Quelltext der Seite Groeben (Adelsgeschlecht)

{{Weiterleitungshinweis|Von der Groeben|Zum gleichnamigen Schiff siehe [[Von der Groeben (Schiff, 1918)]]}}
[[Datei:Groeben-Wappen.png|mini|Wappen der<br />Familie ''von der Groeben'']]
'''Groeben''', auch '''''Gröben''''', ist der Name eines alten [[Mark Brandenburg|märkischen]] [[Adel]]sgeschlechts. Die Herren '''von der Groeben''' gehörten zum [[Uradel]] im [[Erzstift Magdeburg]] und gelangten von dort über die Mark Brandenburg nach [[Preußen (historische Landschaft)|Ostpreußen]]. Zweige der Familie, von denen einige in den [[Graf]]enstand erhoben wurden, bestehen bis heute.

== Geschichte ==
=== Herkunft ===
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht am 29. November 1140 mit ''Luiderus de Grebene''.<ref>[[Landesarchiv Sachsen-Anhalt]], Cop. 341 VIa</ref> [[Gribehne]] (auch Grubene, Grobene, Cyprene, Grebene oder Gröben), das wahrscheinliche Stammhaus, ist eine [[Wüstung]] bei [[Calbe (Saale)|Calbe an der Saale]], heute im [[Salzlandkreis]] in [[Sachsen-Anhalt]] gelegen, und wird als [[Flurname]] noch heute verwendet.<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels" /> Durch die Ansiedlungspolitik [[Otto I. (Brandenburg)|Ottos I. von Brandenburg]] wurde weiter östlich, nahe Potsdam, um 1170 ein [[Kolonisation|Kolonistendorf]] namens [[Gröben (Ludwigsfelde)|Gröben]] gegründet, dessen [[Lokator]] vermutlich die aus der Altmark gekommene Familie war, die der Neusiedlung ihren Namen verlieh, dort allerdings erst im 14. Jahrhundert urkundlich erstmals als Grundbesitzer erscheint.

Einer Überlieferung nach soll die Familie ursprünglich aus dem [[Stammesherzogtum Sachsen|Herzogtum Sachsen]] stammen. Angehörige waren vermutlich im Jahr 927 zusammen mit König [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich]] in die [[Mark Brandenburg]] gekommen. Sie sollen auch zu den zwölf alten sächsischen Adelsgeschlechtern gehört haben, die aus ihrer Mitte die [[Vierherr]]en des Königreiches erwählten.<ref name="Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon">[http://books.google.de/books?id=0M4EAAAAIAAJ&pg=PA43 ''Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon''] Band 4, S. 43–46.</ref>

Die Herkunft des Namens ''Groeben'' ist nicht gesichert. Möglicherweise geht der Name auf das [[Slawen|slawische]] ''Grob'n''  = ''Grab, Graben, Damm'' zurück. Für die Familie finden sich die Schreibweisen ''von Gröben'' und ''von der Gröben'' bzw. ''von der Groeben''.

=== Ausbreitung und Besitzungen ===
[[Datei:Gr.-Schwansfeld, Evangelische Pfarrkirche, Denkmal des Grafen Friedrich von der Gröben, 1712 bis 1713, Bildhauer Matthias Pörtzel (zugeschrieben).jpg|mini|Statue Friedrich von der Groebens in der Pfarrkirche Groß Schwansfeld (um 1713)]]

Bereits 1284 war [[Derwitz]] und um 1370 bzw. 1375 Gröben bei [[Ludwigsfelde]] zusammen mit anderen Gütern in der Mark Brandenburg in Familienbesitz.<ref name="Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon" />

