Wikiup:Fotoprojekt IAA 2017/Abschlussbericht
Das Fotoprojekt IAA 2017 hatte zum Ziel qualitativ hochwertige Fotografien von Kraftfahrzeugen während der Internationalen Automobil-Ausstellung 2017 in Frankfurt am Main zu erstellen und auf Wikimedia Commons zur Verfügung zu stellen. Der Fokus lag dabei auf neuen Modellen, zu denen bislang noch keine Bilder unter freier Lizenz vorlagen. Dazu reisten drei Freiwillige, mit Presseakkreditierung durch den Veranstalter ausgestattet nach Frankfurt. Die Freiwilligen waren ausgestattet mit semi-professionellen Fotokameras und -Objektiven aus dem Technikpool von Wikimedia Deutschland, ergänzt durch Leihgeräte kommerzieller Anbieter sowie privatem Material.
Am Vortag der Messe wurde die Pressekonferenz des Veranstalters VDA besucht. Am ersten Pressetag wurden die Pressekonferenzen der großen deutschen Hersteller und vieler kleinerer Hersteller besucht und Bilder der Neuvorstellungen gemacht. Am zweiten Pressetag wurden zahlreiche Messestände besucht und Fotos der Ausstellungsstücke gemacht.
Ergebnisse
Im Rahmen des Fotoprojekts wurden insgesamt über 800 Fotos von verschiedenen PKW-Modellen und relevanten Personen erstellt und auf Wikimedia Commons hochgeladen, davon wurden bislang etwa 5% als Qualitätsbild[1] oder Wertvolles Bild[2] ausgezeichnet. Eine Erhöhung dieser Zahl ist noch zu erwarten.
Die deutschsprachige Wikipedia hat überproportional profitiert, aber auch andere Sprachversionen nutzen schon jetzt viele der erstellten Bilder. Insgesamt wird bereits rund jedes dritte Bild, dass durch das Projekt entstanden ist, auch in Wikimedia-Projekten genutzt.[3]
Zum Vergleich wurden bislang durch andere Benutzer ca. 270 Bilder hochgeladen[4], wodurch eine breite Wiedergabe der Austellungsstücke nicht gegeben ist.
Erfolge
Die meisten der vorformulierten Ziele für das Projekt wurden übertroffen. Dabei sind die Kosten im genehmigten Rahmen geblieben.[5][Anm. 1] Die Organisation lief insgesamt gut, da vorher abgesprochen wurde, was fotografiert werden und welcher Zeitplan eingehalten werden soll. Bei einigen Pressekonferenzen wurde zur Bildstabilisierung das Einbeinstativ genutzt, was sehr hilfreich war. Ansonsten wurde es nicht wirklich gebraucht.
Nicht so gut gelaufen
Der ausgearbeitete Zeitplan war z. T. zwischen den einzelnen Pressekonferenzen zu eng. Der Andrang war bei den großen Herstellern sehr groß und man musste sich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Stände verschaffen. Die fünfminütige Wechselzeit war fast immer zu kurz, um den anderen Stand rechtzeitig zu erreichen und einen guten Platz zu bekommen. Am Ende war es zu voll und man bekam keine gute Sicht auf die neuen Modelle. Dazu kam, dass viele Plätze reserviert waren und eine Einladung gebraucht wurde. Von dort hatte man meistens eine freie Sicht auf die verschiedenen Automodelle, die präsentiert wurden.
Lessons Learned
- Große Hersteller halten schon am Vorabend ein Event ab, zudem jedoch eine gesonderte Akkreditierung vom Aussteller benötigt wird. Dies sollte bei der Planung berücksichtigt werden und ggf. rechtzeitig mit den Ausstellern Kontakt aufgenommen werden.
- Messen sind oft die einzige Möglichkeit gute Bilder von Studien zu erlangen. Dies gilt insbesondere bei ausländischen Herstellern.
- Bei den Pressekonferenzen der großen Herstellern sollte man mindestens 30 min (besser 45 min) vor Beginn erscheinen um einen Platz nahe der Bühne zu bekommen.
- Das Messegelände kann auch schon rund 15 min vor der offiziellen Öffnungszeit betreten werden und auch nach der offiziellen Schließzeit wird man mit Pressekarte geduldet.
- Dabei ergeben sich grade am Tagesrand hervorragende Möglichkeiten Ausstellungsstücke zu fotografieren, die tagsüber von Menschentrauben bevölkert werden.
- Weitwinkel-Objektive sind bei der Fotografie von Fahrzeugen weitgehend nutzlos (Verzerrung) und bedeuten daher nur Ballast.
- Bequeme Schuhe sind extrem wichtig, da an einem normalen Messetag ca. 10 km Fußweg zurückgelegt werden müssen. Dazu kommen ggf. längere Stehphasen vor den Pressekonferenzen.
- Die Bilderwunschlisten sollten vor der Messe um Personen aus der Branche ergänzt werden. Gerade während der Pressekonferenzen ergeben sich gute Gelegenheiten die Vorstände der Hersteller abzulichten.
- Nach der Pressekonferenz auf die Bühne zu gehen ist sinnlos, weil es innerhalb von Sekunden so voll ist, dass man keine vernünftigen Bilder mehr bekommt. Dafür lohnt es sich meist ein paar Stunden später wiederzukommen, wobei die neuen Modelle meist nach wie vor auf der Bühne stehen und meist gut zugänglich sind.
- Es empfiehlt sich im Tagesplan einige kleinere Pausen einzuplanen. Snacks und Getränke werden während der Pressetage an vielen Ständen zur Verfügung gestellt.
Kostenbewertung
Insgesamt wurden die ursprünglich geplanten Kosten für das Projekt leicht überschritten. Diese Überschreitung lag jedoch im genehmigten Rahmen. Im Einzelnen:
- Die tatsächlichen Reisekosten fielen gegenüber dem Projektplan geringer aus. Dies lag daran, dass die Teilnehmer eine relativ kurze und dadurch günstigere Bahnanreise hatten als geplant. Da dies jedoch schwer planbar ist, sollte auch in Zukunft mit einem ähnlichen Reisebudget geplant werden, wie dieses Mal.
- Die tatsächlichen Übernachtungs- und Verpflegungskosten lagen etwas über dem Projektplan. Das ist einerseits durch die deutlich höheren Preise für Hotelzimmer während der Messe zu erklären. Andererseits wurde aufgrund neuer Erkenntnisse (Events am Vortag der Messe) die Projektdauer kurzfristig verlängert. Die Höhe der Mehrkosten konnte jedoch durch Privatübernachtung und Einsparungen bei den Reisekosten teilweise aufgefangen werden. Für die Zukunft sollten im Projektbudget höhere Sätze für Übernachtungen eingeplant werden.
- Im Projektplan waren keine Kosten für externe Technikleihe vorgesehen, weil davon ausgegangen wurde, dass alle benötigte technische Ausrüstung aus dem Technikpool genutzt werden könne. In der Zukunft sollte auch bei Planung interner Leihe ein Budget für externe Leihe eingeplant werden.
- Die im Projektplan vorgesehenen Kosten für Fachbesuchertickets sind nicht angefallen. Der Veranstalter hat alle Teilnehmer problemlos als Pressevertreter akkreditiert. Für zukünftige IAA-Projekte müssen diese Kosten nicht mehr eingeplant werden.
Die genauen Gesamtkosten des Projekts sind aktuell noch nicht bekannt. Auf Basis der aktuellen Schätzung kommt man auf Produktionskosten pro genutztem Bild von ca. 6 €. Durch eine zu erwartende stärkere Bildernutzung könnte dieser fiktive Preis auf unter 5 € pro Bild sinken.
Zusammenfassung und Empfehlungen
Das Projekt war insgesamt ein großer Erfolg und sollte spätestens zur nächsten PKW-IAA wiederholt werden. Die IAA als weltweite Leitmesse der Branche ist sehr geeignet, um Bilder von Kraftfahrzeugen in der Breite, Tiefe und Qualität zu erstellen, die andernfalls erst innerhalb von Jahren möglich wäre. Die Organisation des Projekts hat sich als insgesamt zielführend erwiesen. Bei der Planung zukünftiger Projekte kann auf der Struktur dieses Projekts aufgebaut werden; dabei sind die Implikationen der Kostenbewertung zu beachten (Übernachtungs- und Technikkosten) und es sollten nicht nur die quantitativen sondern auch die Qualitätsziele konkreter definiert werden. Die interne und ggf. externe Technikleihe sollte besser und früher (ca. 6 Wochen vor der Messe) geplant werden und bei Unplanmäßigkeiten rechtzeitig WMDE informiert werden. Zusätzlich sollte auch eine Durchführung ähnlicher Projekte zu vergleichbaren Messen (z. B. IAA Nutzfahrzeuge, Genfer Auto-Salon, Mondial de l’Automobile) in Erwägung gezogen werden.
--MB-one (Diskussion) 14:26, 2. Okt. 2017 (CEST)
--Alexander-93 (Diskussion) 15:02, 2. Okt. 2017 (CEST)
—SDKmac (Disk., Bew.) 15:28, 2. Okt. 2017 (CEST)
Anmerkungen
- ↑ Eine Erhöhung des geplanten Kosten ggü. der ersten Planung durch Verlängerung des Projektzeitraums wurde vorab genehmigt.
Einzelnachweise
- ↑ PetScan. Abgerufen am 30. September 2017.
- ↑ PetScan. Abgerufen am 30. September 2017.
- ↑ Aktuelle Auswertung der Bildernutzung in Wikimedia-Projekten: Glamorous. Abgerufen am 30. September 2017.
- ↑ PetScan. Abgerufen am 30. September 2017.
- ↑ vgl. Wikipedia:Förderung/Fotoprojekt IAA 2017#Vorläufiger Kostenplan