Oberdachstetten
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Wappen der Gemeinde Oberdachstetten |
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 25′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Höhe: | 442 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,62 km2 | |
Einwohner: | 1672 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91617 | |
Vorwahlen: | 09845, 09829 | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 183 | |
Gemeindegliederung: | 10 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 7 91617 Oberdachstetten | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Martin Assum (CSU) | |
Lage der Gemeinde Oberdachstetten im Landkreis Ansbach | ||
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Oberdachstetten (umgangssprachlich: Dōchschdedn[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Geografie
Geografische Lage
Oberdachstetten liegt am nördlichen Rand des Landkreises Ansbach an der Fränkischen Rezat. Im Gemeindegebiet gibt es Anhöhen bis 534 m ü. NHN, die zur Frankenhöhe zählen.[3]
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Illesheim, Obernzenn, Flachslanden, Lehrberg, Colmberg und Marktbergel.
Gemeindegliederung
Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]
- Anfelden (Dorf)
- Berglein (Kirchdorf)
- Dörflein (Dorf)
- Hohenau (Dorf)
- Lerchenbergshof (Einöde)
- Lerchenbergsmühle (Einöde)
- Mitteldachstetten (Pfarrdorf)
- Möckenau (Weiler)
- Oberdachstetten (Pfarrdorf)
- Spielberg (Weiler)
Klima
- OBERDACHSTETTEN nieder.png
Diagramm Niederschlagsmittelwerte Oberdachstetten für den Zeitraum von 1961 bis 1990
- OBERDACHSTETTEN nieder.svg
Niederschlagsdiagramm für Oberdachstetten (blaue Kurve) vor den Mittelwerten (Quantilen) für Deutschland (grau)
In Oberdachstetten beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 643 mm.
Geschichte
Der Ort wurde 1103 als „de Dagsteten“ erstmals namentlich erwähnt. Grundwort ist mhd. „stete“ (= Stätte, Platz) und Bestimmungswort der Personenname „Dago, Taggo“.[6] 1317 erscheint der Ortsname mit dem Präfix „Ober-“, offensichtlich zur Unterscheidung benachbarter Siedlungen gleichen Namens.[2]
Oberdachstetten war im Mittelalter ein freies Reichsdorf mit eigener Gerichtsbarkeit, darauf weisen im Wappen der Reichsadler und die Schwurhand hin.[7]
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Colmberg aus dem Jahr 1608 wurden für Oberdachstetten 7 Mannschaften angegeben, die das Kastenamt Colmberg als Grundherrn hatten. Weitere Grundherren waren das Vogtamt Birkenfels, das Vogtamt Flachslanden und die Herren von Seckendorff-Aberdar zu Obernzenn. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[8]
Nach dem Dreißigjährigen Krieg siedelten sich hier Exulanten aus Oberösterreich an, die ihre Heimat aus Glaubensgründen verlassen mussten.[9]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Oberdachstetten mit Lerchenbergshof und -mühle eine Realgemeinde bestehend aus 63 Anwesen. Das Hochgericht übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Birkenfels. Grundherren waren
- das Fürstentum Ansbach (54 Anwesen)
- Vogtamt Birkenfels (43 Anwesen: 5 Höfe, 1 Halbhof mit Tafernwirtschaft, 19 Köblergüter, 3 Köblergüter mit Backrecht, 1 Köblergut mit Ölmühle, 2 Köblergüter mit Schmiedrecht, 2 Söldengüter, 1 Söldengut mit Badrecht, 3 Söldengütlein, 5 Leerhäuser, 1 Tafernwirtschaft),
- Vogtamt Flachslanden (2 Köblergüter),
- Kastenamt Colmberg (9 Anwesen: 3 Halbhöfe, 5 Köblergüter, 1 Leerhaus),
- Deutscher Orden (Obervogteiamt Virnsberg: 1 Hof, 1 Mühle, 1 Köblergut),
- Rittergut Obernzenn (Seckendorff-Aberdar: 3 Köblergüter; Seckendorff-Gutend: 1 Hof, 1 Köblergut, 1 Söldengut).
