Quelltext der Seite Joe Manchin

[[Datei:Joe Manchin official portrait 112th Congress.jpg|mini|Joe Manchin (2012)
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'''Joseph Anthony „Joe“ Manchin III''' (* [[24. August]] [[1947]] in [[Farmington (West Virginia)|Farmington]], [[West Virginia]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|amerikanischer]] Politiker der [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokratischen Partei]] und wird dem konservativen Flügel zugerechnet.<ref>{{Literatur |Autor=Frauke Steffens, New York |Titel=Joe Manchin und Kyrsten Sinema: Die Biden-Blockierer |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wie-joe-biden-von-konservativen-demokraten-blockiert-wird-17573378.html |Abruf=2021-12-20}}</ref> Seit dem 15.&nbsp;November 2010 gehört er als Vertreter West Virginias dem [[Senat der Vereinigten Staaten]] an. Von [[Liste der Gouverneure von West Virginia|2005 bis 2010]] übte er das Amt des [[Gouverneur (Vereinigte Staaten)|Gouverneurs]] in diesem [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaat]] aus.

== Familie, Ausbildung und Beruf ==
Joe Manchin ist der Sohn von Mary O. geb. Gouzd und John Manchin und wuchs in der vom Kohlebergbau geprägten Kleinstadt Farmington im [[Marion County (West Virginia)]] auf. Die Großfamilie Manchin ist in Wirtschaft und Politik des Countys aktiv. Sein Vater war der Sohn [[Italoamerikaner|italienischer Einwanderer]] (ursprünglich [[Mancini (Familienname)|Mancini]]), seine Mutter ist die Tochter tschechoslowakischer Einwanderer. Manchin arbeitete bereits in der Schulzeit im Lebensmittelgeschäft des Großvaters und im Möbelgeschäft des Vaters mit.<ref name="Burton">Danielle Burton: [https://www.usnews.com/news/campaign-2008/articles/2008/08/01/10-things-you-didnt-know-about-west-virginia-gov-joe-manchin ''10 Things You Didn’t Know About West Virginia Gov. Joe Manchin.''] In: ''US News'', 1. August 2008</ref><ref>[http://www.wvlegislature.gov/Bill_Status/bills_text.cfm?billdoc=scr34%20intr.htm&yr=2017&sesstype=RS&i=34&houseorig=s&billtype=cr ''Senate Concurrent Resolution 34.''] In: ''West Virginia Legislature'', 10. März 2017 (zur Benennung eines Gebäudes nach Manchin mit kurzem Lebensabriss); Jim Wallace: [https://www.wvencyclopedia.org/articles/1484 ''Joe Manchin.''] In: ''The West Virginia Encyclopedia'', 16. Mai 2016. Zu seinen Vorfahren väterlicherseits aus [[San Giovanni in Fiore]], [[Kalabrien]], siehe [http://www.ilcrotonese.it/il-governatore-del-west-virginia-tra-i-suoi-compaesi-di-san-giovanni-fiore/ ''Il governatore del West Virginia tra i suoi compaesi di San Giovanni in Fiore.''] In: ''Il Crotonese'', 2. Mai 2006.</ref>

Manchin machte 1965 seinen High-School-Abschluss in seiner Heimatstadt Farmington und nahm im selben Jahr dank eines Footballstipendiums ein Studium an der [[West Virginia University]] auf. Wegen einer Knieverletzung musste er seine Sportkarriere aufgeben. Weil ein Feuer 1968 das Möbelgeschäft seiner Familie zerstört hatte, setzte er ein Semester lang für die Wiederaufbauarbeiten aus. Er schloss das College 1970 mit dem [[Bachelor of Business Administration]] ab und begann im Familienunternehmen zu arbeiten, unter anderem als Leiter einer Teppichhandlung.<ref name="Burton" /> Später gründete er das Unternehmen ''Enersystems, Inc.'', das im Bereich [[Braunkohlebergbau|Kohlebergbau]] und [[Kohleverstromung]] tätig ist.<ref>[[The Intercept]]: [https://theintercept.com/2021/09/03/joe-manchin-coal-fossil-fuels-pollution/ Joe Manchin’s Dirty Empire], vom 3. September 2021, geladen am 26. Oktober 2021</ref><ref name="wallace">Jim Wallace: [https://www.wvencyclopedia.org/articles/1484 ''Joe Manchin.''] In: ''The West Virginia Encyclopedia'', 16. Mai 2016.</ref>

Joe Manchin und seine Frau Gayle, die er im College kennenlernte und am 5. August 1967 heiratete, haben zwei Töchter und einen Sohn.<ref name="wallace" /> Sie war ''Secretary for the Arts'' des Bundesstaates.<ref name="kerch">Hoppy Kercheval: [http://wvmetronews.com/2019/01/11/manchin-considering-running-for-governor-again/ ''Manchin considering running for Governor… again.''] In: ''Metro News'', 11. Januar 2019.</ref>

== Politische Laufbahn ==
=== Aufstieg ===
Manchin wurde 1982 für den 31. Wahlbezirk ins [[Abgeordnetenhaus von West Virginia]] gewählt und gehörte dem Parlament eine vierjährige Legislaturperiode lang an. Am 4. November 1986 siegte er bei einer außerordentlichen Nachwahl im 14. Wahlbezirk des [[Senat von West Virginia|Staatssenats]], nachdem der Mandatsinhaber James L. Davis 1985 zurückgetreten war.<ref>[https://www.ourcampaigns.com/RaceDetail.html?RaceID=843344 ''WV State Senate 14 B - Special Election.''] In: ''OurCampaigns.com''</ref><ref>[https://www.politicalgraveyard.com/bio/davis5.html#698.69.34 ''Davis, James L. (b. 1914).''] In: ''PoliticalGraveyard.com.''</ref> Im Senat saß er  vom 1. Dezember 1986 und nach zwei Wiederwahlen (1988 und 1992) bis 1996 und setzte sich für Reformen in der Sozial- und Gesundheitsversorgung, unter anderem bei [[Medicaid]], ein. Er galt bereits damals als wirtschaftsfreundlich und wurde von Verbraucherschützern kritisiert, setzte sich aber punktuell gegen Verkäufe von öffentlichen Betrieben wie Krankenhäusern ein.<ref name="wallace" /> Bei der [[Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 1996|Wahl 1996]] bewarb er sich zum ersten Mal um das Amt des Gouverneurs, nachdem [[Gaston Caperton]] wegen Amtszeitbegrenzung nicht mehr hatte antreten dürfen. Manchin verlor in der parteiinternen [[Vorwahl (Politik)|Vorwahl]] jedoch knapp gegen Charlotte Pritt, die als linke Kandidatin von den Gewerkschaften unterstützt wurde, während Manchin als konservativer Kandidat von Wirtschaftsverbänden, [[National Rifle Association|NRA]] und [[Pro-Life]]-Gruppen getragen wurde.<ref name="wallace" /> Pritt unterlag bei der Hauptwahl dem [[Republikanische Partei|Republikaner]] [[Cecil H. Underwood]], den Manchin dabei unterstützte, was ihm anhaltende Kritik aus seiner eigenen Partei einbrachte.<ref name="kruse" /> Er selbst verzichtete im Jahre 2000 zugunsten seines Parteifreundes [[Bob Wise]] darauf, erneut als Gouverneur anzutreten, und wurde stattdessen zum [[Secretary of State (US-Bundesstaaten)|Secretary of State]] West Virginias gewählt. Dieses Amt hatte von 1977 bis 1985 schon sein Onkel [[A. James Manchin|James Manchin]] innegehabt. Er selbst orientierte das Amt in Richtung Bürgerservice und kämpfte gegen die zunehmende Wählerabstinenz.<ref name="wallace" />

=== Gouverneur von West Virginia ===
2004 trat Manchin erneut zur [[Wahlen in den Vereinigten Staaten 2004|Gouverneurswahl]] an und gewann mit großem Vorsprung gegen den Republikaner Monty Warner. Neben Wirtschaftsverbänden unterstützten Manchin dabei auch zahlreiche Gewerkschaften, was seinen Hauptprogrammpunkt unterstützte, er setzte sich unideologisch für die Schaffung von Arbeitsplätzen ein. Manchin wurde am 17. Januar 2005 als erster [[Römisch-katholische Kirche in den Vereinigten Staaten|Katholik]] und erster Italoamerikaner in sein Amt eingeführt. In seiner Gouverneurszeit wurden unter anderem die Staatsverschuldung reduziert und die Arbeiter-Unfallversicherung privatisiert, was ihm hohe Zustimmungswerte einbrachte.<ref name="wallace" /> Anfang des Jahres 2006 kam es zu einigen schweren Minenunfällen, bei denen insgesamt 16 Bergleute ums Leben kamen. Am 1.&nbsp;Februar 2008 ordnete der Gouverneur einen vorübergehenden Stopp der gesamten Kohleproduktion in seinem Land an, bis alle Minen auf ihre Sicherheit überprüft waren (sein Onkel war 1968 bei einem Grubenunglück in Farmington gestorben).<ref>Pamela M. Prah: [http://library.cqpress.com/cqresearcher/document.php?id=cqresrre2006031700 ''Are underground miners adequately protected?''] In: ''CQ Researcher.'' Band 16, 17. März 2006, Nr. 11; [https://www.wvgazettemail.com/news/special_reports/beyond-sago-one-by-one/article_8f6cc496-0f13-5d11-8196-2e487cdec914.html ''Beyond Sago: One by One.''] In: ''The Charleston Gazette-Mail'', 5. November 2006.</ref> Bei der [[Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 2008|Gouverneurswahl am 4.&nbsp;November 2008]] setzte er sich mit knapp 70 Prozent der Stimmen gegen den republikanischen Staatssenator [[Russ Weeks]] für eine zweite Amtszeit durch. Manchin hatte in Umfragen hohe Beliebtheitswerte, war Mitglied zahlreicher Gouverneursvereinigungen und 2010 Präsident der [[National Governors Association]].<ref>[https://www.ourcampaigns.com/RaceDetail.html?RaceID=706113 ''NGA Chair 2010.''] In: ''OurCampaigns.com.''</ref> Als Gouverneur kümmerte sich Manchin intensiv auch um kleine Angelegenheiten, etwa die Pünktlichkeit der Züge, weshalb sein Regierungsstil mit dem eines Kleinstadtbürgermeisters verglichen wurde.<ref name="kerch" />

=== Erste Amtsperiode als Senator ===
Nach dem Tod [[Robert Byrd]]s  Ende Juni 2010, der seit 1959 US-Senator für West Virginia gewesen war, oblag es Manchin, einen Nachfolger zu ernennen. Er entschied sich für den 36-jährigen Juristen [[Carte Goodwin]], der Byrds Platz allerdings nur bis zu einer Nachwahl einnehmen sollte. Da der Gouverneur aufgrund der Verfassung von West Virginia nicht noch einmal für sein Amt kandidieren konnte, gab es sofort Spekulationen, wonach Manchin selbst an dem Senatssitz interessiert sei; Manchin gab am 20.&nbsp;Juli 2010 seine Kandidatur für die [[Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2010|Nachwahl im November]] bekannt. In der [[Vorwahl (Politik)|Vorwahl]] seiner Partei setzte er sich gegen den damals 95-jährigen, weiter links stehenden [[Ken Hechler]] durch, der aus Protest gegen das in West Virginia verbreitete [[Mountaintop Removal Mining]] angetreten war.<ref>Shira Toeplitz: [https://www.politico.com/story/2010/07/manchin-gets-veteran-dem-challenger-040030 ''Manchin gets veteran Dem challenger.''] In: ''[[Politico]]'', 21. Juli 2010.</ref> Manchin traf in der Hauptwahl auf den Republikaner [[John Raese]], einen Geschäftsmann, der zuvor sowohl gegen Robert Byrd als auch gegen West Virginias zweiten Senator, [[Jay Rockefeller]], jeweils einmal bei einer Wahl unterlegen war. Obwohl Manchin als sehr populär in seinem Staat galt, deuteten die Umfragen zeitweise auf einen knappen Ausgang hin. Er gewann vergleichsweise deutlich mit 54&nbsp;Prozent der Stimmen.

Manchin trat sein Mandat als Senator am 15.&nbsp;November 2010 an. Unmittelbar zuvor war sein bisheriger [[Vizegouverneur (Vereinigte Staaten)|Vizegouverneur]] in West Virginia, [[Earl Ray Tomblin]], als neuer Gouverneur vereidigt worden. Manchin gehört im Senat den Ausschüssen für die [[United States Senate Committee on Appropriations|Bewilligung von Bundesmitteln]], für die [[United States Senate Select Committee on Intelligence|Nachrichtendienste]], die [[United States Senate Committee on Veterans’ Affairs|Veteranenangelegenheiten]] sowie [[United States Senate Committee on Energy and Natural Resources|Energie und natürliche Ressourcen]] an.<ref>[https://www.govtrack.us/congress/members/joe_manchin/412391 ''Sen. Joe Manchin III.''] In: ''Govtrack.us.''</ref>

