Sarubobo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Sarubobo als Handyanhänger
Ein Stand mit Sarubobos am Tempel Hida Kokubun-ji in Takayama in der Präfektur Gifu

Sarubobo (jap.

さるぼぼ

oder

猿ぼぼ

) ist eine japanische traditionelle Stoffpuppe aus der für ihre Handwerkskunst bekannten Region Hida um Takayama.[1] Die Puppe stellt ein rotes Kleinkind ohne Gesicht, aber mit schwarzer Babyschürze dar. Saru steht für „Affe“ (

), kann aber auch „Gefahren bzw. Krankheiten fernhalten“ (

去る

) bedeuten, während Bobo im Hida-Dialekt ein Baby bezeichnet.[2][3]

Die Sarubobo dienten einerseits als Kinderspielzeug,[1] andererseits jedoch auch demselben Zweck wie die Amagatsu-Holzpuppen, die gemäß dem während der Heian-Zeit aus China übernommenen Kōshin-Volksglauben Kleinkinder vor Gefahren schützen bzw. etwaige Gefahren auf die Puppe umlenken sollten. Zudem ist ein affenförmiger Puppentyp aus der Muromachi-Zeit bekannt, wobei dessen Form wohl darauf zurückgeht, dass Kōshin den Metall-Affe-Tag bezeichnet. Das Rot der Sarubobo wiederum diente als Abwehrfarbe gegen den Hōsōgami, einen Dämon, der für Windpocken verantwortlich gemacht wurde.[2][3]

Heute sind Sarubobos beliebte Souvenirs (omiyage) aus Takayama.[4] Während sie traditionell eine rote Farbe hatten,[1] werden sie heute auch in anderen Farben verkauft, die je nach Farbe für Wohlstand, Gesundheit, Glück in der Liebe usw. sorgen sollen.[3][5]

Literatur

  • Takako Tokuyama:
    サルボボの容姿の変遷に伴う縫製方法と赤い布で作られた意味の研究
    / A Study on the Sense of Sewing Ways with the Change of SARUBOBO’S Red Clothes
    . In: Frauenuniversität Gifu (Hrsg.): Bulletin of Gifu Women's College. Nr. 31, 2002, S. 81–88 (PDF).

Weblinks

Commons: Sarubobo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c
    猿ぼぼ
    .
    In: Daijisen bei kotobank.jp. Abgerufen am 27. August 2015 (japanisch).
  2. a b Takako Tokuyama:
    サルボボの容姿の変遷に伴う縫製方法と赤い布で作られた意味の研究
    / A Study on the Sense of Sewing Ways with the Change of SARUBOBO’S Red Clothes
    . In: Frauenuniversität Gifu (Hrsg.): Bulletin of Gifu Women's College. Nr. 31, 2002, S. 81–88 (PDF).
  3. a b c Monkey doll brings happiness. In: Satoyama Experience. Chura-boshi, 5. Oktober 2014, abgerufen am 27. August 2015 (englisch).
  4. Lonely Planet Japan. 2013, S. 500 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. さるぼぼのお店
    .
    Hida Azusa, abgerufen am 27. August 2015 (japanisch).