Neben diesen Anwesen gab es noch herrschaftliche Gebäude (Forsthaus), kirchliche Gebäude (Kirche, Pfarrhaus) und kommunale Gebäude (Schulhaus, Schäferhaus, Hirtenhaus, Brechhaus).[10] Es gab 66 Untertansfamilien, von denen 58 ansbachisch waren.[11][12]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[13]
Im Jahre 1806 kam Oberdachstetten an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Oberdachstetten gebildet, zu dem Anfelden, Ermetzhof, Lerchenbergshof und Lerchenbergsmühle gehörten. Die Ruralgemeinde Oberdachstetten entstand 1810[14] und war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Leutershausen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Colmberg. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden drei Ruralgemeinden gebildet:
- Ruralgemeinde Anfelden;
- Ruralgemeinde Ermetzhof;
- Ruralgemeinde Oberdachstetten mit Lerchenbergshof und Lerchenbergsmühle.
In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden in Oberdachstetten von 1820 bis 1848 drei Anwesen dem Patrimonialgericht Obernzenn (Seckendorff-Aberdar) und drei Anwesen dem PG Obernzenn (Seckendorff-Gutend).[15] Ab 1862 gehörte Oberdachstetten zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Leutershausen, seit 1880 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Finanzverwaltung ging 1880 auf das Rentamt Ansbach über (1919 in Finanzamt Ansbach umbenannt).[13] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 8,786 km².[16]
1860 brachte der Bau der Eisenbahn einen Strukturwandel und neue Arbeitsplätze. Der Einzugsbereich von Oberdachstetten wuchs weit in das Umland hinein. Erstmals war es möglich, auch auswärts einen Arbeitsplatz aufzusuchen. Ein Steinbruch bei Oberdachstetten florierte bis 1930. Ab 1945 galt es über 300 Flüchtlinge und Heimatvertriebene aufzunehmen. Eingezwängt zwischen Bahnlinie und Bundesstraße hatte Oberdachstetten über Jahre hinweg wenig Entwicklungsmöglichkeiten. Nach erheblichen Investitionen in die Infrastruktur war in den letzten 15 Jahren eine weiträumige Erschließung von Baugelände möglich. Innerhalb der letzten Jahre wurden 150 neue Wohnhäuser gebaut und die Einwohnerzahl erhöhte sich fast um die Hälfte.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Mitteldachstetten und am 1. Juli 1972 die Gemeinde Anfelden eingegliedert.[17]
Verwaltungsgemeinschaft
Von 1978 bis 2001 bildete die Gemeinde mit der Nachbargemeinde Flachslanden die Verwaltungsgemeinschaft Flachslanden, die zum 1. Januar 2002 aufgelöst wurde.[18] Beide Gemeinden haben seither eigene Verwaltungen.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1220 auf 1618 um 398 Einwohner bzw. um 32,6 %.
