Quelltext der Seite Erneuerbare Energien in Europa

[[Datei:European-union-renewables-new.svg|mini|Anteil der [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]] am Brutto[[endenergie]]<nowiki/>verbrauch in ausgewählten europäischen Ländern (2019)<div style="padding-left:0; border:0 red solid;">
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[[Datei:Lisberg Burg Windräder Solar power PC313027.jpg|mini|Windräder und Sonnenkollektoren in [[Lisberg]] in Deutschland]]
'''[[Erneuerbare Energien]] in Europa''' spielen eine wichtige und wachsende Rolle im [[Energietechnik|Energiesystem]] der Länder und der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch lag 2018 bei 18 %. Das ist doppelt so hoch wie der Anteil im Jahr 2004 mit 8,5 %.

Der Anteil der erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch ist in allen Mitgliedsstaaten seit 2004 gewachsen. Führender Staat war [[Schweden]] mit einem Anteil von über der Hälfte (54,6 %) der Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2018, gefolgt von [[Finnland]] (41,2 %), [[Lettland]] (40,3 %), [[Dänemark]] (36,1 %) und [[Österreich]] (33,4 %).
Den geringsten Anteil an erneuerbaren Energien verzeichneten 2018 die [[Niederlande]] (7,4 %), [[Malta]] (8,0 %), [[Luxemburg]] (9,1 %) und [[Belgien]] (9,4 %).

== Europäische Politik ==
Der 1992 unterzeichnete [[Vertrag von Maastricht]] setzte das Ziel, stabiles Wachstum zu fördern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Der [[Vertrag von Amsterdam|Amsterdamer Vertrag]] von 1997 fügte das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung zu den Zielen der EU hinzu. Seit 1997 arbeitet die EU auf eine Versorgung mit erneuerbaren Energien hin, die bis zum Jahr 2010 12 % des gesamten Energieverbrauchs der EU entspricht.

Auf der Europäischen Konferenz für Erneuerbare Energien in Berlin im Jahr 2004 hat die EU eigene ehrgeizige Ziele definiert. Die Schlussfolgerung war, dass die EU bis 2020 versuchen würde, 20 % ihres Gesamtenergiebedarfs mit erneuerbaren Energiequellen zu decken. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die EU nur Ziele bis zum Jahr 2010 festgelegt, und dieser Vorschlag war der erste, der die Verpflichtung der EU bis 2020 darstellte.

=== Richtlinien und Ziele für erneuerbare Energien ===
Im Jahr 2009 wurden mit der [[Richtlinie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtlinie)|Erneuerbare-Energien-Richtlinie]] verbindliche Ziele für alle [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|EU-Mitgliedstaaten]] festgelegt, so dass die EU bis 2020 einen Anteil von 20 % an Energie aus erneuerbaren Quellen und einen Anteil von 10 % an erneuerbaren Energien speziell im Verkehrssektor erreichen wird.<ref name=":0">{{Cite web|url=http://www.nezeh.eu/assets/media/fckuploads/file/Legislation/RED_23April2009.pdf|title=European Union Renewable Energy Directive, 2009}}</ref> Bis 2014 erreichte die EU einen Anteil von 16 % an Energie aus erneuerbaren Quellen, wobei neun Mitgliedsstaaten ihre Ziele für 2020 bereits erreicht hatten. Bis 2018 stieg dieser Wert auf 18 %, wobei zwölf Mitgliedsstaaten ihre 2020-Ziele vorzeitig erreichten.

Gemäß Artikel 4 der Erneuerbare-Energien-Richtlinie mussten die Mitgliedsstaaten bis zum 30. Juni 2010 nationale Aktionspläne für erneuerbare Energien vorlegen. Diese Pläne, die gemäß der von der Kommission veröffentlichten Vorlage zu erstellen sind, enthalten detaillierte Fahrpläne, wie jeder Mitgliedstaat sein rechtlich verbindliches Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien am [[Endenergie]]<nowiki/>verbrauch bis 2020 erreichen will. Die Mitgliedstaaten müssen die sektoralen Ziele, den erwarteten Technologiemix, den zu verfolgenden Kurs sowie die Maßnahmen und Reformen darlegen, die sie zur Überwindung der Hindernisse beim Ausbau der erneuerbaren Energien ergreifen werden. Die Pläne werden von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] nach Erhalt in der Originalsprache veröffentlicht, so dass sie von der Öffentlichkeit eingesehen werden können. Die Kommission wird sie bewerten und ihre Vollständigkeit und Glaubwürdigkeit einschätzen. Parallel dazu werden die Pläne auch ins Englische übersetzt. Darüber hinaus wurde das Energieforschungszentrum der Niederlande von der Europäischen Umweltagentur beauftragt, eine externe Datenbank und einen quantitativen Bericht über die bisher eingegangenen Berichte zu erstellen.

