also der Norden des Landes, die Region mit den größeren Erhebungen in einem ansonsten flachen Land. Hier im Großen Appalachen-Tal (auch Kittatinny-Tal), das sich vom US-Staat Alabama bis zum Hudson River erstreckt, befindet sich an der Grenze zum Staat New York der High Point, New Jerseys höchster Berg, der mit 550 Metern die durchschnittliche Landeshöhe um mehr als das Siebenfache übersteigt.

Der Osten des Landes, das Einzugsgebiet des Hudson und der größten US-amerikanischen Millionenstadt New York City, ist dicht besiedelt. Jener Ballungsraum westlich des Hudson umfasst mit Newark, Jersey City, Paterson und Elizabeth bereits alle vier Großstädte des Landes.

Südlich davon beginnt die Atlantische Küstenebene, die auf einer Länge von mehr als 200 km mit ihren zahlreichen Seebädern ein beliebtes Urlaubsziel darstellt. Der Küstenstreifen ist insbesondere im nördlichen und dann wieder im südlichen Teil mit ihren zahlreichen sich aneinanderreihenden Mittelstädten relativ stark bevölkert. Größte Städte entlang der Küste sind Long Branch im Norden sowie das für den Fremdenverkehr bedeutsame Atlantic City im Süden.

Im Landesinneren bis in den südlichen Teil prägen dichte Wälder das Bild des Staates. Bekanntes und populäres Reiseziel in dieser Region sind die Pine Barrens, die unter Naturschutz stehen und denen der Mythos des Jersey Devil anhaftet.

Gliederung

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± rel.
1790 184.139
1800 211.149 14,7 %
1810 245.562 16,3 %
1820 277.575 13 %
1830 320.823 15,6 %
1840 373.306 16,4 %
1850 489.555 31,1 %
1860 672.035 37,3 %
1870 906.096 34,8 %
1880 1.131.116 24,8 %
1890 1.444.933 27,7 %
1900 1.883.669 30,4 %
1910 2.537.167 34,7 %
1920 3.155.900 24,4 %
1930 4.041.334 28,1 %
1940 4.160.165 2,9 %
1950 4.835.329 16,2 %
1960 6.066.782 25,5 %
1970 7.168.164 18,2 %
1980 7.364.823 2,7 %
1990 7.730.188 5 %
2000 8.414.347 8,9 %
2010 8.791.894 4,5 %
2020 9.288.994 5,7 %
Vor 1900[2]

1900–1990[3] 2000[4] 2010[5]

Karte der Bevölkerungsdichte von New Jersey
Newark

Die Einwohner von New Jersey werden umgangssprachlich „New Jerseyans“ oder „New Jerseyites“ genannt.

New Jersey hat 8.682.661 Einwohner (Stand: Schätzung 2008), davon sind 69,6 % Weiße, 15,6 % Latinos, 13,6 % Afroamerikaner, 7,5 % Asiaten und 0,2 % Hawaiianer oder von anderen Pazifikinseln.[6]

Im Jahr 2005 waren 1,9 Millionen, d. h. 19,2 % aller Einwohner außerhalb der Vereinigten Staaten geboren. Nach den Angaben des United States Census Bureau ist New Jersey nach Maryland der zweitreichste Bundesstaat.[7]

Alters- und Geschlechterstruktur

Die Altersstruktur von New Jersey setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 2.089.653 (24,0 %)
  • 18–64 Jahre: 5.509.302 (63,1 %)
  • ab 65 Jahre: 1.125.605 (12,9 %)

Das Medianalter beträgt 38,2 Jahre. 48,8 % der Bevölkerung sind männlich und 51,2 % sind weiblich.

Abstammung

18,1 % der Einwohner sind italienischer Abstammung und stellen damit die größte Fraktion. Es folgen die Gruppen der Irisch- (16,1 %), Deutsch- (15,7 %), Polnisch- (6,7 %) und Englischstämmigen (6,0 %).[8]

Größte Städte

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Geschichte

George Washington überquert den Delaware River während des Unabhängigkeitskrieges.

