Stern.de

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Stern.de
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Nachrichtenportal

Sprachen

Deutsch

Betreiber

Stern.de GmbH
Gruner + Jahr GmbH

Online 1995
https://www.stern.de/

Stern.de (ehemals Stern online, heute auch Stern digital) ist ein deutschsprachiges Nachrichtenportal, das 1995 als Ableger des Wochenmagazins Stern ins Leben gerufen wurde. Das Angebot wird von der Stern.de GmbH betrieben, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Verlagshauses Gruner + Jahr, das wiederum zu Bertelsmann gehört. Stern.de gliedert sich in zwölf Ressorts, deren Inhalte in einer eigenständigen Redaktion entstehen.

Geschichte

1995 startete Gruner + Jahr eine Reihe von Websites für seine angestammten Medienmarken, darunter auch „Stern online“ unter der Domain stern.de. Hierbei handelte es sich um eines der ersten professionellen Nachrichtenportale im deutschsprachigen World Wide Web.[1][2]

In den ersten Jahren war Stern.de dem Geschäftsbereich Electronic Media Service (EMS) von Gruner + Jahr zugeordnet. Um die inhaltliche und organisatorische Zusammenarbeit zwischen Stern.de und dem Stern zu fördern, wurde im Jahr 2000 schließlich die Stern.de GmbH errichtet. Die Geschäftsführung des Unternehmens übernahm Bernd Buchholz, später Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr. Im Jahr 2002 erfolgte ein umfassender Relaunch von Stern.de, der die einheitliche Außendarstellung der Markenfamilie Stern umsetzte.[3]

Unter der Führung des Chefredakteurs Frank Thomsen setzte Stern.de neben redaktionell verantworteten Inhalten immer wieder auch auf Graswurzel-Journalismus. Ein Beispiel hierfür ist der Start einer „Augenzeugen“-Plattform zur Veröffentlichung von Amateurfotos und -videos im Jahr 2006.[4] Diese wurde ein Jahr später durch „Tausendreporter“ ergänzt, einem Angebot zur Sammlung von Nachrichten durch eine kollaborative Community.[5]

Ende der 2000er Jahre versuchte Stern.de, etwa durch virtuelle Ratgeber im Bereich der Gesundheit eine größere Reichweite zu erzielen. Dieser Kurs wurde unter der Führung des Chefredakteurs Philipp Jessen erfolgreich weitergeführt.[6] Mittlerweile wurden die Inhalte von Neon, einem ehemaligen Schwestermagazin des Sterns, von Neon.de auf Stern.de überführt.[7]

Betreiber

Stern.de ist ein Angebot der Stern.de GmbH mit Sitz in Hamburg.[8] Das Unternehmen ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die durch den Gesellschaftsvertrag vom 22. Juni 2000 errichtet wurde. Der Gegenstand des Unternehmens umfasst die „kommerzielle Nutzung elektronischer Medien, interaktiver Online-Medien zu redaktionellen und Werbezwecken, einschließlich Serviceleistungen für elektronische Medien, sowie sämtliche hiermit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten“.

Das Stammkapital der Stern.de GmbH wurde zu 100 % von der Gruner + Jahr GmbH übernommen. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen beiden. Die Gruner + Jahr GmbH wiederum ist eine Tochtergesellschaft der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Daher wird auch der Jahresabschluss der Stern.de GmbH im Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA konsolidiert.[9]

Die Geschäftsführung der Stern.de GmbH haben Carina Laudage, Frank Thomsen und Arne Wolter übernommen. Das Führungsteam der gesamten Markenfamilie rund um den „Stern“ besteht aus Florian Gless, Anna-Beeke Gretemeier, Carina Laudage und Frank Thomsen.[10] Hierbei fungieren Anna-Beeke Gretemeier und Florian Gless in einer Doppelspitze als Chefredakteure des Stern Magazins und von Stern.de. Stellvertretende Chefredakteurinnen von Stern.de sind Laura-Lena Förster und Stefanie Hellge.[11]