Gemeinde Oberdachstetten
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2005 | 2015 |
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Einwohner | 420 | 676 | 503 | 534 | 637 | 659 | 657 | 726 | 712 | 636 | 696 | 718 | 725 | 692 | 661 | 694 | 712 | 840 | 1203 | 1172 | 1056 | 1158 | 1249 | 1448 | 1719 | 1585 |
Häuser[FN 1] | 99 | 85 | 120 | 129 | 137 | 144 | 167 | 185 | 362 | 521 | ||||||||||||||||
Quelle | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [21] | [21] | [27] | [21] | [21] | [21] | [28] | [21] | [21] | [21] | [21] | [29] | [16] | [30] | [31] | [32] |
Ort Oberdachstetten
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 | 2019 |
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Einwohner | 400 | 660 | 534* | 638 | 699 | 704 | 676 | 1120 | 1041 | 1147 | 843 | 1220 | 1273 |
Häuser[FN 1] | 97 | 83 | 126 | 133 | 140 | 157 | 181 | 252 | |||||
Quelle | [19] | [20] | [22] | [23] | [26] | [27] | [28] | [29] | [16] | [30] | [31] | [33] |
Religion
77 % der Bevölkerung sind evangelisch-lutherisch, 12 % katholisch.[34] Die Lutheraner gehören zu den Kirchengemeinden Oberdachstetten (St. Bartholomäus), Berglein-Dörflein (St. Kilian und Kunigunde) und Mitteldachstetten in der Pfarrei Oberdachstetten, Dekanat Leutershausen, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Die Katholiken sind der Pfarrei St. Dionysius in Virnsberg zugeordnet, mit Ausnahme der Ortschaft Anfelden, die der Pfarrei St. Johannis in Rothenburg ob der Tauber zugeordnet ist. Beide Pfarreien gehören zum Dekanat Ansbach des Erzbistums Bamberg.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters.
SPD | CSU | WG Eintracht Mitteldachstetten | Gesamt | |
2002 | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
2008[35] | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
2014[36] | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
2020[37] | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
Bürgermeister
Die Bürgermeister ab 1900, soweit diese bekannt sind:
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Martin Assum wurde am 15. März 2020 mit 79,9 % der Stimmen wiedergewählt.[39]
Wappen und Flagge
- Wappen
Blasonierung: „Gespalten; und zeigt links in Gold einen rotbewehrten halben schwarzen Adler; rechts ist es in zwei Felder geteilt, von denen das obere in Rot einen silbernen Handschuh und das untere in Silber ein schwarzes Tatzenkreuz besitzt.“[40] | |
Wappenbegründung: Oberdachstetten gehörte mit Mittel- und dem abgegangenen Unterdachstetten zu den sogenannten Reichsdörfern. Diese nachweisliche Bindung an das Heilige Römische Reich deutscher Nation wird mit dem halben Reichsadler angezeigt. Der Handschuh ist ein Symbol der örtlichen Gerichtshoheit, da es 1417 und 1539 sowohl in Oberdachstetten, als auch in Mitteldachstetten nachweislich ein Gericht gegeben hat. Das Tatzenkreuz weist auf den Deutschen Orden hin, der seit 1438 das Patronatsrecht in Oberdachstetten, in Mitteldachstetten ausgedehnten Grund- und Zehntbesitz, in Berglein und Dörflein die Dorf- und Gemeindeherrschaft besaß.
Die Gemeinde führt seit 1989 dieses Wappen. |
- Flagge
Die Gemeindeflagge ist rot-weiß.[41]
Raumordnung
Oberdachstetten ist Teil der 2004 gegründeten kommunalen Nordallianz NorA[42], zu der auch die politischen Gemeinden Flachslanden, Lehrberg, Rügland und Weihenzell gehören.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen die St.-Bartholomäus-Kirche und die Kirchen in Mitteldachstetten und Berglein.
Die St.-Bartholomäus-Kirche wurde in der Zeit 1837 bis 1844 im Stile des Münchener Klassizismus errichtet. Das Geläut besteht aus vier Glocken, wobei die älteste im Jahr 1616 in Nürnberg, die große Glocke 1791 in Ansbach und die kleine Glocke 1926 in Rothenburg gegossen wurde. Im Jahr 1961 wurde die vierte Glocke gestiftet.
Bei den Kirchen in Berglein und Mitteldachstetten handelt es sich um Wehrkirchen.
Die Kirche in Berglein ist den Kirchheiligen Kilian und Kunigunde gewidmet. Der Chorturm (mit anschließender Sakristei) enthält mittelalterliche Mauerreste.