Bei der regulären [[Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2012|Senatswahl 2012]] trat Manchin erstmals für eine volle Mandatszeit an. Er traf in der Hauptwahl wiederum auf den Republikaner Raese und schlug ihn mit 61 Prozent der Wählerstimmen und 24 Prozentpunkten Vorsprung, während gleichzeitig [[Barack Obama]] bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012|Präsidentschaftswahl]] den Bundesstaat mit 27 Prozentpunkten Rückstand verlor.<ref>[http://apps.sos.wv.gov/elections/results/results.aspx?year=2012&eid=13&county=Statewide ''Statewide Results: General Election.''] In: ''SOS.wv.gov'', 6. November 2012.</ref> Nachdem Manchin wiederholt seine Unzufriedenheit mit der gegenseitigen parteipolitischen Blockade im Senat geäußert hatte, erwog er 2015, Washington zu verlassen und sich bei der [[Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 2016|Gouverneurswahl 2016]] erneut für sein früheres Amt zu bewerben.<ref>Kyle Cheney: [https://www.politico.com/story/2015/04/joe-manchin-wont-run-for-wva-governor-117119 ''Manchin won’t run for West Virginia governor.''] In: ''[[Politico]]'', 19. April 2015.</ref> Nachdem der früher verlässlich demokratisch wählende Bundesstaat West Virginia sich seit dem Jahr 2000 immer stärker in Richtung einer republikanischen Hochburg gewandelt und Donald Trump bei der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016|Präsidentschaftswahl 2016]] mit 42 Prozentpunkten Vorsprung vor [[Hillary Clinton]] gewonnen hatte – sein zweitbestes Ergebnis überhaupt in einem Bundesstaat –, war Manchin einer der letzten verbliebenen hochrangigen Politiker der Demokraten in diesem Bundesstaat.<ref name="kruse">Michael Kruse, Burgess Everett: [http://www.politico.com/magazine/story/2017/03/joe-manchin-senator-profile-west-virginia-red-state-democrat-bipartisan-214865 ''Manchin in the Middle.''] In: ''[[Politico]]'', März/April 2017 (englisch).</ref> Die Republikaner rechneten sich gute Chancen aus, seinen Senatssitz 2018 übernehmen zu können.

=== Zweite Amtsperiode als Senator ===
Nach längerem Zögern gab Manchin am 23. Januar 2018, wenige Tage vor dem Ablauf der Einreichungsfrist, seine erneute Kandidatur für das Senatsmandat bei der [[Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2018|Wahl im November 2018]] bekannt.<ref>Jonathan Martin: [https://www.nytimes.com/2018/01/23/us/politics/manchin-reelection-this-place-sucks.html ''Manchin Will Seek Re-election but Sends Democrats a Stern Warning.''] In: ''[[The New York Times]]'', 23. Januar 2018 (englisch).</ref> In der Vorwahl der Demokraten setzte sich Manchin mit 70 zu 30 Prozent der Wählerstimmen gegen die linke, von [[Bernie Sanders]] unterstützte Umweltaktivistin Paula Jean Swearengin durch.<ref>Clare Foran: [https://www.theatlantic.com/politics/archive/2017/05/joe-manchin-bernie-sanders-primary-challenge-west-virginia-senate-2018/525918/ ''West Virginia’s Conservative Democrat Gets a Primary Challenger.''] In: ''[[The Atlantic]]'', 9. Mai 2017</ref><ref>[https://www.nytimes.com/interactive/2018/05/08/us/elections/results-west-virginia-primary-elections.html ''West Virginia Primary Election Results.''] In: ''[[The New York Times]]'', 9. Mai 2018</ref><ref>[http://mcimaps.com/west_virginia_2018/ ''The Protest Vote in West Virginia’s Democratic Primary for Senate.''] In: ''MCI Maps'', 10. Mai 2018.</ref> Manchin wurde von Gewerkschaften wie auch von Wirtschaftsverbänden unterstützt.<ref>Fred Lucas: [http://www.foxnews.com/politics/2018/04/13/dem-joe-manchin-suffers-biggest-plummet-in-job-approval-any-senator-poll.html ''Dem Joe Manchin suffers biggest plummet in job approval of any senator: poll.''] In: ''[[Fox News]]'', 13. April 2018.</ref>

