Quelltext der Seite Hans Lohmeyer

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-B15770, Berlin, Hans Lohmeyer, Hans Baluschek.jpg|mini|Hans Lohmeyer (links) mit [[Hans Baluschek]] (1931)]]
'''Hans Lohmeyer''' (* [[23. Juni]] [[1881]] in [[Toruń|Thorn]]; † [[28. Februar]] [[1968]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Verwaltungsjurist]].

== Leben ==
[[Datei:Hans Lohmeyer.JPG|mini|hochkant|Hans Lohmeyer 1930]]
Lohmeyer studierte [[Rechtswissenschaft]] und [[Staatswissenschaft]] an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin]] und der [[Universität Breslau|Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau]]. 1900 wurde er Mitglied der ''[[Burschenschaft Teutonia Freiburg]]''. Er trat zunächst als Partner in eine Anwaltskanzlei ein. 1914–1919 war er als [[Stadtrat]] in [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg bei Berlin]] tätig, 1919–1933 als [[Oberbürgermeister]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg i. Pr.]] In seine Amtszeit fielen die Gründung der [[Ostmesse]], der Bau des [[Bahnhof Kaliningrad Passaschirski|Königsberger Hauptbahnhofs]] und des [[Flughafen Devau|Flughafens Devau]]. Lohmeyer gehörte von 1921 bis 1932 dem [[Vorläufiger Reichswirtschaftsrat|Vorläufigen Reichswirtschaftsrat]] an und war stellvertretender Bevollmächtigter [[Ostpreußen]]s im [[Reichsrat (Deutschland)|Reichsrat]]. Ab 1931 war Lohmeyer mit der Schauspielerin [[Gerda Müller (Schauspielerin)|Gerda Müller]] verheiratet.

Nach dem Wahlsieg der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei]] bei der [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl im März 1933]] wurde Lohmeyer vom Amt des Bürgermeisters suspendiert und pensioniert. Er lebte fortan in Berlin-Westend, Stallupöner Allee 17,<ref>[http://archiv.preussische-allgemeine.de/1968/1968_03_09_10.pdf Todesanzeige im ''Ostpreussenblatt''], Ausgabe vom 9. März 1968, Seite 19 (PDF).</ref> und beschäftigte sich mit kommunalwissenschaftlichen und zeitgeschichtlichen Themen. Aufgrund seines 1939 veröffentlichten Werkes ''Die Politik des Zweiten Reiches 1870–1918'' erhielt er [[Publikation]]sverbot. Über [[Carl Friedrich Goerdeler]], der von 1920 bis 1930 als 2. Bürgermeister in Königsberg amtierte, hatte er Kontakt zum Kreis vom [[Attentat vom 20. Juli 1944]]. Nach dem Attentat wurde er vernommen, jedoch nicht verhaftet.

Er engagierte sich bereits in Königsberg in der [[Evangelische Kirche|Evangelischen Kirche]]. In der [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|Nachkriegszeit in Deutschland]] gehörte er den [[Synode (evangelische Kirchen)|Synoden]] der [[Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz|Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz]] und der [[Kirche der Altpreußischen Union]] an. 1951 war er Mitbegründer und bis 1963 Vorsitzender des [[Verein für Kommunalwissenschaften|Vereins für Kommunalwissenschaften]].<ref>Königsberger Bürgerbrief XVII (1980), S. 38</ref><ref>[http://archiv.preussische-allgemeine.de/1968/1968_03_16_11.pdf Nachruf im ''Ostpreussenblatt''], Ausgabe vom 16. März 1968, Seite 5 (PDF)</ref>

Hans Lohmeyer starb am 28. Februar 1968 im Alter von 86 Jahren in Berlin. Die Beisetzung fand am 7.&nbsp;März 1968 auf dem landeseigenen [[Friedhof Heerstraße]] im heutigen Ortsteil [[Berlin-Westend]] statt.<ref>Todesanzeige im ''Ostpreussenblatt''. 9. März 1968. S.&nbsp;19.</ref> Das Grab ist nicht erhalten.<ref>[[Hans-Jürgen Mende (Historiker)|Hans-Jürgen Mende]]: ''Lexikon Berliner Begräbnisstätten''. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S.&nbsp;490.</ref>

== Schriften ==
* ''Zentralismus oder Selbstverwaltung. Ein Beitrag zur Verfassungs- und Verwaltungsreform.'' [[Carl Heymanns Verlag]], Berlin 1928.
* ''Die Politik des Zweiten Reiches 1870–1918.'' 2 Bände, Neff, Berlin 1939.
* ''Die städtischen Betriebe.'' Königsberg 1924.
* ''Rückblick auf meine Amtszeit.'' 1957.
* ''Meine Königsberger Jahre.'' 1961.

== Literatur ==
* [[Bauwelt (Zeitschrift)]], Heft 2/1925, S. 28.
* Helge Dvorak: ''Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft.'' Band I: ''Politiker.'' Teilband 3: ''I–L.'' Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0865-0, S. 309–311.
* {{NDB|15|133||Lohmeyer, Hans|Ludwig Luckemeyer|133571416}}
* Eckert Vogel: ''Dem Königsberger Oberbürgermeister Dr. Hans Lohmeyer zum Gedächtnis''. Königsberger Bürgerbrief 65 (2005), S. 59 f.
* {{Munzinger|00000007324|Hans Lohmeyer||Internationales Biographisches Archiv 37/1956 vom 3. September 1956}}

== Weblinks ==
* [http://www.vfk.de/ Verein für Kommunalwissenschaften e.&nbsp;V.]

== Einzelnachweise ==
<references />

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{{SORTIERUNG:Lohmeyer, Hans}}
[[Kategorie:Bürgermeister (Königsberg, Preußen)]]
[[Kategorie:Bezirksbürgermeister des Bezirks Tiergarten]]
[[Kategorie:Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrats]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Goerdeler-Kreis]]
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[[Kategorie:Burschenschafter (20. Jahrhundert)]]
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|NAME=Lohmeyer, Hans
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Verwaltungsjurist und Oberbürgermeister
|GEBURTSDATUM=23. Juni 1881
|GEBURTSORT=[[Toruń|Thorn]]
|STERBEDATUM=28. Februar 1968
|STERBEORT=[[Berlin]]
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