Propstsprengel Meiningen-Suhl
Der Propstsprengel Meiningen-Suhl ist eine Untergliederung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). In den fünf Propstsprengeln, auch Sprengel oder Propsteien genannt, sind mehrere Kirchenkreise zu einem gemeinsamen Aufsichtsbezirk zusammengefasst, dem ein Propst vorsteht; es gibt aber keine gemeinsame Verwaltung und auch keine Synode wie auf der Ebene der Kirchenkreise.
Der Propstsprengel Meiningen-Suhl umfasst sieben Kirchenkreise und wurde provisorisch 2009 und endgültig zum 1. Januar 2012 gebildet.[1] Der Propstsprengel hat seinen Sitz in der Sachsenstraße 15 in Meiningen; Hauptkirche ist die Stadtkirche Meiningen. Amtierender Regionalbischof ist Propst Tobias Schüfer.
Gebiet
Das Gebiet des Propstsprengels umfasst das südliche Thüringen und entspricht weitgehend dem Aufsichtsbezirk Süd der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen vor deren Aufgehen in der EKM. Nur der Kirchenkreis Henneberger Land, das bis 2009 zur Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen gehörende Gebiet um Suhl, gehört zum Kreiskirchenamt Erfurt, die sechs anderen Kirchenkreise zum Kreiskirchenamt Meiningen.[2] Der Propstsprengel hat 416 Kirchengemeinden mit 499 Kirchen und Kapellen und rund 146.000 Mitglieder (Stand: 2016).
Der Propstsprengel besteht aus folgenden Kirchenkreisen:
- Arnstadt-Ilmenau
- Bad Salzungen-Dermbach
- Henneberger Land
- Hildburghausen-Eisfeld
- Meiningen
- Rudolstadt-Saalfeld
- Sonneberg
Geschichte
In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen wurden 1946 vier Aufsichtsbezirke gebildet, für die Oberkirchenräte aus dem Landeskirchenamt als Visitatoren beauftragt wurden. Es waren die Aufsichtsbezirke Ost (mit Sitz in Gera), Mitte (mit Sitz in Weimar), West (mit Sitz in Gotha) und Süd (mit Sitz in Meiningen). Der Aufsichtsbezirk Mitte wurde 1998 aufgelöst und sein Gebiet auf die drei anderen Aufsichtsbezirke aufgeteilt. Seitdem gehörten zum Aufsichtsbezirk Süd die Kirchenkreise Arnstadt-Ilmenau, Bad Salzungen-Dermbach, Hildburghausen-Eisfeld, Meiningen, Rudolstadt-Saalfeld und Sonneberg.
Der Kirchenkreis Henneberger Land, 1989 durch die Zusammenlegung der Kirchenkreise Schleusingen und Suhl entstanden, gehörte bis 1994 zur Propstei Erfurt, danach zur Propstei Erfurt-Nordhausen, einem von zuletzt fünf Aufsichtsbezirken in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen.
Nach der Gründung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland im Jahr 2009 wurden die beiden Gebiete zum Propstsprengel Meiningen-Suhl umgewandelt. Oberkirchenrätin des Aufsichtsbezirk Süd war seit dem 1. Oktober 1998 Marita Krüger, die dann zur Regionalbischöfin des Propstsprengels und stellvertretenden Landesbischöfin wurde. Bei einer Neuordnung der Propstsprengel der EKM wurde der Propstsprengel Meiningen-Suhl am 1. Januar 2012 neu gegründet. Am 1. April 2013 ging Marita Krüger in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin wurde Kristina Kühnbaum-Schmidt, die jedoch zum 1. April 2019 in das Amt der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland wechselte. Bis zur Wahl eines Nachfolgers amtierte ihr bisheriger Stellvertreter Ulrich Lieberknecht als Propst. Am 29. November 2019 wurde Tobias Schüfer von der Landessynode zum neuen Regionalbischof gewählt; er trat sein Amt im April 2020 an.
Pröpste bzw. Visitatoren
Visitatoren für den Aufsichtsbezirk Süd
- 1946–1949: Ernst Köhler
- 1970–1988: Dietrich Vogel von Frommannshausen‐Schubart
- 1988–1992: Roland Hoffmann
- 1993–1998: Johann Friedrich Krüger
- 1998–2009: Marita Krüger
Pröpste
- 2009–2013: Marita Krüger
- 2013–2019: Kristina Kühnbaum-Schmidt
- ab 2020: Tobias Schüfer