WikiWarMonitor

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WikiWarMonitor ist eine Website, die sich um 2010 der Erforschung sogenannter Edit-Wars (deutsch Bearbeitungskriege) der Wikipedia widmet.[1][2] Sie wurde von einer Gruppe von Forschern des Oxford Internet Institute, der Rutgers University und der Central European University erstellt.[3][4][5][6][7]

Hintergrund

WikiWarMonitor war Teil eines Projekts namens ICTeCollective (eine Abkürzung für ICT-enabled Collective Social Behaviour) und wurde von 2009 bis 2012 vom Forschungs- und Entwicklungsinformationsdienst CORDIS der Europäischen Kommission im FP7 (7. Forschungsrahmenprogramm), Forschungsbereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), des themenoffenen Programmschwerpunkts für neue und künftige Technologien (FET-Open) gefördert.

CORDIS zufolge war das Anliegen der IKT-Forschungsarbeit – im FP7 (von dem ICTeCollective und WikiWarMonitor ein Teil sind) der Europäischen Union – „die Kompetenz der Europäischen Industrie zu verbessern als auch es Europa zu ermöglichen, die zukünftigen Entwicklungen dieser Technologien zu meistern und zu gestalten, sodass die Anforderungen seiner Gesellschaft und Wirtschaft erfüllt sind.“[8]

Untersuchungsergebnisse

WikiWarMonitor veröffentlichte mit Stand 2010 eine Liste der 100 kontroversesten Wikipedia-Artikel in jeweils 13 verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia, die mithilfe eines Algorithmus ermittelt wurde.[1][9][10] Eines der Forschungsergebnisse war, dass die Bearbeitungskriege in jeder Sprachversion anders gelagert sind. In der spanischsprachigen Wikipedia sind z. B. besonders Fußballthemen umstritten, in der französischsprachigen Wikipedia eher die Themenfelder Wissenschaft und Philosophie.[11] Generell sind es aber religiöse oder politische Themen. Zwar sind die meisten umstrittenen Themen sprachabhängig, doch gibt es auch Artikel die in allen untersuchten Versionen umstritten sind.[12]

Anselm Spoerri von der Rutgers University veranschaulichte zusätzlich – mit dem von ihm entwickelten searchCrystal[13] – die Edit-Wars in den unterschiedlichen Sprachversionen der Wikipedia.[14]

Top 100 der umstrittensten Artikel der deutschsprachigen Wikipedia im März 2010

Die Liste der Top 100 umstrittensten Artikel der deutschsprachigen Wikipedia zusammengestellt durch WikiWarMonitor (Stand März 2010):[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c WikiWarMonitor, abgerufen am 28. Juli 2014.
  2. ICTeCollective Research Publications. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Department of Biomedical Engineering and Computational Science BECS, Aalto-Universität. Archiviert vom Original am 29. November 2014; abgerufen am 22. August 2018.
  3. Dynamics of Conflicts in Wikipedia PLOS ONE abgerufen am 28. Juli 2014.
  4. Das letzte Wort. (Nicht mehr online verfügbar.) In: C't. Archiviert vom Original am 27. Juli 2013; abgerufen am 21. August 2018.
  5. Conflicts in Wikipedia now modelled by statistical physicists Phys.org, abgerufen am 28. Juli 2014.
  6. Wikipedia is editorial warzone, says study (Archiviert) NBCNews.com, abgerufen am 28. Juli 2014.
  7. Mathematical model 'describes' how online conflicts are resolved. (Nicht mehr online verfügbar.) In: University of Oxford. Archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 22. August 2018.
  8. ICT in FP7: Objectives and Overview. (Nicht mehr online verfügbar.) In: CORDIS. Archiviert vom Original am 25. Dezember 2014; abgerufen am 22. August 2018.
  9. Researchers Reveal The World's Most Controversial Wikipedia Articles, Business Insider, abgerufen am 28. Juli 2014.
  10. Os 100 artigos que incendeiam guerras na Wikipedia. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Exame. Archiviert vom Original am 10. August 2013; abgerufen am 22. August 2018.
  11. Las guerras de Wikipedia BBC Mundo, abgerufen am 28. Juli 2014.
  12. Wikipedia: Hitparade der umstrittenen Themen science.ORF.at, abgerufen am 22. August 2018.
  13. Research – Anselm Spoerri, abgerufen am 22. August 2018.
  14. The science of Wikipedia flamewars Washington Post, abgerufen am 22. August 2018.

Weblinks