Ytterbium(II)-iodid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Ytterbium(II)-iodid
_ Yb2+ 0 _ I
Kristallsystem

trigonal

Raumgruppe

P3m1 (Nr. 164)Vorlage:Raumgruppe/164

Gitterparameter

a = 448 pm
c = 696 pm[1]

Allgemeines
Name Ytterbium(II)-iodid
Andere Namen

Ytterbiumdiiodid

Verhältnisformel YbI2
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 19357-86-9
EG-Nummer 687-891-5
ECHA-InfoCard 100.214.149
PubChem 4227090
Eigenschaften
Molare Masse 426,85 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

780 °C (Zersetzung)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ytterbium(II)-iodid (YbI2) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Ytterbium und Iod. Es ist ein gelber Feststoff und löst sich in Wasser mit gleichfalls gelber Farbe. Ytterbium(II)-iodid wurde zusammen mit Samarium(II)-iodid (SmI2) als Reagenz für organische Synthesen eingeführt.

Darstellung

Die Darstellung von Ytterbium(II)-iodid erfolgt durch thermischen Abbau von Ytterbium(III)-iodid:[2]

Etabliert hat sich die Darstellung über Ytterbiummetall und 1,2-Diiodethan in Tetrahydrofuran (THF).[4] Die Reaktion läuft zwar bei Raumtemperatur ab, jedoch ist aufgrund der Empfindlichkeit der Reagenzien wasserfrei und unter Inertgas zu arbeiten. Bei Anwesenheit von Sauerstoff erfolgt ansonsten eine rasche Oxidation zum Ytterbium(III). Dies ist optisch an der Farbänderung von grüner zu gelber Lösung erkennbar.

Eigenschaften

Ytterbium(II)-iodid ist ein gelber Feststoff, der sich in Wasser mit gleichfalls gelber Farbe löst. Ytterbium(II)-iodid ist sehr luft- und feuchtigkeitsempfindlich; es wird an Luft rasch zu Ytterbium(III) oxidiert. Die wässrige Lösung zersetzt sich rasch unter Wasserstoffentwicklung und weitgehender Entfärbung; dabei scheiden sich basische Iodide ab. Mit Säuren verläuft die Reaktion stürmisch.[2]

YbI2 sintert bei 0,01 Torr ab etwa 780 °C und ergibt bei etwa 920 °C eine viskose Schmelze. Es beginnt dabei, in Yb und YbI3 zu disproportionieren. Bei etwa 800 °C ist ein gelbes Sublimat von YbI2 an den Glaswänden zu beobachten; diese verdeckt teilweise die Disproportionierung. Der Schmelzpunkt kann daher nur ungenau bestimmt werden.[2][5]

Verwendung

Ytterbium(II)-iodid wird neben Samarium(II)-iodid (SmI2) als Reagenz für zahlreiche organische Synthesen verwendet.[4]

Einzelnachweise

  1. W. Döll, W. Klemm: Messungen an zwei- und vierwertigen Verbindungen der seltenen Erden. VI. Über die Struktur einiger Dihalogenide, in: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1939, 241, S. 239–258; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  2. a b c d e G. Jantsch, N. Skalla, H. Jawurek: Zur Kenntnis der Halogenide der seltenen Erden. V. – Über die Halogenide des Ytterbiums, in: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1931, 201, S. 207–220; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  3. a b Datenblatt Ytterbium(II) iodide, powder, ≥99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011 (PDF).
  4. a b P. Girard, Jean-Louis Namy, Henri B. Kagan: Divalent Lanthanide Derivatives in Organic Synthesis. 1. Mild Preparation of SmI2 and YbI2 and Their Use as Reducing or Coupling Agents, in: J. Am. Chem. Soc., 1980, 102 (8), S. 2693–2698; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  5. Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 39, Band C 6, S. 199–200.

Literatur

  • Henri B. Kagan, Jean-Louis Namy: Lanthanides in organic synthesis, in: Tetrahedron, 1986, 42 (24), S. 6573–6614; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  • Patrick G. Steel: Recent developments in lanthanide mediated organic synthesis, in: J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1, 2001, S. 2727–2751; Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.