Im Jahr 2014 wurden die Verhandlungen über die Energie- und Klimaziele der EU bis 2030 aufgenommen. Während sieben mittel- und osteuropäische Mitgliedsstaaten ihre 2020-Ziele bis 2016 bereits erreicht hatten (unter den elf EU-weiten), werden einige wenige andere wahrscheinlich versuchen, den Transformationsprozess zu verlangsamen. Die wichtigsten Teile der Vereinbarung über die europäischen Ziele für erneuerbare Energien im Jahr 2014 sind so, wie sie von einem [[Royal Dutch Shell|Shell]]-[[Lobbyist]]en im Oktober 2011 vorgeschlagen wurden. Shell ist der sechstgrößte Lobbyist in [[Brüssel]] und gibt zwischen 4,25 und 4,5 Millionen Euro pro Jahr für die Lobbyarbeit bei den [[EU-Institutionen]] aus. Die Vereinbarung enthält keine verbindlichen Ziele für die Mitgliedsstaaten in Bezug auf [[Energieeffizienz]] oder erneuerbare Energien.

Am 30. November 2016 legte die Kommission einen Vorschlag für eine überarbeitete Erneuerbare-Energien-Richtlinie vor, um sicherzustellen, dass das Ziel eines Anteils von mindestens 27 % erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in der EU bis 2030 erreicht wird, und um zu gewährleisten, dass die EU bei erneuerbaren Energien weltweit führend ist.<ref>{{Cite web|url=https://ec.europa.eu/energy/en/topics/renewable-energy/renewable-energy-directive|title=Renewable energy directive – Energy – European Commission|date=2014-07-16|accessdate=2018-04-12|work=Energy|language=en}}</ref>

Die Strategie [[Europa 2020]] beinhaltet das Ziel, 20 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen bis 2020 und mindestens 32 % bis 2030 zu erreichen. Diese Zahlen basieren auf dem Energieverbrauch in all seinen Formen in allen drei Hauptsektoren, dem Heiz- und Kühlsektor, dem Stromsektor und dem [[Transportsektor]]. Die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist sowohl für die Verringerung der Energieabhängigkeit der EU als auch für die Erfüllung der Ziele zur Bekämpfung der [[Globale Erwärmung|globalen Erwärmung]] wichtig.

=== Verbindung zur Klimapolitik ===
{{Hauptartikel|Klimapolitik der Europäischen Union}}
Der [[European Green Deal|Europäische Grüne Deal]] wurde 2019 von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] vorgestellt. Das Konzept hat das Ziel, bis 2050 in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] die Netto-Emissionen von [[Treibhausgas]]en auf null zu reduzieren und [[Klimaneutralität|klimaneutral]] zu werden. Der Green Deal soll zentraler Bestandteil der [[Klimapolitik der Europäischen Union]] werden. 75 % der Treibhausgasemissionen der EU entstehen durch die Erzeugung und den Verbrauch von Energie in allen Wirtschaftszweigen. Ein Energiesektor, der sich weitgehend auf erneuerbare Energiequellen stützt sowie ein Ausstieg aus der Kohle und die Dekarbonisierung von Gas können diese Emissionen reduzieren.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52019DC0640&from=EN |titel=Der europäische Grüne Deal |werk=MITTEILUNG DER KOMMISSION |hrsg=EUROPÄISCHE KOMMISSION |datum=11.12.2019 |abruf=2021-01-19 |sprache=de}}</ref>