In der Vorwahl der Republikaner am 8. Mai 2018 traten der bisherige [[Attorney General (US-Bundesstaaten)|Attorney General]] West Virginias, [[Patrick Morrisey]], der Kongressabgeordnete [[Evan Jenkins]] und der frühere Kohleunternehmer [[Don Blankenship]] an, der wegen nicht eingehaltener Sicherheitsvorkehrungen und eines daraus entstandenen Grubenunglücks mit 29 Toten ab 2015 ein Jahr lang in Haft war.<ref>Alex Isenstadt: [https://www.politico.com/story/2018/05/05/blankenship-polls-west-virginia-senate-primary-570752 ''Blankenship surging on eve of West Virginia Senate primary.''] In: ''[[Politico]]'', 5. Mai 2018.</ref> Dabei setzte sich Morrissey durch und trat bei der Hauptwahl im November 2018 gegen Manchin an.<ref>Steven Shepard, Alex Isenstadt: [https://www.politico.com/story/2018/05/08/west-virginia-primary-election-results-2018-updates-574140 ''Blankenship suffers beatdown in West Virginia.''] In: ''[[Politico]]'', 9. Mai 2018.</ref> Die Politikwebsite ''Sabato’s Crystal Ball'' stufte das Rennen um den Senatssitz nach dem Vorwahlergebnis als völlig offen („toss up“) ein.<ref>Kyle Kondik, Geoffrey Skelley: [http://www.centerforpolitics.org/crystalball/ ''Ratings Changes: Senate, Governor, House.''] In: ''Sabato’s Crystal Ball'', [[University of Virginia]] Center for Politics, 9. Mai 2018.</ref> Die Demokraten hatten hauptsächlich gegen Jenkins Wahlkampf gemacht; Morrisey, der bei der [[Wahl zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2000|Wahl 2000]] in [[New Jersey]] für den Kongress angetreten war und als Lobbyist in Washington gearbeitet hatte, galt als der schwächere Kandidat. Blankenship ließ nach seiner Niederlage erklären, er werde sicherstellen, dass Morrisey nicht Senator werde, und dafür sorgen, dass der „korrupte [[Carpetbagger]]“ die Republikanische Partei nicht „zur Geisel nehme“ – er kündigte an, bei der Senatswahl selbst für eine Splitterpartei ([[Constitution Party]]) anzutreten.<ref>Steven Shepard, Elena Schneider, Scott Bland: [https://www.politico.com/story/2018/05/09/west-virginia-primary-election-results-2018-analysis-576783 ''Top takeaways from the first big primary of 2018.''] In: ''[[Politico]]'', 9. Mai 2018</ref><ref>Jordain Carney: [http://thehill.com/homenews/campaign/387140-blankenship-wants-to-make-sure-morrisey-doesnt-win-senate-bid ''Blankenship wants to 'make sure’ Morrisey doesn’t win Senate bid.''] In: ''The Hill'', 10. Mai 2018</ref><ref>Alex Isenstadt: [https://www.politico.com/story/2018/05/21/don-blankenship-third-party-constitution-party-600779 ''Blankenship to wage third-party bid after losing primary.''] In: ''[[Politico]]'', 21. Mai 2018.</ref>

Die lange große Zufriedenheit vieler Wähler mit Manchin sank laut einer Umfrage im ersten Quartal 2018 um 17 Prozentpunkte auf 43 Prozent Zustimmung (gegenüber 44 Prozent Ablehnung), nachdem Präsident Trump, obgleich persönlich mit dem Senator befreundet, sich gegen Manchins Wiederwahl ausgesprochen hatte.<ref>Jake Zuckerman: [https://www.wvgazettemail.com/news/politics/poll-manchin-s-approval-rating-dropped-points-last-quarter/article_c7dabc72-8d52-535a-9fe0-6f48c46e53f4.html ''Poll: Manchin’s approval rating dropped 17 points last quarter.''] In: ''The West Virginia Gazette'', 12. April 2018.</ref> Nach verbesserten Umfragewerten im Juli 2018 sahen Beobachter Manchin wieder als leichten Favoriten.<ref>Geoffrey Skelley: [http://www.centerforpolitics.org/crystalball/articles/mountain-state-manchin-ations/ ''Mountain State Manchin-Ations.''] In: ''Sabato’s Crystal Ball'', 24. Juli 2018</ref><ref>Sean Trende: [http://www.realclearpolitics.com/articles/2018/07/31/assessing_manchins_chances_in_west_virginia_137674.html ''Assessing Manchin’s Chances in West Virginia.''] In: ''RealClearPolitics'', 31. Juli 2018.</ref> Aus den Wahlen am 6. November 2018 ging Manchin als Sieger mit einem Anteil von 49,5 Prozent der abgegebenen Stimmen hervor.