Die Kirche in Mitteldachstetten ist dem Kirchheiligen Jakob gewidmet. Sie wurde erstmals im Jahr 1122 urkundlich erwähnt. Der Chorturm wurde Ende des 14. Jahrhunderts errichtet und hat Schießscharten. Der Saalbau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Kirchweih in Oberdachstetten findet alljährlich am 3. Sonntag im Oktober mit dem traditionellen Kirchweih-Umzug als Höhepunkt statt, dessen Anfänge in die Zeit um 1900 zurückreichen. Angeführt wird der Umzug von den Kerwa-Buam, die von Musikanten unterstützt ihre Kerwa-Liedli singen. Den Abschluss des Zuges bildet das Pariser Eilrad. Dabei setzen sich wagemutige Kerwa-Buam auf ein Wagenrad, das von einem Traktor durch den Ort gezogen wird. In der Mitte des Zuges werden von den Kerwa-Buam auf aufwändig gestalteten Wagen die lustigen, aber auch ernsten Themen aus und um Oberdachstetten schauspielerisch gezeigt. Mittlerweile ist der Dochstetter-Kerwa-Umzug weit über die Ortsgrenze hinaus bekannt und beliebt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Teufelsgraben und die sogenannte Spinnerin. Diese Örtlichkeiten liegen am Wanderweg von Oberdachstetten nach Westheim. Einer Sage nach soll die Jungfrau Apollonia Hufnagel von Anfelden nach Westheim zur Spinnstube gegangen sein. Dort habe man unter anderem auch von dem verrufenen Teufelsgraben im Walde zwischen Anfelden und Westheim gesprochen, wo es nicht geheuer sei. Das Mädchen habe erklärt, dass es sich auch vor dem Teufel nicht fürchte und auch um Mitternacht am Teufelsgraben spinnen wolle. Das habe die Apollonia auch wirklich getan. Am anderen Tag sei sie mit umgedrehten Hals tot aufgefunden worden. Ein Grabdenkmal in Form eines romanischen Kreuzes erinnert an die Spinnerin.
Auch der Ursprung der Fränkischen Rezat liegt im Gemeindegebiet von Oberdachstetten. Auf dem Wanderweg von Oberdachstetten nach Marktbergel kommt man an der Rezatquelle vorbei.
Bau- und Bodendenkmäler
Freizeit
Durch seine Lage im Naturpark Frankenhöhe lädt das Gemeindegebiet Oberdachstetten zu zahlreichen Wanderungen oder Radwanderungen ein. So führt zum Beispiel der Biberttalradweg durch Oberdachstetten, der sich mit dem Burgenstraßenradweg und dem Zenntalradweg quer durch das romantische Franken verbinden lässt. Der von Bamberg kommende Aischtalradweg führt ebenfalls durch das Gemeindegebiet. Ausführliche Routenangaben sind der Radwanderkarte der NorA (Kommunale Allianz) zu entnehmen.
Der gemeindeeigene Badeweiher besitzt eine Liegewiese und ein Volleyballfeld. Sanitäre Anlagen sind vorhanden. Der dem Badeweiher angegliederte Jugendzeltplatz mit Betriebsgebäude wird in den Sommermonaten von den Jugendorganisationen angenommen.
Zwei Fußballplätze, drei Tennisplätze und ein Schießhaus stehen ebenfalls für sportliche Aktivitäten zur Verfügung.
In Oberdachstetten und seinen Gemeindeteilen stehen ausreichend Gastronomiebetriebe mit und ohne Übernachtungsangebot zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße 13 führt nach Marktbergel (4,5 km nordwestlich) bzw. nach Lehrberg (9,7 km südöstlich). Die Staatsstraße 2245 führt über Anfelden nach Unterfelden zur St 2250 (6 km südwestlich) bzw. nach Großhabersdorf (27 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Mitteldachstetten (3 km südöstlich) und nach Spielberg (1,7 km südlich). Ein Anliegerweg führt nach Lerchenbergsmühle (0,6 km südöstlich).[3]
Der Bahnhof Oberdachstetten liegt an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg. Hier halten täglich jeweils über 20 Züge von und nach Ansbach (12 Minuten) und Würzburg (50 Minuten). Vom Bahnhof fahren auch die Buslinien nach Ansbach und Rothenburg ob der Tauber.