Vielen energiepolitischen Vorschlägen der EU liegt das Ziel zugrunde, die globalen Temperaturveränderungen und damit die [[Folgen der globalen Erwärmung in Europa]] zu minimieren. Ziel ist es auf nicht mehr als 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wovon 0,8 °C bereits stattgefunden haben und weitere 0,5–0,7 °C (für eine Gesamterwärmung von 1,3–1,5 °C) bereits zugesagt sind. 2 °C wird üblicherweise als obere Temperaturgrenze angesehen, um eine „gefährliche globale Erwärmung“ zu vermeiden.<ref>{{Literatur |Autor=Samuel Randalls |Titel=History of the 2°C climate target |Sammelwerk=WIREs Climate Change |Band=1 |Nummer=4 |Datum=2010 |ISSN=1757-7799 |DOI=10.1002/wcc.62 |Seiten=598–605 |Online=https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/wcc.62 |Abruf=2021-01-10}}</ref> Allerdings haben einige Wissenschaftler, wie z. B. [[Kevin Anderson (Klimatologe)|Kevin Anderson]],<ref>{{Cite web|url=http://www.tyndall.ac.uk/people/Kevin-Anderson|title=Kevin Anderson &#124; Tyndall°Centre for Climate Change Research|archiveurl=https://web.archive.org/web/20100501225302/http://www.tyndall.ac.uk/people/Kevin-Anderson|archivedate=2010-05-01}}</ref> Professor für Energie und Klimawandel an der School of Mechanical, Aeronautical and Civil Engineering der [[Universität Manchester]] und ehemaliger Direktor des [[Tyndall Centre for Climate Change Research|Tyndall Centre]], der führenden akademischen Forschungseinrichtung [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] zum Klimawandel, haben argumentiert, dass 1 °C ein genauerer Schwellenwert für einen „gefährlichen“ Klimawandel ist, um mit der Wissenschaft übereinzustimmen.

=== Initiativen ===
Zu den EU-Initiativen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gehören:
* BUILD UP
* Der [[Konvent der Bürgermeister]] ist ein kooperatives Netzwerk von Bürgermeistern und lokalen Behörden, die an der Umsetzung von Energieinitiativen arbeiten.
* Sustainable Energy Europe Campaign
* CONCERTO
* [[Energiepolitik der Europäischen Union|ManagEnergy]]
* [[Intelligent Energy – Europe]] (IEE)
* U4energy ist eine im Rahmen des IEE-Programms geförderte Initiative zur Verbesserung des Energieverbrauchs in Schulen und ihren lokalen Gemeinschaften.
* [[Umweltinnovation|Eco-innovation]]

