Quelltext der Seite ATS D1

{{Infobox Formel-1-Rennwagen
| Bild = 
| Bildunterschrift = 
| Konstrukteur = {{DEU|Ziel=ATS Racing Team}}
| Designer = [[John Gentry]]<br /> [[Gustav Brunner]]
| Vorgaenger = [[ATS HS1]]
| Nachfolger = [[ATS D2]]
| Chassis = Aluminium
| Federung Vorne = 
| Federung Hinten = 
| Länge = 
| Breite = 
| Höhe = 
| Radstand = 
| Gewicht = 
| Reifen = [[Goodyear Tire & Rubber Company|Goodyear]]
| Benzin = 
| Fahrer = 10.{{FIN|Ziel=Keke Rosberg}}
| debut_rennen = USA Ost
| debut_jahr = 1978
| letzter_start = Kanada
| letztes_jahr = 1978
| starts = 2
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| sr = 
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| podien = 
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| fuehrungs_km = 
}}

Der '''ATS D1''' war das zweite Formel-1-Auto des deutschen Motorsportteams [[ATS Racing Team|ATS Racing]]. Es entstand in zwei Exemplaren und wurde nur zu zwei Rennen der [[Automobil-Weltmeisterschaft 1978|Formel-1-Saison 1978]] eingesetzt. Eine Zielankunft erreichte es nicht.

== Hintergrund ==
Das 1969 gegründete Unternehmen [[Auto Technisches Spezialzubehör|Auto Technisches Spezialzubehör (ATS)]] ist ein Hersteller von Automobilzubehör, der in erster Linie Leichtmetallräder produziert. In den frühen 1970er-Jahren begann das Unternehmen unter der Führung seines Mitinhabers Günter Schmid, zu Werbezwecken als Sponsor von Motorsportveranstaltungen aufzutreten. Nachdem ATS zunächst einzelne Rennfahrer in kleineren Motorsportklassen wie der [[Formel V]] gefördert hatte, etablierte Schmid einen eigenen Rennstall, der 1976 in der [[Formel-2-Europameisterschaft|Formel 2]] und ab [[Automobil-Weltmeisterschaft 1977|1977]] in der Formel 1 antrat. Hatte ATS bei seinem Formel-1-Debüt mit dem [[Penske PC4]] noch ein fremdkonstruiertes Auto eingesetzt, wurde das Team 1978 zu einem eigenständigen Konstrukteur. Das erste selbst konstruierte Auto, der [[ATS HS1]], orientierte sich nach überwiegender Ansicht in der Motorsportliteratur noch stark am Penske PC4,<ref name="Hodges D">David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945.'' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 23 f.</ref> der seinerseits ein Nachbau des [[March 751]] von 1975 war.<ref>David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945.'' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 208.</ref>

In der [[Automobil-Weltmeisterschaft 1978|Formel-1-Saison 1978]] dominierte das [[Team Lotus]], das mit der konsequenten Umsetzung des [[Bodeneffekt]]s „die Formel 1 revolutioniert“ hatte.<ref>Adriano Cimarosti: ''Das Jahrhundert des Rennsports.'' 1. Auflage. Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 283.</ref> Der ATS HS1, der in seiner Konzeption als veraltet galt,<ref name="Hodges UK">David Hodges: ''A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001.'' Crowood Press, 2001, ISBN 1-86126-339-2, S. 26.</ref> war noch nicht nach den Maßstäben des Groundeffects konstruiert und ließ sich auch nicht so umrüsten, dass unter den Seitenkästen ein Saugeffekt hätte entstehen können. Im Sommer 1978 beauftragte Schmid den britischen Konstrukteur [[John Gentry]] mit der Entwicklung eines Groundeffect-Rennwagens. In wenigen Wochen zeichneten und konstruierten Gentry und sein Assistent [[Gustav Brunner]], der hier erstmals an einem Formel-1-Auto arbeitete, den ATS D1, dessen erstes Exemplar beim [[Großer Preis der Niederlande 1978|Großen Preis der Niederlande]] der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Der niederländische Rennfahrer Michael Bleekemolen testete das Auto im Vorfeld des niederländischen Grand Prix in [[Circuit Zandvoort|Zandvoort]]. Er wurde dabei unter anderem von [[Gijs van Lennep]] unterstützt. Die Testfahrten verliefen „desaströs“.<ref name="Ménard">Pierre Ménard: ''La Grande Encyclopédie de la Formule 1.'' 2. Auflage. St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7, S. 136.</ref> Die Teamleitung entschied sich daraufhin, das Auto zunächst nicht einzusetzen und die Konstruktion weiter zu verbessern. In den folgenden Wochen entstand ein zweites Chassis, das Detailmodifikation erhielt. Es kam bei den letzten beiden Rennen des Jahres 1978 zum Einsatz.