Im Januar 2019 berichteten Medien, dass Manchin über eine erneute Kandidatur als Gouverneur West Virginias im Jahr 2020 nachdenke.<ref name="kerch" />

Im Verlauf seiner Amtszeit als Senator erhielt Manchin fast 1,8 Mio. [[US-Dollar]] vom [[Familienunternehmen|familiengeführten]] Kohleunternehmen Enersystems Inc.<ref>{{Internetquelle |autor=Manuel Quinones, ELANA SCHOR of Greenwire |url=https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/gwire/2011/07/26/26greenwire-sen-manchin-maintains-lucrative-ties-to-family-64717.html |titel=Sen. Manchin Maintains Lucrative Ties to Family-Owned Coal Company |abruf=2019-05-01}}</ref>

Nach der Senatswahl 2020 war der Senat mit jeweils 50 Republikanern und Demokraten besetzt, wobei die Demokraten mit Vizepräsidentin [[Kamala Harris]] bei Gleichstand die entscheidende Stimme erhielten. Manchin kam in dieser Situation eine entscheidende Stellung zu, da er zwar Demokrat ist, jedoch einen der konservativsten Staaten der USA vertritt. Donald Trump erhielt in West Virgina 2020 sein zweitbestes Ergebnis aller Bundesstaaten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nbcnews.com/politics/2020-elections/west-virginia-president-results |titel=West Virginia presidential election results 2020: Live results and polls |abruf=2021-03-04}}</ref> Manchin erhielt, insbesondere bezüglich des geplanten Konjunkturpaketes der Biden-Administration und der diskutierten Abschaffung des [[Filibuster]] im Senat, erhebliche mediale Aufmerksamkeit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.msnbc.com/katy-tur/watch/-because-joe-manchin-runs-the-senate-jake-sherman-explains-why-democrats-narrowed-the-income-threshold-101947461555 |titel='Because Joe Manchin runs the Senate': Jake Sherman explains why Democrats narrowed the income threshold |abruf=2021-03-04 |sprache=en}}</ref>

Bereits im ersten Amtsjahr von Präsident Biden verweigerte Manchin diesem in entscheidenden Fragen seine Unterstützung. Er war einer von sieben demokratischen US-Senatoren, die gemeinsam mit den Republikanern im Februar 2021, wenige Wochen nach [[Amtseinführung von Joe Biden|Joe Bidens Amtseinführung]], ein Verbot des [[Hydraulic Fracturing]] blockierten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.senate.gov/legislative/LIS/roll_call_lists/roll_call_vote_cfm.cfm?congress=117&session=1&vote=00028 |titel=U.S. Senate: U.S. Senate Roll Call Votes 117th Congress - 1st Session |werk=www.senate.gov |abruf=2021-03-19}}</ref> Danach scheiterte die geplante Einführung eines landesweiten Mindestlohns von 15 US-Dollar an Manchin,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/joe-manchin-usa-senat-joe-biden-corona-hilfspaket |titel=Er treibt Joe Biden vor sich her |werk=Die Zeit |abruf=2021-03-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/politik/joe-manchin-demokraten-biden-us-praesident-senator-corona-hilfspaket-filibuster-90239421.html |titel=Joe Manchin: Der Demokrat, der für Joe Biden zum Problem werden könnte |datum=2021-03-13 |abruf=2021-03-19}}</ref> und im Dezember verweigerte er als einziger demokratischer Senator dem wichtigsten Projekt der Regierung, einem 1,75 Billionen Dollar umfassenden Sozial- und Konjunkturprogramm seine Zustimmung. Gegen das Gesetzesvorhaben hatte sich unter anderem die Pharma-Lobby gewandt, von der Manchin finanziell unterstützt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/joe-bidens-sozialpaket-senator-joe-manchin-wird-nicht-dafuer-stimmen-17693138.html |titel=Sozialpaket abgelehnt: Manchin düpiert Biden |datum=2021-12-20 |abruf=2021-12-20}}</ref>

Bei der entscheidenden Abstimmung im Senat am 7. April 2022 stimmte Manchin für die von Biden für die Nachfolge [[Stephen Breyer]] im Supreme Court nominierte [[Ketanji Brown Jackson|Kentanji Brown Jackson]].<ref>{{Internetquelle|url=https://www.senate.gov/legislative/LIS/roll_call_votes/vote1171/vote_117_1_00231.htm|titel=Roll Call Vote 117<sup>th</sup> Congress - 1<sup>st</sup> Session|hrsg=Webseite des US-Senats|abruf=2022-07-28|sprache=en}}</ref> 

== Positionen ==
Manchin gilt als [[Politische Mitte|zentristischer]] Politiker, der häufig mit den Abgeordneten der Republikanischen Partei stimmt und deshalb von Linken innerhalb der Demokraten kritisiert wird. Unmittelbar nach Manchins Wahl in den US-Senat 2010 waren Gerüchte laut geworden, er plane einen Wechsel zur Republikanischen Partei. Dazu hatte auch seine unverhohlene Kritik an [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Barack Obama]] beigetragen. Manchin ließ jedoch von einem Sprecher erklären, dass er ein lebenslanges Mitglied der Demokraten sei und es keinen Parteiwechsel geben werde.<ref>Patricia Murphy: [http://www.politicsdaily.com/2010/11/09/joe-manchins-spokesman-democrat-is-not-switching-parties/ ''Joe Manchin Is Not Switching Parties, Democrat’s Spokeman Says.''] In: ''The Capitolist'', 9. November 2010 (englisch).</ref> Vor der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012|Präsidentschaftswahl 2012]] hatte er offengelassen, ob er Obama oder den republikanischen Kandidaten [[Mitt Romney]] wählen würde, und im Jahr 2012 im Stimmverhalten mit etwa 15 Prozent die größte Abweichung aller demokratischen Senatoren zu Obama gezeigt.<ref>[http://washington.cbslocal.com/2012/04/20/dem-senator-doesnt-know-if-he-will-vote-for-obama/ ''Dem Senator Doesn’t Know If He Will Vote For Obama.''] In: ''CBS News'', 20. April 2012</ref><ref>Catalina Camia: [https://www.usatoday.com/story/onpolitics/2013/01/22/obama-democrats-senate-voting-support/1855375/ ''Manchin top Democrat to oppose Obama in 2012.''] In: ''[[USA Today]]'', 22. Januar 2013.</ref> Manchin kritisierte Obama insbesondere für seine – im kohlereichen West Virginia weithin als schädlich angesehene – Energiepolitik und den damaligen Fraktionsvorsitzenden der Demokraten im US-Senat, [[Harry Reid (Politiker)|Harry Reid]], für den Stillstand in der Gesetzgebungsarbeit.<ref>Ed O’Keefe: [https://www.washingtonpost.com/news/post-politics/wp/2014/11/05/joe-manchin-on-election-results-this-is-a-real-a-whooping/ ''Joe Manchin on election results: 'This is a real ass-whuppin’.''] In: ''[[The Washington Post]]'', 5. November 2014.</ref> Nachdem die Republikaner [[Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2014|2014]] die Mehrheit im Senat errungen hatten, warben sie erneut vergeblich um Manchin.<ref>Alexander Bolton: [http://thehill.com/homenews/administration/223077-mcconnell-expected-to-woo-king-manchin ''McConnell expected to woo King, Manchin.''] In: ''The Hill'', 5. November 2014.</ref>

Insbesondere gesellschaftspolitisch gilt Manchin als konservativ. So setzte er sich bis zuletzt gegen die [[Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in den Vereinigten Staaten|Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe]] ein und stimmte gegen die Aufhebung der Richtlinie ''[[Don’t ask, don’t tell]]'' für die [[US-Streitkräfte]].<ref>Harry J. Enten: [https://www.theguardian.com/commentisfree/2013/apr/10/last-democrats-against-gay-marriage ''The final three: the Democratic senators against gay marriage.''] In: ''[[The Guardian]]'', 10. April 2013.</ref> Er hat sich entgegen der Parteilinie stets gegen [[Schwangerschaftsabbruch]] eingesetzt ([[Pro-Life]]).<ref name="wallace" /> 2010 erhielt Manchin die Unterstützung der üblicherweise republikanisch geneigten [[United States Chamber of Commerce]]. Bei den Wahlen 2010 und 2012 wurde Manchin auch vom Waffenlobby-Verband [[National Rifle Association]] (NRA) unterstützt; sie gab ihm die [[Schulnote#USA|Bestnote A]].<ref>Katrina Trinko: [https://www.nationalreview.com/2010/09/nra-endorses-manchin-west-virginia-katrina-trinko/ ''NRA Endorses Manchin in West Virginia.''] In: ''[[National Review]]'', 24. September 2010; [https://www.nrapvf.org/articles/20121002/nra-pvf-endorses-joe-manchin-for-us-senate-in-west-virginia ''NRA-PVF Endorses Joe Manchin for U.S. Senate in West Virginia.''] In: ''NRA Polictical Victory Fund'', 2. Oktober 2012.</ref> Nach dem [[Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School|Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule]] brachte Manchin gemeinsam mit dem republikanischen Senator [[Pat Toomey]] Anfang 2013 eine Gesetzesinitiative ein, die eine Persönlichkeitsüberprüfung bei Waffenkäufen („background checks“) forderte. Daraufhin attackierte ihn die NRA in Werbefilmen und versuchte ihn einzuschüchtern. Nachdem der Gesetzesvorschlag gescheitert war, beendete die NRA ihre finanzielle Unterstützung für Manchin.<ref>Amanda Terkel: [http://www.huffingtonpost.com/2013/06/12/joe-manchin-nra-ad_n_3430529.html ''Joe Manchin Targeted By NRA In New Ad.''] In: ''[[The Huffington Post]]'', 17. Juni 2013 (englisch).</ref> Vor den [[Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 2018|Senatswahlen 2018]] startete die NRA eine Anzeigenkampagne gegen ihn.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.nrapvf.org/articles/20180905/nra-launches-ad-campaign-against-manchin|titel=NRA Launches Ad Campaign Against Manchin|werk=NRA – Political Victory Fund|datum=2018-09-05|abruf=2022-07-29|sprache=en}}</ref> Im Rating der NRA fiel er von "A" im Jahr 2012 auf "D" (der zweitschlechteste Grad).<ref>{{Internetquelle|url=https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/interactive/2012/12/19/us/politics/nra.html?ref=us|titel=How the N.R.A. Rates Lawmakers|werk=The New York Times|datum=2012-12-19|abruf=2022-07-29|sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://thehill.com/homenews/senate/404963-nra-releases-add-targeting-sen-manchin/|titel= NRA releases ad targeting Manchin|autor=Megan Keller|werk=The Hill|datum=2018-04-08|abruf=2022-07-29|sprache=en}}</ref>

