Zahnkranzpaket

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Zahnkranzpaket als Schraubkranz
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Zahnkranzpaket als Steckkranz

Ein Zahnkranzpaket, Ritzelpaket oder eine Kassette ist der hinteren Teil des Antriebs bei einem Fahrrad mit Kettenschaltung. Das Zahnkranzpaket ist lösbar mit der Hinterradnabe verbunden. Es besteht aus mehreren nebeneinander angeordneten Zahnkränzen.

Bauarten

Es sind zwei Bauarten zu unterscheiden:

  1. Der Schraubkranz bildet zusammen mit dem Freilauf eine kompakte Einheit. Er wird auf die Nabe aufgeschraubt und war bis in die frühen 1990er Jahre verbreitet. Zur Demontage wird ein passender Abzieher benötigt.
  2. Der Steckkranz wird auf den mit der Nabe verschraubten Freilaufkörper aufgesteckt und mit einem Verschlussring fixiert. Bei der Demontage sind der passende Abzieher und eine Kettenpeitsche nötig, mit der das Zahnkranzpaket gehalten wird, da sonst der Freilauf mitdreht. Wegen ihrer Vorteile verdrängen Steckkränze seit ihrer Einführung in den 1990er Jahren die Schraubkränze.

Bei vielen Zahnkranzpaketen sind die einzelnen Zahnkränze austauschbar, da sie nicht fest miteinander verbunden sind. Sie sind mit Inbusmadenschrauben verschraubt oder ganz lose. Bei manchen Zahnkranzpaketen sind sie vernietet, bilden eine Einheit und können nur komplett gewechselt werden. Dafür geht der Austausch schnell vonstatten und es können weniger Montagefehler gemacht werden.

Übersetzung und Größe

Die Kapazität eines Zahnkranzpaketes wird durch die Angabe der Zähnezahl des kleinsten und des größten Zahnkranzes bestimmt.

Rennräder haben eine geringe Kapazität durch geringe Unterschiede in den Zähnezahlen benachbarter Zahnkränze, wodurch sich kleine Gangsprünge ergeben. Bei Mountainbikes ist eine große Kapazität wichtig, die durch größere Gangsprünge erreicht wird.

Die kleinsten verbauten Kränze haben 9 Zähne (Campagnolo Ekar)[1], die größten bis zu 34 (Rennrad-Shimano Ultegra)[2] oder 52 (Mountainbike-SRAM Eagle).[3]

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Übersetzungsspektrum eines 12–23-Ritzelpakets, hellblau bzw. gelb der Überschneidungsbereich

Da die Kassetten am hinteren Teil des Antriebs bei einem Rennrad meist mit einer Kettenblattgarnitur von zwei oder drei Kettenblättern am vorderen Teil des Antriebs kombiniert werden, ergeben sich im mittleren Übersetzungsbereich Überschneidungen, innerhalb derer zwischen annähernd oder sogar exakt gleichen Übersetzungen gewählt werden kann. Das ist in hektischen Rennsituationen von Vorteil, da nicht immer ein doppelter Schaltvorgang notwendig ist bzw. für diesen ein geeigneter Zeitpunkt gewählt werden kann.

Ketten

Für Kettenschaltungen werden anstatt der gewöhnlichen 1/2″ × 1/8″-Fahrradkette mit Kettenschloss (Außenbreite um 9 mm) spezielle, schmalere Ketten benötigt:

  • 1/2″ × 3/32″ für Pakete mit bis zu 8 Zahnkränzen (Außenbreite 7,1 bis 7,3 mm je nach Hersteller, bei älteren Fünfgangschaltungen 8 mm)
  • 1/2″ × 11/128″ für Pakete mit bis zu 9 Zahnkränzen: Shimano-HyperGlide (Außenbreite 6,8 mm) und Campagnolo (Außenbreite 6,6 mm)
  • 1/2″ × 5/64″ für Pakete mit bis zu 10 Zahnkränzen: Shimano-HyperGlide (Außenbreite 6,15 mm) und Campagnolo (Außenbreite 5,9 mm)
  • 1/2″ × 9/128″ für Pakete mit bis zu 11 Zahnkränzen: Campagnolo (Außenbreite: 5,5 mm)

Bilder

Literatur

  • Fritz Winkler, Siegfried Rauch: Fahrradtechnik Instandsetzung, Konstruktion, Fertigung. 10. Auflage, BVA Bielefelder Verlagsanstalt GmbH & Co. KG, Bielefeld, 1999, ISBN 3-87073-131-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ekar 13 Speed Ritzelpaket auf campagnolo.com abgerufen am 5. Oktober 2020
  2. SHIMANO 11-Gang 11-34Z Rennrad-Kassettenzahnkranz auf shimano.com abgerufen am 5. Oktober 2020
  3. Kassette XG-1275 Eagle auf sram.com abgerufen am 5. Oktober 2020