== Konstruktion ==
Der ATS D1 wird in der Motorsportliteratur als bloße Weiterentwicklung des ATS HS1 angesehen und mit dem Penke PC4 in eine Linie gestellt.<ref name="Hodges UK" /><ref name="Nye">Doug Nye: ''Das große Buch der Formel-1-Rennwagen''. Die Dreiliterformel ab 1966. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X, S. 167.</ref> Gentry und Brunner orientierten sich bei der Konzeption des D1 am erfolgreichen [[Lotus 79]]. Wie dieser hatte der D1 eine breite Spur und in den Seitenkästen Flügelprofile.<ref name="Hodges D" /> Anders als der Lotus war der ATS D1 allerdings nicht konsequent auf die Erzielung eines Saugeffekts ausgerichtet: So fanden sich verschiedene Anbauteile des Autos in den Seitenkästen, unter anderem die Auspuffe, Teile der Aufhängung und der Öltank. Sie störten den Luftstrom unter den Seitenkästen erheblich, sodass ein brauchbarer Ground effect kaum auftreten konnte.<ref name="Ménard" />

Als Antrieb diente wie beim Vorgängermodell ein Achtzylinder-Saugmotor von [[Cosworth]] (Typ [[Cosworth DFV|DFV]]); die Kraft wurde über ein Fünfganggetriebe von [[Hewland]] übertragen.

== Renneinsätze ==
Der ATS D1 wurde zu den letzten beiden Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen am Ende der Saison 1978 gemeldet. Fahrer war jeweils [[Keke Rosberg]], der nach dem Weggang von [[Jochen Mass]] zum Spitzenfahrer des Teams geworden war. Sein Teamkollege war bei diesen Rennen Michael Bleekemolen, der nach wie vor den ATS HS1 an den Start brachte.

Bei dem ersten Rennen des D1, dem [[Großer Preis der USA Ost 1978|Großen Preis der USA Ost]] in [[Watkins Glen International|Watkins Glen]], qualifizierte sich Rosberg für den 15. Startplatz. Er war im Zeittraining schneller gewesen als [[Didier Pironi]] im [[Tyrrell]] oder [[Patrick Tambay]] im [[McLaren Racing|McLaren]]. Rosbergs Teamkollege Bleekemolen war im alten Auto 1,8 Sekunden langsamer und erreichte nur den vorletzten Startplatz. Im Rennen fiel Rosberg nach 21 Runden nach einem Bruch des Schaltgestänges vorzeitig aus. Eine Woche später beim [[Großer Preis von Kanada 1978|Großen Preis von Kanada]] erreichte Rosberg nur noch den 21. und vorletzten Startplatz; er war 3,5 Sekunden langsamer als Jean-Pierre Jarier, der im dritten Werks-Lotus die [[Poleposition]] innehatte. Im Rennen fuhr Rosberg 58 von 70 Runden. Da die zurückgelegte Distanz zu gering war, wurde er nicht gewertet.

Nach Ablauf der Saison 1978 wurde der ATS D1 nicht wieder eingesetzt.

== Rennergebnisse in der Formel 1 ==
{| class="wikitable" style="text-align:center" width="100%"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Fahrer
! Nr.
! 1
! 2
! 3
! 4
! 5
! 6
! 7
! 8
! 9
! 10
! 11
! 12
! 13
! 14
! 15
! 16
! Punkte
! Rang
|-
! colspan="2"| [[Automobil-Weltmeisterschaft 1978]]
{{Automobil-Weltmeisterschaft 1978}}
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|
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|}
{{Legende Rennergebnisse}}

== Literatur ==
* {{Literatur
   |Autor=Adriano Cimarosti
   |Titel=Das Jahrhundert des Rennsports
   |Auflage=1.
   |Ort=Stuttgart
   |Datum=1997
   |ISBN=3-613-01848-9}}
* David Hodges: ''A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001.'' Crowood Press, 2001, ISBN 1-86126-339-2. (englisch)
* David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945.'' Motorbuch Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7.
* Ferdi Krähling, Gregor Messer: ''Sieg oder Selters. Die deutschen Fahrer in der Formel 1''. Delius Klasing, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-7688-3686-9.
* Pierre Ménard: ''La Grande Encyclopédie de la Formule 1.'' 2. Auflage. St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7. (französisch)
* Doug Nye: ''Das große Buch der Formel-1-Rennwagen''. Die Dreiliterformel ab 1966. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X.

== Weblinks ==
* [http://www.oldracingcars.com/f1/car.php?CarID=D1/2 Renngeschichte des ATS D1 auf der Internetseite www.oldracingcars.com]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Formel-1-Rennwagen 1978}}

[[Kategorie:Rennwagen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978]]
[[Kategorie:Historischer Rennwagen]]
[[Kategorie:ATS Racing Team]]