Quelltext der Seite Eurozone

[[Datei:Eurozone.svg|mini|Die Mitglieder der Eurozone (Stand 1. Februar 2020){{Farblegende|#0033AA|Staaten mit Euro als gesetzlicher Währung}}{{Farblegende|#AAAAAA|EU-Staaten mit anderer gesetzlicher Währung}}{{Farblegende|#3388DD|Nicht-EU-Staaten, die den Euro ''de facto'' verwenden}}]]
[[Datei:EZB-Neubaustelle-06-2014-Ffm-228.jpg|mini|Die [[Europäische Zentralbank]] (EZB) in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] ist die länderübergreifende [[Zentralbank|Währungsbehörde]] der Eurozone ([[Neubau der Europäischen Zentralbank|Neubau]], seit 2015 EZB-Hauptsitz)]]

Als '''Eurozone''' (amtlich auch '''Euro-Währungsgebiet''' oder '''Euroraum''') wird die Gruppe der [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|EU-Staaten]] bezeichnet, die den [[Euro]] als offizielle [[Währung]] besitzen. Die Eurozone besteht aus 19&nbsp;EU-Staaten und wird deswegen als '''Euro-19''' bezeichnet. Zuletzt übernahm [[Litauen]] am 1. Januar 2015 den Euro als offizielle Währung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/litauen-101.html |titel=Der Euro ist da, der Wohlstand fehlt |werk=[[tagesschau.de]] |datum=2015-01-01 |abruf=2015-01-01}}</ref> 
Am 17. Juni 2022 beschloss der EU-Finanzministerrat, dass [[Kroatien]] zum 1. Januar 2023 auf den Euro umsteigen kann.<ref>dpa: [https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/euro-einfuehrung-in-kroatien-eu-staaten-geben-gruenes-licht-18110766.html ''Kroatien darf auf den Euro umsteigen'']</ref>

Die 19&nbsp;Staaten der Eurozone sind:
{{Mehrspaltige Liste |breite=10em |liste=
* [[Belgien]]
* [[Deutschland]]
* [[Estland]]
* [[Finnland]]
* [[Frankreich]]
* [[Griechenland]]
* [[Irland]]
* [[Italien]]
* [[Lettland]]
* [[Litauen]]
* [[Luxemburg]]
* [[Malta]]
* [[Niederlande]]
* [[Österreich]]
* [[Portugal]]
* [[Slowakei]]
* [[Slowenien]]
* [[Spanien]]
* [[Republik Zypern]]
}}

Von den übrigen acht EU-Staaten sind sieben verpflichtet, den Euro einzuführen, sobald sie die vereinbarten [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] erreichen. [[Dänemark]] kann den Euro einführen, muss es jedoch nicht, das heißt, es hat [[de jure]] eine Ausstiegsoption. Dasselbe galt für das ehemalige EU-Mitglied [[Vereinigtes Königreich]].

Für die Geldpolitik der Eurozone ist die [[Europäische Zentralbank]] zuständig und verantwortlich. Zusammen mit den nationalen [[Zentralbank]]en der Staaten der Eurozone bildet sie das [[Eurosystem]]. Im Rahmen der [[Euro-Gruppe]] stimmen die Staaten der Eurozone ihre Steuer- und Wirtschaftspolitik untereinander ab, allerdings ohne formale Entscheidungsbefugnis.
{{TOC limit|4}}

== Begriffsverwendung und Abgrenzung zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ==
In den Gründungsverträgen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] kommt der Begriff ''Eurozone'' selbst nicht vor; ihre Mitglieder werden nur als „Mitgliedstaaten, deren Währung der Euro ist“ ({{Art.|136|AEU|dejure}}ff. [[AEU-Vertrag]]) bezeichnet. Auch das [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] gebraucht den Begriff nicht, sondern nutzt stattdessen ''Euro-Währungsgebiet'' oder ''Euroraum'', um „die am Euro teilnehmenden Länder als Ganzes“ zu bezeichnen.<ref>{{Internetquelle |url=http://publications.europa.eu/code/de/de-370300.htm |titel=Länder, Sprachen, Währungen |werk=Interinstitutionelle Regeln für Veröffentlichungen |hrsg=[[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] |abruf=2011-01-06}}</ref> Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich im Deutschen jedoch die Bezeichnung ''Eurozone'' etabliert.<ref>Vgl. [http://de.euabc.com/word/1292 EUabc.com: Eurozone].</ref>

Synonym dazu wird bisweilen der Ausdruck ''[[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]]'' (EWWU) verwendet. Allerdings kennzeichnet dieser Ausdruck einen Politikbereich der EU allgemein. Mitglieder der EWWU sind formal alle EU-Mitgliedstaaten, wobei diejenigen Länder, die den Euro nicht eingeführt haben, im Vertragstext als „Mitgliedstaaten, für die eine Ausnahmeregelung gilt“ ({{Art.|139|AEU|dejure}}ff. [[AEU-Vertrag]]) bezeichnet werden.

Bisweilen wird ''Eurozone'' auch im weiteren Sinn für alle Staaten verwendet, die den Euro nutzen, auch wenn sie keine EU-Mitglieder sind. Diese haben entweder ein Währungsabkommen mit einem EU-Mitgliedstaat, den Euro einseitig als Währung eingeführt oder den Kurs ihrer Währung an die [[Leitwährung]] Euro gekoppelt.

== Eurozone im engeren Sinn ==
=== Der Euroraum ===
[[Datei:Euro outside.svg|mini|hochkant=1.4|{{Farblegende|#CCCCCC|Mitglieder der Eurozone im engeren Sinn (Euro-19)}}{{Farblegende|#81AFFF|Mitglieder des [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]]|}}{{Farblegende|#A24800|EU-Mitglieder mit freiem Wechselkurs zum Euro}}{{Farblegende|#FF0000|Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro verwenden}}{{Farblegende|#A8DCC0|Nicht-EU-Mitglied mit festem Wechselkurs zum Euro (Bosnien und Herzegowina)}}{{Farblegende|#FFC99D|Nicht-EU-Mitglieder mit freiem Wechselkurs zum Euro}}]]

