Wikiup:Teestube/Fragen/Richtiges Buch - Falscher Verlag?

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hallo und guten Tag! Also, ich bin ich erst seit 10 Minuten dabei und wurde sofort von "Schnabeltassentier" darauf hingewiesen, dass wikipedia eine Liste von sog. Pseudoverlagen führt und hat mich, weil ich eine Literaturangabe verbreiten wollte, die über ein Buch aus einem solchen Verlag stammt, gleich mal als Literaturspammer bezeichnet. 2 Fragen nun: 1. Sind das die üblichen wikipedia-Gepflogenheiten? 2. Das Buch halte ich für eines der besten, es beinhaltet Sichtweisen und Kritiken, die modern zum Thema passen, Gegenargumente fehlen bisher. Und nur weil das über das "falsche Unternehmen" publiziert wurde, soll es der Öffentlichkeit unbekannt und fern bleiben? Das ist nicht sachgerecht, sondern Anti-Aufklärung! Richtige Inhalte bleiben richtige Inhalte, auch wenn das Geschenkpapier nicht jedem passt. Wikipedia kommt es also gar nicht darauf an, Aufklärung zu betreiben, sondern Ideologie zu verbreiten? Es geht mir um folgenden Link: Hannes Mie: Einsteins Vielfalt unter Dichtern - Ein Essay über die Gleichstellung homosexueller Paare, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, ISBN 978-3-95744-772-2

MfG HoriZonte HoriZonte

--Hori Zonte (Diskussion) 14:48, 5. Okt. 2015 (CEST)

Es geht um Beides. Zum Einen: Ein Essay bietet keine wissenschaftlichen Informationen, wie sie in einer Enzyklopädie, wie dieses Projekt eine zu sein bemüht ist, und ist deswegen bestenfalls in Ausnahmen zu nutzen. Zum Anderen: Der Engelsdorfer Verlag bietet kein wissenschaftliches Lektorat. Womit wieder eine direkte Aussage über die Bücher getroffen istm, die bei ihm erscheinen. Nein, das Buch ist nicht geeignet. Zudem ist Wikipedia nicht der richtige Platz für Aufklärung. Hier wird Wissen zur Verfügung gestellt. Ein Weltbild muss sich der Leser schon selbst daraus basteln. --Unscheinbar (Diskussion) 14:52, 5. Okt. 2015 (CEST)
Wenn ein Fremder, der es gut meint, von einem Schnabeltassentier oder auch einem Brainswiffer so angemacht wird, erzeugt das zu Recht etwas Abwehr - sollten wir genauer hinschauen, hat der User recht. Es ist übrigens theoretisch auch nicht ausgeschlossen, dass der besagte Verlag einmal ein Werk publiziert, was als solches enzyklopädisch relevant ist. Woran merkt man das? Es gibt Rezensionen, es wird im Perlentaucher oder anderwo erwähnt. Ein "guter Verlag" ist auch keine Gewähr für enzyklopädische Relevanz. Muss man daher bei Werken überhaupt auf den Verlag dreinschlagen? Dass "persönliches Gefallen" kein Aufnahmekriterium für eine Enzyklopädie ist, sollte jeder bei etwas Nachdenklen einsehen, oder? --Brainswiffer (Disk) 16:53, 5. Okt. 2015 (CEST)

Na das ist wenigstens mal eine Antwort, mit der ich etwas anfangen kann. Vielen Dank. Gleichwohl sie genug Ansatz bietet … 1. Essay und wissenschaftliche Informationen schließen sich nicht per definitionem aus, im Gegenteil! Der Essay wird vom Brockhaus als einen fließenden Übergang zwischen Wissenschaft und Journalismus definiert. Für Wissen auf dem Weg zur Weisheit einer der besten Schreibformen. 2. Bietet gerade dieser Essay sehr wohl wissenschaftlich relevante Aspekte, formuliert Forschungsgrundlagen, beinhaltet wissenschaftliche Prinzipien und thematisiert Verbindungen zur Politik und Justiz gerade mit wissenschaftlichem Jargon. 3. Müssten Sie ja nun auch behaupten, dass "wissenschaftlich" auch "unstrittig" bedeutet. Das ist weder die Wissenschaft noch das Wissen! Es verändert sich, entwickelt sich, ist alles andere als eine statische Ware, die man erst dann in die wikipedia-Regale räumen darf, wenn Ruhe herrscht. Die von Ihnen formulierte Projekt-Bemühung ist also Utopie. Vielleicht berechtigt, ja, dann aber auch inkonsistent in der Handhabung, weil das Wissen wikipedia folgen soll und nicht anders rum. 4. "Womit wieder eine direkte Aussage getroffen ist" ... meinen Sie das ernst? Ein institutionell fehlendes Lektorat der Wissenschaft bietet keinerlei "direkte Aussage", dass es auch dem Inhalt, der dort ein Lektorat durchlaufen hat, an Wissenschaftlichkeit fehlt. Das ist logisch inkonsistent, und steht, solange Sie nicht nachkorrigieren, als willkürlich da. Sie müssten dann behaupten, dass die folgende Schilderung absolut immer gilt: Ein Mensch hat einen Essay geschrieben. Dieser Mensch nun geht mit dem Text zu einem Verlag, der das auch druckt. Es stellt sich heraus, dass dieser Verlag anders arbeitet als andere Verlage. Damit soll klar sein: Die Wissenschaftlichkeit des Inhaltes ist weg. Das Buch dadurch – für die Bildung von Wissen – nutzlos. Frage: Heißt das auch, dass ALLE genehmigten Literaturangaben auf wikipedia so streng wissenschaftlich sind, wie Sie nun meine Versuche ablehnen, weil die publizierenden Verlage offiziell ein konstitutives Lektorat vorweisen können? Frei nach dem Motto: Autoren irren sich immer, Lektoren nie! 5. Wikipedia ist kein Platz für Aufklärung? Meinen Sie auch das ernst? Entschuldigen Sie bitte meinen ungläubigen Ausdruck, aber solche Worte lese ich in diesem Zusammenhang zum ersten Mal. Was bitte verstehen Sie denn dann darunter, dass Wissen zur Verfügung gestellt wird, aus dem sich der Leser sein Weltbild selbst basteln kann? Schließlich diskutieren wir beide doch gerade darüber, welches Wissen wie zur Verfügung gestellt werden soll(te), muss oder kann. Wikipedia hat also sehr wohl umfangreiche Regeln, die direkt auf Aufklärung abzielen! 6. Dafür soll das Buch nicht geeignet sein? Dann müssten Sie es nicht nur schon gelesen haben, sondern auch zu völlig konträren Schlussfolgerungen gekommen sein. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Ihnen würde mich dahingehend schon interessieren, denn in meinen Augen bietet dieser Essay Informationen ja sogar noch Fragestellungen in einer Qualität an, wie ich sie bisher selten auf wikipedia und im Intenet allgemein gefunden habe.

Zugegeben, einige Punkte vermischen sich auch …

Es wäre schön, wenn wikipedia sein teilzeitliches Kulturwächtergebahren lockern würde und nicht nur anerkennen sondern auch fortschrittlich berücksichtigen könnte, dass nicht die Verlage die Bücher schreiben, sondern die Autoren, …dass man NICHT AUTHENTISCH auf die Nützlichkeit einer Literatur zu sprechen kommen kann, wenn man Inhalte ignoriert und dann aufgrund der eigenen Branchenpraxis entscheidet. Logische Konsequenz: wikipedia stellt wikipedia-Wissen aus, aber nicht "das Wissen den Menschen zur Verfügung". Das stellt sich für mich als politisierende Enzyklopädie dar. Was würde wohl passieren, wenn man den von Ihnen formulierten Anspruch nun an die bereits veröffentlichten Inhalte herantragen würde? Digitale Bücherverbrennung? Und wenn Sie jetzt noch behaupten wollen, dass alle wikipedia-Informationen gesichertes und unstrittiges Wissen darstellen, haben Sie keine argumentative Grundlage mehr, die einfache Auflistung von Publikationen so rigoros abzulehnen, wie das gerade hier der Fall ist.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.(nicht signierter Beitrag von Hori Zonte (Diskussion | Beiträge) 5. Okt. 2015, 17:00:27)

Was ist daran nicht zu verstehen, dass wir eine Enzyklopädie sind, genau prüfen müssen, welche Info wir aufnehmen und daher NICHT jedes Werk nur auf "Zuruf" eines einzelnen Autors aufnehmen können und wollen? Das Werk muss in der Welt der Wissenschaft und Kritik Spuren hinterlassen haben, siehe hier. Ansonsten sind wir ganz schnell ein Fanzine, wo jeder seine Lieblingsbücher einstellt - und keiner nimmt das mehr ersnt. --Brainswiffer (Disk) 17:09, 5. Okt. 2015 (CEST)
Der Unterschied liegt im Herangehen.
--Mauerquadrant (Diskussion) 18:05, 5. Okt. 2015 (CEST)