Krankenhaus Groß-Sand
Krankenhaus Groß-Sand | |
---|---|
Trägerschaft | Katholische Kirchengemeinde St. Maximilian Kolbe |
Ort | Hamburg-Wilhelmsburg |
Bundesland | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Geschäftsführer | Christoph Schmitz |
Betten | 207 |
Mitarbeiter | 450 |
davon Ärzte | 34,8 Vollkräfte |
Gründung | Neugründung 1948 |
Website | gross-sand.de |
Das Krankenhaus Groß-Sand ist ein Krankenhaus in freigemeinnütziger Trägerschaft in Hamburg-Wilhelmsburg. Träger ist die katholische Kirche. Die Klinik beschäftigt ca. 450 Mitarbeiter und bietet 70 Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflege an.
Geschichte
Mit der Industrialisierung Hamburg-Wilhelmsburgs kamen viele Arbeiter auf die bis dahin ländliche Insel. Sie wurden vor allem aus der preußischen Provinz Posen angeworben und waren vorwiegend katholisch und polnischsprachig. Eines der größten Unternehmen Wilhelmsburgs war die 1889 gegründete Wollkämmerei am Reiherstieg. Sie unterhielt ein Betriebskrankenhaus, das bei Luftangriffen 1944 völlig zerstört wurde.[1]
1948 stellte die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius ein Grundstück bereit und baute mit staatlicher Förderung ein neues 70-Betten-Krankenhaus. Es wurde das erste freigemeinnützige Krankenhaus in Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg. Das neue Krankenhaus wurde im Januar 1950 eingeweiht. Die Pflege übernahmen Katharinenschwestern, die aus Ostpreußen geflüchtet waren.[2]
Steigende Bevölkerungszahlen sowie eine sich ständig verbessernde medizinische Versorgung erforderten eine Erweiterung der Kapazitäten und so wurde die Bettenzahl im Jahr 1958 auf 159 erhöht.[3]
Bis 2022 war die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius Träger des Krankenhauses. Mit der Zusammenlegung der katholischen Gemeinden südlich der Elbe (S. Bonifatius, St. Maria und St. Joseph in Harburg, sowie Heilig Kreuz in Neugraben) zu einer neuen Pfarrei St. Maximilian Kolbe[4] ging auch die Trägerschaft auf die neue Pfarrgemeinde über.
Struktur
Das Krankenhaus Groß-Sand ist mit 207 Betten im Hamburger Krankenhausplan aufgenommen.[5] Es leistet die medizinische Grundversorgung für mehrere Fachgebiete; es bietet 20 tagesklinische Behandlungsplätze und eine Intensivstation. Im Jahr 2010 wurden 5866 Patienten stationär und 11928 Patienten ambulant behandelt.[6]
An das Krankenhaus angeschlossen war die Krankenpflegeschule Groß-Sand, die zum Oktober 2020 geschlossen wurde.[7] Die praktischen Ausbildungsplätze im Krankenhaus blieben dabei erhalten, der Theorieteil wird an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Hamburg (SGKH) in Hammerbrook unterrichtet.[8]
Fachgebiete
- Orthopädie[9]
- Endoprothetik für Knie, Hüfte, Schulter
- Revisionseingriffe
- Tumororthopädie
- Innere Medizin (Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie, Stoffwechsel)
- Adipositaszentrum
- Palliativmedizin
- Rheumatologie und Immunologie (Autoimmunerkrankungen, Entzündungsmedizin, Immunologie)
- Zentrale Notaufnahme
- Herzkatheterlabor und interdisziplinäre Intensivmedizin
- Chirurgie (Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie)
- Hernienzentrum (Leisten-, Bauchwand- und Hodenbrüche)
- Geriatriezentrum
- Akutgeriatrie
- Geriatrische Frührehabilitation
- Geriatrische Tagesklinik
- Neurologische Frührehabilitation
- Phase B
Literatur
- Ulrich Krieter: Die St. Bonifatius-Gemeinde in Hbg.-Wilhelmsburg zur Zeit des Pfarrers Krieter. GRIN Verlag, Norderstedt 2009, ISBN 3-640-48494-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Ernst Reinstorf: Geschichte der Elbinsel Wilhelmsburg: von Urbeginn bis zur Jetztzeit. BoD, 2003, ISBN 3-8334-0282-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Reinstorf: Geschichte der Elbinsel Wilhelmsburg. 2003, ISBN 3-8334-0282-2, S. 331.
- ↑ Wilhelmsburger Krankenhaus. In: Hamburgre Abendblatt, 16. Januar 1950, S. 3. (Digitalisat)
- ↑ Geschichte des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand (Memento des Originals vom 18. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Matthias Schatz: Pfarreigründung im Pastoralen Raum Hamburg-Süd, Erzbistum Hamburg ohne Datum. (Abgerufen im Juli 2022)
- ↑ Krankenhausplan Hamburg, Fortschreibung 2012 (Memento des Originals vom 26. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 412 kB)
- ↑ Qualitätsbericht 2010 S. 14 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 762 kB)
- ↑ NDR: Aus für Krankenpflegeschule in Wilhelmsburg. Abgerufen am 12. August 2020.
- ↑ Neuer Ausbildungspartner, Mitteilung des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand, 17. Juni 2020.
- ↑ Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand: Orthopädie Wilhelmsburg: Spezialgebiet Arthrose. 28. Februar 2018 (gross-sand.de [abgerufen am 14. März 2018]).
Koordinaten: 53° 30′ 14″ N, 9° 59′ 9″ O