Das Gebiet von New Jersey war ursprünglich Siedlungsgebiet der Lenni Lenape (Munsee) und anderer, kleinerer Stämme wie der Hackensack, Haverstraw, Navasink, Raritan und Wappinger. Das heutige New Jersey wurde dann ab 1609 in Form erster niederländischer Siedlungen auch von Europäern besiedelt und bildete anfangs mit dem heutigen Staat New York die niederländische Kolonie Neuniederland. Die ansässigen indianischen Stämme hatten sich nach einem Massaker in Pavonia durch Gouverneur Willem Kieft im Wappinger-Krieg (1643–1645) gegen Neuniederland und seine Unterstützer (Mahican, Mohawk und englische Siedler) verbündet. Dieser Krieg war einer der blutigsten und grausamsten Ausrottungskriege gegen die Indianer. Zusammen mit ihren Alliierten hatten die Wappinger über 1.600 tote Stammesangehörige zu beklagen. Im August 1644 wurde in Fort Orange ein Friedensvertrag unterzeichnet, in dem die unterlegenen Wappinger und Metoac-Stämme verpflichtet wurden, einen jährlichen Tribut in Form von Wampum an die Mahican zu zahlen. Die Mahican und Mohawk hatten keine eigenen Verluste zu beklagen und der Vertrag von Fort Orange versetzte sie in die Lage, den Wampum-Handel im Westen Long Islands und am unteren Hudson zu kontrollieren.[9] Als die Regierung in den Niederlanden von Kiefts Politik und den Massakern Kenntnis erhielt, wurde er schließlich 1647 abgelöst und zu seinem Nachfolger bestimmten sie Petrus Stuyvesant. Die Jahre Nieuw Nederlands waren jedoch gezählt, denn die niederländische Kolonie wurde 1664 von England kampflos übernommen. Zu Ehren des Herzogs von York, ihres künftigen Königs, nannten die Briten ihre neue Kolonie New York.[10]

Im Gebiet des heutigen New Jersey wurden zwei proprietäre Lordschaften (im Besitz der Lord Proprietors) gebildet, East Jersey und West Jersey. 1702 wurden East und West Jersey zu einer Kronkolonie vereinigt und Edward Hyde, 3. Earl of Clarendon zum ersten Gouverneur der Province of New Jersey ernannt. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges war New Jersey Schauplatz von etwa 100 Schlachten, darunter Trenton 1776, Princeton 1777 und Monmouth 1778. Schon im Jahr 1776 wurde die erste Verfassung von New Jersey verabschiedet, die allen Einwohnern ab einem bestimmten Besitzniveau das Wahlrecht garantierte. Somit konnten männliche Weiße und Schwarze sowie Witwen wählen, nicht jedoch verheiratete Frauen, da sie kein Eigentum besitzen durften. Für New Jersey unterzeichneten am 4. Juli 1776 Richard Stockton, John Witherspoon, Francis Hopkinson, John Hart und Abraham Clark 1776 die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten.[11]

New Jersey war kurze Zeit Sitz der ersten aus dem Kontinentalkongress hervorgegangenen Regierung der Vereinigten Staaten, 1783 in Princeton und 1784 in Trenton. Als einer der 13 Originalstaaten trat New Jersey 1787 als dritter Staat der Union bei. Im Jahr 1804 wurde in New Jersey als letztem nördlichen Bundesstaat die schrittweise Abschaffung der Sklaverei beschlossen. Im Jahr 1844 wurde die zweite Staatsverfassung ratifiziert; die aktuelle Verfassung des Landes stammt aus dem Jahr 1947.

Thomas Edison in seinem Forschungslabor in East Orange, New Jersey

Nach dem Bürgerkrieg, der an New Jersey weitgehend vorüber ging, fasste die industrielle Revolution Fuß im Land. Bis dahin war New Jersey weitgehend ländlich geprägt. Die Landwirtschaft war jedoch wegen ungünstiger Bodenverhältnisse zu keinem Zeitpunkt sehr ertragreich. Persönlichkeiten wie Thomas Edison, der lange in Menlo Park tätig war, trugen zu dem industriellen Wachstum erheblich bei. Auch das Wachstum der aufstrebenden Metropolen New York und Philadelphia wirkte sich ab etwa 1870 positiv auf New Jersey aus. Zwar lagen (und liegen) beide Städte in benachbarten Bundesstaaten, beide jedoch jeweils unmittelbar an der Bundesstaatsgrenze, so dass deren wirtschaftliches und demographisches Wachstum auch auf New Jersey ausstrahlte. Heute liegt fast die Hälfte der Metropolregion New York in New Jersey, was auch bedeutet, dass dort, also im Nordosten, der wichtigste Bevölkerungsschwerpunkt des Landes liegt.

Sehenswürdigkeiten

Ein Teil des Frelinghuysen Arboretums im Winter

Politik

Entwicklung zur Vorherrschaft der Demokraten

New Jersey, früher ein Swing State, ist ähnlich wie Connecticut in den vergangenen Jahren zu einem demokratisch dominierten Staat geworden.

Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen[12]
Jahr Demokraten Republikaner
2020 57,3 % 2.608.335 41,4 % 1,883,274
2016 55,0 % 2.148.278 41,0 % 1.601.933
2012 58,3 % 2.126.610 40,5 % 1.478.749
2008 57,1 % 2.215.422 41,6 % 1.613.207
2004 52,9 % 1.911.430 46,2 % 1.670.003
2000 56,1 % 1.788.850 40,3 % 1.284.173
1996 53,7 % 1.652.329 35,9 % 1.103.078
1992 43,0 % 1.436.206 40,6 % 1.356.865
1988 42,6 % 1.320.352 56,2 % 1.743.192
1984 39,2 % 1.261.323 60,1 % 1.933.630
1980 38,6 % 1.147.364 52,0 % 1.546.557
1976 47,9 % 1.444.653 50,1 % 1.509.688
1972 36,8 % 1.102.211 61,6 % 1.845.502
1968 44,0 % 1.264.206 46,1 % 1.325.467

Auf bundesstaatlicher Ebene wurde 2009 der Republikaner Chris Christie zum neuen Gouverneur gewählt und 2013 mit einer deutlichen Mehrheit im Amt bestätigt. Die Schwerpunkte der Demokraten sind ganz klar die großen Industriestädte Newark und Jersey City im Großraum New York, da hier eine ihrer klassischen Zielgruppen, die Arbeiterschaft mit Mittel- und Unterschicht und ethnische Minderheiten, sehr stark vertreten sind. New Jersey verfügt bei Präsidentschaftswahlen über 14 Wahlmännerstimmen.[13]

Im US-Senat wird der Staat derzeit von den Demokraten Bob Menendez und Cory Booker vertreten. Letzterer gewann die Nachwahl um das Mandat des verstorbenen Frank Lautenberg gegen den Republikaner Steve Lonegan.[14]

Dem Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gehören im 116. Kongress ein Republikaner und elf Demokraten aus New Jersey an.

Im Dezember 2007 wurde mit der demokratischen Mehrheit beider Kammern der New Jersey Legislature (Senat und Abgeordnetenhaus) die Abschaffung der Todesstrafe beschlossen.[15]

Gouverneure

Kongress

Mitglieder im 117. Kongress

Repräsentantenhaus
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Donald W. Norcross 2014 Demokrat
Jefferson „Jeff“ H. Van Drew 2019 Republikaner
Andrew „Andi“ N. Kim 2019 Demokrat
Christopher Henry „Chris“ Smith 1981 Republikaner
Joshua S. „Josh“ Gottheimer 2017 Demokrat
Frank Joseph Pallone Jr. 1988 Demokrat
Tomasz „Tom“ P. Malinowski 2019 Demokrat
Albio B. Sires 2006 Demokrat
William James Pascrell Jr. 1997 Demokrat
Donald Milford Payne Jr. 2012 Demokrat
Rebecca Michelle „Mikie“ Sherrill 2019 Demokrat
Bonnie M. Watson Coleman 2015 Demokrat
Senat
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Robert „Bob“ Menendez 2006 Demokrat
Cory Anthony Booker 2013 Demokrat

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

New Jersey ist einer der führenden Industriestaaten der Vereinigten Staaten. Die Wirtschaftsleistung New Jerseys betrug im Jahre 2016 581 Milliarden USD, womit es die acht-höchste Wirtschaftsleistung der Bundesstaaten der USA hatte und einen Anteil von 3,15 % an der gesamten amerikanischen Wirtschaft hielt. Als eigenes Land gezählt, wäre die Wirtschaftsleistung von New Jersey ungefähr so groß wie die von Argentinien. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahr 2016 bei 64.970 US-Dollar (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 US-Dollar; nationaler Rangplatz: 8).[16]

Von Bedeutung sind unter anderem:

  • Elektronikindustrie
  • Bekleidungsindustrie
  • Stahlproduktion
  • Schiff- und Maschinenbau.

Die Landwirtschaft ist hoch entwickelt. An der dünenbesetzten Nehrungsküste bildet der Tourismus einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. New Jersey hat eine führende Stellung in der Forschung der Vereinigten Staaten (Princeton u. a.).

Die Arbeitslosenquote lag im November 2017 bei 5,1 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[17]

Verkehr

Straßenverkehr

New Jersey besitzt ein dichtes Netz von Freeways, Interstate Highways und anderen Schnellstraßen, von denen einige gebührenpflichtig sind. Bereits Ende der 1920er Jahre wurden mit der Route 1 Extension und dem Pulaski Skyway zwei der ersten kreuzungsfreien Schnellstraßen der Vereinigten Staaten gebaut. Bekannt ist insbesondere der zu Anfang der 1950er Jahre gebaute, gebührenpflichtige New Jersey Turnpike, der in einigen Abschnitten bis zu 14 reguläre Fahrspuren aufweist.

Luftverkehr

Newark Liberty International Airport ist ein internationaler Verkehrsflughafen in Newark und war der erste größere Flughafen in der unmittelbaren Nähe von New York City.

Bildung

Die wichtigste staatliche Universität ist die Rutgers University. Die bekanntesten Privathochschulen sind die Princeton University und die Fairleigh Dickinson University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in New Jersey verzeichnet.

Literatur

  • Marc Mappen, Maxine N. Lurie (Hrsg.): Encyclopedia of New Jersey. Rutgers University Press, New Brunswick 2004, ISBN 978-0-8135-3325-4.

Weblinks

Wiktionary: New Jersey – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: New Jersey – Reiseführer
Commons: New Jersey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 40° 0′ N, 74° 30′ W