Im engeren Sinn umfasst die Eurozone diejenigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den Euro als Währung eingeführt haben. Dafür mussten sie die [[EU-Konvergenzkriterien]] erfüllen, die die Eurozone wirtschaftspolitisch harmonisieren sollen. Diese Kriterien erfüllten am 1. Januar 1999, als der Euro als [[Buchgeld]] eingeführt wurde, zunächst elf der damals fünfzehn Mitgliedstaaten. [[Griechenland]] gab 2000 an, die Kriterien ebenfalls zu erfüllen, und trat der Eurozone am 1.&nbsp;Januar 2001 bei.
; Euroeinführung mit [[Euromünzen]] und [[Eurobanknoten]] als offizielle Währung
* am 1. Januar 2002 in den zwölf Staaten [[Belgien]], [[Deutschland]], [[Finnland]], [[Frankreich]], Griechenland, [[Irland]], [[Italien]], [[Luxemburg]], [[Niederlande]], [[Österreich]], [[Portugal]] und [[Spanien]]<ref>[http://www.ecb.int/euro/changeover/2002/html/index.de.html EZB: Erste Bargeldumstellung (2002)]</ref>
* am 1. Januar 2007 in [[Slowenien]]<ref>[http://www.ecb.int/euro/changeover/slovenia/html/index.de.html EZB: Die Euro-Bargeldumstellung in Slowenien]</ref>
* am 1. Januar 2008 in [[Malta]]<ref>[http://www.ecb.int/euro/changeover/malta/html/index.de.html EZB: Die Euro-Bargeldumstellung in Malta]</ref> und in der [[Republik Zypern]]<ref>[http://www.ecb.int/euro/changeover/cyprus/html/index.de.html EZB: Die Euro-Bargeldumstellung in der Republik Zypern]</ref>
* am 1. Januar 2009 in der [[Slowakei]]<ref>[http://www.ecb.int/euro/changeover/slovakia/html/index.de.html EZB: Die Euro-Bargeldumstellung in der Slowakei]</ref>
* am 1. Januar 2011 in [[Estland]]<ref>[http://www.ecb.europa.eu/euro/changeover/estonia/html/index.de.html EZB: Die Euro-Bargeldumstellung in Estland]</ref>
* am 1. Januar 2014 in [[Lettland]]
* am 1. Januar 2015 in [[Litauen]]

Allerdings gibt es einige Gebiete der Mitgliedstaaten, die den Euro nicht oder nur eingeschränkt gebrauchen. Dies gilt etwa für [[Büsingen am Hochrhein|Büsingen]], eine deutsche [[Exklave]] in der [[Schweiz]], wo der Euro zwar offizielle Währung ist, faktisch jedoch der [[Schweizer Franken]] verwendet wird.<ref name="BUESpolitik">{{Webarchiv |url=http://www.buesingen.de/politik/waehrung.html |text=Informationen der Gemeinde Büsingen zur Währung |wayback=20140824042128}}</ref>

Eine andere Exklave in der Schweiz ist die italienische Gemeinde [[Campione d’Italia]]. Campione ist wirtschaftlich stark in die Schweiz integriert. Der [[Schweizer Franken]] ist die amtliche Währung.

Zudem verwendet keines der Außengebiete der [[Königreich der Niederlande|Niederlande]] (ehemalige [[Niederländische Antillen]]) den Euro, sondern den [[US-Dollar]] oder daran gebundene lokale Währungen. Einige französische Außengebiete im Pazifik nutzen den [[CFP-Franc]], der allerdings fest an den Euro gebunden ist.

=== Mitglieder ===
{{Anker|Mitglieder}}<!-- für die Kürzel, bei Änderung belassen-->
Als Bezeichnung für statistische Bemessungen sind amtlich:<ref>''[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_explained/index.php/Glossary:EA-17 Glossary:Euro area enlargements]'', Eurostat, epp.eurostat.ec.europa.eu.</ref>
* '''EA-11:''' Erstländer 1999/2000 (AT, BE, DE, ES, FI, FR, IE, IT, LU, NL, PT)
* '''EA-12:''' Erstländer 2001 und bei der Bargeldeinführung 2002 (EA-11&nbsp;+ GR)
* '''EA-13:''' ab 2007 (EA-12 + SI)
* '''EA-15:''' ab 2008 (EA-13 + CY, MT)
* '''EA-16:''' ab 2009 (EA-15 + SK)
* '''EA-17:''' ab 2011 (EA-16 + EE)
* '''EA-18:''' ab 2014 (EA-17 + LV)
* '''EA-19:''' seit 2015 (EA-18 + LT)
Es ist auch '''Euro-11''' usw. üblich, seit 2015 '''Euro-19'''
{{Tabellenstile}}
{| class="wikitable sortable mw-datatable"
|+ Euro-19
|-
! Land !! Einführung !! data-sort-type=number | Einwohner<ref name="eurostat">[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&language=de&pcode=tps00001&tableSelection=1&footnotes=yes&labeling=labels&plugin=1 Bevölkerung am 1. Januar] (seit 2008), Eurostat, epp.eurostat.ec.europa.eu.</ref>
! class="unsortable"| Ausnahmen{{FN|1}}
|-
|{{BEL}} ([[ISO 3166-2:BE|BE]]) || rowspan="2"| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 11.467.923 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{DEU}} ([[ISO 3166-2:DE|DE]])
|style="text-align:right;"| 83.019.214 <small>(2019)</small> || [[Büsingen am Hochrhein]] (faktisch){{FN|2}}
|-
|{{EST}} ([[ISO 3166-2:EE|EE]]) || 1. Januar 2011
|style="text-align:right;"| 1.324.820 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{FIN}} ([[ISO 3166-2:FI|FI]])  || rowspan="2"| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 5.517.919 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{FRA}} ([[ISO 3166-2:FR|FR]])
|style="text-align:right;"| 67.028.048 <small>(2019)</small> <!-- nur europäisches Festland -->
| <small>{{PYF}}{{FN|3}}<br />{{NCL}}<sup>3</sup><br />{{WLF}}{{FN|3}}</small>
|-
|{{GRC}} ([[ISO 3166-2:GR|GR]])  || 1. Januar 2001
|style="text-align:right;"| 10.722.287 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{IRL}} ([[ISO 3166-2:IE|IE]])  ||rowspan="2"| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 4.904.226 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{ITA}} ([[ISO 3166-2:IT|IT]])
|style="text-align:right;"| 60.359.546 <small>(2019)</small> || [[Campione d’Italia]]{{FN|2}}
|-
|{{LVA}} ([[ISO 3166-2:LV|LV]]) || 1. Januar 2014
|style="text-align:right;"| 1.919.968 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{LTU}} ([[ISO 3166-2:LT|LT]]) || 1. Januar 2015
|style="text-align:right;"| 2.794.184 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{LUX}} ([[ISO 3166-2:LU|LU]])|| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 613.894 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{MLT}} ([[ISO 3166-2:MT|MT]])|| 1. Januar 2008
|style="text-align:right;"| 493.559 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{NLD}} ([[ISO 3166-2:NL|NL]])||rowspan="3"| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 17.282.163 <small>(2019)</small><!-- nur europäisches Festland -->
|style="font-size:90%;"| ehemalige [[Niederländische Antillen]]:{{FN|4}}
* {{ABW}}
* {{CUW}}
* {{SXM}}
* [[Karibische Niederlande|BES-Inseln]]:
** {{NL-BON}}
** {{NL-BQ2}}
** {{NL-STE}}
|-
|{{AUT}} ([[ISO 3166-2:AT|AT]])
|style="text-align:right;"| 8.858.775 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{PRT}} ([[ISO 3166-2:PT|PT]])
|style="text-align:right;"| 10.276.617 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{SVK}} ([[ISO 3166-2:SK|SK]])|| 1. Januar 2009
|style="text-align:right;"| 5.450.421 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{SVN}} ([[ISO 3166-2:SI|SI]])|| 1. Januar 2007
|style="text-align:right;"| 2.080.908 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{ESP}} ([[ISO 3166-2:ES|ES]])|| 1. Januar 1999
|style="text-align:right;"| 46.934.632 <small>(2019)</small> ||
|-
|{{CYP}} ([[ISO 3166-2:CY|CY]])|| 1. Januar 2008
|style="text-align:right;"| 875.898 <small>(2019)</small> || <small>{{TRNZ}}{{FN|5}}</small>
|- class="hintergrundfarbe2"
! {{EURO}} !! !! style="text-align:left;"| ca. 341.925.000 !!
|}
{{FNZ|1|Unter der Souveränität des jeweiligen Eurozonestaates stehendes (bzw. von diesem beanspruchtes) Gebiet, das jedoch den Euro nicht verwendet.}}
{{FNZ|2|[[Exklave]] eines Eurozonenstaates in der Schweiz. Die Orte sind stark in die Wirtschaft der Schweiz eingebunden, so dass der [[Schweizer Franken]] dort in der Praxis als Währung verwendet wird. Rein rechtlich ist jedoch der Euro die offizielle Währung.}}
{{FNZ|3|Die französischen Überseegebiete im Pazifik verwenden den [[CFP-Franc]], der mit einem festen Wechselkurs an den Euro gebunden ist.}}
{{FNZ|4|Die Gebiete der ehemaligen Niederländischen Antillen waren seit 1954 autonom und wurden weder Teil der EU noch verwendeten sie den Euro. Seit der Auflösung des Gebietes (2010) haben die Inseln unterschiedliche Grade der Autonomie, aber keine verwendet den Euro. Aruba verwendet den [[Aruba-Florin]], Curaçao und Sint Maarten verwenden den [[Antillen-Gulden]], beide sind an den [[US-Dollar]] gebunden. Die BES-Inseln benutzen den US-Dollar.}}
{{FNZ|5|Die [[Türkische Republik Nordzypern]] wird von der EU nicht anerkannt und verwendet die [[Türkische Lira]]. Das Gebiet wird von der [[Republik Zypern]] beansprucht. Der Euro ist als Zweitwährung im Umlauf.}}

=== Wirtschaft der Eurozone ===
{| class="wikitable"
|+ [[Harmonisierter Verbraucherpreisindex]] in der Eurozone<ref>[http://sdw.ecb.europa.eu/quickview.do?SERIES_KEY=122.ICP.M.U2.N.000000.4.ANR Euro area (changing composition) – HICP – Overall index, Annual rate of change, Eurostat, Neither seasonally or working day adjusted]</ref>
! Jahr (jeweils Mitte) || 1998 !! 1999 !! 2000 !! 2001 !! 2002 !! 2003 !! 2004 !! 2005 !! 2006 !! 2007
|-
| Harmonisierter Verbraucherindex
| – || 1,0 % || 2,0 % || 2,8 % || 1,9 % || 1,9 % || 2,5 % || 2,0 % || 2,5 % || 1,9 %
|-
| Steigerung auf Basis eines Euros 1998
| 1,00 € || 1,01 € || 1,03 € || 1,06 € || 1,08 € || 1,10 € || 1,13 € || 1,15 € || 1,18 € || 1,20 €
|-
|colspan="11"|
|-
! Jahr (jeweils Mitte) !! 2008 !! 2009 !! 2010 !! 2011 !! 2012 !! 2013 !! 2014 !! 2015 !! 2016 !! 2017
|-
| Harmonisierter Verbraucherindex
| 4,0 % || −0,1 % || 1,5 % || 2,7 % || 2,4 % || 1,6 % || 0,5 % || 0,0 % || 0,2 % || 1,5 %
|-
| Steigerung auf Basis eines Euros 1998
| 1,25 € || 1,25 € || 1,27 € || 1,30 € || 1,34 € || 1,36 € || 1,36 € || 1,36 € || 1,36 € || 1,38 €
|-
|colspan="2"|
|-
! Jahr (jeweils Mitte) !! 2018
|-
| Harmonisierter Verbraucherindex
| 1,8 %
|-
| Steigerung auf Basis eines Euros 1998
| 1,40 €
|}

== Eurozone im weiteren Sinn ==
=== Staaten und Gebiete außerhalb der EU, die den Euro als Währung nutzen ===
Auch außerhalb der Europäischen Union benutzen einige Staaten den Euro als Währung. Diese meist sehr kleinen Staaten hatten teilweise zum Zeitpunkt der Euro-Einführung Abkommen mit einem EU-Mitgliedstaat über eine [[Währungsunion]]; teilweise verzichteten sie einseitig auf die Einführung einer eigenen Währung und ließen stattdessen den Euro als [[Fremdwährung]] in Umlauf bringen (sog. ''Euroisierung''). Die Staaten, die den Euro außerhalb der EU verwenden, nehmen nicht am Eurosystem oder der Euro-Gruppe teil. Auch wird die wirtschaftliche Lage in diesen Ländern von der Europäischen Zentralbank bei der Festlegung ihrer Geldpolitik formell nicht berücksichtigt.