== Statistiken ==
{{Mehrere Bilder
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 | Kopfzeile   = Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch<ref name="Eurostat Anteil EE" />
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 | Fußzeile    = <div style="column-width: 5em;">{{Farblegende|#C5C5C5|border=1px solid #aaa| n.a.}}{{Farblegende|#ff0000|border=1px solid #ff0000| &lt; 5 %}}{{Farblegende|#ff6600|border=1px solid #E65C00| 5–10 %}}{{Farblegende|#ffa100|border=1px solid #E69100| 10–20 %}}{{Farblegende|#ffea00|border=1px solid #E6D200| 20–30 %}}{{Farblegende|#ccff00|border=1px solid #84ff00| 30–40 %}}{{Farblegende|#84ff00|border=1px solid #37c844| 40–50 %}}{{Farblegende|#37c844|border=1px solid #269647| 50–60 %}}{{Farblegende|#269647|border=1px solid #269647| &gt; 60 %}}</div>
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 | Bild1       = Europe Renewables Energy consumption 2004.svg
 | Untertitel1 = 2004 (EU-Durchschnitt: 8,5 %)
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}}
{{Tabellenstile}}
{| class="wikitable sortable mw-datatable float-right" style="text-align:right"
|+Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoenergieverbrauch in Europa in Prozent<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/t2020_31/default/table?lang=de |titel=Eurostat Data Browser |werk= |hrsg=European Environment Agency (EEA) |datum= |abruf=2021-01-05}}</ref><ref name="Eurostat Anteil EE" /><br /><small>(ausführliche Jahreszahldaten im Artikel zur [[Richtlinie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtlinie)]])</small>
|- class="hintergrundfarbe6"
|-
! Land !! 2004 !! 2018
!2019!! EU-Ziel<br />2020
|-
| style="text-align:left"|{{EU}} || 8,5 || 18,0
|18,8|| 20
|-
| style="text-align:left"|{{Albanien}}
|29,6
|36,8
|36,7
| -
|-
| style="text-align:left" |{{Belgien}} || 1,9 || 9,4
|9,9|| 13
|-
| style="text-align:left" |{{Bulgarien}} || 9,6 | 9,2 || 20,5
|21,6
|16
|-
| style="text-align:left" |{{Dänemark}} || 14,5 || 35,4
|37,2|| 30
|-
| style="text-align:left" |{{Deutschland}} || 5,8 || 16,7
|17,4|| 18
|-
| style="text-align:left" |{{Estland}} ||18,4 || 30,0
|31,9|| 25
|-
| style="text-align:left" |{{Finnland}} || 29,2 || 41,2
|43,1|| 38
|-
| style="text-align:left" |{{Frankreich}} || 9,4 || 16,4
|17,2|| 23
|-
| style="text-align:left" |{{Griechenland}} || 6,9 ||| 18,1
|19,7|| 18
|-
| style="text-align:left" |{{Irland}} || 2,4 || 10,9
|12|| 16
|-
| style="text-align:left"|{{Island}}
|58,8
|76,7
|78,2
| -
|-
| style="text-align:left" |{{Italien}} || 6,3 || 17,8
|18,2|| 17
|-
| style="text-align:left"|{{Kosovo}}
|20,5
|24,6
|25,7
| -
|-
| style="text-align:left" |{{Kroatien}} || 23,5 || 28,0
|28,5|| 20
|-
| style="text-align:left" |{{Lettland}} || 32,8 || 40,0
|41,0|| 40
|-
| style="text-align:left" |{{Litauen}} || 17,2 || 24,7
|25,5|| 23
|-
| style="text-align:left" |{{Luxemburg}} || 0,9 || 9,0
|7,0|| 11
|-
| style="text-align:left" |{{Malta}} || 0,1 || 8,0
|8,5|| 10
|-
| style="text-align:left" |{{Niederlande}} || 2,1 || 7,3
|8,8|| 14
|-
| style="text-align:left" |{{Österreich}} || 23,3 || 33,8
|33,6|| 34
|-
| style="text-align:left" |{{Polen}} || 6,9 || 11,5
|12,2|| 15
|-
| style="text-align:left" |{{Portugal}} || 19,2 || 30,2
|30,6|| 31
|-
| style="text-align:left" |{{Rumänien}} || 17,0 || 23,9
|24,3|| 24
|-
| style="text-align:left" |{{Schweden}} || 38,7 || 54,6
|56,4|| 49
|-
| style="text-align:left" |{{Slowakei}} || 6,4 || 11,9
|16,9|| 14
|-
| style="text-align:left" |{{Slowenien}} || 16,1 || 21,0
|21,7|| 25
|-
| style="text-align:left" |{{Spanien}} || 8,3 || 17,4
|18,4|| 20
|-
| style="text-align:left" |{{Tschechien}} || 5,9 || 15,2
|16,2|| 13
|-
| style="text-align:left" |{{Ungarn}} || 4,4 || 12,5
|12,6|| 13
|-
| style="text-align:left" |{{Vereinigtes Königreich}} || 1,2 || 11,0
|12,3|| 15
|-
| style="text-align:left" |{{Zypern}} || 3,1 || 13,9
|13,8||13
|}

