Quelltext der Seite Alfred Ebenhoch

'''Alfred Joseph Ebenhoch''' (* [[18. Mai]] [[1855]] in [[Immenstaad am Bodensee]], Kreis Überlingen (Kirchenbuch Dompfarrei [[Bregenz]]); † [[30. Januar|30. Jänner]] [[1912]] in [[Wien]]) war ein österreichischer, katholischer Politiker der [[Katholische Volkspartei (Österreich)|Volkspartei]], die sich 1907 mit der [[Christlichsoziale Partei (Österreich)|Christlichsozialen Partei]] vereinigte.
[[Datei:Alfred Ebenhoch 1907 JS.jpg|mini|hochkant|Landeshauptmann Alfred Ebenhoch]]
[[Datei:Alfred Ebenhoch (1855–1912) 1908 OeNB 3513170 A.jpg|mini|hochkant|Ackerbauminister Alfred Ebenhoch]]
[[Datei:Alfred Ebenhoch, Minister.jpg|mini|Ebenhoch als Privatmann]]

== Leben ==

Alfred Joseph Ebenhoch war ein Sohn des ''Christian Gebhard Ebenhoch'', einem Amtsschreiber und Spediteur in [[Bregenz]] am Bodensee und der Ehefrau seiner ersten Ehe ''Franziska Maria Wilhelmine'', geborene ''Maegerle'', und ein Enkel des Ehepaares ''Alois Jakob Ebenhoch'' (1783–1842), Hufschmied in [[Feldkirch]] in [[Vorarlberg]], und der Ehefrau seiner zweiten Ehe ''Anna Maria'', geborene ''Beck'' (1798–1848). Er absolvierte das Kollegs [[Stella Matutina (Jesuitenkolleg)|Stella Matutina]] des Ordens der Jesuiten in Feldkirch, war Student an den Universitäten [[Karls-Universität Prag|Prag]] und [[Universität Innsbruck|Innsbruck]] und promovierte dort im Jahre 1881 zum Doktor der Rechtswissenschaften. Während des Studiums trat er den katholischen Studentenverbindungen [[AV Austria Innsbruck|Austria Innsbruck]] und [[KÖHV Carolina Graz|Carolina Graz]] bei.
Er wurde Advokat in [[Linz]], Abgeordneter im oberösterreichischen Landtag. In den Jahren 1895 bis 1907 war er [[Landeshauptmann]] von [[Oberösterreich]].

Während der Regierungszeit von [[Max Wladimir von Beck]] als Ministerpräsident der Monarchie [[Österreich-Ungarn]] war er von November 1907 bis November 1908 [[Ackerbauminister]] im Landesteil [[Cisleithanien]]. Das landwirtschaftliche Schulwesen, die Warmblutzucht in Oberösterreich, die Hebung des Futter- und Weinbauertrags in Niederösterreich und die Förderung der Ausbildung der amtlichen Tierärzte gehörten u.&nbsp;a. zu seinen Anliegen.

Agrarökonomischen und den sozialen Fragen der werktätigen Bevölkerung widmete er sich als Publizist und Schriftsteller, und er versuchte sich auch als Bühnenautor.

