Stern-Steinbrech

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Stern-Steinbrech

Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Steinbrech (Saxifraga)
Art: Stern-Steinbrech
Wissenschaftlicher Name
Saxifraga stellaris
L.

Der Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris), auch Sternblütiger Steinbrech genannt, ist eine in Deutschland und Österreich geschützte Pflanzenart aus der Gattung Steinbrech (Saxifraga) in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).

Merkmale

Typische Blüte mit zehn gelben Punkten

Der Sternblütige Steinbrech ist eine ausdauernde Pflanze, die Wuchshöhen bis 30 Zentimeter erreicht. Sie wächst in dichten lockeren Rasen und bildet an den Ausläufern Blattrosetten aus. Der Stängel ist aufrecht und drüsig oder kahl. Die Grundblätter sind 50 Millimeter lang, 20 Millimeter breit, ei- bis keilförmig, fleischig, glänzend und spärlich behaart oder kahl. An der Spitze sind sie grob gezähnt. Der Blütenstand trägt 3 bis 15 langgestielte Blüten. Die 5 bis 6 Kronblätter sind 3 bis 7 Millimeter lang, lanzettlich und weiß, mit je zwei gelben Punkten am Grund. Die Kelchblätter sind lanzettlich, rötlich und während der Blütezeit zurückgeschlagen und am Blütenstiel anliegend.

Blütezeit ist von Juni bis September.

Der Stern-Steinbrech hat die Chromosomenzahl 2n = 28.[1]

Vorkommen

Der Sternblütige Steinbrech kommt von den Gebirgen Spaniens über die Alpen und Karpaten bis zum Apennin und zum Balkan montan bis subalpin in Quellfluren, an Bachufern und auf feuchtem Schutt in Höhenlagen von 1200 bis 3000 Meter vor. Die Art ist in den Alpen häufig. Sie gedeiht auf kühlen, sickernassen, mäßig nährstoffreichen, basenreichen, neutralen bis mäßig sauren, humosen, oft moosigen, steinig-sandigen Tonböden, auch auf reinen Steinböden. Sie ist ein Kaltwasserspezialist und gedeiht in Gesellschaften der Klasse Montio-Cardaminetea.[2] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Nordgrat des Biberkopfs in Bayern bis zu 2420 m Meereshöhe auf.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]

Unterarten

Saxifraga stellaris subsp. stellaris in Wales
Brut-Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris subsp. prolifera)

Diese Art spaltet sich in drei Unterarten auf:

  • Saxifraga stellaris subsp. stellaris
  • Brut-Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris subsp. prolifera (Sternb.) Temesy)
  • Gewöhnlicher Stern-Steinbrech ( Saxifraga stellaris subsp. engleri P. Fourn.; Syn.: Saxifraga stellaris var. hispida Dalla Torre; Saxifraga stellaris var. robusta Engl.,Saxifraga stellaris subsp. alpigena Temesy)

Die Nominatunterart subsp. stellaris fehlt in Mitteleuropa. Sie kommt in Skandinavien, Großbritannien, Irland, Island, im Süden von Grönland und im äußersten Nordosten von Kanada vor. Weit verbreitet in den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas, von Spanien bis zu den Karpaten, ist der Gewöhnliche Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris subsp. engleri). Die dritte Unterart, der Brut-Stern-Steinbrech (Saxifraga stellaris subsp. prolifera), trägt zusätzlich zu den Blüten oder anstelle der Blüten Brutknospen im Blütenstand. Sie besitzt nur ein kleines Verbreitungsgebiet, ist also endemisch in den Gurktaler Alpen im Grenzgebiet der österreichischen Bundesländer Kärnten, Steiermark und Salzburg und in den Steiner Alpen Sloweniens.

Wissenswertes

Der Stern-Steinbrech kann noch völlig untergetaucht im Wasser in 50 cm Tiefe kräftig grüne Rasen bilden. Dort kann er dann allerdings nicht mehr blühen.

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, ISBN 3-576-11482-3
  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.

Belege

  1. Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Seite 138–139, Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 491.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 648.
  4. Saxifraga stellaris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. April 2021.

Weblinks

Commons: Stern-Steinbrech – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Stern-Steinbrech – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen