Quelltext der Seite AMD K6-2

{{Infobox Mikroprozessor
|Name = AMD K6-2
|Bild = Amd-k6-2.svg
|Untertitel = AMD-K6-2-Logo
|Produktionsbeginn = 1998
|Produktionsende = 2000?
|minimal = 266
|maximal = 550
|minimal-Einheit = MHz
|maximal-Einheit = MHz
|FSB-minimal = 66
|FSB-maximal = 100
|Cache-Ebene = L1
|Cache-minimal = 64
|Cache-minimal-Einheit = KiB
|größe-von = 250
|Produzent1 = [[AMD]]
|Kern1 = Chomper
|Kern2 = Chomper-XT
|Sockel1 = [[Sockel 7|Super Sockel 7]]
|Befehlssatz = [[X86-Prozessor|x86]]
|prev = AMD K6
|next = AMD K6-III
}}

[[Datei:KL AMD Bimini Mobile K6-2 Top.jpg|mini|hochkant|Mobile Variante des AMD K6-2.]]
[[Datei:AMD K6-2 CPU006.jpg|mini|Pins des AMD K6-2]]

Der '''K6-2''' ist ein [[X86-Prozessor|x86]]-[[Mikroprozessor]] von [[AMD]], der mit [[Taktsignal|Taktraten]] von 233 bis 550&nbsp;[[Hertz (Einheit)|MHz]] hergestellt wurde. Er hat einen 64&nbsp;KiB großen Level-1-[[Cache]] (je 32&nbsp;KiB für Daten und Instruktionen), benötigt 2,2&nbsp;[[Volt]] Betriebsspannung und wurde mittels eines 0,25-Mikrometer-Prozesses hergestellt. Er verfügt über 9,3&nbsp;Millionen [[Transistor]]en und benutzt als Verbindung zur [[Hauptplatine]] einen [[Sockel 7]] oder [[Sockel 7|Super&nbsp;Sockel&nbsp;7]]. Der K6-2 ist eine Weiterentwicklung des [[AMD K6|K6]].

== Der K6-2 und seine Konkurrenz ==
Der K6-2 war als Konkurrent zum wenig älteren und wesentlich teureren [[Intel Pentium II]] positioniert. Die Performance der beiden CPUs ist ähnlich: Während der K6-2 bei allgemeinen Aufgaben schneller läuft, ist die Intel-CPU bei [[Gleitkommazahl|Gleitkomma]]-Berechnungen deutlich überlegen. Der K6-2 war eine sehr erfolgreiche CPU, die AMD die Bekanntheit und die finanzielle Stabilität für die Einführung des [[Athlon]] verschaffte.

Der K6-2 ist die erste CPU mit einem Gleitkomma-[[SIMD]]-Befehlssatz ([[3DNow!]]), der die Performance von 3D-Anwendungen in der Theorie wesentlich verbessern kann. AMD hatte diese Technologie bereits mehrere Monate auf dem Markt, als Intel mit dem ähnlichen, aber komplizierteren [[Streaming SIMD Extensions|iSSE]]-Befehlssatz nachfolgte.

Fast alle K6-2s sind für den Betrieb bei 100&nbsp;MHz [[Front Side Bus|FSB]] und somit für Super-Sockel-7-Hauptplatinen ausgelegt, was damals eine wesentliche Verbesserung der Systemleistung brachte. Am Anfang der K6-2-Linie war der K6-2/300 die am meisten verkaufte Variante. Er brachte AMD schnell einen ausgezeichneten Ruf am Markt ein und konkurrierte heftig mit Intels [[Intel Celeron (P6)|Celeron 300A]]. Dieser hat einen kleineren, aber schnelleren L2-Cache und eine leistungsfähigere Gleitkomma-Einheit; der K6-2 bietet einen schnelleren Hauptspeicherzugriff (dank Super&nbsp;Sockel&nbsp;7) und die 3DNow!-Befehls-Erweiterungen. Beide Prozessoren verkauften sich gut und konnten loyale Käufergruppen an sich binden (zu dieser Zeit war der schnellste verfügbare Pentium&nbsp;II geringfügig schneller als diese beiden Prozessoren, das aber zu einem wesentlich höheren Preis).

Später baute AMD eine Reihe von schnelleren K6-2s, wobei die Varianten mit 350, 400, 450 und 500&nbsp;MHz am erfolgreichsten waren. Zur Zeit der 450- und 500-MHz-Modelle hatten neuere und schnellere Chips bereits den High-Performance-Markt übernommen, während der K6-2 noch immer mit den Celerons konkurrierte, aber nur noch in der Klasse der Billig-CPUs. Der 100&nbsp;MHz schnelle [[Front Side Bus]] erlaubte dem K6-2 lange Zeit, mit der wesentlich höher getakteten Konkurrenz einigermaßen mitzuhalten.

Besondere Beliebtheit bei Übertaktern und Aufrüstwilligen erfreuten sich die Versionen mit dem Chomper-XT-Kern. Diese sind in der Regel recht gut zu übertakten und bei älteren Hauptplatinen, die keine Multiplikatoren über 3.5× beherrschen, erweist sich der Umstand als günstig, dass der Chomper&nbsp;XT einen eingestellten 2× Multiplikator als 6× interpretiert. Auch gibt es spezielle CPU-Adapter-Sockel, die Spannung und Multiplikator anpassen, so dass z.&nbsp;B. ein K6-2/400 in Pentium-1-Hauptplatinen mit Sockel&nbsp;7 bei 66&nbsp;MHz FSB und dem Multiplikator 6 laufen. Auf der Vorderseite der CPU befindet sich eine Nummer in der linken unteren Ecke des Keramikgehäuses. Prozessoren mit Chomper-XT-Kern tragen dort die Nummer 26351, Prozessoren mit Chomper-Kern die Nummer 26050.

Der wenig bekannte [[AMD K6-2+|K6-2+]] ist eigentlich gar kein K6-2, sondern eine erweiterte Version des [[AMD K6-III]] für Laptops.

Die CPUs der AMD K6-2-Baureihe mit einer Geschwindigkeit von 350&nbsp;MHz oder mehr sind ohne einen Patch nicht mit Windows&nbsp;95 kompatibel, weil im Windows&nbsp;95-Treiber IOS.VXD eine Zeitschleife implementiert ist, die auf Grund der hohen Geschwindigkeit des Prozessors zu schnell abgearbeitet wird und dann eine Division durch Null durchführt.<ref>{{cite web|url=http://www.heise.de/ct/english/99/16/092/|first=Andreas|last=Stiller|date=1999-02-01|accessdate=2013-02-02|language=englisch|title=Architecture Contest – Design comparison: AMD K7 Athlon versus Pentium III|archiveurl=https://web.archive.org/web/20080927234907/http://www.heise.de/ct/english/99/16/092/|archivedate=2008-09-27|quote=''Additionally AMD made a significant change [to the Athlon] compared to the K6-2. After the disaster with the much to fast Loop instruction it was slowed down to the sleeping pill level of the Pentium-II. Sloppily programmed software with naïve time loops (like Windows 95 uses for example) could not deal with such fast loops – and of course the user blamed the processor. Instead one should have blamed Microsoft… ''}}</ref> Der Patch wurde von Microsoft und AMD entwickelt und war bei AMD auf der Homepage erhältlich. Um den Patch auszuführen, muss die CPU unter 350&nbsp;MHz, praktisch meist auf 300&nbsp;MHz, getaktet werden. Nach Ausführung des Patches kann die CPU wieder auf ihren nominellen Takt hochgetaktet werden und so die volle Leistung genutzt werden. Ab [[Windows 98]] war dieser Patch nicht mehr erforderlich, und höher getaktete K6-2 wurden von vornherein unterstützt.

=== Leistung ===
[[Datei:Amdk62 arch.svg|mini|links|Blockdiagramm der Architektur des AMD K6-2]]

Rückblickend gesehen waren der K6 und dessen Derivate in Sachen Performance ein zweischneidiges Schwert für AMD. Aufgrund seiner langsamen (weil ohne [[Pipeline (Prozessor)|Pipeline]] ausgeführten) Gleitkommaeinheit hat der K6 gegen seine direkten Konkurrenten, den Intel-Prozessoren [[Intel Pentium|Pentium&nbsp;MMX]] und [[Intel Pentium II|Pentium&nbsp;II]], bei FPU-lastigen Anwendungen wie etwa den damals aufkommenden 3D-Spielen keine Chance. Dazu kam, dass der Pentium&nbsp;II auf schnellen L2-Cache direkt auf dem Prozessormodul zurückgreifen konnte, während die Prozessoren der K6- und K6-2-Reihe nach wie vor den L2-Cache des (Super-)Sockel-7-Mainboards benutzten. Dieser Bandbreitennachteil machte den AMD-CPUs zu schaffen, erst der K6-III und die mobilen Varianten K6-2+ und K6-III+ liefen am Ende der K6-Ära dank auf dem [[Die (Halbleitertechnik)|Die]] integriertem [[Cache|Level-2-Cache]] zur Höchstform auf.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Stiller |Titel=InSPECtion |Sammelwerk=c't |Nummer=18 |Verlag=Heise-Verlag |Datum=1999 |Seiten=154 ff. |Kommentar=Performancevergleich diverser CPUs, darunter K6-2 und K6-III mit gleicher Taktfrequenz |Online=[https://www.heise.de/artikel-archiv/ct/1999/18/154 kostenpflichtiger Download des Zeitschriftenartikels], {{Webarchiv | url=http://www.heise.de/ct/Redaktion/as/spec/ct9918154/ | wayback=20090112234050 | text=Sicherung im Internet Archive}} |Abruf=2009-01-12}}</ref> Diese zeigen deutlich die Vorzüge der K6-Architektur: Eine schnelle Integer-Einheit mit sehr kurzer Pipeline, eine intelligente [[Sprungvorhersage|Branch Prediction Unit]] und ein für damalige Verhältnisse sehr großer [[Translation Lookaside Buffer]] verliehen ihr eine hohe Effizienz ([[Instructions per cycle]]). In einem Test<ref>{{Internetquelle |url=http://www.planet3dnow.de/artikel/hardware/duron_k62p/ |titel=AMD K6-2+ gegen AMD Duron – Treffen der Generationen |autor=Nero24 |hrsg=Planet 3DNow! |datum=2000-12-06 |zugriff=2011-10-19}}</ref> gegen die Nachfolge-Architektur [[AMD Athlon (K7)|K7]] bei gleicher Taktfrequenz ging der K6-2+ in vielen integerlastigen Benchmarks als Sieger hervor. Doch während die lediglich sechsstufige Integer-Pipeline das K6-Design weitestgehend unabhängig von Softwareoptimierungen machte, begrenzte dieses Low-Latency-Design andererseits maßgeblich die maximale Taktfrequenz: Die K6-Architektur erreichte bei 570&nbsp;MHz ihr Maximum, das Nachfolge-Design K7 hingegen skalierte über die Jahre bis weit über 2&nbsp;GHz.
<div style="clear:both;"></div>

== Modelldaten ==
=== K6-3D (Chomper) ===
[[Datei:AMD K6-2 1.jpg|mini|hochkant|K6-2 mit 300&nbsp;MHz (Chomper)]]

