Quelltext der Seite Chemnitz-Kleinolbersdorf-Altenhain

{{Infobox Ortsgliederung
|NAME=Kleinolbersdorf-Altenhain
|NAME-HAUPTEBENE=[[Chemnitz]]
|TYP=Stadtteil und Statistischer Stadtteil Nr. 26
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|TYP-OBEREBENE=Ortsamtsbereich
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|BILD-KARTE=Stadtteil-Chemnitz-Kleinolbersdorf-Altenhain.svg
|BILD-KARTE-BESCHREIBUNG=Lage des statistischen Stadtteils Kleinolbersdorf-Altenhain in Chemnitz
|EINGEMEINDUNG=1997-01-01
|FLÄCHE=13.10
|EINWOHNER=2233
|EINWOHNER-STAND=2013-12-31
|PLZ1=09127, 09128
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|BUS=56, 206, 207
}}

'''Kleinolbersdorf-Altenhain''' ist der flächenmäßig zweitgrößte Stadtteil der Stadt [[Chemnitz]]. Die Dörfer Kleinolbersdorf und Altenhain bildeten bis zu ihrer Vereinigung am 1. April 1974 selbständige Gemeinden.<ref>''Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern'', Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref> Am 1. Januar 1997 wurde die vereinte Gemeinde Stadtteil von Chemnitz.<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997]</ref> Trotz einer angenäherten Verdopplung der Bevölkerung seit 1990 hat dieser Stadtteil bis heute seinen dörflichen Charakter behalten.

== Geografie ==
An die Fluren von Kleinolbersdorf-Altenhain grenzen die Stadtteile [[Chemnitz-Euba|Euba]], [[Chemnitz-Einsiedel|Einsiedel]] und [[Chemnitz-Adelsberg|Adelsberg]] sowie der [[Augustusburg]]er Ortsteil [[Erdmannsdorf (Augustusburg)|Erdmannsdorf]], der [[Gornau/Erzgeb.|Gornauer]] Ortsteil [[Dittmannsdorf (Gornau)|Dittmannsdorf]] und der [[Amtsberg]]er Ortsteil [[Dittersdorf (Amtsberg)|Dittersdorf]]. Der Stadtteil liegt im [[Naturräume in Sachsen|Naturraum]] ''Unteres [[Mittelerzgebirge]]''.<ref>[https://www.natur.sachsen.de/download/16_Unteres_Mittelerzgebirge.pdf Steckbrief] des [[Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie|SäLfULG]]</ref> Außer im Westen ist es umschlossen vom Landschaftsschutzgebiet ''Augustusburg-Sternmühlental'',<ref>[https://www.chemnitz.de/chemnitz/media/unsere-stadt/umwelt/naturschutz/schutzgebiete2017.pdf Übersichtskarte] der Stadt Chemnitz über die Schutzgebiete</ref> in dem nördlich auch das Waldgebiet [[Schwarzwald (Chemnitz)|Schwarzwald]] liegt. Weit nach Süden vorgeschoben liegt die Siedlung „Ruhebank“ am „Schwarzen Holz“. Höchste Erhebungen sind der [[Adelsberg (Berg)|Adelsberg]] (508,4&nbsp;m), der Hungersberg (441,1&nbsp;m) und der Spitzberg (504,1&nbsp;m). Bekanntheit über die Ortsgrenzen hinaus erlangte der Fußballplatz des SG Kleinolbersdorf-Altenhain e.V. in Altenhain als mit 6,70&nbsp;m Höhenunterschied schiefster Sportplatz Deutschlands<ref>[https://www.dfb.de/news/detail/ganz-schoen-schraeg-deutschlands-schiefster-sportplatz-37865/ DFB: Ganz schön schräg]...</ref> und genießen auch das ''Sternmühlental'' und das Gasthaus „Goldener Hahn“.

