Quelltext der Seite Bischofswiese (Naturschutzgebiet)

{{Coordinate |article=/ |NS=51/30/13/N |EW=11/54/19/E |type=landmark |region=DE-ST |map=right |maptype=relief |maplevel=adm2nd |name=Bischofswiese}}
[[Datei:Dölauer Heide Grabhügel 1 01.jpg|mini|Grabhügel in der Dölauer Heide]]
Die '''Bischofswiese''' ist ein [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] in der Stadt [[Halle (Saale)]] in [[Sachsen-Anhalt]].

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG 0117 ist 52,04&nbsp;[[Hektar]] groß. Das zunächst rund 49&nbsp;Hektar große Naturschutzgebiet wurde 1983 um 2,95&nbsp;Hektar auf seine heutige Größe erweitert.<ref>''[http://www.natura2000-lsa.de/natura_2000/upload/verordnung83.pdf Veränderungen von geschützten Landschaftsteilen im Bezirk Halle]'', Anzeigen für Halle und Halle-Neustadt, „Freiheit“ 18.&nbsp;März 1983 (PDF-Datei; 14&nbsp;kB). Abgerufen am 12.&nbsp;April 2018.</ref> Das Naturschutzgebiet ist Bestandteil des [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|FFH-Gebietes]] „Dölauer Heide und Lindbusch bei Heide“ und vollständig vom [[Landschaftsschutzgebiet]] „Dölauer Heide“ umgeben. Das Gebiet steht seit dem 1.&nbsp;Mai 1961 unter Schutz (Datum der Verordnung: 30.&nbsp;März 1961).<ref>''[https://lvwa.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/LVWA/LVwA/Bilder/Landw_Umwelt/407/naturschutzgebiete/verordnungen/verordnung61.pdf Anordnung Nr. 1 über Naturschutzgebiete]'', Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, 4.&nbsp;Mai 1961 (PDF-Datei; 54&nbsp;kB). Abgerufen am 12.&nbsp;April 2018.</ref> Zuständige untere Naturschutzbehörde ist die Stadt Halle (Saale).

Das Naturschutzgebiet liegt im [[Stadtbezirke und Stadtteile von Halle (Saale)|Stadtbezirk West]] der Stadt Halle (Saale) im [[Naturpark Unteres Saaletal]]. Es stellt ein überwiegend mit [[Laubwald|Laubwäldern]] bestocktes Hochplateau sowie daran anschließende Hangbereiche einer [[Saale-Komplex|saalekaltzeitlichen]] [[Grundmoräne]] im Bereich der [[Dölauer Heide]] unter Schutz. Die Wälder im Naturschutzgebiet werden überwiegend von naturnahen, teilweise über 200-jährigen [[Eichen-Hainbuchen-Wälder|Eichen-Hainbuchenwäldern]] mit [[Winterlinde]]n, die an sonnenexponierten Plateaurandlagen in Fingerkraut-Eichenwälder übergehen, gebildet. Auf lichten Südhängen stocken [[Waldkiefer]]n mit [[Land-Reitgras|Landreitgrasfluren]]. Warme [[Saum (Biotoptyp)|Säume]] werden u.&nbsp;a. von [[Weißes Fingerkraut|Weißem Fingerkraut]], [[Diptam]], [[Türkenbund]]lilie, [[Färber-Scharte|Färberscharte]], [[Kassuben-Wicke|Kassubenwicke]] und [[Schwalbenwurz]] gebildet. Die Saumbereiche sind jedoch stark im Rückgang begriffen. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Pflanzen nachgewiesen.<ref>Jens Stolle, Stefan Klotz: ''[https://www.ufz.de/export/data/2/106274_Flora_Halle.pdf Flora der Stadt Halle (Saale)]'', calendula – Hallesche Umweltblätter, 5.&nbsp;Sonderheft {{ISSN|0949-8573|lapsus=1}} (PDF-Datei; 5,6&nbsp;MB). Abgerufen am 12.&nbsp;April 2018.</ref>

Die Wälder im Naturschutzgebiet sind Lebensraum von [[Waldohreule]], [[Waldkauz]], [[Grünspecht|Grün-]], [[Schwarzspecht|Schwarz-]], [[Mittelspecht|Mittel-]] und [[Kleinspecht]], [[Wendehals (Vogel)|Wendehals]], [[Pirol]], [[Kernbeißer (Art)|Kernbeißer]] und [[Waldlaubsänger]]. Weiterhin leben hier [[Raue Windelschnecke|Raue]] und [[Bauchige Windelschnecke]] sowie [[Wulstige Zylinderwindelschnecke]] und [[Gestreifte Windelschnecke]]<ref>''[http://www.halle.de/push.aspx?s=downloads/de/Verwaltung/Umwelt/Natur-und-Artenschutz/Schutzgebiete//Naturschutzgebiete/bischofswiese_verordnung_230211.pdf Die Bischofswiese]'', Stadt Halle (Saale) (PDF-Datei; 80&nbsp;kB). Abgerufen am 30.&nbsp;Juli 2015.</ref> sowie verschiedene [[Bockkäfer]] wie [[Eichen-Tiefaugenbock]], [[Rotbeiniger Halsbock]] und [[Mattschwarzer Scheibenbock]] und [[Laufkäfer]] wie Waldkahnläufer, [[Hainlaufkäfer]], Behaarter Schnellläufer, [[Kupferfarbener Buntgrabläufer]], [[Echter Schulterläufer]] und Munterer Grabkäfer.

Im Gebiet des Naturschutzgebietes befindet sich eine bedeutende [[Bischofswiese (Halle)|prähistorische Ausgrabungsstätte]] mit [[jungsteinzeit]]lichen Befestigungsanlagen sowie einigen [[Hügelgrab|Hügelgräbern]]. Geologisch bedeutsam ist ein [[erratischer Block]] aus [[Hallescher Porphyrkomplex|Oberem Halleschen Porphyr]] im Zentrum der Bischofswiese. Durch das Naturschutzgebiet verläuft ein Teil des Natur[[lehrpfad]]es durch die Dölauer Heide.<ref>''[http://www.halle.de/VeroeffentlichungenBinaries/484/759/naturlehrpfad_d_lauer_heide_i.pdf Karte des Naturlehrpfades Dölauer Heide]'' und ''[http://www.halle.de/VeroeffentlichungenBinaries/484/439/nlp_brosch_re_o.pdf Broschüre: Dölauer Heide – Naturlehrpfad I]'', Umweltamt, Halle (Saale), 2010 (PDF-Dateien, Karte: 490&nbsp;kB, Broschüre: 854&nbsp;kB). Abgerufen am 30.&nbsp;Juli 2015.</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat|Naturschutzgebiet Bischofswiese}}
* [https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/bischofswiese/ Bischofswiese], [[Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt]]
* [http://www.gruenes-halle.de/schutzgebiete/bischofswiese/ Bischofswiese], Grünes Halle – Naturschutzgebiet in Halle (Saale)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Naturschutzgebiete in der Stadt Halle (Saale)}}

[[Kategorie:Naturschutzgebiet in Halle (Saale)]]
[[Kategorie:Waldschutzgebiet in Sachsen-Anhalt]]
[[Kategorie:Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa]]