Durch Oberdachstetten verlaufen die Fernwanderwege Jean-Haagen-Weg, Rangau-Randweg und Zollernweg. Etwas 500 m südwestlich verläuft der Europäische Wasserscheideweg entlang der europäischen Hauptwasserscheide.
Öffentliche Einrichtungen
Nur einige hundert Meter vom Ort entfernt liegt ein Badeweiher mit Jugendzeltplatz, Beachvolleyball-Feld, Liegewiese und Bolzplatz. In einem Blockhaus sind dort außerdem ein Aufenthaltsraum mit einer Küche, Duschen und Toiletten untergebracht.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Michael Hufnagel (1854–1915), Bürgermeister Mitteldachstetten, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Helga Schmitt-Bussinger (* 1957), Politikerin der SPD, seit 1998 Abgeordnete im Bayerischen Landtag
- Heinz Hess (1941–2006), Unternehmer
Ehrenbürger
Im Jahre 1899 wurde dem hiesigen Förster Habermeyer, der tatkräftig zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und des Darlehenskassa-Vereins beigetragen hatte, das Ehrenbürgerrecht verliehen. Weitere Ehrenbürger sind nicht bekannt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberdachstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 158 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 145–147.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 131.
- Georg Paul Hönn: Ober-Dachstetten. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 358 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 894, 1004.
- Robert Krusche: „Dochstetter und andere Kerwaliedli“ Kirchweihlieder 1978 (Musikalisch überarbeitet von Günter Hochreiner)
- Robert Krusche: Am Ursprung der Rezat. Historisches von und um Oberdachstetten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Oberdachstetten 1988 (Digitalisat [PDF]).
- Josef Maier: Evangelisch-lutherische Kirche St. Bartholomäus in Oberdachstetten. Untersuchung anhand historischer Quellen; In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken 96 (1992); S. 111–142.
- Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, S. 180–181.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 166.
- Gottfried Stieber: Dachstetten (Ober-). In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 307–308 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Oberdachstetten. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 742 (Digitalisat).
Weblinks
- Gemeinde Oberdachstetten
- Oberdachstetten: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Oberdachstetten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Oberdachstetten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 145.
- ↑ a b Karte der Gemeinde Oberdachstetten auf dem BayernAtlas
- ↑ Gemeinde Oberdachstetten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Gemeinde Oberdachstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 166.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 146 f. geht davon aus, dass sich der Ortsname von Tageding ableitet, d. h., dass es sich um einen Ort handelte, an dem Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. - ↑ Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 22.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Rentamt Colmberg 47, 302. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 711.
- ↑ Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Leutershausen. Eine familiengeschichtliche Untersuchung (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 15). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2006, ISBN 3-929865-10-6, S. 57 u. passim.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 894.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Oberdachstetten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 23 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 158.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1004.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1004.
Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 230 (Digitalisat). - ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 421.
- ↑ Sechstes Gesetz zur Änderung der Gliederung von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften vom 23. November 2001 (GVBl S. 738)
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 65 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberdachstetten zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Lerchenbergshof (S. 54), Lerchenbergsmühle (S. 54).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 190–191 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 60 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1192 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
- ↑ Oberdachstetten: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- ↑ www.oberdachstetten.de
- ↑ Zensusdatenbank
- ↑ Wahlleiter der Gemeinde Oberdachstetten: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 2. März 2008
- ↑ Wahlleiter der Gemeinde Oberdachstetten: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 16. März 2014
- ↑ Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Oberdachstetten - Gesamtergebnis. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Oberdachstetten, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Oberdachstetten in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Oberdachstetten. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 13. Februar 2020.
- ↑ http://www.nora-gemeinden.de/ www.nora-gemeinden.de