==== Mit formellen Abkommen ====
{| class="wikitable float-right"
! Staat / Gebiet !! Einführung !! Abkommen !! Einwohner
|-
| {{AND}} || (1. Jan. 1999)<br />1. April 2012
| 30. Juni 2011<ref>{{EUR-Lex-Rechtsakt |reihe=C |jahr=2011 |amtsblattnummer=369 |anfangsseite=1 |endseite=13 |format=PDF |dateigröße=778&nbsp;kB |titel=Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem Fürstentum Andorra |abruf=2012-01-02}}</ref><br />26. Jan. 2016<ref>{{CELEX|32016D0128(01) |''Änderung des Anhangs der Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem Fürstentum Andorra'' |abruf=2016-07-22}}</ref>
|style="text-align:right;"| 76.177 (2019)<ref name="eurostat" />
|-
| {{MCO}} || 1. Jan. 1999
| 24. Dez. 2001<ref>[http://www3.recht.makrolog.de/irfdsearcher/Search?Doctype=eurlex&utab=6&key=chap103030$22002A0531%2801%29 Währungsvereinbarung zwischen der Regierung der Französischen Republik und der Regierung Seiner Durchlaucht des Fürsten von Monaco], abgerufen am 15. April 2014</ref><br />13. Okt. 2012<ref>{{CELEX |22012A1013(01) |Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem Fürstentum Monaco |abruf=2014-04-14}}</ref>
|style="text-align:right;"| 38.300 (2019)<ref name="eurostat" />
|-
| {{BLM}}
| 1. Jan. 1999
| 29. Okt. 2010<ref>{{CELEX |22011A0720(01) |Währungsvereinbarung zwischen der EU und der Französischen Republik über die Beibehaltung des Euro auf Saint-Barthélemy}}, abgerufen am 12. Januar 2014</ref>
|style="text-align:right;"| 9.793 (2016)<ref name="insee">[https://www.insee.fr/fr/statistiques/3677820?sommaire=3677855 Legale Populationen ausländischer Kollektivitäten im Jahr 2016], INSEE; abgerufen am 13. August 2019.</ref>
|-
| {{SPM}} || 1. Jan. 1999
| 31. Dez. 1998<ref>{{CELEX |31999Y0507(02) |Stellungnahme der EZB zur Währungsregelung in den französischen Gebieten Saint-Pierre-et-Miquelon}}, abgerufen am 12. Januar 2014</ref>
|style="text-align:right;"| 6.008 (2016)<ref name="insee" />
|-
|{{SMR}} || 1. Jan. 1999
| 29. Nov. 2000<ref>[http://www3.recht.makrolog.de/irfdsearcher/Search?Doctype=eurlex&utab=6&key=chap103030$22001A0727%2801%29 Währungsvereinbarung zwischen der Italienischen Republik und der Republik San Marino], abgerufen am 15. April 2014</ref><br />27. März 2012<ref>{{CELEX |22012A0426(01) |Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und der Republik San Marino |abruf=2014-04-14}}</ref>
|style="text-align:right;"| 34.590 (2019)<ref name="eurostat" />
|-
| {{VAT}} || 1. Jan. 1999
| 29. Dez. 2000<ref>{{CELEX |22001A1025(01) |Währungsvereinbarung zwischen der Italienischen Republik und dem Staat Vatikanstadt, vertreten durch den Heiligen Stuhl |abruf=2014-04-15}}</ref><br />17. Dez. 2009<ref>{{CELEX |22010A0204(01) |Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem Staat Vatikanstadt |abruf=2014-04-14}}</ref>
|style="text-align:right;"| 605 (2017)<ref>[https://roma.corriere.it/notizie/cronaca/17_giugno_04/vite-laici-vaticano-sono-62-senza-ius-soli-col-bancomat-latino-89dab864-4960-11e7-bdef-f5dafe5374ed.shtml?refresh_ce-cp Vite da laici in Vaticano…], [[Corriere della Sera]] am 4. Juni 2017 (italienisch); abgerufen am 13. August 2019.</ref>
|}
Mehrere Staaten und abhängige Gebiete außerhalb der EU benutzen den Euro als ihre offizielle Währung. Für eine Einführung, die das Recht auf Prägung eigener Münzen umfasst, muss ein Abkommen mit der EU und einem Staat der Eurozone geschlossen werden.

===== Monaco, San Marino und Vatikanstadt =====
Diese Länder benutzten bis zur Euroeinführung ihre eigenen Währungen, die im Verhältnis 1:1 an die Währung des jeweiligen Nachbarlandes gebunden und dort auch gleichberechtigt im Umlauf waren. San Marino und der Vatikan hatten ihre Währungen an die [[italienische Lira]] gebunden und Monaco benutzte den [[Monegassischer Franc|monegassischen Franc]], der an den [[Französischer Franc|französischen Franc]] gebunden war.<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/world/outside_euro_area/index_en.htm The euro outside the euro area]</ref>

Diese Länder haben Vereinbarungen mit der EU und den Mitgliedstaaten: San Marino und der Vatikan mit Italien sowie Monaco mit Frankreich, die ihnen die Nutzung und Prägung einer begrenzten Zahl von Euromünzen (mit ihren eigenen nationalen Motiven auf der Rückseite) gestattet. Ihre Münzen gelten in der gesamten Eurozone. Sie haben jedoch keine Erlaubnis, Banknoten zu drucken.

===== Andorra =====
[[Andorra]] hatte bis zum 1.&nbsp;Januar 2002, dem Termin der Einführung des Euro-Bargeldes in der Eurozone, ''de facto'' den französischen Franc und die spanische [[Peseta]] als Zahlungsmittel, aber nie eine Vereinbarung mit [[Spanien]] oder [[Frankreich]]. Verhandlungen mit der Europäischen Union über den offiziellen Status des Euro in Andorra wurden bereits 2004 aufgenommen, es konnte aber jahrelang keine Einigung erzielt werden. Größtes Hindernis war dabei das andorranische Bankgeheimnis. Schließlich wurde am 30.&nbsp;Juni 2011 die Währungsvereinbarung unterzeichnet, die am 1.&nbsp;April 2012 in Kraft trat.<ref>{{EUR-Lex-Rechtsakt |reihe=C |jahr=2012 |amtsblattnummer=300 |anfangsseite=4 |endseite=4 |format=PDF |titel=Amtsblatt der Europäischen Union, 5. Oktober 2012: Inkrafttreten des Währungsabkommens mit dem Fürstentum Andorra |dateigröße=604&nbsp;KB |abruf=2014-01-01}}</ref> Erst am 20.&nbsp;November 2013 wurden die im Rahmen der Währungsvereinbarung erforderlichen Dekrete zur Umsetzung europäischer Normen von der andorranischen Regierung verabschiedet. Die EU gab daraufhin Anfang Dezember 2013 grünes Licht für die Prägung andorranischer Euromünzen, deren Erstausgabe erst am 29. Dezember 2014 erfolgte. Das Prägerecht hat einen Umfang von 2,4&nbsp;Millionen Euro jährlich.

===== Saint-Pierre und Miquelon, Mayotte =====
Währungsvereinbarungen wurden auch für zwei [[französische Überseegebiete]] geschlossen: [[Saint-Pierre und Miquelon]] vor der Küste [[Kanada]]s und [[Mayotte]] im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]], die zum Zeitpunkt der Euro-Einführung nicht zur EU gehörten, durften dennoch von Anfang an den Euro als Währung benutzen. Sie dürfen jedoch keine eigenen Münzen prägen.