== Familie ==

Im Jahr 1883 ehelichte er ''Josepha Maria Isabella Rhomberg'' (* 23.&nbsp;Juni 1862 in [[Salzburg]], † 11.&nbsp;September 1931 in [[Wels (Stadt)|Wels]]), Tochter des k.k.&nbsp;Polizeirat ''Hermann Martin Rhomberg'' (* 17.&nbsp;März 1825 in [[Dornbirn]], † 11.&nbsp;Februar 1903 in [[Schwaz]]) und seiner Ehefrau ''Isabella Elisabeth'', geborene ''Lürzer von Zechenthal'' (* 23.&nbsp;August 1835 in Dorfheim, † am 03.&nbsp;Jänner 1923) und hatte aus dieser Ehe die vier Töchter:
* ''Wilhelmine Isabella Josefine Maria Ebenhoch'' (* 13.&nbsp;August 1884 in Linz, † 9.&nbsp;Dezember 1934 in Wels), verheiratet mit dem Dr.med.&nbsp;''Ferdinand Anton Rochhart'' (6.&nbsp;Juni 1875 in Wels, † 23.&nbsp;September 1943 in Wels), [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde|HNO-Arzt]] in Wels
* ''Gebhardine Ebenhoch'' (* 19.&nbsp;Juni 1886 in Linz, † 28.&nbsp;Mai 1952 in Wien), verheiratet mit ''Emil Kristinus'' (* 11.&nbsp;September 1893 in [[Deutsch-Wagram]], † 12.&nbsp;Mai 1974 in Wien), einem Gebäudeverwalter in Wien
* ''Marie Ebenhoch'' (* 9.&nbsp;November 1889 in Linz, † 29.&nbsp;April 1969 in Wien), verheiratet mit dem Dipl.-Ing.&nbsp;''Rudolf Schober'' (* 24.&nbsp;Oktober 1888 in Innsbruck, † 4.&nbsp;April 1957 in Wien) [[Sektionschef]] für staatliches Bauwesen in Wien
* ''Isabella Ebenhoch'', (* 18.&nbsp;April 1892 in Linz, † 12.&nbsp;Jänner 1976 in Wien), verheiratet mit Dr.jur.&nbsp;[[Hans Pernter]] (03.&nbsp;Oktober 1887 in Wien, †  25.&nbsp;Juli 1951 in [[Bad Ischl]]), österreichischer Politiker, 1936 bis 1938 Bundesminister für Unterricht in Wien.

== Ehrungen ==
* 1908 wurde ihm der [[Orden der Eisernen Krone (Österreich)|Orden der Eisernen Krone I. Klasse]] verliehen.
* 1908 wurde er zum [[Geheimrat|Geheimen Rat]] mit dem Prädikat [[Exzellenz (Titel)|Exzellenz]] ernannt.
* In [[Linz]] wurde 1931 die Ebenhochstraße nach ihm benannt.<ref>{{stadtgeschichte.linz |typ=strasse |id=1639 |titel=Ebenhochstraße}}</ref>

== Studentenverbindungen ==

Er wurde während seines Studiums Mitglied der [[KÖStV Teutonia Innsbruck|Teutonia Innsbruck]] und beteiligte sich 1892 an der Gründung einer Allemannia Linz<!--[[Corps Alemannia Wien zu Linz]]? Arikel erwähnt keine Grünung in Linz um 1892-->, von der teilweise die Gründer der Nibelungia Linz kamen.<ref>''Katholische Couleurstudenten in Österreich''. In: ''Borussen-Echo.'' Nr. 269a, Oktober 1982.</ref>

== Publikationen ==
(Auswahl)

* ''Elf Jahrhunderte deutschen Studententums'', 1886.
* ''Hundert Fragen und Antworten für den Bauernstand'', 1887.
* ''Sieben Vorträge über die Soziale Frage'', 1887, später ins Flämische und Französische übersetzt.
* ''Schärfere Tonart'', 1889.
* ''Das Hundert Millionengeschenk an die Polen'', 1890.
* ''Wanderungen durch die Gesellschaftspolitik'', 1896.
* ''Sechs Bilder aus der mexikanischen Kaisertragödie'', 1904.
* ''Johann Philipp Palm'', Trauerspiel, 1906.

== Literatur ==

* ''Welser Zeitung'' vom 3.&nbsp;Februar 1912  – Nachruf mit einer Würdigung seiner Publikationen.
* ''Ein katholischer Volksmann''. Nachruf mit Foto, in: ''Sendbote des Göttlichen Herzens Jesu'' (Zeitschrift des [[Gebetsapostolat]]es), Jahrgang 1912, S. 104 und 105.
* ''Dr.&nbsp;Alfred Ebenhoch. Ein Vorarlberger als Landeshauptmann von Oberösterreich.'' In: ''[[Amtliche Linzer Zeitung]] – Amtsblatt für Oberösterreich'', Folge 28/1977 vom 15.&nbsp;Juli 1977 – eine Würdigung seines Lebens aus Anlass seines 70-jährigen Dienstantritt als Minister für Ackerbau in Wien. Das Titelblatt der Zeitung zeigt die Abbildung eines Gemäldes von ihm aus den Representationsräumen des Linzer Landhauses.
* Susanne Gipp: ''Dr. Alfred Ebenhoch (1855 – 1912)''. Dissertation der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, 1974 (ungedruckt).
* [[Ferdinand Krackowizer (Archivar)|Ferdinand Krackowizer]]<ref>Dr. phil Ferdinand Krackowizer (1844–1933) war Landesarchivar von Oberösterreich</ref>: Handschriftliche Biographie des Dr. Alfred Ebenhoch im [[Oberösterreichisches Landesarchiv|Oberösterreichischen Landesarchiv]] in Linz.