Einrichtungen:
* Kirche
* Gaststätte & Hotel
* Kindergarten „Waldameisen“
* Grundschule
* Friseur
* Freiwillige Feuerwehr
* Bäcker
* Physiotherapie

== Politik ==
[[File:Ortschaftsverwaltung Kleinolbersdorf-Altenhain (2).jpg|thumb|Ortschaftsverwaltung Kleinolbersdorf-Altenhain in Altenhain]]
{|
|-
|-
|{{Wahldiagramm
| LAND         = DE
| TITEL        = Ortschaftsratswahl Kleinolbersdorf-Altenhain 2019
| TITEL2       = Wahlbeteiligung: 77,5 %
| GUV          = ja
| JAHRALT      = 2014
| JAHRNEU      = 2019
| PARTEI1      = CDU
| ERGEBNIS1    = 51.9
| ERGEBNISALT1 = 67.9
| PARTEI2      = FWV
| ERGEBNIS2    = 34.1
| ERGEBNISALT2 = 25.3
| PARTEI3      = Grüne
| ERGEBNIS3    = 9.5
| ERGEBNISALT3 = 0.0
| PARTEI4      = SPD
| ERGEBNIS4    = 4.6
| ERGEBNISALT4 = 6.9
}}
|{{Sitzverteilung
| float = center
| Überschrift = Sitzverteilung im Ortschaftsrat Kleinolbersdorf-Altenhain seit 2019
|FWV|CDU|
| FWV = 3
| CDU = 5
}}
|}

== Geschichte ==
[[Datei:Kirche Kleinolbersdorf-Altenhain.jpg|mini|hochkant|Kirche Kleinolbersdorf]]
=== Kleinolbersdorf ===
Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1322, als ''Olbersdorf'' von den Herren von Schellenberg an das [[Benediktinerkloster Chemnitz|Kloster Chemnitz]] übertragen wurde. Nach Aufhebung der Klöster zur Zeit der [[Reformation]] gelangte der Ort unter die Aufsicht des landesherrlichen [[Amt Chemnitz|Amtes Chemnitz]]. Aus dem Jahre 1541 ist die Schreibweise ''Alberßdorf'' überliefert. Durch den Zusatz "Klein-" wurde es von anderen Orten gleichen Namens unterschieden.<ref name="das mittlere zschopaugebiet">''Kleinolbersdorf'' In: ''Das mittlere Zschopaugebiet'', Band 28 der Verlagsreihe [[Werte der deutschen Heimat|Werte unserer Heimat]], Akademie Verlag Berlin 1977, S. 90–91</ref>

In der Dorfmitte entstand 1789, nach einem Brand der bis dahin mehrfach umgebauten mittelalterlichen Kirche, der heutige Neubau. Neben etwa 20 Gütern existierten um 1830 26 Häuserstellen. Eine um 1900 bestehende Strumpffabrik beschäftigte 60, eine Möbelfabrik 20 Arbeitskräfte. Die größere Zahl der Arbeitskräfte ging in Chemnitzer Fabriken. In den 1970er Jahren arbeiten drei Viertel der Werktätigen in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt).<ref name="das mittlere zschopaugebiet" />

==== Gaststätte „Sternmühle“ ====
[[Datei:Sternmühlental 09.jpg|mini|Sternmühle 2021]]
Bereits um 1540 ist von einer „Brettmühle“ im Schwarzbachtal – heute ist das Tal nach der „Sternmühle“ benannt  – die Rede. In ihr wurden aus Holzstämmen Bretter gesägt, aber auch schon damals wurde eine Bäckerei und eine Schankwirtschaft betrieben. Der offizielle Schankbetrieb begann im Jahre 1844, als der damalige Besitzer August Bergt für die nun „Sternmühle“ genannte Mühle die Schankkonzession erhielt. Bekannt ist die „Sternmühle“ unter anderem durch die von dem [[Chemnitz-Grüna|Grünaer]] Künstler [[Gerhard Franke (Künstler)|Gerhard Franke]] gestaltete Fassade eines Seitengebäudes, in der die Geschichte des Gasthauses malerisch dargestellt wird.

Das bei den Chemnitzern beliebte Ausflugsziel ist vom ''Schwarzwald'' umgeben und ein Knotenpunkt zahlreicher Wanderwege.

