Werner von Bandemer

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Werner Heinrich Friedrich von Bandemer (* 23. Dezember 1817; † 31. März 1895) war ein preußischer Rittergutsbesitzer und Politiker.

Er stammte aus der pommerschen uradligen Familie Bandemer und war wie sein Vater Wilhelm von Bandemer-Weitenhagen (1789–1860) Besitzer des Rittergutes Gambin im Kreis Stolp. Seine Mutter war Wilhelmine von Hanstein (1793–1872). Die Schulzeit verbrachte Bandemer von 1831 bis 1836 auf der Ritterakademie zu Brandenburg. Die Militärzeit, zumeist bei einem Dragoner-Regiment, endete mit dem Dienstrang Rittmeister. Er gilt nach schriftlichen Überlieferungen als Jugendfreund Bismarcks. Von ihm soll auch der bekannte Ausdruck "Liebesmahl" stammen.[1] Die Gutsgeschäfte übernahm er bereits zu Lebzeiten seines Vaters.[2]

Im Jahre 1867 wurde Bandemer auf Präsentation des alten und des befestigten Grundbesitzes im Landschaftsbezirk Herzogtum Wenden Mitglied des Preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit.[3] Im Herrenhaus stimmte Bandemer-Gambin auch gegen Bismarck, respektive er unterzeichnete sogar eine Deklaration gegen den Reichskanzler.[4] Dennoch stand man weiterhin im gemeinsamen Schriftverkehr.[5]

Dem Johanniterorden trat er 1868 bei,[6] wurde Ehrenritter[7] und Mitglied er Pommerschen Genossenschaft.

Das 681 ha große Besitztum auf Gambim, Lehn,- und Rittergut,[8] erbte sein gleichnamiger Neffe[9] Werner von Bandemer aus der Familienlinie Weitenhagen stammend.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Bandemer, Werner Heinrich Friedrich-Zögling-RA-No. 941. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 194 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 16. August 2022]).
  2. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den preussischen Staaten mit Rittergütern mit Rittergütern angesessenen Adels. In: K. Fr. Rauer (Hrsg.): Vorgänger der Güter-Adressbücher. Gewerbe-Buchhandlung von Reinhold Kühn, Berlin 1857, S. 12 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  3. E. David (Hrsg.): Handbuch für das Preußische Herrenhaus. Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1911, S. 242 (Online).
  4. H. Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck und die Parlamentarier. 1847 - 1879. In: Fürst Bismarck und die Parlamentarier. Zweiter Band, X. Abschnitt. Die II. Legislatur-Periode des deutschen Reichstags. 5. Februar 1874 bis 21. Dezember 1876. Verlag von Eduard Trewendt, Breslau 1895, S. 202 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  5. Otto von Bismarck. Die gesammelten Werke. Briefe 1862-1898. In: Wolfgang Windelband und Werner Frauendienst (Hrsg.): Otto von Bismarck. Die gesammelten Werke. Teil 14. Band 2. Otto Stollberg & Co. Verlag für Politik und Wirtschaft, Berlin 1924, S. 984–1041 (google.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  6. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1890. In: Johanniterorden (Hrsg.): MV mit Status der Ritter. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1890, S. 55–184 (kit.edu [abgerufen am 1. November 2021]).
  7. Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Wochenblatt des Johanniter=Ordens=Balley Brandenburg. 36. Auflage. Nr. 15. C. Herrlich, Berlin 10. April 1895, S. 85 (google.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  8. Niekammer`s Güter-Adressbücher. Band I. Pommersches Güter-Adressbuch. 1905. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Handbuch der königlichen Behörden. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet (Hrsg.): Standardwerk für Land-und Forstwirtschaft. 2. Auflage. Paul Niekammer GmbH, Stettin 27. Oktober 1975, S. 168–169 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  9. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha". Letzte Ausgabe 1942. Vierter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. Justus Perthes, Gotha 10. November 1902, S. 80 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 1. November 2021]).