Beschreibung

Stern.de ist ein „digitales Reportermagazin“,[12] das sich als bildstarke Nachrichtenseite versteht, die Inhalte aus allen Lebensbereichen verständlich und begreifbar macht. Stern.de gliedert sich in die Ressorts Panorama, Politik, Kultur, Lifestyle, Digital, Wirtschaft, Sport, Gesundheit, Genuss, Reise, Familie und Gutscheine. Für die Berichterstattung sorgen Redakteure, Fotojournalisten, Infografiker, Communityexperten und Projektmanager.[13] Dazu kommt eine Vielzahl freier Autoren, beispielsweise für Kolumnen und Kommentare. Stern.de deckt die Nachrichtenlage in erster Linie mit eigenen Inhalten ab und auch mit Material von Agenturen ab. Mit Verzögerung erscheinen ausgewählte Beiträge aus dem Wochenmagazin Stern auch auf Stern.de. Seit einiger Zeit existiert unter dem Namen Stern Plus ein digitales kostenpflichtiges Abonnement mit täglich neuen exklusiven Inhalten.[14]

Seit einiger Zeit bietet Stern.de auch Apps für Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen von Apple und Google.[15][16] 2009 war die Anwendung aufgrund erotischer Inhalte kurzzeitig von Apple gesperrt worden, was eine Debatte um die Prüfverfahren der US-Konzerne auslöste.[17] Vereinzelt brachte Stern.de ergänzende Apps zu einem speziellen Thema auf den Markt, etwa für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010.[18]

Reichweite

Stern.de zählt mit über 90 Millionen Besuchern monatlich zu den führenden Nachrichtenportalen im deutschsprachigen Raum mit einer vielfältigen Themenpalette. Die mobile Website ist für zwei Drittel der Abrufe verantwortlich und damit die bestimmende Nutzungsart. Die Apps nutzen rund 10 % der Leser.[19][20]

Die Vermarktung von Stern.de übernimmt G+J e|MS,[21] der als Partner der Ad Alliance über 99 % der deutschen Bevölkerung erreicht.[22]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chronik. Gruner + Jahr, abgerufen am 20. Juni 2020.
  2. Gruner + Jahr gründet Stern.de GmbH. In: Horizont. Abgerufen am 30. Juni 2020.
  3. Stern.de startet nach Relaunch mit neuen Features. In: Horizont. 13. Februar 2002, abgerufen am 20. Juni 2020.
  4. Daniel Große: Plattform für Amateure: Stern startet Online-Bildagentur. In: DWDL. 31. August 2006, abgerufen am 20. Juni 2020.
  5. Uwe Mantel: Stern.de startet neue News-Community. In: DWDL. 28. Juni 2007, abgerufen am 20. Juni 2020.
  6. Frank Zimmer: Stern.de unter neuer Führung. In: Werben & Verkaufen. 5. September 2017, abgerufen am 20. Juni 2020.
  7. Irmela Schwab: Leiser Abschied: Neon geht in Stern.de auf. In: Werben & Verkaufen. 13. Dezember 2019, abgerufen am 20. Juni 2020.
  8. Stern.de GmbH. In: Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 20. Juni 2020 (Amtsgericht Hamburg, HRB 76481).
  9. Geschäftsbericht 2019. (PDF) Bertelsmann, 23. März 2020, S. 129/130, abgerufen am 20. Juni 2020.
  10. In eigener Sache: Neues Führungsteam für die Marke Stern. In: Stern.de. 11. Dezember 2018, abgerufen am 20. Juni 2020.
  11. Impressum stern.de. 3. August 2021, abgerufen am 3. August 2021.
  12. „Digitales Reportermagazin“ als Vision: Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier über die Zukunft von Stern.de. In: Meedia. 4. Dezember 2017, abgerufen am 20. Juni 2020.
  13. Impressum. In: Stern.de. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  14. Alexander Krei: „Stern Plus“ ist gestartet: Auch G+J setzt auf Online-Abos. In: DWDL. 6. November 2019, abgerufen am 20. Juni 2020.
  15. Stern Nachrichten. In: Apple App Store. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  16. Stern Nachrichten. In: Google Play Store. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  17. Martin U. Müller: Zu viel nackte Haut: Apple entfernte Nachrichten-App aus Online-Shop. In: Der Spiegel. 25. November 2009, abgerufen am 20. Juni 2020.
  18. Stern.de bringt WM-App auf’s iPhone. In: Meedia. 2. Juni 2010, abgerufen am 20. Juni 2020.
  19. Daily Digital Facts. Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF), abgerufen am 20. Juni 2020.
  20. Online-Nutzungsdaten. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW), abgerufen am 20. Juni 2020.
  21. Stern.de. In: Portfolio. Gruner + Jahr, abgerufen am 19. Juni 2020.
  22. Jürgen Scharrer: Was hinter der Partnerschaft von Ad Alliance und Media Impact steckt. In: Horizont. 21. Mai 2019, abgerufen am 19. Juni 2020.

Kategroie:Gruner + Jahr