Unterjura
❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|---|---|
❮ | später | später | später | jünger |
J u r a |
Oberjura | Tithonium | 145 ⬍ 152,1 | |
Kimmeridgium | 152,1 ⬍ 157,3 | |||
Oxfordium | 157,3 ⬍ 163,5 | |||
Mitteljura | Callovium | 163,5 ⬍ 166,1 | ||
Bathonium | 166,1 ⬍ 168,3 | |||
Bajocium | 168,3 ⬍ 170,3 | |||
Aalenium | 170,3 ⬍ 174,1 | |||
Unterjura | Toarcium | 174,1 ⬍ 182,7 | ||
Pliensbachium | 182,7 ⬍ 190,8 | |||
Sinemurium | 190,8 ⬍ 199,3 | |||
Hettangium | 199,3 ⬍ 201,3 | |||
früher | früher | früher | älter |
Der Unterjura (auch Unterer Jura) ist die internationale chronostratigraphische Bezeichnung für die untere Serie des Jura in der Erdgeschichte. In der älteren Literatur, z. T. auch noch in der populärwissenschaftlichen Literatur wird dieser chronostratigraphische Abschnitt häufig auch als Lias oder Schwarzer Jura (Schwarzjura) bezeichnet. Diese Begriffe werden heute nur noch als lithostratigraphische Einheiten aufgefasst. Der Untere Jura folgt auf die Serie der Oberen Trias (oder Obertrias) bzw. der obersten Stufe der Trias, dem Rhaetium. Über dem Unteren Jura folgt die Serie des Mittleren Jura (Mitteljura). Der Untere Jura entspricht ungefähr dem Zeitraum von 201.3 bis 174.1 Millionen Jahren.
Ältere Begriffe
Für diese chronostratigraphische Serie des Jura dürfen die Begriffe Schwarzer Jura (Schwarzjura) und Lias nicht verwendet werden. Sie sind für Gesteinseinheiten reserviert. Im Rahmen der neuen lithostratigraphischen Gliederung des Süddeutschen Jura wird der Begriff Schwarzer Jura im Sinne einer Gruppe von Formationen verwendet. Im Jura Nord- und Mitteldeutschlands wird die unterste lithostratigraphische Gruppe dagegen provisorisch als Lias bezeichnet (in der Form Norddeutscher Lias). Lias und Schwarzer Jura sind rein lithologisch bzw. mit den Methoden der Lithostratigraphie definiert, auch die Grenzen sind rein durch Wechsel in den Gesteinsmerkmalen festgelegt. Schwarzer Jura und Norddeutscher Lias entsprechen zeitlich im Wesentlichen der Unterjura-Serie, aber eben nur ungefähr. Die Ablagerungen des Schwarzen Jura und des Norddeutschen Lias setzen erst nach der Trias-/Jura-Grenze ein und enden regional noch vor der Unter-/Mitteljura-Grenze. Auch zwischen den einzelnen Formationen des Norddeutschen Lias und des Schwarzen Jura sind immer wieder Schichtlücken vorhanden. Norddeutscher Lias und Schwarzer Jura sind im Wesentlichen durch dunkle Tonsteine und Tonmergel gekennzeichnet, die heute in zahlreiche Formationen gegliedert werden. Die Benennungen im Norddeutschen Jura sind bisher nur vorläufig und noch nicht endgültig festgelegt.[1]
Chronostratigraphische Untergliederung des Unterjura
Der Untere Jura wird durch folgende internationale Stufen untergliedert:
- System: Jura (201.3–145 mya)
- Serie: Oberjura (163.5–145 mya)
- Serie: Mitteljura (174.1–163.5 mya)
- Serie: Unterjura (201.3–174.1 mya)
- Stufe: Toarcium (182.7–174.1 mya)
- Stufe: Pliensbachium (190.8–182.7 mya)
- Stufe: Sinemurium (199.3–190.8 mya)
- Stufe: Hettangium (201.3–199.3 mya)
Faunen
Ein häufiges Fossil des Unteren Jura ist die austernartige Muschel Gryphaea. Der schwarze Posidonienschiefer mit seiner bekannten Fossillagerstätte bei Holzmaden in Baden-Württemberg wird in die Toarcium-Stufe der Unterjura-Serie datiert.
Einzelnachweis
- ↑ Eckhard Mönnig: Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005
Literatur
- Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag Laupp, Tübingen 1856–57.
- Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
- Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824360-2
- Eckhard Mönnig: Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission, Manfred Menning (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 (1 Blatt, Stratigraphie.de [PDF; 6,6 MB]).
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 KB)
- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF)