Volvo Car Corporation

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Volvo Car Corporation

Volvo logo1.svg
Rechtsform AB
ISIN SE0016844831
Gründung 1927
Sitz Torslanda, Göteborg, Schweden Schweden
Leitung Håkan Samuelsson, CEO
Mitarbeiterzahl 40.131
Umsatz 263 Mrd. SEK
Branche Automobilindustrie
Website www.volvocars.com
Stand: 2020

Die Volvo Car Corporation ist ein börsennotierter schwedischer Automobilhersteller. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Göteborg (Schweden). Die Volvo Car Group stellte ursprünglich ein Kerngeschäft des schwedischen Konzerns Swedish Volvo Group dar, wurde jedoch 1999 von diesem an die Ford Motor Company verkauft. Der Pkw-Hersteller und sein ehemaliger Mutterkonzern arbeiten seitdem komplett voneinander getrennt. Im März 2010 wurde die Volvo Cars vom chinesischen Fahrzeugkonzern Geely (Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd.) übernommen.[1][2] Im Juli 2010 wurde Li Shufu, Eigner und Vorsitzender von Geely, zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Volvo Car Group ernannt. Präsident und CEO der Volvo Car Group ist seit 21. März 2022 Jim Rowan.

Geschichte

Erstes Logo des Herstellers (1927)
Bronzeskulptur der Gründer Gustav Larson und Assar Gabrielsson im Volvo-Museum
Volvo Hauptsitz in Göteborg
Volvo Museum in Arendal, Göteborg

Die Wurzeln der Volvo Car Corporation liegen in dem schwedischen Unternehmen Svenska Kullagerfabriken Aktiebolag (SKF) begründet. 1915 ließ sich SKF das „Volvo Kugellager“ patentieren und die Marke war geboren. Die Volvo Personenvagnar (Volvo Cars) wurde 1924 als Tochtergesellschaft von SKF durch die beiden damaligen SKF Mitarbeiter Assar Gabrielsson und Gustaf Larson gegründet. Assar Gabrielson war Verkaufschef und Gustaf Larsson Ingenieur. Gemeinsam planten sie eine schwedische Automobilproduktion. Im Herbst 1924 begannen die Konstruktionsarbeiten für das erste Fahrzeug und 1926 wurden die ersten zehn Testfahrzeuge produziert. SKF setzte Assar Gabrielsson ab 1. Januar 1927 als Generaldirektor ein. Für die geplante Serienfertigung investierte SKF kurzerhand 200.000 Kronen Startkapital. Weitere 150.000 Kronen schoss Gabrielsson aus seinem Privatvermögen hinzu. Am 14. April 1927 verließ der erste Serien-Volvo, der Volvo ÖV4 „Jakob“, die Werkshalle in Lundby auf der Halbinsel Hisingen nahe Göteborg. Dieser Termin stand jedoch bis zum Schluss auf wackeligen Beinen, denn ein paar Stunden zuvor fuhr der Wagen bei einer Testfahrt nur rückwärts. Ein Bauteil, das spät in der Nacht aus Stockholm eingetroffen war, wurde falsch eingebaut. Der Fehler konnte jedoch bis zum Fototermin behoben werden.[3] Der ÖV4 (Öppen Vagn = offener Wagen) war dem Namen entsprechend ein vierzylindriger offener Wagen. Im Sommer 1927 folgte der Volvo PV4 (Person Vagn), ein vierzylindriger geschlossener Personenwagen. In den Jahren 1927 bis 1929 wurden von diesen beiden Typen 996 Fahrzeuge in unterschiedlichen Varianten verkauft. Bis 1958 wurden von Volvo weitere zehn verschiedene Fahrzeugserien aufgelegt. Die Verkaufszahlen lagen aber nie über 6.200 verkauften Fahrzeugen pro Jahr. 1954 erschien der seltenste aller Volvos, der nur in 67 Einheiten gebaute P1900 mit GFK-Karosserie. Die zwölfte Fahrzeugserie brachte den internationalen Durchbruch. Der in Deutschland als „Buckelvolvo“ bezeichnete Volvo PV444 (1947–1958) und sein Nachfolger der Volvo PV544 (1958–1965) wurde mit 439.995 verkauften Fahrzeugen ein Welterfolg. Bereits der PV544 war 1959 serienmäßig mit Dreipunktgurten ausgerüstet und von da an alle weiteren Volvo-Modelle.[4] Volvo verfügte auch bei Militärfahrzeugen über ein breites Spektrum. Hier sind z. B. das „Radiotransportterrängbil“ kurz Volvo TP 21 oder „Sugga“ (Sau) (Bj. 1953–1957, 740 Stück) und Valp (Welpe) zu nennen. Der TP 21 war ein reines Funkfahrzeug, viertürig, Allrad und 100 % Sperren. Der Valp hatte verschiedenste Karosserieformen, Cabrio, geschlossen und Pick-Up.

Die nächste Fahrzeugserie war die Serie Volvo P120 (bekannt auch als „Amazon“), von dem zwischen Herbst 1956 und Sommer 1970 insgesamt 667.322 Fahrzeuge gebaut wurden. In diesem Fahrzeug debütierten die Kopfstützen als Standardausrüstung. Damit festigte Volvo sein Image als Hersteller besonders sicherer Autos, wobei der relativ hohe Marktanteil in den USA stets besondere Bedeutung hatte. Von Herbst 1961 bis Ende 1973 lief die Serie Volvo P1800 vom Band – ein für Volvo untypischer Sportwagen. Bekannt wurde der von Pelle Petterson gestaltete Volvo P1800 durch die erste Staffel der Fernsehserie „Simon Templar“ mit Roger Moore. Der Volvo P1800 wurde von Herbst 1961 bis Frühjahr 1972 in diversen Motorvarianten von 90 bis 124 PS gebaut, wobei die ersten 6.000 Exemplare bei Jensen in England montiert wurden. Ein P1800S hält den Kilometerrekord für Pkw mit über 2,6 Millionen Meilen (4,2 Millionen Kilometern – Stand Oktober 2007). Der von Sommer 1971 bis Ende 1973 in nur 8.077 Exemplaren gefertigte Sportkombi P1800 ES wurde zum Vorbild heutiger Lifestyle-Kombis und unter dem Spitznamen „Schneewittchensarg“ zur Legende. In der Zeit zwischen 1974 und 1980 wurde der Volvo C303 Cross Country (genannt Lapplander) gebaut. Es handelt sich dabei um ein Geländefahrzeug, das hauptsächlich für das Militär entwickelt wurde. Neben der üblichen zweiachsigen war auch eine dreiachsige Allradversion erhältlich. Diese hatte dann aber die Bezeichnung C304/306 und besaß eine größere Karosserie. Einige Modelle sind auch im zivilen Einsatz. Die Basis für das lange Zeit eckige, funktionelle Volvo-Design schuf ab Sommer 1966 die Serie Volvo P140. Sie wurde von Sommer 1968 bis Frühjahr 1975 durch den luxuriösen Volvo P164 als Oberklassemodell ergänzt.

Im Sommer 1974 kam mit der Serie Volvo 240 der Nachfolger, der noch bis Mitte 1993 produziert wurde. Im Rahmen dieser Baureihe entstand zwischen Mitte 1976 und Anfang 1982 auch das von Bertone designte Coupé Volvo 262 C, das zwar sehr schlicht gestaltet war, aber durch seine Seltenheit mittlerweile einen gewissen Sammlerstatus erlangte. 1975 erwarb Volvo von der niederländischen Firma DAF deren PKW-Sparte. Die schon auf dem Markt befindliche Fahrzeugserie DAF 46 wurde eingestellt, der DAF 66 wurde in modifizierter Form als Volvo 66 weiter hergestellt und verkauft. Diese PKW von DAF bzw. von Volvo waren mit dem Variomatic-Getriebe ausgestattet. Ab Herbst 1975 wurden im niederländischen Werk von Volvo die Fahrzeuge der Serie 300 hergestellt, die 340er waren teilweise auch mit Variomatic-Getriebe ausgerüstet. Auf der Basis des Volvo 340 wurde ab Sommer 1982 der Volvo 360 mit hauseigener 2,0-l-Maschine angeboten. Der 360 lief bis Mitte 1989 vom Band, während der 340 noch bis Sommer 1991 gebaut wurden. Die 300er-Serie wurde ins europäische Ausland, nach Australien und nach Neuseeland exportiert, nicht aber in die USA. Besonders erfolgreich war die 300er-Serie in Großbritannien.

Anfang 1982 wurde die Serie 700 eingeführt, die noch größer als die 240er war. Zunächst kam der Volvo 760 mit Sechszylinder-Motor auf den Markt, dem im Frühjahr 1984 der Volvo 740 mit Vierzylinder-Maschinen folgte. Auf Basis des 760 gab es abermals ein Coupé, das im Sommer 1985 als Volvo 780 vorgestellt wurde. Im Frühjahr 1986 kam mit dem 480 ein sportliches Kombicoupé auf den Markt, das sich vom Design her am 1800 ES anlehnte und als erster Fronttriebler des Unternehmens ein Wegbereiter für zukünftige Fahrzeuge war. Auf dessen Basis kamen ab Herbst 1988 noch zwei Mittelklasse-Limousinen in Form des 440 und 460 heraus, die sich bewusst an die jüngere Käuferschicht richteten. Die 400er-Serie wurde in den Niederlanden gefertigt. Im Sommer 1990 wurde die 700er-Serie von den Modellen Volvo 940 und 960 abgelöst. Da viele Karosserieteile der 700er-Reihe aus verzinktem Stahlblech hergestellt wurden, erfreut sie sich extremer Langlebigkeit, die durch deren verwendete Motoren nur noch unterstrichen wird. Laufleistungen von 600.000 km und mehr sind – besonders in Schweden – bei diesen Fahrzeugen keine Seltenheit.

Ende Januar 1999 einigten sich Volvo und Ford über den Kauf der Volvo Car Corporation für einen Gegenwert von 6,45 Milliarden US-Dollar.[5] Auch Volvo ist von der Finanzkrise betroffen und bekam von der schwedischen Regierung eine Staatsbürgschaft über fünf Milliarden Kronen (445 Millionen Euro). Mit dieser Absicherung sollte dem Unternehmen zu einem Kredit der Europäischen Investitionsbank verholfen werden.[6]

Verwaltungssitz für Asien in Hangzhou (mit dem Geely-Hauptsitz im Hintergrund)

Im März 2010 unterzeichneten Li Shufu, Gründer und Haupteigentümer der Zhejiang Geely Holding Group, und Ford-Finanzvorstand Lewis Booth einen Kaufvertrag im Göteborger Volvo-Werk. Geely übernahm die Volvo Car Corporation für 1,3 Milliarden Euro. Seit 2012 nutzt Volvo den von Ericsson entwickelten Cloudservice Connected Vehicle Cloud um Internetdienste im Auto anzubieten. Weiterhin wurde angekündigt, selbstfahrende Autos anzubieten. Die Volvo Car Group startet ab Ende 2013 ein Projekt zum autonomen Fahren auf öffentlichen Straßen. 100 selbstfahrende Fahrzeuge werden dazu in und um Göteborg eingesetzt. Das Projekt Drive Me wird von der schwedischen Regierung unterstützt. Es ist Teil der Skalierbaren Produkt-Architektur (SPA), die die kontinuierliche Einführung neuer Assistenz- und Sicherheitssysteme zum Ziel hat. Das erste Volvo-Modell auf Basis der neuen Architektur soll der neue Volvo XC90 werden, der 2014 vorgestellt wurde.[7][8] Im Oktober 2021 erfolgte der Börsengang von Volvo Cars in Stockholm; Geely blieb weiterhin Mehrheitsaktionär des Unternehmens. Wenige Wochen vorher wurde der Börsengang der gemeinsam mit Geely gehaltenen Tochtergesellschaft Polestar angekündigt, die im Premium-Segment positioniert ist.

Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter und verkaufte Fahrzeuge der Volvo Car Corporation weltweit

2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010
Umsatz (in Mrd. €) 21,5 21,1 19,1 17,3 14,5 12,9 14,5 14,1 13,3
Mitarbeiter 43.500 39.500 30.374 28.119 24.124 23.200 22.715 21.512 19.494
verkaufte Einheiten (Stück) 642.253 571.577 534.332 503.127 465.866 427.840 421.951 449.225 373.525

Quellen: Unternehmenswebsite[9]

Standorte weltweit

Die Volvo Car Corporation unterhält Fertigungsstandorte in mehreren Ländern.[10]

  • Schweden
    • Göteborg: Headquarters, R&D Center, Design Center
    • Torslanda: Fahrzeug-Produktion (Volvo XC90, V90, V90 Cross Country, XC60, V60, V60 Cross Country sowie zukünftige Modelle basierend auf SPA)
    • Skövde: Motoren-Produktion
    • Olofström: Karosserie-Fertigung
  • Belgien: Volvo Cars Gent: Fahrzeug-Produktion (Volvo V60, V40, V40 Cross Country, XC40 sowie zukünftige Modelle basierend auf CMA)
  • Dänemark/Kopenhagen: R&D Center (Außenstelle)
  • China
    • Shanghai: Headquarters Volvo Cars China, R&D Center
    • Chengdu: Fahrzeug-Produktion (Volvo XC60)
    • Daqing: Fahrzeug-Produktion (Volvo S90, S90L sowie zukünftige Modelle basierend auf SPA)
    • Lugiao: Fahrzeug-Produktion (neue Volvo 40er Modelle basierend auf CMA, Werk zusammen mit Geely/Lynk & Co)
    • Zhangjiakou: Motoren-Produktion
  • Malaysia/Kuala Lumpur: Montagefabrik
  • Indien/Bangalore: Montagefabrik (Fertigung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Volvo Group, dem schwedischen Lkw-, Bus- und Baumaschinen-Hersteller)
  • USA
    • Sunnyvale/Camarillo: Volvo Car Technology USA / VCTECH California
    • Charleston: Fahrzeug-Produktion (Volvo S60, ab 2021 kommende Generation Volvo XC90)

Nachhaltigkeitsinitiative

Die Bemühungen, nachhaltig zu wirtschaften, sind seit Langem Teil der Firmenphilosophie und Marketingstrategie des Herstellers. Volvo stellt eines der privatwirtschaftlichen Gründungsmitglieder UN Global Impacts von 1999 dar, welcher sich in zehn Prinzipien, neben Verpflichtungen zu sozialen Standards, auch Entwicklungen von umweltfreundlicher Technologie und Initiativen zur Aufklärung darüber widmet.[11]

Jedes Jahr veröffentlicht der Konzern einen Nachhaltigkeitsreport, der die Fortschritte bezüglich der langfristigen Ziele dokumentiert.[12]

Volvo Recharge

Als Konsequenz der Dieselgate-Affäre verkündete Volvo eine langfristige Strategie für die Mobilitätswende. Zwar hatte der Konzern keine illegale Software in seinen Fahrzeugen verbaut, allerdings kamen Messung britischer Behörden zu dem Schluss, dass die Abgaswerte der Dieselbetriebenen SUVs XC60 und XC90 die Norm überschritten.[13]

Mit Hinblick auf zukünftige Grenzwertverschärfungen der EU, die Flottenwerte von 95 g CO2/km vorsehen,[14] kündigte Volvos CEO Hakan Samuelsson daher an, keine weitere Generation an Dieselmotoren mehr entwickeln zu wollen und ab 2019 nur noch elektrifizierte Modelle anzubieten.[15] Ab Herbst 2020 soll das Modell XC40 als erstes Fahrzeug des Hersteller rein elektrisch verfügbar sein. Im Zuge dessen ist die kostenlose Lieferung und Montage einer Wallbox vorgesehen und Volvo übernimmt im ersten Jahr die Energiekosten bei unbegrenzter Kilometerzahl.[16]

Zudem wird die Elektrifizierung über die umgestaltete Tochtermarke Polestar vorangetrieben.[17][18]

Das Motorenwerk im schwedischen Skövde arbeitet seit Januar 2019 klimaneutral, gleiches soll für 2025 für alle Produktionsstätten zutreffen.[14] Bis 2021 sollen fünf reinelektrische Autos zum Kauf bereitstehen und bis 2025 eine Million elektrische Fahrzeuge verkauft worden sein.[19] Bis zum gleichen Jahr sollen zudem die firmeneigene Emissionen um 40 % reduziert werden. Eine endgültige Klimaneutralität soll bis 2040 realisiert werden. Schon heute bestehen die hergestellten Fahrzeuge eigenen Angaben nach zu bis zu 85 % aus recyclingfähigen Materialien.[20]

Wesentlicher Faktor bei der Emissionsverringerung der Volvo-Modelle ist ein konsequentes Downsizing, das Angebot besteht inzwischen einzig aus verschieden modifizierten Vierzylindermotoren mit Turbolader und Direkteinspritzung.[21] Die Effekte des Downsizing bleiben jedoch umstritten, da die Abgasnachbehandlung (vor allem bei Dieselaggregaten)[22] in vielen Fällen aufwändiger wird.[23]

Zur Unterstützung der Umweltkampagne für saubere Meere der Vereinten Nationen kündigte Volvo an, sämtlich Einweg-Plastikteile aus Büros, Kantinen und von Veranstaltungen zu verbannen und durch nachhaltige Materialien zu ersetzen.[14] In diesem Zuge sollen 25 % aller in den Fahrzeugen verbauten Kunststoffe aus Recyclingkreisläufen stammen. Einen Vorgeschmack auf dieses Ziel bildet ein Sonderbau eines XC60 T8 plug-in hybrid, in dem 170 Teile aus wiederverwertetem Kunststoff bestehen.[24][25]

Um die Transparenz der ökologischen Bemühungen zu steigern, greift Volvo inzwischen auf Blockchain-Technologie zurück. So können Hersteller, Händler und Kunden die umwelttechnischen und ethischen Umstände nachvollziehen, unter denen das Kobalt für die verwendeten Akkumulatoren gefördert wurde. Ein Ausbau dieser Initiative ist geplant.[24]

Pkw-Modelle der Gegenwart

Alle gegenwärtigen Volvomodelle tragen eine Bezeichnung bestehend aus ein oder zwei Buchstaben und einer zweistelligen Zahl. Dabei stehen die Buchstaben für die Karosserievariante (S: Stufenhecklimousine (Sedan), V: Kombilimousine (Versatile), XC: geländetüchtiges Modell (Cross Country), C: Cabrio/Coupé). Die Zahl bezeichnet die Klassenzugehörigkeit.

Ein großer Erfolg war das ab Herbst 1991 angebotene Mittelklassemodell Volvo 850, was vor allem an der Anfang 1993 eingeführten Kombivariante lag. Nach einem Facelift im Herbst 1996, das mit einer Namensänderung in Volvo V70 (Kombi) und Volvo S70 (Limousine) verbunden war, wurde das Fahrzeug ab Frühjahr 2000 vom Volvo S60 und dem Volvo V70 abgelöst. Außerdem ist die Baureihe noch um die Offroad-Variante Volvo XC70 erweitert worden.

Unterhalb des 850/V70 entstand nach dem Auslaufen von 440/460 eine Lücke, die ab Ende 1995 von den Modellen Volvo S40/V40 gefüllt wurde. Weil Volvo nicht ausreichend Ressourcen zur vollständigen Entwicklung einer neuen Baureihe hatte, kam es zu einem Joint-Venture mit Mitsubishi. Daher teilte sich der S40 bzw. V40 die Plattform mit dem im Herbst 1995 eingeführten Mitsubishi Carisma.

Im Frühjahr 2004 kam der Nachfolger auf den Markt. Die Limousine hieß weiterhin Volvo S40, während der Kombi nun als V50 bezeichnet wurde. Diese Baureihe, die im Mai 2006 um das neue Volvo-C70-Cabrio erweitert wurde, teilt sich die Plattform mit dem Ford Focus. Ebenfalls von dieser Plattform abgeleitet ist der kompakte C30, von dem zunächst eine Designstudie gezeigt wurde. Das Serienfahrzeug wurde im Herbst 2006 präsentiert.

Die größere Reihe 940/960 wurde von Vier- und Sechszylinder-Ottomotoren und Sechszylinder-Dieselmotoren angetrieben. Der 960 mit einem Motor mit drei Litern Hubraum stellte das Spitzenmodell bei Volvo dar. Ende 1996 wurden der 960 in S90 (Limousine) bzw. V90 (Kombi) bzw. umbenannt.

Im Sommer 1998 löste der nur noch als Limousine gebaute Volvo S80 die 900er-Reihe ab. Im Sommer 2006 kam er in veränderter Form mit neuem 3,2-l-Sechszylinder sowie erstmals einem V8-Motor auf den deutschen Markt.

Bereits im Frühjahr 1997 ergänzte wieder ein Coupé namens Volvo C70 das Programm. Ab Herbst 1999 wurde es auch als Cabrio gebaut und von den gleichen Motoren wie die V70-Reihe angetrieben. Die Produktion des Coupés wurde bereits im Herbst 2002 eingestellt, das wesentlich erfolgreichere Cabrio wurde noch bis Herbst 2005 gebaut. Der Nachfolger, den es nur noch als Cabriolet gibt, steht seit Mai 2006 in den Verkaufsräumen der Händler. Anders als sein Vorgänger präsentiert es sich als Cabrio mit Stahl-Klappdach und ist somit Cabrio und Coupé in einem. Die Motoren reichen von 140 bis 220 PS. Im Herbst 2006 folgte eine Dieselmotor-Variante, die den aus S60/V70 bekannten D5-Motor erhält, der 185 PS leistet.

Seit Herbst 2002 steht bei Volvo außerdem das große SUV XC90 im Programm, der zwischen Herbst 2004 und Ende 2010 auch mit einem V8-Motor angeboten wurde. Dieser Motor, der in Kooperation mit Yamaha entwickelt wurde, war der erste V8 in der PKW-Geschichte von Volvo, der danach in anderen Baureihen Eingang fand. Erwähnenswert ist der für einen V8-Motor ungewöhnliche Winkel von 60° zwischen den Zylinderbänken. Ergänzt wird das Geländewagen-Programm seit Oktober 2008 durch das Kompakt-SUV XC60, das sich mit V70/XC70, S80 und Ford Mondeo eine Plattform teilt und serienmäßig mit der sogenannten City-Safety-Technologie ausgestattet ist, die Auffahrunfälle bei niedrigen Geschwindigkeiten verhindern soll.

2008 folgte für einige Volvo-Modelle das neue Powershift-Getriebe von Getrag. Es ist ein Direktschaltgetriebe, wie es auch im VW Golf DSG und seit Ende 2007 im Ford Focus II zu finden ist. Außerdem wurden Mitte 2008 alle Modelle mit einem deutlich größeren Schriftzug am Heck versehen. Ab Mitte 2009 wurde auch das Logo an der Front vergrößert. Bei der Serie S40/V50 wurde diese Überarbeitung erst Mitte 2010 durchgeführt.

Im September 2010 kam die zweite Generation des S60 auf den Markt. Zwei Monate später folgte die Kombiversion V60.

Im März 2012 wurde der neue V40 als Nachfolger von S40/V50 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt, der im Spätsommer 2012 in den Verkauf gelangte.

Aktuell produzierte Fahrzeuge

Pkw-Modellüberblick

Zeitleiste

Zeitleiste der Volvo- und DAF-Modelle seit 1946
Typ Volvo, bis 1999 unabhängig Ford Geely
DAF, 1975 an Volvo verkauft
1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Kleinwagen 600/750/30[1] 31[1] 32[1] 33
44 46
Kompaktklasse 55 66 66 360
77 340
480 C30 (P14)
440 / 460 S40 / V40 S40 / V50 (P11/P12) V40 (P1X)
Mittelklasse PV444[2] PV544[2] 140 240
120 / 130 / 220 („Amazon“) 850 S70 (L) S60 (P24) S60 (Y20) S60 (SPA)
PV445 / P210 („Duett“) V70 (XC) (L) V70 / XC70 (S/P26) V60 (Y20) V60 (SPA)
Obere Mittelklasse PV800 740 940 V70 / XC70 (P24) S90 / V90
(SPA)
PV60 164 260 760 960 / S90 / V90 S80 (TS/P23) S80 (AS/Y20)
Coupé/ Cabriolet P1900 P1800 262 C 780 C70 C70 II (P15)
P1800ES[3]
SUV C40 (CMA)
XC40 (CMA)
XC60 (Y20) XC60 (SPA)
XC90 (P28) XC90 (SPA)

[1] auch als „Daffodil“ bezeichnet
[2] im Volksmund als „Buckelvolvo“ bekannt
[3] im Volksmund als „Schneewittchensarg“ bekannt

  •  Modelle des Herstellers „DAF“ unter dieser Marke vertrieben
  •  Gemeinsame Plattform mit Ford (P1/C1, P2/D3 und Y20/P3/EUCD)
  •  Gemeinsame Plattform mit Ford, vom JV mit Pininfarina in Schweden entwickelt und gebaut
  • Vorkriegsmodelle

    Nachkriegsmodelle

    Militär- bzw. Geländefahrzeuge – Modellüberblick

    Konzeptfahrzeuge

    • Volvo Venus Bilo (1933)
    • Volvo Philip (1952)
    • Volvo Margarete Rose (1953)
    • Volvo Elisabeth I (1953)
    • Volvo GTZ (1969)
    • Volvo GTZ 3000 (1970)
    • Volvo VESC (1972)
    • Volvo 1800 ESC (1972)
    • Volvo EC (1977)
    • Volvo City Taxi (1977)
    • Volvo Tundra (1979)
    • Volvo VCC – Volvo Concept Car (1980)
    • Volvo LCP2000 (1983)
    • Volvo ECC – Environment Concept Car (1992)
    • Volvo ACC – Adventure Concept Car (1997)
    • Volvo SCC – Safety Concept Car (2001)
    • Volvo PCC – Performance Concept Car (2001)
    • Volvo PCC2 (2002)
    • Volvo ACC2 (2002)
    • Volvo VCC – Versatility Concept Car (2003)
    • Volvo YCC – Your Concept Car (2004)
    • Volvo T6 (2005)
    • Volvo 3CC (2005)
    • Volvo C30 Design Concept (2006)
    • Volvo XC60 Concept (2006)
    • Volvo ReCharge Concept (2007)
    • Volvo S60 Concept (2008)
    • C30 DRIVe Electric (2010)
    • Volvo Universe Concept (2011)
    • Volvo Concept You (2011)
    • Volvo Concept Coupe (2013)
    • Volvo Concept Estate (2014)
    • Volvo Concept XC Coupe (2014)
    • Volvo 40.1 (2016)
    • Volvo 40.2 (2016)
    • Volvo 360c (2018)

    Hybrid- und Elektroautos

    Unter der Marke des Tochterunternehmens Polestar produziert Volvo Hybrid- und Elektroautos.[26] Anfang 2021 kündigte das Unternehmen an, ab 2030 nur noch reine Elektroautos bauen zu wollen, da es "keine langfristige Zukunft mehr für Autos mit Verbrennungsmotor" gebe. Bereits zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, dass bis ca. 2025 jeweils die Hälfte seines Absatzes aus reinen Elektroautos und Hybridfahrzeugen bestehen solle. Zuvor hatten mehrere andere Autokonzerne ebenfalls angekündigt, aus dem Verbrennungsmotor auszusteigen.[27]