Im Jahr 2013 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch in den EU-28-Staaten bei 15,0 %. Seit 2004, dem ersten Jahr, für das europaweit Daten vorliegen, ist der Anteil in allen EU-Staaten im Steigen begriffen. Der höchste Anteil wurde mit 52 % in [[Schweden]] erreicht, es folgen [[Lettland]] (37,1 %), [[Finnland]] (36,8 %) und [[Österreich]] (32,6 %). Das größte Wachstum wiesen Schweden, [[Dänemark]], Österreich, [[Bulgarien]] und [[Italien]] auf.<ref name="Eurostat Anteil EE">{{Internetquelle |autor= |url=http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=t2020_31&plugin=1 |titel=Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch |werk= |hrsg=Eurostat |datum= |abruf=2020-02-26 |sprache=}}</ref> Im Zeitraum 1999 bis 2009 war der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoinlandsenergieverbrauch in den EU-27-Staaten bereits von 5 % auf 9,0 % angestiegen.<ref>{{Webarchiv|text=''Anteil der erneuerbaren Energien in der Europäischen Union zwischen 1999 und 2009 nahezu verdoppelt'' |url=http://www.dsgv.de/de/nachhaltigkeit/news/wirtschaft/110413_anteil-erneuerbare-energien-eu.html |wayback=20150223133818 }}. [[Deutscher Sparkassen- und Giroverband]]. Abgerufen am 16. September 2014.</ref>
Die Europäische Union verpflichtete sich am 9. März 2007 verbindlich, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020&nbsp;um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien im Durchschnitt auf 20 % bis 2020 zu erhöhen.<ref>[http://www.n-tv.de/politik/Merkel-schafft-Kompromiss-article217100.html ''Merkel schafft Kompromiss''.] [[n-tv]], 9. März 2007; abgerufen am 10. September 2014.</ref> Im Januar 2008 beschloss die Europäische Kommission verbindliche Vorgaben für die einzelnen Mitgliedsstaaten.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/fragen-des-tages-erneuerbare-energien-in-der-eu/1148348.html ''Erneuerbare Energien in der EU''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]''. 24. Januar 2008. Zuletzt abgerufen am 10. September 2014.</ref> Die [[Richtlinie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtlinie)|Richtlinie 2009/28/EG]] (Nachfolger der [[Richtlinie 2001/77/EG]]) verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Festlegung nationaler Richtziele für den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch, wobei den einzelnen Staaten hinsichtlich der Fördersysteme im Einzelnen ausdrücklich freie Hand gelassen wird.<ref>{{Webarchiv | url=http://res-legal.eu/suche-nach-laendern.html | wayback=20090205173822 | text=Datenbank des BMU zu erneuerbaren Energien}}</ref> Der nationale Zielwert bis zum Jahr 2020 nach der EU-Richtlinie 2009/28/EG ist demnach für Deutschland 18 % und für Österreich 34 % des Endenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu erzielen.

Im Jahr 2019 deckten die [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|EU-27-Staaten]] bis zu 19,7 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/-/ddn-20201218-1 |titel=Share of renewable energy in the EU up to 19.7% in 2019 |hrsg=Eurostat |datum=2020-12-18 |abruf=2020-12-19 |sprache=en}}</ref>

Im Januar 2014 gab die EU-Kommission ein Ziel von 27 Prozent für den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch der EU im Jahr 2030 an.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/co2-ausstoss-soll-bis-2030-um-40-prozent-sinken-eu-kommission-erntet-viel-kritik-fuer-klimaplaene-12764121.html ''EU-Kommission erntet viel Kritik für Klimapläne''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]''. 22. Januar 2014. Zuletzt abgerufen am 10. September 2014.</ref> Nach Prognosen des Ölkonzerns [[BP]] werden erneuerbaren Energien zwischen 2013 und 2035 um 136 % zunehmen und damit der am schnellsten wachsende Energieträger in Europa sein (gefolgt von Erdgas mit einem Zuwachs von 15 %).<ref>[http://www.bp.com/content/dam/bp-country/de_de/PDFs/Sonstiges/Energy_Outlook_Energietrends_und_Daten_EU_2015.pdf ''Energietrends und Daten – EU''.] (PDF) BP  EnergyOutlook 2035.</ref>

Im Jahr 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am EU-[[Strommix]] bei 38 % und damit erstmals höher als der Anteil der fossilen Energien (37 %). Ein Fünftel des Stromerzeugung stammte dabei aus Wind- und Solaranlagen, die maßgeblich für den starken Zuwachs des Ökostromanteils verantwortlich waren, und war damit auch höher als der der Kohle, der sich seit 2015 auf 13 % halbiert hatte. Den höchsten Anteil an Wind- und Solarenergie im Strommix hatte Dänemark mit 61 %.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/fossile-rohstoffe-eu-erzeugt-erstmals-mehr-oekostrom-17164318.html ''Erstmals mehr Ökostrom als fossiler in der EU'']. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'', 25. Januar 2021. Abgerufen am 25. Januar 2021.</ref> 

