Knotiger Klettenkerbel

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Knotiger Klettenkerbel

Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa)

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Gattung: Borstendolden (Torilis)
Art: Knotiger Klettenkerbel
Wissenschaftlicher Name
Torilis nodosa
(L.) Gaertn.

Der Knotige Klettenkerbel (Torilis nodosa), auch Knäuel-Klettenkerbel[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Borstendolden (Torilis) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung

Illustration aus Flora Batava ..., Volume 7
Ganze Pflanze
Herbarexemplar

Vegetative Merkmale

Der Knotige Klettenkerbel wächst als ein- bis zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 50 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist niederliegend bis aufsteigend. Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach fiederteilig. Die Blattabschnitte idne eiförmig und spitz.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von April bis September. Die geknäulten doppeldoldigen Blütenstände sind scheinbar blattgegenständig. Die Blütenstiele sind kurz. Die Blütenhülle fehlt, das Hüllchen besteht aus pfriemlichen Blättchen. Die Doldenstrahelns in so kurz, dass sie völlig von Blüten oder Früchten verdeckt sind und der Blütenstand köpfchenartig erscheint.[2] Die Doppelachäne ist 2,5 bis 3 Millimeter lang, die äußere Teilfrucht ist mit geraden, an der Spitze widerhakigen, kräftigen Stacheln versehen, die innere ist nur warzig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 24.[3]

Vorkommen

Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa)

Der Knotige Klettenkerbel kommt im Mittelmeerraum vor, sein Areal erstreckt sich ostwärts bis Afghanistan und nordwärts bis in die Südalpen. Er besiedelt außerdem Küstengebiete am Atlantik und an der Nordsee nordwärts bis Dänemark. Sein Hauptverbreitungsgebiet ist der Mittelmeerraum; in Mitteleuropa hat er vermutlich erst vor einigen hundert Jahren Fuß gefasst. Die Gründe dafür sind unbekannt.

Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Portugal, Spanien, Frankreich, Korsika, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Italien, Sardinien, Sizilien, Kroatien, Slowenien, Serbien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Kreta, Rumänien, Ukraine, Irland, Großbritannien, Belgien, Niederlande, Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Jordanien, Israel, Irak, Iran, Afghanistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Pakistan, Armenien, Aserbaidschan, Georgien und den Kaukasusraum.[4] Auf den Kanarischen Inseln ist die Ursprünglichkeit zweifelhaft.[4] In Deutschland ist die Art ein Neophyt.[5]

In Mitteleuropa wächst der Knotige Klettenkerbel an der Nordseeküste bevorzugt an der Binnenseite der Seedünen; Sandflächen, die weiter landeinwärts liegen werden dort meist nicht besiedelt. Auf steinigem Ödland am Südalpenfuß findet man ihn selten, sonst tritt er nur vereinzelt und meist unbeständig auf. Im Mittelmeergebiet tritt die Art besonders in Unkrautgesellschaften des Verbands Hordeion auf. Im Mitteleuropa ist sie eine Art der Gesellschaften des Verbands Sisymbrion.[3]

Der Knotige Klettenkerbel gedeiht am besten auf trockenen, lockeren, stickstoffhaltigen oder stickstoffreichen Böden, die lehmig, sandig oder steinig und ziemlich feinerdearm sein können.

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. 20. neu bearbeitete Auflage, Gefäßpflanzen Grundband, 2011, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3315-6.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 3, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise

  1. Torilis nodosa (L.) J. Gaertn., Knäuel-Klettenkerbel. FloraWeb.de
  2. Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 84.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 704.
  4. a b Torilis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. Mai 2018.
  5. R. Hand (2011): Apiaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Torilis

Weblinks

Commons: Knotige Klettenkerbel (Torilis nodosa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien