Quelltext der Seite Gebhard III. (Regensburg)

[[Datei:Oehringen Chorherrenstift Gruendung durch Adelheid 1037.jpg|mini|hochkant|Illustration im Öhringer Obleybuch. Links oben der Bischof als Stifter des Chorherrenstifts Öhringen]]
[[Datei:Siegel Bischof Gebhard III. von Regensburg.jpg|mini|hochkant|Siegel des Bischofs Gebhard III. von Regensburg auf dem Öhringer Stiftungsbrief. von 1037. Umschrift: GRatiA DeI GEBEHARDUS RATISPONENSIS EPiscopuS.]]
'''Gebhard III.''' (* Anfang des 11. Jahrhunderts; † [[2. Dezember]] [[1060]] in [[Regensburg]]) war 16. [[Bistum Regensburg|Bischof von Regensburg]] von 1036 bis 1060.

== Leben ==
Die Abstammung Gebhards in väterlicher Linie ist nicht vollständig gesichert, möglicherweise entstammte er als Sohn [[Poppo (V.)|Poppos (V.)]] dem Geschlecht der [[Popponen]]. Über seine Mutter, [[Adelheid von Metz]], war er ein [[Halbbruder]] [[Konrad II. (HRR)|Konrads&nbsp;II.]] Seine Schwester namens Biliza war mit einem Graf Hartwig verehelicht und aus dieser Ehe ging der Papst [[Viktor II.]] hervor.<ref>Franz Mögle-Hofacker: Bischof Gebhard III. von Regensburg (1036 – 1060). In Ratisbona sacra:  Das Bistum Regensburg im Mittelalter; Ausstellung anläßlich des 1250jährigen Jubiläums der kanonischen Errichtung des Bistums Regensburg durch Bonifatius, 739–1989; Diözesanmuseum Obermünster, Regensburg, 2. Juni bis 1. Okt. 1989 das Bistum Regensburg im Mittelalter. Schnell & Steiner, München 1989, S. 113–116. ISBN 3795406471.</ref> Unmittelbar zu Beginn seines Amtes als Regensburger Bischof gründete er gemeinsam mit seiner Mutter das [[Chorherrenstift Öhringen]], worauf sich der [[Öhringer Stiftungsbrief]] bezieht. Gegenüber dem [[Kloster Sankt Emmeram]] versuchte er seinen Einfluss durch Absetzung mehrerer Äbte und die Erhebung finanzieller Ansprüche geltend zu machen. Der Mönch [[Otloh von St. Emmeram]] berichtete von einem Einsiedler, der den Bischof samt dem Prager Bischof [[Severus (Prag)|Severus]] in einer Vision auf „glühenden Thronen in der Hölle erblickte“.<ref>Josef Staber: ''Kirchengeschichte des Bistums Regensburg''. Regensburg 1966, S. 29.</ref> Der als Selige verehrte Mönch [[Mercherdach]] lebte zu dieser Zeit als [[Inkluse]] in der [[Stift Obermünster (Regensburg)|Obermünsterkirche]] von Regensburg.

Gebhard III. kämpfte 1040 unter [[Heinrich III. (HRR)|Heinrich III.]] gegen den böhmischen Herzog [[Břetislav I.]] Er nahm 1044 am ungarischen Feldzug und 1046 am [[Italienzug]] teil. Eigenmächtig führte Gebhard III. 1049 und 1050 Beutezüge gegen die Ungarn, diese verwüsteten bei einer Verfolgung die [[Ungarische Mark|Neumark]]. Das Hochstift Regensburg leitete Verteidigungsmaßnahmen ein. Heinrich III. ging auch ab 1051 weiter gegen die Ungarn unter König [[Andreas I. (Ungarn)|Andreas&nbsp;I.]] vor. Dieser rief Papst [[Leo IX.]] als Vermittler an. In der Folge zog sich Heinrich III. zurück. Gebhard III. kehrte 1052 zusammen mit Kaiser und Papst nach Regensburg zurück. Am 7. Oktober 1052 wurden die Gebeine des [[Wolfgang von Regensburg|Wolfgang]] in die [[Kloster Sankt Emmeram|Wolfgangskrypta]] überführt, eine ähnliche Ehrung erhielt [[Erhard von Regensburg|Erhard]] in der [[Niedermünsterkirche]]. Auf dem [[Reichstag (Heiliges Römisches Reich)|Reichstag]] von Regensburg 1055 wurde der Eichstätter Bischof [[Viktor II.|Gebhard I.]] als Nachfolger des verstorbenen Papstes Leo IX. vorgeschlagen, und auch Gebhard III. fand sich im Heer Heinrichs III. in Rom. Mit der straffen Führung Heinrichs III. unzufrieden, fand man Gebhard III. in einem Mordkomplott gegen den Kaiser. Der Mitverschwörer [[Welf III.]], der unerwartet erkrankte, verriet diesen Plan und Gebhard III. wurde daraufhin auf [[Burgruine Alt-Wülflingen|Burg Wülflingen]] – [[Aegidius Tschudi|Tschudi]] spricht von [[Ruine Hohenstoffeln|Burg Hohenstoffeln]]<ref>Aegidius Tschudi: Chronicon Helveticum</ref> – gefangen gesetzt. 1056 wurde er begnadigt und wieder freigelassen.

== Literatur ==
* [[Michael Buchberger]] (Hrsg.): ''1200 Jahre Bistum Regensburg''. Regensburg 1939. S.&nbsp;29f.
* {{ADB|8|470|472|Gebhard III., Bischof von Regensburg|[[Harry Breßlau]]|ADB:Gebhard III. (Bischof von Regensburg)}}
* {{Literatur|Autor=[[Hansmartin Decker-Hauff]]|Titel=Der Öhringer Stiftungsbrief|Verlag=Historischer Verein für Württembergisch Franken|Sammelwerk=Württembergisch Franken|Band=Band 41 (Neue Folge 31)|Ort=Schwäbisch Hall|Jahr=1957|Seiten=17–31}}
* {{Literatur|Autor=Hansmartin Decker-Hauff|Titel=Der Öhringer Stiftungsbrief II|Verlag=Historischer Verein für Württembergisch Franken|Sammelwerk=Württembergisch Franken|Band=Band 42 (Neue Folge 32)|Ort=Schwäbisch Hall|Jahr=1958|Seiten=3–32}}
* {{NDB|6|115|116|Gebhard III.|[[Kurt Reindel]]|121996204}}
* Josef Staber: ''Kirchengeschichte des Bistums Regensburg''. Regensburg 1966, S. 29f.

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Personenleiste|VORGÄNGER=[[Gebhard II. (Regensburg)|Gebhard II.]]|NACHFOLGER=[[Otto von Riedenburg]]|AMT=[[Liste der Bischöfe von Regensburg|Bischof von Regensburg]]|ZEIT=1036–1060}}
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[[Kategorie:Bischof von Regensburg]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (11. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Geboren im 11. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1060]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Gebhard III.
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Bischof von Regensburg
|GEBURTSDATUM=11. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=2. Dezember 1060
|STERBEORT=[[Regensburg]]
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