=== Installierte Windkraftleistung ===
{| class="wikitable mw-datatable sortable" style="text-align:right;"
|+Installierte Windkraftleistung in Europa (MW)<ref>{{Cite web|url=http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_documents/documents/statistics/cumulative_wind_per_ms_1998_2009_ws.xls|title=Cumulative installed capacity per EU Member State 1998–2009 (MW)|accessdate=2010-05-22|last=EWEA Staff|publisher=[[European Wind Energy Association]]}}</ref>
!No
!Land
!2019<ref>{{Cite web|url=https://windeurope.org/wp-content/uploads/files/about-wind/statistics/WindEurope-Annual-Statistics-2019.pdf|title=Wind Europe statistics|date=2019|work=windeurope.org}}</ref>
!2018<ref>{{Cite web|url=https://windeurope.org/wp-content/uploads/files/about-wind/statistics/WindEurope-Annual-Statistics-2018.pdf|title=Wind Europe statistics|date=2018|work=windeurope.org}}</ref>
!2017<ref>{{Cite web|url=https://windeurope.org/wp-content/uploads/files/about-wind/statistics/WindEurope-Annual-Statistics-2017.pdf|title=Wind Europe statistics|date=2017|work=windeurope.org}}</ref>
!2016<ref>{{Cite web|url=https://windeurope.org/wp-content/uploads/files/about-wind/statistics/WindEurope-Annual-Statistics-2016.pdf|title=Wind Europe statistics|date=2016|work=windeurope.org}}</ref>
!2015
!2010<ref>{{Cite web|url=http://ewea.org/fileadmin/ewea_documents/documents/statistics/EWEA_Annual_Statistics_2010.pdf|title=EWEA Annual Statistics 2010|date=2011-02|accessdate=2011-01-31|last=EWEA Staff|publisher=[[European Wind Energy Association]]}}</ref>
!2005
!2000
|-
|–||style="text-align:left"|{{EU|2=EU-28}}||192.231||178.826||168.729||153.731||141.579||84.074||40.511||12.887
|-
|1||style="text-align:left"|{{Deutschland}}||61.357||59.311||56.132||50.019||44.946||27.214||18.415||6.113
|-
|2||style="text-align:left"|{{Spanien}}||25.808||23.494||23.170||23.075||23.025||20.676||10.028||2.235
|-
|3||style="text-align:left"|{{Vereinigtes Königreich}}||23.515||20.970||18.872||14.572||13.603||5.204||1.332||406
|-
|4||style="text-align:left"|{{Frankreich}}||16.646||15.309||13.759||12.065||10.358||5.660||757||66
|-
|5||style="text-align:left"|{{Italien}}||10.512||9.958||9.479||9.257||8.958||5.797||1.718||427
|-
|6||style="text-align:left"|{{Schweden}}||8.985||7.407||6.691||6.519||6.025||2.163||509||231
|-
|7||style="text-align:left"|{{Dänemark}}||6.128||5.758||5.476||5.227||5.064||3.752||3.128||2.417
|-
|8||style="text-align:left"|{{Polen}}||5.917||5.864||5.848||5.782||5.100||1.107||83||0
|-
|9||style="text-align:left"|{{Portugal}}||5.437||5.380||5.316||5.316||5.079||3.898||1.022||100
|-
|10||style="text-align:left"|{{Niederlande}}||4.600||4.471||4.341||4.328||3.431||2.245||1.219||446
|-
|11||style="text-align:left"|{{Irland}}||4.155||3.564||3.127||2.830||2.486||1.428||496||118
|-
|12||style="text-align:left"|{{Belgien}}||3.879||3.360||2.843||2.386||2.229||911||167||13
|-
|13||style="text-align:left"|{{Griechenland}}||3.576||2.844||2.651||2.374||2.152||1.208||573||189
|-
|14||style="text-align:left"|{{Österreich}}||3.159||3.045||2.828||2.632||2.412||1.011||819||77
|-
|15||style="text-align:left"|{{Rumänien}}||3.029||3.029||3.029||3.028||2.976||462||2||0
|-
|16||style="text-align:left"|{{Finnland}}||2.284||2.041||2.071||1.539||1.001||197||82||39
|-
|17||style="text-align:left"|{{Bulgarien}}||691||691||691||691||691||375||10||0
|-
|18||style="text-align:left"|{{Kroatien}}||652||583||613||422||387||89||0||0
|-
|19||style="text-align:left"|{{Litauen}}||548||439||493||493||424||163||48||0
|-
|20||style="text-align:left"|{{Tschechien}}||337||317||308||281||282||215||28||0
|-
|21||style="text-align:left"|{{Ungarn}}||329||329||329||329||329||295||17||0
|-
|22||style="text-align:left"|{{Estland}}||320||310||310||310||303||149||32||0
|-
|23||style="text-align:left"|{{Zypern}}||158||158||158||158||158||82||0||0
|-
|24||style="text-align:left"|{{Luxemburg}}||136||120||120||120||58||44||35||10
|-
|25||style="text-align:left"|{{Lettland}}||66||66||66||70||62||30||27||0
|-
|26||style="text-align:left"|{{Slowakei}}||3||3||3||3||3||3||5||0
|-
|27||style="text-align:left"|{{Slowenien}}||3||3||3||3||3||0||0||0
|-
|28||style="text-align:left"|{{Malta}}||0||0||0||0||0||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{EU|2=EU-28 Offshore}}||22.087||18.460||15.799||12.645||11.078||2.944||||
|-
|–||style="text-align:left"|{{Türkei}}||8.056||7.369||6.912||6.081||4.694||1.329||||
|-
|–||style="text-align:left"|{{Norwegen}}||2.444||1.675||1.162||838||838||441||267||
|-
|–||style="text-align:left"|{{Ukraine}}||1.170||533||593||526||514||87||77||
|-
|–||style="text-align:left"|{{Serbien}}||374||374||18||10||9||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{Russland}}||191||139||15||15||15||9||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{Montenegro}}||118||118||||||||||||
|-
|-||style="text-align:left"|{{Schweiz}}||75||75||70||70||60||42||12||
|-
|–||style="text-align:left"|{{Nordmazedonien}}||37||37||37||37||37||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{Färöer}}||||||18||18||18||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{Weißrussland}}||||||3||3||3||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|{{Island}}||||||3||3||3||0||0||0
|-
|–||style="text-align:left"|Europa (MW)||204.814||189.229||177.506||161.330||147.772||86.075||40.898||
|}