Die Familie gehörte zu den wichtigsten und mächtigsten märkischen [[Vasall]]en von Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl&nbsp;IV.]], ersichtlich u.&nbsp;a. aus [[Landbuch Karls IV.|seinem Landbuch]] von 1375.<ref>Herr Nolte: ''Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375''. Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, Orts- und Personen-Verzeichnis. von der Gröben, S. 427.</ref> Die etwas ältere ''[[Landesbeschreibung]] der Mark Brandenburg'' von 1373 zählte sie zum [[Landbuch Karls IV.#schlossgesessener Adel|schlossgesessenen Adel]].<ref>Johannes Schultze (Hrsg.): ''Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375''. Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, Beschreibung der Mark Brandenburg 1373, S. 1–5.</ref> Schon früh gingen zahlreiche Angehörige des Geschlechts als [[Ritterorden|Ordensritter]] des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] ins [[Preußen (historische Landschaft)|Preußenland]]. Dort ließ sich im 15. Jahrhundert eine Linie dauerhaft nieder. Später gelangten Zweige der Familie auch nach [[Pommern]] und [[Westpreußen]].

[[Stammvater]] der ostpreußischen Linie war Heinrich von der Groeben, aus der Mark stammend, der 1408 Kobbern bei [[Friedland (Ostpreußen)|Friedland]] erwarb. Adam, sein Sohn, Deutschordensritter und [[Banner (Fahne)|Panierführer]], fiel zusammen mit seinen Brüdern in der [[Schlacht bei Tannenberg (1410)|Schlacht bei Tannenberg]] 1410. Als einziger überlebte Ludwig, damals noch ein Kind, der später den Stamm fortsetzen konnte. Seine Nachkommen waren die späteren Herren und [[Graf]]en von der Groeben.

Einer der Nachkommen war [[Hans Ludwig von der Groeben]] († 1669), Herr auf [[Lichterfelde (Wische)|Lichtenfelde]], [[Prälat]] im [[Bistum Brandenburg|Stift Brandenburg]], [[Landschaftsdirektor]] und kurbrandenburgischer [[Geheimrat]]. Er brachte das Erbjägermeisteramt des Kurfürstentums Brandenburg an sein Haus.

[[Friedrich von der Groeben (Generalleutnant)|Friedrich von der Groeben]] (1645–1712) diente in der brandenburgischen und in der polnischen Armee. Er war polnischer Gesandter beim [[Tataren]]-[[Khan]] und nahm 1683 als Generalleutnant unter König [[Johann III. Sobieski]] am [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|Entsatz von Wien]] teil. In den [[Türkenkriege]]n kam er zu großem Vermögen, denn er kaufte bald danach einen großen Güterkomplex in Preußen, aus dem er am 8. April 1711 vier [[Majorat|Familienmajorate]] stiftete: [[Groß Schwansfeld]] (Kr. Bartenstein), wo er wohnte, [[Ponarien]] (ebenfalls in [[Ostpreußen]]), Groß und Klein Ludwigsdorf<ref>[http://aefl.de/rosenberg/Rosenberg/doerfer_3/doerfer_teil3.htm Zur Geschichte von Ludwigsdorf]</ref> bei [[Kisielice|Freystadt]] im [[Kreis Rosenberg in Westpreußen|Kreis Rosenberg]] sowie Neudörfchen bei [[Gardeja|Garnsee]] im [[Kreis Marienwerder]] (beide in [[Westpreußen]]). 1711 stiftete er eine Familien-Erziehungs-Einrichtung (Stipendienhaus) für fünf Familienmitglieder sowie einen bürgerlichen Stipendiaten in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]], zu dessen Finanzierung und Erhaltung das Gut [[Kisielice#Gmina Kisielice|Harnau]] und die vier Majorate beizutragen hatten. In diesem [[Groebisches Institut|Groebischen Institut]] wurden fortan viele Söhne der Familie erzogen; 1898 übernahm das [[Corps Masovia Königsberg zu Potsdam]] das Stipendienhaus. Bis zu seinem Tod war Friedrich dann zuletzt noch königlich preußischer [[Amtshauptmann]] zu [[Ostróda|Osterode i. Ostpr.]] und [[Olsztynek|Hohenstein]]. Das von ihm erbeutete Zelt eines türkischen [[Pascha (Titel)|Paschas]] wurde 1903 auf Wunsch des Kaisers aus Groß Schwansfeld ins [[Berliner Zeughaus]] verbracht, wo es sich bis heute befindet. Friedrich starb 1712 kinderlos und vererbte seine Majorate an Neffen. Alle vier Majorate (Groß Schwansfeld, Ponarien, Ludwigsdorf und Neudörfchen) blieben bis zur [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Flucht und Vertreibung]] 1945 im Familienbesitz.

Johann Heinrich von der Groeben ließ 1735–1737 auf Wunsch Friedrich Wilhelms I. ein barockes Palais in der [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] 3 in Berlin durch [[Philipp Gerlach]] errichten, das bald darauf den Besitzer wechselte (der Seidenfabrikant Antoine Simond erwarb es) und das im 19. Jahrhundert der Familie [[Mendelssohn (Familie)|Mendelssohn Bartholdy]] gehörte; 1899 wurde es für den Neubau des [[Preußisches Herrenhaus|Preußischen Herrenhauses]] abgerissen.

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Schloss Groß Schwansfeld Sammlung Duncker.jpg|[[Groß Schwansfeld]], Ostpreußen (um 1860)
Ponary4.JPG|[[Ponarien]], Ostpreußen
Gut Neudoerfchen Sammlung Duncker.jpg|Neudörfchen, Westpreußen (um 1860)
Masovias erstes Corpshaus in Kneiphof.JPG|[[Groebisches Institut]] in Königsberg
Mendelssohn Berlin Leipziger Strasse.jpg|Palais Groeben, Leipziger Straße 3, Berlin
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[[Datei:Major Otto Friedrich von der Groeben.jpeg|mini|[[Otto Friedrich von der Groeben]] (1657–1728), Generalmajor, Gründer des [[Fort Groß Friedrichsburg|Fort Friedrichsburg]] in Ghana]]
[[Otto Friedrich von der Groeben]] (1657–1728) aus dem Hause [[Bezławki|Bäslack]] wurde bekannt als General und [[Forschungsreisender]] im Dienste [[Brandenburg-Preußen]]s. Bereits als junger Mann unternahm er eine achtjährige Orientreise, die er in einer gedruckten Schrift (erschienen 1694 zu [[Marienwerder (Westpreußen)|Marienwerder]]) beschrieb. Er war zunächst kurbrandenburgischer [[Generalmajor]], später königlich-preußischer Amtshauptmann und zuletzt königlich polnischer Generalleutnant. Am 1. Januar 1683 gründete er unter der Regierung des [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Großen Kurfürsten]] das [[Fort Groß Friedrichsburg|Fort Friedrichsburg]] an der Küste von [[Ghana]] in Afrika. Es folgte die Gründung der [[Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie|Brandenburgisch-Afrikanischen Compagnie]]. Später zog er sich auf das Gut Neudörfchen zurück, das er von seinem Onkel Friedrich geerbt hatte.

Sein Enkel [[Karl von der Groeben (General, 1788)|Karl von der Groeben]] (1788–1876), Herr auf Neudörfchen, starb als preußischer [[General der Kavallerie]]. Er war zunächst [[Generaladjutant]], Chef des 2. Schlesischen Ulanen-Regiments und erhielt die Mitgliedschaft im Preußischen Herrenhaus. Aus seiner 1816 geschlossenen Ehe mit Selma von Dörnberg stammten fünf Söhne, die alle in der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] dienten, darunter als Ältester der spätere General [[Georg von der Groeben]]. Das Gut Neudörfchen mit dem 1828/29 klassizistisch neu erbauten Gutshaus gehörte von 1693 bis 1945 der Familie. 1892 kam auch das [[Herrenhaus Divitz|Gut Divitz]] in Vorpommern, ebenfalls bis 1945, an den Zweig Neudörfchen.

[[Datei:Schloss Langheim Sammlung Duncker.jpg|mini|[[Langheim (Kreis Rastenburg)|Langheim]], Ostpreußen]]
[[Heinrich Wilhelm von der Groeben]] (1657–1729), Herr auf Ponarien, Offizier in der [[Heiliges Römisches Reich|kaiserlichen]] und dann in der polnischen Armee unter König [[Johann Sobieski]], erwarb 1728 das Gut [[Langheim (Kreis Rastenburg)|Langheim]] (im ehemaligen [[Landkreis Rastenburg]]). Sein Sohn Wilhelm Ludwig von der Groeben blieb unverheiratet und brachte 1742 sein Vermögen in eine [[Familienstiftung]] ein, die allen Familienmitgliedern ein standesgemäßes Leben ermöglichen sollte. Sie bestand aus den Gütern Langheim und [[Liep]] (im [[Landkreis Samland|Landkreis Königsberg]]), die 1772 zu einem [[Fideikommiss]] zusammengefasst wurden, für welches der Familie am 7. Juli 1855 das [[Präsentationsrecht zum Preußischen Herrenhaus]] erteilt wurde.<ref>Quelle: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band IV, S. 263. C.A. Starke-Verlag, Limburg 1978.</ref> Die Stiftungsgüter wurden bis 1945 von Familienangehörigen verwaltet. Nach der Vertreibung aus Ostpreußen (Schloss Langheim war im Zweiten Weltkrieg abgebrannt) wurde die Familienstiftung in eine mildtätige Stiftung mit Sitz in [[Kiel]] umgewandelt.

[[Arthur von der Groeben (Politiker)|Arthur von der Groeben]], Sohn des Grafen Wilhelm von der Groeben und dessen Frau Ida [[Auerswald (Adelsgeschlecht)|von Auerswald]], Majoratsherr auf Ponarien, wurde zum Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt. Er heiratete 1837 Auguste [[Dörnberg (Adelsgeschlecht)|von Dörnberg]]. Aus der Ehe gingen acht Töchter und vier Söhne hervor. Die Familie des Grafen [[Karl Konrad von der Groeben]]-Ponarien erwarb nach 1990 das Gut [[Eickstedt (Randowtal)|Eickstedt]] in der Uckermark.

Aus den nicht-gräflichen Zweigen kamen unter anderem Theodor von der Groeben, preußischer [[Major]] auf Kallisten im ehemaligen [[Landkreis Mohrungen]] und Paul von der Groeben auf Jesau im Landkreis Rastenburg. Während des 19.&nbsp;Jahrhunderts gehörten auch die Güter Wetterau und [[Pörschken (Heiligenbeil)|Groß Klingbeck]] im [[Landkreis Heiligenbeil]] und [[Prusice|Groß Krutschen]] im [[Landkreis Trebnitz]] zum Familienbesitz.<ref name="Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon" /> Weitere Besitze waren [[Lelkowo|Arenstein]], [[Bezławki|Beeslack]], [[Bykowo (Korsze)|Bollendorf]], [[Karszewo (Korsze)|Karschau]], [[Bartoszyce|Quossen]], [[Rygarby|Rückgarben]], [[Schrengen]] (1700–1793) und [[Weßlienen]] (1768–1832).

Im Norden der [[Mark Brandenburg]] erwarb die Familie 1552 das Rittergut [[Rauschendorf (Sonnenberg)|Rauschendorf]]. 1581 erhielt sie in der Umgebung weitere Ländereien auf dem Tauschweg, darunter [[Meseberg (Gransee)|Meseberg]]. 1668 erhielt sie vom Großen Kurfürsten im Tausch auch [[Schönermark]]. 1723 kamen Rauschendorf und Schönermark als Heiratsgut der Dorothea von der Groeben an ihren Ehemann, den Oberst [[Hermann von Wartensleben (Oberst)|Hermann Graf von Wartensleben]], um 1735 auch Meseberg und [[Baumgarten (Schenkenberg)|Baumgarten]]. Das Ehepaar ließ 1723 das Schloss Rauschendorf neu errichten und ab 1736 anstelle eines abgebrannten Vorgängerbaus das [[Schloss Meseberg]].

Ferner gehörte den Groeben von 1749 bis 1823 das Gut [[Löwenbruch]] im Teltow, südlich von Berlin. Auf einer zugehörigen Wüstung wurde auf Geheiß [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs des Großen]] im Zuge der ''Repeuplierung'' (Wiederbevölkerung verlassener Orte) ein [[Vorwerk (Gutshof)|Vorwerk]] angelegt, das nach dem Löwenbrucher Gutsherren und königlichen [[Hofkammer|Kammerpräsidenten]] Ernst Ludwig von der Gröben (1703–1773) [[Ludwigsfelde]] benannt wurde, woraus sich die heutige Stadt entwickelt hat. Graf [[Karl Konrad von der Groeben]] erwarb nach 1990 das Gut [[Randowtal|Eickstedt]] in der Uckermark.

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POL Labednik 03.jpg|[[Groß Schwansfeld]] (2008)
Pałac w Nowej Wiosce 001.JPG|Neudörfchen (2011)
Kalisty.JPG|Kallisten, Masuren
Loewenbruch4 Herrenhaus.JPG|[[Löwenbruch]], Brandenburg
Schloss Divitz Sammlung Duncker.jpg|[[Herrenhaus Divitz|Divitz]], Vorpommern (1892–1945 im Besitz der Familie)
Eickstedt 07 17 04 jiw.jpg|[[Eickstedt (Randowtal)|Eickstedt]], Uckermark
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Am 4. Februar 1895 wurde zu Berlin ein [[Genealogie#Familienverbände|Familienverband]] der Grafen und Herren von der Groeben gestiftet. Er wurde 1964/68 neu begründet und hält alle zwei bis drei Jahre Familientage ab.<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels" />

=== Standeserhebungen ===
Am 19. September 1786 zu Königsberg, nach der Thronbesteigung von König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;II.]] von Preußen, erhielten die Vettern Gottfried von der Groeben auf [[Weßlienen]], königlich preußischer geheimer [[Preußischer Staatsrat (1817–1918)|Staatsrat]], [[Kriegsministerium|Kriegsminister]] und Obermarschall und Ernst Wolfgang von der Groeben auf [[Schrengen]] mit allen männlichen Nachkommen den preußischen [[Graf]]enstand.<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels" />

Am gleichen Tag wurden auch die Vettern Johann Ernst von der Groeben, Majoratsherr auf Ludwigsdorf, Otto Heinrich von der Groeben, Majoratsherr auf Neudörfchen, Wilhelm von der Groeben, Majoratsherr auf [[Ponarien]] und Ludwig von der Groeben, Majoratsherr auf Groß-Schwansfeld und ihre vier ältesten Söhne in den preußischen Grafenstand erhoben. Der Titel war geknüpft an den Besitz der Majorate und in [[Primogenitur]].<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels" />

== Wappen ==
[[Datei:Wappenfenster im Königsberger Dom.jpg|mini|Wappenfenster im [[Königsberger Dom]]]]
=== Stammwappen ===
[[Datei:Wapen von der Groeben klein.svg|mini|60px|links]]
Das [[Stammwappen]] ist gespalten. Heraldisch rechts in Silber eine aus dem Spalt wachsende rote [[Vogelfuß (Heraldik)|Adlerklaue]], links in Blau ein aufrechter silberner [[Stangenwaffe (Heraldik)|Spieß]]. Auf dem [[Helm (Heraldik)|Helm]] mit rechts rot-silbernen und links blau-silbernen [[Helmdecke]]n ein von Rot und Silber [[Vierung (Heraldik)|gevierter]] Hut.

=== Gräfliches Wappen ===
Das gräfliche Wappen, verliehen 1786, ist innerhalb eines goldenen [[Schildrand]]es gespalten, rechts in Blau aufrecht ein braunbeschafteter silberner Spieß, links in Silber ein aus dem Spalt wachsende rote Adlerklaue. Auf dem Helm mit rechts blau-silbernen und links rot-silbernen Helmdecken ein von Silber und Rot gevierter [[Pilgerhut]] mit abfliegender roter Kordel. Als Schildhalter rechts ein goldbewehrter und gekrönter [[Adler (Wappentier)#Preußischer Adler|preußischer schwarzer Adler]] mit den Initialen FWR, links ein [[Brandenburgischer Adler|brandenburgischer roter Adler]].<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels" />

=== Wappensage ===
Die Familie soll ursprünglich den Namen der Greifen getragen haben, aus dem später Groeben oder Gröben wurde. Da sie stets tapfer den christlichen Glauben verteidigten, hat man ihnen noch einen [[Kardinalshut]] mit goldenen Quasten dazugegeben.<ref>[[Johann Georg Theodor Grässe]]: ''Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation''. Reprint-Verlag, Leipzig 1999, ISBN 3-8262-0704-1, S. 55.</ref>

== Bekannte Familienmitglieder ==
* [[Albrecht Sigismund von der Gröben]] (1660–1715), preußischer Oberstlieutenant und Kommandeur des Zweiten Land-Dragonerregiments, Erbherr auf [[Bäslack|Beeslack]].<ref>''Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste.'' Band 32, Leipzig 1872, [https://books.google.it/books?id=XFpnAAAAcAAJ&pg=PA7 S. 7.]</ref>
* [[Alexander von der Groeben]] (* 1955), deutscher Judoka und Sportreporter
* [[Annemarie von der Groeben]] (1940–2021), deutsche Pädagogin und Schulreformerin
{{:Arthur von der Groeben}}
* [[Carolin von der Groeben]] (* 1995), deutsche Schauspielerin, Synchron- und Hörspielsprecherin
* Chlotilde von der Groeben (1887–1983), Privatlehrerin am Zarenhof
* [[Erasmus Ludwig Friedrich von der Groeben]] (1744–1799), preußischer Generalmajor und Gesandter in Sankt Petersburg
* [[Ernst Ludwig von der Gröben]] (1703–1773), kurmärkischer Kammerpräsident, Herr auf [[Löwenbruch]], Namensgeber der Stadt [[Ludwigsfelde]] (nach dem zweiten Vornamen)
{{:Friedrich von der Groeben}}
{{:Georg von der Groeben (Begriffsklärung)}}
* [[Günther von der Groeben]] (1832–1900), preußischer Generalleutnant
* [[Hans von der Groeben]] (1907–2005), deutscher Diplomat, EU-Kommissar und Publizist
* [[Hans Ludwig von der Groeben]] (1615–1669), kurbrandenburgischer Wirklicher Geheimer Rat
* [[Harald von der Groeben]] (1856–1926), preußischer Generalleutnant
* [[Heinrich von der Groeben]] (1857–1927), preußischer Rittergutsbesitzer und Parlamentarier
* [[Heinrich Wilhelm von der Groeben]] (1657–1729), Majoratsherr und Regimentsinhaber
* [[Hermann von der Groeben]] (1828–1902), preußischer Generalmajor
* [[Ida von der Groeben]] (1791–1868), Pietistin, Schriftstellerin
* [[Johann Georg von der Groeben]] (1709–1777), preußischer Landrat
{{:Karl von der Groeben}}
* [[Klaus von der Groeben]] (1902–2002), deutscher Verwaltungsjurist
* [[Konrad Heinrich von der Groeben]] (1683–1746), preußischer Generalmajor
* Ludwig von der Gröben (1529–1601), kurfürstlich-brandenburgischer Oberkämmerer, Herr auf Meseberg
* [[Ludwig von der Groeben]] (1579–1620), Komtur der [[Komturei Nemerow]] (1593–1620)
* [[Louis von der Groeben]] (1842–1904), Rittergutsbesitzer und Mitglied des Reichstags
* [[Max von der Groeben]] (* 1992), Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher
* [[Otto von der Groeben (Politiker, 1797)|Otto von der Groeben]] (1797–1856), preußischer Rittergutbesitzer und Politiker
* [[Otto Friedrich von der Groeben]] (1657–1728), Generalmajor, brandenburgischer Forschungsreisender
* [[Peter von der Groeben]] (1903–2002), deutscher Generalmajor
* [[Selma Gräfin von der Gröben]] (1856–1938), deutsche Frauenrechtlerin und Philanthropin
* [[Ulrike von der Groeben]] (* 1957), deutsche Fernsehmoderatorin
* [[Unico von der Groeben]] (1861–1924), deutscher Diplomat und Parlamentarier
{{:Wilhelm von der Groeben}}
* [[Wolfgang von der Groeben]] (* 1937), Verwaltungsjurist

== Namensgleiches Briefadelsgeschlecht ==
Das [[Genealogisches Handbuch des Adels|Genealogische Handbuch des Adels]] nennt noch eine weitere, [[briefadel]]ige Familie gleichen Namens, deren [[Stammvater]] ''Hans Gottlob Greben'' (1724–1777), [[Königreich Polen|königlich polnischer]] und [[Kurfürstentum Sachsen|kurfürstlich sächsischer]] [[Leutnant]], später auch [[Königreich Preußen|königlich preußischer]] Leutnant, war. Sein Sohn Friedrich Wilhelm (1774–1839) wurde königlich preußischer [[Generalleutnant]] und führte mit seinen Nachkommen den Namen ''von der Groeben'' und das [[Wappen]] des märkischen Uradelsgeschlechts unbeanstandet.<ref name="Genealogisches Handbuch des Adels">[[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, S. 263–264.</ref>

== Quellen ==
* [[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] (Hrsg.): ''Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375'' (= ''Brandenburgische Landbücher''. Band 2; ''Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin''. Band VIII,&nbsp;2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 ([http://digital.ub.uni-potsdam.de/content/titleinfo/214409 Digitalisat] in [[Universitätsbibliothek Potsdam]]).

== Literatur ==
* [[Friedhelm A. Dölling]]: ''Die Geschichte der Familie von der Groeben.'' Lengerich 2009.
* [[Wolfgang von der Groeben]]: ''Die Grafen und Herren von der Groeben.'' Düsseldorf 1994.
* [[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''[[Adelslexikon]]'' Band IV, Bd. 67 der Gesamtreihe GHdA, S. 263–264, [[Starke Verlag|C. A. Starke Verlag]], Limburg an der Lahn 1978, {{ISSN|0435-2408}}
* {{NDB|7|105|106|Groeben, von der|[[Kurt Forstreuter]]|119193825}}
* [[Gothaischer Hofkalender|Gothaische Genealogische Taschenbücher]], [[Justus Perthes]], Gotha:
** Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1903, Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1902–11. [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8305694 S.334ff]
** ''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser'', Band 47, [https://books.google.de/books?id=BP1gAAAAcAAJ&pg=PA315 1874 S.315ff]
* [[Ernst Heinrich Kneschke]]: ''[[Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon]].'' Band 4, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1863, S. 43–46. [http://books.google.de/books?id=0M4EAAAAIAAJ&pg=PA43 Digitalisat]
* [[Leopold von Zedlitz-Neukirch]]:
** Leopold von Zedlitz-Neukirch: ''Neues preussisches Adelslexicon.'' Supplement Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1839, S. 190–197. [http://books.google.de/books?id=GtkEAAAAIAAJ&pg=PA190 Digitalisat]
** Leopold von Zedlitz-Neukirch: ''[[Neues preussisches Adelslexicon]].'' Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 454–455. [http://books.google.de/books?id=0c4EAAAAIAAJ&pg=PA454 Digitalisat]

== Weblinks ==
{{Commonscat|Von der Groeben family|von der Groeben}}
* [[commons:File:Siebmacher168.jpg|Wappen derer von der Groeben]] in [[Johann Siebmacher|Johann Siebmachers Wappenbuch]] (um 1605)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=119193825|VIAF=5735754}}

{{SORTIERUNG:Groeben}}
[[Kategorie:Groeben (Adelsgeschlecht)| ]]
[[Kategorie:Adelsgeschlecht (Altmark)]]
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[[Kategorie:Preußisches Adelsgeschlecht]]
[[Kategorie:Brandenburgisches Adelsgeschlecht]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1140]]