    Das Logo der Automarke beruht auf dem Marssymbol in seiner Funktion als alchemisches Symbol für Eisen. Helmer MasOlle entwarf es 1927 mit dem Hintergrund, dass Volvo sein Auto als „das schwedische Auto“ vermarkten wollte und die Werbung betonte, dass es sich um schwedisches technisches Know-how, schwedische Qualität und schwedisches Eisen und Stahl – „den besten Stahl der Welt“ – handele.[28][29]

    Trivia

    Der Name „Volvo“ leitet sich aus dem Lateinischen ab. Die erste Person des Indikativs Singular Präsens von volvere (rollen) lautet volvo (ich rolle).[29]

    Auf der IAA 2007 wurde der „Alcoguard“ vorgestellt, eine Alkohol-Zündschlosssperre. Um den Wagen zu starten, muss der Fahrer in ein drahtloses Handgerät blasen, das den Atemalkoholgehalt misst und an die Fahrzeugelektronik meldet, die ggf. den Start verweigert.

    Literatur

    • Christer Olsson, Hans Christiansen: Volvo Personenwagen 1927–2000. Eine Parade. Aus dem Schwedischen übertragen von Harald Neuhaus. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-02028-9
    • A.J. Jacobs: The New Domestic Automakers in the United States and Canada: History, Impacts, and Prospects. Lexington Books, Lanham 2015, ISBN 9780739188255, S. 36.

    Weblinks

    Commons: Volvo-Fahrzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Geglückter Verkauf: Volvo wird chinesisch bei Spiegel Online, 23. Dezember 2009 (aufgerufen am 23. Dezember 2009)
    2. Handelsblatt: Volvo wird endgültig chinesisch, abgerufen am 17. Oktober 2015
    3. „Rollst du noch oder fährst du schon?“ Beitrag auf Spiegel.de
    4. Björn Engel: Verkehr: Der Sicherheitsgurt feiert seinen 50. Geburtstag. In: welt.de. 19. Januar 2009, abgerufen am 7. Oktober 2018.
    5. asa/Reuters/afp/AP/dpa: Übernahme: Chinesischer Autobauer kauft Volvo. In: Focus Online. 28. März 2010, abgerufen am 14. Oktober 2018.
    6. Schwedens Regierung hilft Volvo mit Bürgschaft: 24. Februar 2009
    7. Volvo Car Group startet weltweit einzigartiges Pilotprojekt zum autonomen Fahren auf öffentlichen Straßen. In: Pressemitteilungen. 2. Dezember 2013, abgerufen am 3. Dezember 2013.
    8. Schweden: Pilotprojekt zum autonomen Fahren mit 100 Volvos. In: Heise online. 2. Dezember 2013, abgerufen am 3. Januar 2018.
    9. Results Center. Abgerufen am 24. Januar 2019 (englisch).
    10. Volvo Car Group Online Annual Report 2017. Abgerufen am 18. Februar 2019.
    11. Sustainability | Volvo Car Group. Abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
    12. Volvo Cars. Abgerufen am 2. Januar 2020.
    13. Britische Abgas-Studie: Das sind die neun schlimmsten Diesel-Dreckschleudern im Manager-Magazin, 20. Januar 2016
    14. a b c Volvo-Ausblick: Schwedische Öko-Offensive – Volvo setzt auf weniger Plastik und mehr Strom. 28. Juni 2018, abgerufen am 2. Januar 2020.
    15. Ab 2019 nur noch mit Elektromotor, tagesschau.de, 5. September 2017
    16. "Tempolimit ist längst überfällig". Abgerufen am 3. Januar 2020.
    17. Volvo Cars stellt XC40 Elektroauto vor – samt hohen Nachhaltigkeits-Zielen. Abgerufen am 3. Januar 2020.
    18. Vollelektrisches SUV von Volvo. Abgerufen am 3. Januar 2020.
    19. Motorentechnik | Volvo Cars. Abgerufen am 2. Januar 2020.
    20. Sustainability | Volvo Car Group. Abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch).
    21. Downsizing bei Volvo. Abgerufen am 2. Januar 2020.
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    Koordinaten: 57° 43′ 19,4″ N, 11° 51′ 17,9″ O