=== Photovoltaik ===
{{Veraltet | dieses Abschnitts | Zahlen sind heillos veraltet. Aktuelle Zahlen gibt es z.B. [https://en.wikipedia.org/wiki/Solar_power_in_the_European_Union hier] | seit=2014}}
Ende 2013 betrug die kumulierte Leistung der [[Photovoltaik|Solar-PV]] in der Europäischen Union fast 79 Gigawatt und erzeugte mehr als 80 Terawattstunden. Einschließlich der Nicht-EU-Länder waren insgesamt 81,5 GW installiert. Obwohl Europa seine Führungsrolle beim Einsatz von [[Sonnenenergie|Solarenergie]] verloren hat, entfallen auf den [[Kontinent]] immer noch rund 59 Prozent der weltweit installierten Photovoltaik. Die Solar-PV deckte 2013 3 % des Strombedarfs und 6 % des Spitzenstrombedarfs. [[Netzgekoppelte Photovoltaikanlage]]n machen mehr als 99 Prozent der Gesamtkapazität aus, während freistehende Photovoltaikanlagen unbedeutend geworden sind.<ref name="epia-2014">{{Cite web|url=http://www.epia.org/fileadmin/user_upload/Publications/EPIA_Global_Market_Outlook_for_Photovoltaics_2014-2018_-_Medium_Res.pdf|title=Global Market Outlook for Photovoltaics 2014–2018|accessdate=2014-06-12|work=http://www.epia.org|publisher=EPIA – European Photovoltaic Industry Association|archiveurl=https://web.archive.org/web/20140625154728/http://www.epia.org/fileadmin/user_upload/Publications/EPIA_Global_Market_Outlook_for_Photovoltaics_2014-2018_-_Medium_Res.pdf|archivedate=2014-06-25}}</ref>

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
* [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_explained/index.php/Renewable_energy_statistics Eurostat – Statistics Explained – Renewable energy statistics]
* [http://www.energy.eu/ Europe's Energy Portal] Europäische Platform für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.
* {{EU-Richtlinie|2009|28|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG}}
* [http://www.managenergy.net/ ManagEnergy], for [[Energieeffizienz|energy efficiency]] and [[Erneuerbare Energien|renewable energies]] at the local and regional level.
* [http://www.reegle.info/ Reegle: Information Gateway For Renewable Energy And Energy Efficiency]
* [http://eeru.open.ac.uk/natta/renewonline/rol60/10.htm 34 % from renewables in the EU by 2020?]
* [http://www.repap2020.eu/ REPAP2020 Project: Renewable energy policy action paving the way towards 2020]
* [https://web.archive.org/web/20130602111437/http://www.eurobserv-er.org/downloads.asp All EurObserv'ER barometers] – Stand der erneuerbaren Energien in Europa

[[Kategorie:Erneuerbare Energien]]
[[Kategorie:Wirtschaft (Europa)]]