Schloss Oldershausen
Schloss Oldershausen ist ein im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbautes Schloss in Oldershausen in Niedersachsen. Die Familie von Oldershausen als Erbauer bewohnte es bis zum Jahr 1945. Das Schloss gilt als das Wahrzeichen des Ortes, verfällt aber seit den 1980er Jahren zusehends.
Beschreibung
Das Schloss entstand ab 1853 als historischer Neubau in Ziegelbauweise mit einem Eckturm nach Plänen des Baumeisters Conrad Wilhelm Hase. Der erste Bauabschnitt unter dem Bauherren Emil Hackländer war 1856 fertiggestellt. 1877 ließen Burchard von Oldershausen und dessen Sohn Cuno das Schloss durch einen Seitenflügel, ein Portal sowie eine Terrassenanlage nach Plänen des Baumeisters Edwin Oppler erweitern.
Die Familie von Oldershausen bewohnte das Schloss bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg beschlagnahmte es die britische Besatzungsmacht zur Unterbringung ihrer Truppen. Danach diente das Schloss als Unterkunft für Heimatvertriebene. Über 25 Jahre, bis Anfang der 1970er Jahre, befand sich im Gebäude eine Lungenheilstätte. Von dieser bekam das Schloss auch seinen Spitznamen Hustenburg. Im Jahr 1974 verkaufte die Familie von Oldershausen das Schloss. Von 1975 bis 1986 wurde es als Reha-Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Kinder genutzt. Seither steht das Anwesen leer. Spätere Versuche, ein Altenheim dort unterzubringen, wurden nicht genehmigt.
2005 erwarb der aus Wiesbaden stammende jetzige Eigentümer das Schloss. Er beabsichtigte, den Bau zu erhalten und zu sanieren. Der Denkmalschutz für das weiterhin verfallende Schloss wurde laut einem Medienbericht aus dem Jahre 2019 aufgehoben[1], obwohl es im Denkmalatlas Niedersachsen weiterhin als Baudenkmal (Stand: 2022) geführt wird. Wegen Einsturzgefahr ist das Betreten des Schlosses untersagt.[2]
Literatur
- Peter Arnold: 111 Schlösser und Herrensitze in Niedersachsen. Verlagsgesellschaft Madsack, Hannover 1987, S. 22–23.
- Hans Maresch, Doris Maresch: Schloss Oldershausen. In: Niedersachsens Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum Verlag, Husum 2012, ISBN 978-389876-604-3, S. 189.[3]
Weblinks
- Kurzbeschreibung von Ort und Schloss Oldershausen
- Sina Hühne: Der Verfall der Hustenburg in: HNA vom 10. August 2012
- Das Schloss Oldershausen (2012) auf: YouTube
Einzelnachweise
- ↑ Unter Lebensgefahr entstehen Fotos und Videos in Gandersheimer Kreisblatt vom 14. Mai 2019
- ↑ Der Verfall der Hustenburg HNA 10. August 2012
- ↑ Maresch, Hans und Doris: Niedersachsens Schlösser, Burgen & Herrensitze als Buchtitel mit Inhaltsverzeichnis bei Verlagsgruppe Husum
Koordinaten: 51° 47′ 30″ N, 10° 5′ 21,1″ O