Ulmtal

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Karte: Hessen
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Ulmtal

Die Gemeinde Ulmtal war eine eigenständige Gemeinde mit etwa 2500 Einwohnern im Kreis Wetzlar. Sie wurde am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen mit der Gemeinde Greifenstein und mehreren anderen Gemeinden zur neuen Großgemeinde Greifenstein zusammengeschlossen.[1]

Geschichte

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Februar 1971 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Allendorf, Ulm und Holzhausen (alle Kreis Wetzlar) freiwillig zur neuen Gemeinde Ulmtal,[2][3] benannt nach dem Ulmbach, welcher alle drei Orte durchfließt.

Ulmtal wurde im Laufe der 1970er-Jahre zum Erholungsgebiet. Ein Freibad, ein Minigolfplatz, die Stausee des Ulmbachs, sowie ausgebaute Wanderwege, ein Erlebnispark und Grillhütten förderten den Tourismus.

Der Industrieschwerpunkt lag jedoch, wie heute auch noch, im metallverarbeiteten Gewerbe.

Alle drei Ortsteile der Gemeinde besaßen einen Bahnhof, bzw. Ulm einen Haltepunkt an der Ulmtalbahn. Somit war Ulmtal gut an die Kreisstadt Wetzlar und Gießen angeschlossen, der Postbus verbesserte den Anschluss an die umliegenden Dörfer.

Ende der Gemeinde

Auf Beschluss des hessischen Landtags wurde entschieden, dass die Gemeinde Ulmtal zu klein sei. Die Gemeinde hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch ein Pro-Kopf-Guthaben von 800 Mark, was selten vorkam, den Landtag bei seiner Entscheidung jedoch nicht beeinflusste.

Bis zur letzten Sitzung des Landtages vor der Gebietsreform 1977 sollte Ulmtal an die benachbarte Stadt Leun angegliedert werden. Doch dagegen entschied sich der Landtag im letzten Moment. Ulmtal wurde am 1. Januar 1977 ein Teil der Gemeinde Greifenstein.[4] Alle drei Ursprungsgemeinden wurden Ortsteile von Greifenstein, für die je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet wurde.[5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Beilstein.

Variationen

Man spekulierte 1976 über einen Zusammenschluss mit den damals noch selbstständigen Gemeinden Bissenberg, Biskirchen und Stockhausen zur Gemeinde Lahn-Ulmtal oder mit den Gemeinden Edingen, Greifenstein, Greifenthal und Daubhausen, ggf. auch mit Katzenfurt zur Gemeinde Ulmtal-Dill.

Bürgermeister

  • 1972–1976: Willi Thor, SPD

Einzelnachweise

  1. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  2. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 293.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 381.
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Greifenstein § 6. Abgerufen im Februar 2019.