RS-12 (Rakete)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von RT-2)
RS-12 (Rakete)

SS-13 Savage.jpg

Allgemeine Angaben
Typ Interkontinentalrakete
Heimische Bezeichnung RS-12 / RT-2 8K98
NATO-Bezeichnung SS-13 Savage
Herkunftsland Sowjetunion Sowjetunion
Hersteller OKB-1 (Koroljow)
Entwicklung 1961
Indienststellung 1968
Einsatzzeit 1986
Technische Daten
Länge RT-2: 21,10 m
RT-2P: 21,35 m
Durchmesser 1.840 mm
Gefechtsgewicht 51.000 kg
Antrieb
Erste Stufe
Zweite Stufe
Dritte Stufe

Feststoff
Feststoff
Feststoff
Reichweite RT-2: 9.400 km
RT-2P: 9.500 km[1]
Ausstattung
Lenkung Inertiales Navigationssystem
Gefechtskopf 1 Nukleargefechtskopf mit 750 kT plus Täuschkörper (nur RT-2P)
Zünder Programmierter Zünder
Waffenplattformen Raketensilo
CEP

RT-2: 1.900 m
RT-2P: 1.500 m[2]

Listen zum Thema

Die SS-13 Savage war eine ballistische Interkontinentalrakete aus sowjetischer Produktion. Der GRAU-Index lautet 8K98. Der Systemindex der russischen Streitkräfte lautet RT-2. Die SS-13 war die erste sowjetische Interkontinentalrakete mit Feststoffantrieb, welche die Einsatzreife erlangte.

Entwicklung

1961 begann man in dem Konstruktionsbüro OKB-1 Koroljow mit der Systementwicklung. Die SS-13 wurde im Jahr 1968 bei den Strategischen Raketentruppen eingeführt. In den darauf folgenden Jahren wurden in der Region um Joschkar-Ola 60 Raketensilos für die SS-13 gebaut. Die System-Lebensdauer für die SS-13 wurde auf 10 Jahre veranschlagt. Später wurde sie auf 15 Jahre verlängert.

Die Erfahrungen, die man mit der SS-13 sammelte, bildeten die Grundlagen für die späteren ICBM-Systeme SS-16, SS-25 und SS-27.

Technik

Die SS-13 war eine dreistufige Feststoff-Rakete. Für die SS-13 war PAL-17/7-Treibstoff auf der Basis von Butylkautschuk vorgesehen. Die Steuerung erfolgte mittels einer Trägheitsnavigationsplattform. Es wurde eine Präzision (CEP) von 1.500 bis 1.900 m (je nach Version) erreicht.

Status

Alle 60 SS-13-Systeme waren im Großraum von Joschkar-Ola stationiert. Das RS-12-System war auf die Bekämpfung von sog. „weichen Zielen“ wie Städte und Bevölkerungszentren in Europa, Nordamerika sowie in Asien programmiert. Im Zuge der SALT-I-Abrüstungsverhandlungen wurden alle SS-13-Systeme deaktiviert und verschrottet. Die letzte 8K98-Lenkwaffe wurde 1995 verschrottet.

Literatur

  • P. Podvig (Hrsg.): Russian Strategic Nuclear Forces. MIT Press, 2004, ISBN 978-0-262-16202-9
  • S. J. Zaloga: The Kremlin’s Nuclear Sword – The Rise and Fall of Russia’s Strategic Nuclear Forces, 1945–2000. Smithsonian Institution Press, 2001, ISBN 1-58834-007-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. S. J. Zaloga: The Kremlin’s Nuclear Sword – The Rise and Fall of Russia’s Strategic Nuclear Forces, 1945–2000. Smithsonian Institution Press, 2001, ISBN 1-58834-007-4.
  2. P. Podvig (Hrsg.): Russian Strategic Nuclear Forces. MIT Press, 2004, ISBN 978-0-262-16202-9.