;Zur Familie:
* Helene Bruscha: ''Die Familien der Ebenhoch in Vorarlberg und im Allgäu – Mit einem Beitrag zur Etymologie des Namens [[Ebenhöch]], [[Ebenhöh]] und [[Ebenhoch]].'' In: ''[[Archiv für Familiengeschichtsforschung]]'', 10. Jahrgang, C.A.Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2006, S. 31–55; ''Teilstammfolge Ebenhoch aus Altenstadt, danach zu Gisingen'', dort Generationsziffer V ''Ackerbauminister Alfred Joseph Ebenhoch'', S. 42–44, mit Bebilderung<ref>''[[Archiv für Familiengeschichtsforschung]]'', 10. Jahrgang, C.A.Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2006, S. 31–55; ''Teilstammfolge Ebenhoch aus Altenstadt, danach zu Gisingen'', dort Generationsziffer V ''Ackerbauminister Alfred Joseph Ebenhoch'', Seite 52: ein Abschnitt mit zahlreichen Quellenhinweisen zu dem seit dem Jahr 1553 nachweisbaren wappenführenden Geschlecht Lürtscher (Lirtscher, Tschitzner u.&nbsp;ä.) in Feldkirch und Bludenz und zu den von den Lürtschner abstammenden, nobilitierten Lürzer von Zechenthal, Adel in Bayern und in Österreich.</ref>

;In Nachschlagewerken:
* {{NDB|4|224||Ebenhoch, Alfred|[[Johann Christoph Allmayer-Beck]]|132867745}}
* [[Franz Brümmer]]: ''Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart''. Leipzig 1913.
* {{ÖBL|3|208}}

== Weblinks ==
* {{ÖCV|10400136}}
* {{land-ooe|b|288}}
* {{Austriaforum|AEIOU/Ebenhoch,_Alfred}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Folgenleiste multi
|AMT = [[Landeshauptmann von Österreich&nbsp;ob&nbsp;der&nbsp;Enns]]| ZEIT = 1898–1907 |VORGÄNGER = [[Michael von Kast]]| NACHFOLGER = [[Ernst Jäger (Politiker)|Ernst Jäger]]
|AMT2 = [[Ackerbauminister (Cisleithanien)|Ackerbauminister in Cisleithanien]]| ZEIT2 = 1907–1908 |VORGÄNGER2 = [[Leopold von Auersperg]] | NACHFOLGER2 = [[Josef von Pop]]
}}
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|Navigationsleiste Landeshauptmänner in Österreich ob der Enns (1861–1918)
|Navigationsleiste Ministerium Beck}}

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{{SORTIERUNG:Ebenhoch, Alfred}}
[[Kategorie:Ackerbauminister (Cisleithanien)]]
[[Kategorie:Abgeordneter zum Abgeordnetenhaus (Österreich)]]
[[Kategorie:Landeshauptmann (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Politiker (Kronland Österreich ob der Enns)]]
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[[Kategorie:Politische Literatur]]
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]
[[Kategorie:Immenstaad am Bodensee]]
[[Kategorie:Geboren 1855]]
[[Kategorie:Gestorben 1912]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
|NAME=Ebenhoch, Alfred
|ALTERNATIVNAMEN=Ebenhoch, Alfred Joseph (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Politiker (katholische Volkspartei, CSP), Landtagsabgeordneter
|GEBURTSDATUM=18. Mai 1855
|GEBURTSORT=[[Immenstaad am Bodensee]], Kreis Überlingen
|STERBEDATUM=30. Januar 1912
|STERBEORT=[[Wien]]
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