=== Altenhain ===
Altenhain wurde erstmals im Jahr 1317 als "Altenheyn" erwähnt, als "Ullrich von [[Chemnitz-Euba|Ywan]]" die ihm gehörende Waldung von Altenhain an das Kloster Chemnitz verkaufte.<ref>[http://www.euba-chemnitz.de/Euba_2.0/Geschichte/Ortsgeschichte.php Altenhain in der Ortsgeschichte von Euba]</ref> 1331 schrieb man den Ortsnamen ''Aldenhayne''. 1548 zählte es zu den Amtsdörfern des [[Amt Chemnitz|Amtes Chemnitz]], welches aus dem [[Säkularisation|säkularisierten]] Besitz des Klosters Chemnitz gebildet wurde. 1810 gab es 17, im Jahre 1902 noch 16 Bauerngüter mit einer Gesamtfläche von etwa 485 ha. Der Ort war seit 1539 stets nach Kleinolbersdorf gepfarrt, verfügt jedoch über eine Kapelle der Methodistengemeinde. Wirtschaftlich dominierte die Landwirtschaft, zeitweilig arbeitete auch eine Strumpffabrik. In der DDR-Zeit existierte der VEB Meßtechnik, welcher 30 Beschäftigte zählte sowie der 1972 gegründete VEB Gestellbau, welcher aus einer Möbelfabrik hervorging.<ref>{{WdH|28|122–123|Lemma=Altenhain}}</ref>

==== Gasthaus „Goldener Hahn“ ====
Im oberen Teil ''Altenhains'' befindet sich in Richtung [[Zschopau]] das Gasthaus „Goldener Hahn“. Ein Altenhainer Lehnrichter erhielt 1738 die kurfürstliche Genehmigung den Fuhrmanns- und Ausspanngasthof „Alterhahn“ zu errichten. In diesem wurde 1798 eine Schmiedewerkstatt eingerichtet. Bis heute hat sich der Schankbetrieb erhalten und feierte 2013 das 375-jährige Bestehen. Eine Sage besagt, dass beim Einmarsch der Truppen Napoleons ein Hahn krähte und die Verteidigung weckte, was zur Folge hatte, dass die eindringenden Truppen besiegt werden konnten. Deswegen der Name Goldener Hahn.

== Gedenkstätten ==
Ein Gedenkstein an der ''Dorfstraße'' des Ortsteiles ''Kleinolbersdorf'' erinnert an den [[Sozialdemokrat]]en und NS-Gegner Georg Hofmann, der ein Jahr nach den 1933 erlittenen Folterungen starb.

== Persönlichkeiten ==
* [[Johann Traugott Lohse]] (* 1760 in Altenhain; † 1836), Baumeister
* [[Christian Friedrich Uhlig]] (* 1774 in Altenhain; † 1848), Baumeister
* [[Jochen Wolf (Politiker)|Jochen Wolf]] (* 1941 in Kleinolbersdorf; † 2022), Politiker (SPD)

== Verkehr ==
Die [[Bundesstraße 174|B 174]] Chemnitz – Zschopau – Marienberg – Tschechien (Zschopauer Straße) grenzt an Kleinolbersdorf und Altenhain. Seit 2013 wurde der vierspurige Neubau der B174 auf dem Gemeindegebiet eröffnet.

Von Chemnitz-Bernsdorf nach Kleinolbersdorf-Altenhain führt die Buslinie&nbsp;56 der [[Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft|CVAG]]. Die Buslinien 206 und 207 der [[Regionalverkehr Erzgebirge|RVE]] auf der Zschopauer Straße erschließen Randlagen und verbinden Olbernhau bzw. Marienberg mit dem Omnibusbahnhof in Chemnitz.

== Siehe auch ==
* [[Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kleinolbersdorf-Altenhain]]

== Literatur ==
* {{BKD|7|44|52|Kleinolbersdorf}}
* Hans-Achim Uhlig: "Der Landkreis Chemnitz in historischen Ansichten", Geiger Verlag Horb am Neckar, 1992, ISBN 3-89264-730-5 (zur Geschichte der Orte des [[Landkreis Chemnitz (1990–1994)|ehem. Landkreises Chemnitz]]: Kleinolbersdorf-Altenhain S. 122–125)

== Weblinks ==
{{Commonscat|Chemnitz-Kleinolbersdorf-Altenhain}}
* {{HOV|Kleinolbersdorf-Altenhain|Kleinolbersdorf-Altenhain}}
* {{HOV|Kleinolbersdorf|Kleinolbersdorf}}
* {{HOV|Altenhain_(5)|Altenhain}}
* {{Staatslexikon Sachsen|1|13|bis=14|Kleinolbersdorf}}
* {{Staatslexikon Sachsen|1|72|Altenhain}}

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{Navigationsleiste Chemnitzer Stadtteile}}

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{{SORTIERUNG:KleinolbersdorfAltenhain}}
[[Kategorie:Stadtteil von Chemnitz]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Chemnitz)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1997]]