Da Mayotte am 31. März 2011 das 101.&nbsp;[[Département]] Frankreichs und am 1. Januar 2014 ein [[Gebiet der Europäischen Union|Überseegebiet der Europäischen Union]] wurde, ist es seitdem auch offiziell Teil der Eurozone.<ref>[https://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/pdf/c_12719990507en00050005.pdf Agreements concerning the French territorial communities]</ref>

===== Saint Barthélemy =====
Die französische Insel [[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint Barthélemy]] ist ab 1. Januar 2012 als assoziiertes überseeisches Hoheitsgebiet ([[ÜLG]]) nicht mehr Teil der [[Europäische Union|Europäischen Union]],<ref>{{CELEX |32010D0718 |Beschluss des Europäischen Rates vom 29. Oktober 2010 zur Änderung des Status der Insel Saint-Barthélemy gegenüber der Europäischen Union (2010/718/EU) |abruf=2012-01-05}}</ref> behält jedoch aufgrund eines Vertrages von Frankreich mit der EU den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel.<ref>{{CELEX |32011D0433 |Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und der Französischen Republik über die Beibehaltung des Euro auf Saint-Barthélemy nach der Änderung seines Status gegenüber der Europäischen Union |abruf=2012-01-05}}</ref>

==== Ohne formelle Abkommen ====

{| class="wikitable float-right"
! Staat / Gebiet !! Ein&shy;führung !! Über&shy;nahme !! Einwohner
|-
| {{GBR|Ziel=Akrotiri und Dekelia}} || 1. Jan. 2008 || informell
|style="text-align:right;"| 15.500 (2011)<ref name="cia">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ax.html The World Factbook], CIA; abgerufen am 13. August 2019.</ref>
|-
| {{KOS}} || 1. Jan. 2002 || informell
|style="text-align:right;"| 1.798.506 (2018)<ref name="eurostat" />
|-
| {{MNE}} || 1. Jan. 2002 || informell
|style="text-align:right;"| 622.359 (2018)<ref name="eurostat" />
|}
* Mit der Einführung des Euro in der Republik Zypern haben auch die britischen [[Militärbasis|Militärbasen]] [[Akrotiri und Dekelia]], die vor der Euroeinführung das [[Zypern-Pfund]] als Währung benutzten, den Euro als Währung übernommen. Die Militärbasen sind zwar Überseegebiete des [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreiches]], waren aber nie Teil der EU, und stehen unter militärischer Jurisdiktion. Unabhängig von ihrer Rechtsprechung wurde die Euroeinführung im Einklang mit der Rechtsprechung der Republik Zypern vollzogen.<ref>[[The Times]], 27. Dezember 2007: [http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article3097521.ece Euro reaches field that is for ever England]</ref>
* [[Montenegro]] und der [[Kosovo]] benutzen den Euro seit seiner Einführung; davor war ihre Währung jeweils die [[Deutsche Mark]], die den [[Jugoslawischer Dinar|Jugoslawischen Dinar]] ersetzt hatte. Als die D-Mark vom Euro abgelöst wurde, übernahmen sie den Euro durch einseitige [[Euroisierung]]. Eine Vereinbarung mit der EZB über die Verwendung des Euro besteht nicht.<ref name="IHT use07">[[International Herald Tribune]], 1. Januar 2007: {{Webarchiv |url=http://www.iht.com/articles/2007/01/01/business/euro.php |text=Euro used as legal tender in non-EU nations |wayback=20070128171404}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.unmikonline.org/press/unmik/dpi/press/html/2001/press/pr40.html |text=KOUCHNER SIGNS REGULATION ON FOREIGN CURRENCY |wayback=20081202041730}}</ref> Im Kosovo ist außerdem noch der [[Serbischer Dinar|Serbische Dinar]] im Umlauf, der in Gebieten mit überwiegend serbischer Bevölkerung verwendet wird.
: Die Einführung des Euro in Montenegro und im Kosovo brachte wirtschaftliche Vorteile für die Länder. Aus diesem Grund förderte der [[Kommissar für Wirtschaft und Währung]] [[Joaquín Almunia]] die Einführung des Euro in kleinen Staaten. Der damalige Präsident der Europäischen Zentralbank [[Jean-Claude Trichet]] stellte klar, dass die EZB – die die einseitige Einführung des Euro nicht unterstützt – keine Gründe für die Einführung des Euro in anderen Ländern sieht.
* Zwischen April 2009 und 24. Juni 2019 galten nach der Aussetzung des [[Simbabwe-Dollar]]s der Euro in [[Simbabwe]] (Afrika) neben dem [[US-Dollar]] und dem [[Südafrikanischer Rand|Südafrikanischen Rand]] als gesetzliches Zahlungsmittel.

=== Staaten und Gebiete, die ihre Währung an den Euro gebunden haben ===
[[Datei:Euro-Währungen in Afrika 3.svg|mini|hochkant=1.4|Afrikanische Staaten…{{Farblegende|#5599FF|…mit an den Euro gebundenen Währungen}}{{Farblegende|#0000FF|…mit Euro}}]]

Einige Staaten haben ihre Währung zu einem [[Fester Wechselkurs|festen Wechselkurs]] an den Euro gebunden. Wirtschaftlich hat das ähnliche Auswirkungen wie eine einseitige Einführung des Euro, durch die Fortexistenz einer nominal eigenen Währung ließe sich diese Bindung jedoch etwa bei einer währungspolitischen Neuorientierung leichter aufheben.

* Die Währung von [[Kap Verde]] ist an den Euro gebunden, weil der [[Kap-Verde-Escudo]] vor der Euroeinführung an den [[Portugiesischer Escudo|portugiesischen Escudo]] gebunden war.
* [[São Tomé und Príncipe]] hat durch ein Abkommen mit Portugal seine Währung, den [[São-toméischer Dobra|Dobra]], ab Anfang 2010 fest an den Euro gekoppelt.
* Der [[CFA-Franc-Zone|CFA-Franc]] und der [[Komoren-Franc]], die in früheren [[Französische Kolonien|Kolonien Frankreichs]] benutzt werden, und der [[CFP-Franc]], der in den [[Französische Überseegebiete|Französischen Überseegebieten]] im Pazifik benutzt wird, sind an den Euro gebunden, da sie vorher an den französischen Franc gebunden waren.
* Die Währung von [[Bosnien und Herzegowina]], die [[Konvertible Mark]], war vor der Euroeinführung an die Deutsche Mark gebunden, die vom Euro abgelöst wurde.

Mit [[Bulgarien]] hat auch ein EU-Mitgliedstaat seine Währung in einem festen Wechselkurs an den Euro gebunden. Der [[Lew (Währung)|Lew]], die bulgarische Währung, wurde 1999 im Verhältnis 1:1 an die [[Deutsche Mark]] gekoppelt, so dass die Währung heute einen festen Umrechnungskurs von 1,95583&nbsp;BGN&nbsp;=&nbsp;1&nbsp;EUR hat.<ref>Euro-Anwärter: [http://www.euro-anwaerter.de/anwaerter/bulgarien.html Euroeinführung in Bulgarien], abgerufen am 20. August 2007</ref> Die frühe Einführung des Euro selbst scheiterte jedoch an der bulgarischen Inflation, die in den ersten Jahren der EU-Mitgliedschaft zu hoch für die Erfüllung der [[EU-Konvergenzkriterien]] war. Der Beitritt zum [[Wechselkursmechanismus&nbsp;II]], eine Voraussetzung für eine Euro-Einführung, erfolgte am 10. Juli 2020.

Der litauische [[Litas]] war von 1994 bis 2002 an den US-Dollar gebunden. Im Februar 2002, vor dem Beitritt Litauens zur EU, wurde diese Bindung mit dem Kurs von 1&nbsp;EUR&nbsp;=&nbsp;3,4528&nbsp;LTL auf Euro umgestellt. Seit 1. Januar 2015 ist Litauen das 19.&nbsp;Mitglied der Eurozone.

=== Staaten der EU, die ihre Währung mit bestimmten Wechselkursbandbreiten an den Euro gebunden haben ===
{{Hauptartikel|Wechselkursmechanismus II}}
Einige EU-Mitgliedstaaten haben ihre Währung innerhalb einer bestimmten [[Wechselkursbandbreite]] an den Euro gebunden. Sie nehmen an einem Verfahren teil, nach dem ihre Zentralbanken intervenieren müssen, wenn der Wechselkurs um mehr als einen bestimmten Prozentsatz von einem zuvor festgelegten [[Leitkurs]] abweicht. Dabei handelt es sich um den sogenannten [[Wechselkursmechanismus&nbsp;II]] (WKM&nbsp;II), der bei der Euro-Einführung 1999 als Nachfolger des 1979 gegründeten [[Europäisches Währungssystem|Europäischen Währungssystems]] eingeführt wurde. Die mindestens zweijährige Teilnahme eines Landes am WKM&nbsp;II ist eine Vorbedingung zur Einführung des Euro.

Von Januar 2015 bis Juli 2020 hatte nur noch [[Dänemark]] seine nationale Währung über den WKM&nbsp;II an den Euro gekoppelt (Schwankungsbereich: ±&nbsp;2,25 %). Im Juli 2020 kamen Bulgarien und Kroatien hinzu.

Indirekt partizipieren damit auch mit [[Grönland]] und den [[Färöer]] zwei Nicht-EU-Mitglieder am WKM&nbsp;II. In Grönland wird die [[dänische Krone]] verwendet, auf den Färöern die [[färöische Krone]], die 1:1 an die dänische Krone gebunden ist. Am 29. März 2005 wurde in einer Erklärung der dänischen Regierung klargestellt, dass im Falle des Beitritts Dänemarks zur Eurozone die Färöer (analog zu Grönland) die Krone behalten können, wenn sie es so beschließen. Es könnte jedoch nach dem Willen der Partei [[Sjálvstýrisflokkurin]] umgekehrt kommen: Während sich die Dänen gegen den Beitritt zur Euro-Zone aussprachen, beantragten die Färöer im August 2009 ihren Beitritt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.icenews.is/index.php/2009/08/06/euro-wanted-as-currency-in-faroe-islands/ |titel=Euro wanted as currency in Faroe Islands |sprache=en |abruf=2011-03-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.logting.fo/files/casestate/9193/011.09%20Evra-gjaldoyra%20%281%29.pdf |titel=Uppskot til samtyktar um at taka upp samráðingar um treytir fyri evru sum føroyskt gjaldoyra |format=PDF; 32&nbsp;kB |sprache=fo |abruf=2011-03-26}}</ref><!--- wie ging es weiter?--->
{{Mitglieder im Wechselkursmechanismus II}}

=== Nicht-EU-Staaten, die ihre Währung in der Vergangenheit über Wechselkursgrenzen an den Euro gebunden hatten (Schweiz und Liechtenstein) ===
Von 2011 bis 2015 wendete die [[Schweiz]], zusammen mit dem ebenso den [[Schweizer Franken]] nutzenden [[Liechtenstein]], einen eigenständigen Weg an, die eigene Währung nicht zu sehr erstarken zu lassen.

Angesichts der Abwertung des Euro mit der [[Eurokrise|Schuldenkrise]] wurde der bis auf 1&nbsp;Euro&nbsp;= [[Schweizer Franken|Fr.]]&nbsp;1.0451 (10. August 2011<ref>[http://www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-chf.en.html ecb.int]</ref>) gefallene Kurs als untragbar empfunden, weil es den Export der Schweiz lähmte. Die [[Schweizerische Nationalbank]]&nbsp;(SNB) legte in der Folge am 6. September 2011 einen Mindestkurs fest, der bei Fr.&nbsp;1.20 liegt.<ref>[http://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_20110906/source/pre_20110906.de.pdf Medienmitteilung der Schweizerischen Nationalbank vom 7. September 2011] (PDF; 57&nbsp;kB), abgerufen am 25.&nbsp;März 2013.</ref> Um das zu erreichen, wurde der Franken in eine vorsätzliche [[Geldentwertung|Entwertung]] getrieben, indem solange [[Geldschöpfung|Geld geschöpft]] und Euro gekauft wurde, bis sich der gewünschte Kurs einstellte. {{" |Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen}}, teilte die SNB mit. Ziel sei {{" |eine deutliche und dauerhafte Abschwächung des Frankens}}. Diese Maßnahme war rein national und erfolgte ohne jede Absprache mit der EZB (und war damit keine eigentliche Koppelung).<ref>''[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/schweizerfranken112.html Notenbank legt Mindestkurs fest: Schweizer Franken wird an Euro gekoppelt]'', tagesschau.de, 6. September 2011; Zitate ebenda</ref> Die Schweiz hatte schon vorher den Euro gestützt, das aber 2010 aufgegeben.

Am 15. Januar 2015 wurde die Politik wieder aufgegeben. Als Grund wurde angegeben, dass der Aufwand wegen des schwachen Euro immer größer geworden sei.<ref name="SPON-1013091">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/schweiz-nationalbank-hebt-euro-mindestkurs-des-franken-auf-a-1013091.html |titel=Ende des Mindestkurses: Schweizer Notenbank lässt den Euro fallen |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2015-01-15 |abruf=2018-06-09}}</ref>
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|+ Staaten mit einseitigem Wechselkursfluktuationslimit zum Euro
|-
! Land !! Währung !! ISO 4217 !! Leitkurs<br />(1&nbsp;EUR&nbsp;=)
! Kriterium !! Zeitraum
|-
|style="text-align:left;"| {{CHE}}<br />{{LIE}} || [[Schweizer Franken]] || CHF
| ≥ 1,20 || Untergrenze SNB || 6. September 2011 bis 15. Januar 2015
|}

=== Staaten, die ihre Währung über einen Währungskorb an den Euro gebunden haben ===
Verschiedene Staaten außerhalb der Europäischen Union haben die Wechselkurse ihrer Währung an [[Währungskorb|Währungskörbe]] gebunden, an denen neben anderen Währungen auch der Euro beteiligt ist. Dies gilt etwa für den [[Marokkanischer Dirham|marokkanischen Dirham]], dessen Wechselkurs zu 80 % vom Euro und zu 20 % vom [[US-Dollar]] abhängig ist.<ref>[[L'Économiste]], [http://www.leconomiste.com/article/regime-de-changecomment-le-dirham-est-il-cote Comment le dirham est-il coté?].</ref>

Auch der [[Russischer Rubel|russische Rubel]] war ab 2004 bis mindestens 2010 an einen Währungskorb gebunden, der zu 45 % vom Euro und zu 55 % vom Dollar abhängig war.<ref>Online-artikel.de, 15. Januar 2010: {{Webarchiv |url=http://www.online-artikel.de/article/der-euro-rubel-kurs-36997-1.html |text=Über Moskaus Unzufriedenheit mit dem Rubel-Kurs |wayback=20100123081407}}.</ref>

In ähnlicher Weise hing der chinesische [[Renminbi]] bereits von einem Währungskorb ab, an dem der Euro beteiligt ist, wenn auch zu einem deutlich niedrigeren Anteil als der US-Dollar.

Auch das [[Sonderziehungsrecht]] (SZR) des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]] ist an einen Währungskorb gekoppelt, in dem der Euro vertreten ist (neben dem US-Dollar, dem japanischen Yen und dem britischen Pfund als weiteren Währungen), im Zeitraum 2011 bis 2016 mit einem Gewicht von 37,4 % und ab Oktober 2016 mit 30,9 %.<!-- Währungen, die an das SZR gekoppelt sind, hängen somit ebenfalls indirekt vom Euro ab.-->

=== Übersicht ===
[[Datei:DOLLAR AND EURO IN THE WORLD.svg|mini|hochkant=1.8|zentriert|Vergleich zwischen Eurozone und Dollarzone {{Farblegende|#092D98|2=Mitglieder der Europäischen Währungsunion mit Euro}}
{{Farblegende|#98b3ff|2=Andere Länder mit Euro}}
{{Farblegende|#510999|2=Währungen mit fester Wechselkursbindung zum Euro oder mehrheitlich vom Euro abhängigen Währungskörben}}
{{Farblegende|#CC99FF|2=Währungen mit enger Wechselkursbandbreite zum Euro}}
{{Farblegende|#099811|2=Vereinigte Staaten von Amerika}}
{{Farblegende|#99FF9E|2=Andere Länder mit US-Dollar}}
{{Farblegende|#999909|2=Währungen mit fester Wechselkursbindung zum US-Dollar}}
{{Farblegende|#FFFF99|2=Währungen mit enger Wechselkursbandbreite zum US-Dollar}}]]
{| class="wikitable" style="width:100%"
! Kategorie !! Einwohner !! Länder und ''Gebiete''
|-
| EU-Mitglieder, die den Euro benutzen (Euro-19) ||style="text-align:right;"| 342{{0|,00}}&nbsp;Mio.<ref name="eurostat" />
| Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich (inkl. [[Französische Überseegebiete|zur EU gehörende Überseegebiete]]), Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und die Republik Zypern
|-
| Andere europäische Länder und ''Gebiete'', die den Euro benutzen ||style="text-align:right;"| 2,6{{0}} Mio.<ref name="eurostat" />
| Andorra, Kosovo, Monaco, Montenegro, San Marino und Vatikanstadt
|-
| Nicht-EU-Gebiete außerhalb Europas, die den Euro benutzen ||style="text-align:right;"| 0,02 Mio.<ref name="insee" />
| ''[[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint-Barthélemy]]'', ''[[Saint-Pierre und Miquelon]]'', ''[[Französische Süd- und Antarktisgebiete]]'' (''de jure'', da nur von vorübergehend stationiertem Stationspersonal bewohnt) und ''[[Clipperton-Insel]]'' (''de jure'', da unbewohnt), Britische ‚Souveräne Basisgebiete‘ ''[[Akrotiri und Dekelia]]''
|-
| EU-Mitglieder, deren Währung fest an den Euro gebunden ist ||style="text-align:right;"| 7,0{{0}} Mio.<ref name="eurostat" />
| Bulgarien
|-
| Andere europäische Länder, deren Währung fest an den Euro gebunden ist ||style="text-align:right;"| 3,5{{0}} Mio.<ref name="eurostat" />
| [[Bosnien und Herzegowina]]
|-
| rowspan="2"| Afrikanische Staaten, deren Währung fest an den Euro gebunden ist ||style="text-align:right;"| 176{{0|,00}} Mio.<ref name="cia" /> || CFA-Franc [[CFA-Franc BEAC|BEAC]]/[[CFA-Franc BCEAO|BCEAO]]: [[Benin]], [[Burkina Faso]], [[Kamerun]], [[Zentralafrikanische Republik]], [[Tschad]], [[Elfenbeinküste]], [[Äquatorialguinea]], [[Gabun]], [[Guinea-Bissau]], [[Mali]], [[Niger]], [[Republik Kongo]], [[Senegal]] und [[Togo]]
|-
|style="text-align:right;"| 1,6{{0}} Mio.<ref name="cia" /> || [[Kap Verde]], [[Komoren]] und [[São Tomé und Príncipe]]
|-
| Ozeanische ''Gebiete'', deren Währung fest an den Euro gebunden ist ||style="text-align:right;"| 0,6{{0}} Mio.<ref name="cia" /> || [[CFP-Franc]]: ''[[Französisch-Polynesien]]'', ''[[Neukaledonien]]'' und ''[[Wallis und Futuna]]''
|-
| EU-Mitglieder, deren Währung mit Wechselkursbandbreiten an den Euro gebunden ist ||style="text-align:right;"| 10,0{{0}} Mio.<ref name="eurostat" /> || Dänemark, Kroatien
|-
! Summe || 543{{0|,00}} Mio. || 46 Staaten und ''8 Gebiete''
|}

== Mögliche Erweiterungen der Eurozone ==
[[Datei:Euro accession Eurozone as single entity.svg|mini|hochkant=1.4|Karte der Eurozone<br />{{Farblegende|#2A7FFF|Eurozone (19)}}<br />{{Farblegende|#5FD38D|EU-Mitgliedstaaten, die aufgrund vertraglicher Verpflichtung den Euro einführen müssen (5)}}
{{Farblegende|#5FD32D|EU-Mitgliedstaaten im [[Wechselkursmechanismus II|WKM&nbsp;II]], ohne Opt-out (2)}}{{Farblegende|#AA4400|EU-Mitgliedstaat im WKM&nbsp;II, mit Ausstiegsklausel zur Euroeinführung (1)|}}<br />{{Farblegende|#FFFF00|Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro offiziell benutzen (Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt, die beiden franz. Überseegebiete Saint-Pierre und Miquelon und Saint-Barthélemy, brit. Militärbasen Akrotiri und Dekelia auf Zypern)}}<br />{{Farblegende|#982CA0|Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro inoffiziell benutzen (2)}}]]

=== Erweiterungen über den WKM II ===
{{Hauptartikel|Wechselkursmechanismus II}}
Von den 27&nbsp;EU-Ländern haben 19 den Euro als Währung eingeführt, drei Länder (Bulgarien, Dänemark und Kroatien) nehmen derzeit am WKM&nbsp;II teil. Somit verbleiben fünf Länder als zukünftige Kandidaten für eine Teilnahme am WKM&nbsp;II.<ref name="ec">[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/adoption/erm2/index_en.htm Europäische Kommission] www.ec.europa.eu, abgerufen am 1.&nbsp;Dezember 2010.</ref>
{{Künftige Mitglieder im Wechselkursmechanismus II}}
Bis auf Dänemark sind alle EU-Länder verpflichtet, den Euro einzuführen und damit auch zuvor dem WKM&nbsp;II beizutreten. Das Vereinigte Königreich war vor seinem Austritt aus der EU ebenfalls von der Beitrittspflicht zum Euro ausgenommen und war auch zu keinem Zeitpunkt Teilnehmer am WKM&nbsp;II.

Ein Sonderfall ist das potenzielle Mitglied [[Schweden]], welches bis auf weiteres absichtlich eines der Konvergenzkriterien verletzt. Obwohl die anderen Konvergenzkriterien eine Einführung des Euro zulassen würden, verweigert Schweden die Mitgliedschaft im WKM&nbsp;II. Es wurde angekündigt, erst nach einem positiven [[Referendum]] den Euro einführen zu wollen. Dieses Verhalten verletzt strenggenommen den [[Vertrag von Maastricht]], da Schweden, anders als Dänemark, kein offizielles Opt-out hat. Dennoch wird es von der EU-Kommission stillschweigend toleriert, da der Euro erst 1999 eingeführt wurde, Schweden aber schon 1995 der EU beigetreten ist. Die Kommission hat jedoch auch zu verstehen gegeben, dass für die Länder, die erst nach 1999 der EU beigetreten sind, die Einführung des Euro „Teil des Gesamtpakets“ gewesen sei und daher ein „inoffizielles Opt-out“ nach schwedischem Vorbild nicht akzeptiert werden würde.<ref name="ec" />

=== Sonderfall Türkische Republik Nordzypern ===
Ein Sonderfall ist die [[Türkische Republik Nordzypern]], die sich als unabhängigen Staat betrachtet und offiziell die [[Türkische Lira]] benutzt, während sie aus Sicht der [[EU]] Teil der [[Republik Zypern]] und damit der Eurozone ist. Faktisch kursieren beide Währungen, wobei der [[Euro]] als Mittel zur Förderung des innerzyprischen Handels und zur Reduzierung der Abhängigkeit von der [[Türkei]] gesehen wird.<ref>[[International Herald Tribune]], {{Webarchiv |url=http://www.iht.com/articles/2007/12/30/business/cyeuro-side.php |text=In north Cyprus, the Turkish lira is the official currency, but euro is embraced |wayback=20081208080903}}</ref>

== Szenarien eines Austritts aus der Eurozone ==
In Folge der [[Griechische Staatsschuldenkrise|griechischen Staatsschuldenkrise]] wurde seit 2012 über einen umgangssprachlichen „[[Grexit]]“, also ein Ausscheiden [[Griechenland]]s aus der Eurozone, spekuliert.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.wiwi.uni-muenster.de/cawm/veranstaltungen/workshops/parallel_beitraege/Presseinfo-zum--Workshop--Parallelwaehrungen-vom-30.08.2013-in-Muenster.pdf |text=30. August 2013, Münster: Workshop zum Thema „Parallelwährungen zum Euro“ |wayback=20160304064057}} pdf 185&nbsp;kB, abgerufen am 23. Mai 2015</ref> Der Eintritt in die Eurozone ist jedoch nach {{Art.|140|AEU|dejure}} Abs.&nbsp;3 des [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union|Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union]] „unwiderruflich“.<ref>Jörg Haas: Risiko Grexit: Vorsicht beim Verhandeln, policy paper Nr.&nbsp;126 des Jacques Delors Instituts Berlin vom 16. Februar 2015, S.&nbsp;4 ({{Webarchiv |url=http://www.delorsinstitut.de/wp/wp-content/uploads/2015/05/RisikoGrexit-Haas-JDIB-Feb15.pdf |text=PDF |wayback=20150701033326}})</ref>
<!-- wikifzieren:
* Republik Zypern: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/heiner-flassbeck-in-zypern-euro-austritt-wird-offen-diskutiert-a-893386.html www.spiegel.de]: Zypern-Krise: „Es ist logisch, den Euro-Austritt zu erwägen“, Giorgos Christides, Thessaloniki, 9. April 2013
* Deutschland: [http://www.handelsblatt.com/politik/international/europa-studie-ueber-ein-drittel-der-deutschen-will-euro-austritt/11423602.html www.handelsblatt.com]: Über ein Drittel der Deutschen will Euro-Austritt, 25. Februar 2015 -->

== Literatur ==
* Alexander Schellinger, Philipp Steinberg (Hrsg.): ''Die Zukunft der Eurozone. Wie wir den Euro retten und Europa zusammenhalten.'' transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3636-9.

== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat}}

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Normdaten|TYP=g|GND=7553526-9|VIAF=130623777}}

[[Kategorie:Europäische Währungsunion]]