* CPUID: Family 5, Model 8, Stepping 0
* L1-Cache: 32&nbsp;+&nbsp;32&nbsp;KiB (Daten + Instruktionen)
* [[Multi Media Extension|MMX]], [[3DNow!]]
* [[Sockel 7|Super&nbsp;Sockel&nbsp;7]] mit 66 und 100&nbsp;MHz
* Betriebsspannung (VCore): 2,2&nbsp;- 2,4&nbsp;V
* Erscheinungsdatum: 28.&nbsp;Mai 1998
* Fertigungstechnik: 0,25&nbsp;µm
* [[Die (Halbleitertechnik)|Die]]-Größe: 81&nbsp;mm² bei 9,3&nbsp;Millionen [[Transistor]]en
* Taktraten (Leistungsaufnahme):
** 233&nbsp;MHz (13,50&nbsp;W)
** 266&nbsp;MHz [28.&nbsp;Mai 1998] (14,70&nbsp;W)
** 300&nbsp;MHz [28.&nbsp;Mai 1998] (17,20&nbsp;W)
** 333&nbsp;MHz [28.&nbsp;Mai 1998] (19,00&nbsp;W)
** 350&nbsp;MHz [27.&nbsp;August 1998] (19,95&nbsp;W)

=== K6-3D (Chomper-XT) ===
[[Datei:KL AMD K6-2 Chomper-XT.jpg|mini|hochkant|K6-2 mit 533&nbsp;MHz (Chomper-XT)]]

Besitzt den verbesserten CPU-Kern des [[AMD K6-III|K6-III]], aber ohne Level-2-Cache.
* CPUID: Family 5, Model 8, Stepping 12
* L1-Cache: 32&nbsp;+&nbsp;32&nbsp;KiB (Daten + Instruktionen)
* [[Multi Media Extension|MMX]], [[3DNow!]]
* [[Sockel 7|Super&nbsp;Sockel&nbsp;7]] mit 66, 95, 97 und 100&nbsp;MHz
* Betriebsspannung (VCore): 2,2&nbsp;- 2,4&nbsp;V
* Erscheinungsdatum: 16.&nbsp;November 1998
* Fertigungstechnik: 0,25&nbsp;µm
* [[Die (Halbleitertechnik)|Die]]-Größe: 81&nbsp;mm² bei 9,3&nbsp;Millionen [[Transistor]]en
* Taktraten (Leistungsaufnahme):
** 266&nbsp;MHz
** 300&nbsp;MHz
** 333&nbsp;MHz
** 350&nbsp;MHz
** 366&nbsp;MHz [16.&nbsp;November 1998] (20,80&nbsp;W)
** 380&nbsp;MHz [16.&nbsp;November 1998] (21,60&nbsp;W)
** 400&nbsp;MHz [16.&nbsp;November 1998] (16,90&nbsp;− 22,70&nbsp;W)
** 450&nbsp;MHz [26.&nbsp;Februar 1999] (18,80&nbsp;− 28,40&nbsp;W)
** 475&nbsp;MHz [5.&nbsp;April 1999] (19,80&nbsp;− 29,60&nbsp;W)
** 500&nbsp;MHz [30.&nbsp;August 1999] (20,75&nbsp;W)
** 533&nbsp;MHz [29.&nbsp;November 1999] (20,75&nbsp;W)
** 550&nbsp;MHz [22.&nbsp;Februar 2000] (25,00&nbsp;W)

== Siehe auch ==
* [[Liste von Mikroprozessoren]]

== Weblinks ==
{{Commonscat|AMD K6-2}}
* {{Webarchiv | url=http://www.amd.com/us-en/Processors/ProductInformation/0,,30_118_1260,00.html | wayback=20080225041343 | text=AMD Produktinformation über den K6-2}}
* [http://www.bytes-and-more.de/tech/amd_k6_tech.htm Detailübersicht der verschiedenen Versionen]
* [http://www.k6plus.com/ K6plus – Webseite von K6-Enthusiasten mit Reviews, Downloads und Hilfestellungen]
* [http://www.tomshardware.de/oldie-tuning-asus-p55t2p4-mit-amd-k6-2-500,testberichte-176.html Sockel-7-Tuning: Upgrade des legendären Asus P55T2P4 mit AMD K6-2+]
*[http://www.cpu-galerie.de/html/amdk62d.html cpu-galerie, Infos und Bilder zu K6-2-Prozessoren]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste AMD-Prozessoren}}

[[Kategorie:AMD-Prozessor|K 62]]