Manchin traf sich seit 2016 mehrfach mit [[Donald Trump]] und war nach dessen [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016|Wahlsieg 2016]] für das [[Kabinett Trump|Kabinett]] im Gespräch. Er lobte Trumps [[Protektionismus|protektionistische]] Politik<ref name="kruse" /> und stimmte für die meisten der Personalvorschläge Trumps, die im US-Senat bestätigt werden mussten, auch bei politisch umstrittenen Personen wie dem [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Supreme-Court]]-Richter [[Neil Gorsuch]] und dem Außenminister [[Mike Pompeo]]. Laut ''[[FiveThirtyEight]]'' stimmte Manchin (Stand April 2018) in über 60 Prozent der Senatsentscheidungen mit dem republikanischen Präsidenten.<ref>Chris Dickerson: [https://wvrecord.com/stories/511099958-law-courts-manchin-becomes-first-democrat-to-say-he-ll-vote-for-gorsuch ''Manchin becomes first Democrat to say he'll vote for Gorsuch.''] In: ''The West Virginia Record'', 30. März 2017</ref><ref>Wilson Andrews: [https://www.nytimes.com/interactive/2017/01/31/us/politics/trump-cabinet-confirmation-votes.html ''How Each Senator Voted on Trump’s Cabinet and Administration Nominees.''] In: ''[[The New York Times]]'', 11. Mai 2017; [https://projects.fivethirtyeight.com/congress-trump-score/joe-manchin-iii/ ''Tracking Congress In The Age Of Trump: Joe Manchin III.''] In: ''[[FiveThirtyEight]].''</ref> Entsprechend der Mehrheit der Einwohner West Virginias und gegen die Parteilinie entschied sich Manchin nach langem Zögern im Oktober 2018, den von Präsident Trump nominierten und wegen unbewiesener Belästigungsvorwürfe umstrittenen Supreme-Court-Kandidaten [[Brett Kavanaugh]] bei dessen Senatsbestätigung zu unterstützen, was seine eigenen Anhänger empörte.<ref>Alexander Bolton: [https://thehill.com/homenews/senate/409890-manchin-says-he-will-vote-for-kavanaugh ''Manchin says he will vote for Kavanaugh.''] In: ''The Hill'', 5. Oktober 2018</ref><ref>Sheryl Gay Stolberg: [https://www.nytimes.com/2018/10/06/us/politics/brett-kavanaugh-supreme-court.html ''Senate Confirms Kavanaugh to Supreme Court, Ending a Clash With Lasting Fallout.''] In: ''[[The New York Times]]'', 6. Oktober 2018</ref><ref>Steve Peoples: [https://apnews.com/05ffe223bf024740950e8fbf235362fd ''Manchin faces firestorm at home following Kavanaugh vote.''] In: ''[[Associated Press]]'', 7. Oktober 2018.</ref>

Nachdem die Demokraten die Nachwahlen in Georgia gewonnen und auch die Mehrheit im Senat errungen hatten, forderten viele Parteilinke die Abschaffung des aus ihrer Sicht obstruktiven [[Filibuster#Filibuster im US-Senat|Filibuster]]-Verfahrens.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=ANT3JsLjx4A |titel=Senate Democrats who supported the filibuster now oppose it |sprache=de-DE |abruf=2021-09-24}}</ref> Es ermöglicht der Oppositionspartei im Senat, durch Dauerreden die Abstimmung über Gesetzesvorschläge und damit diese selbst zu verzögern oder zu stoppen. Diese Regelung wurde von den Demokraten aber noch in den letzten 4 Jahren, als die Republikaner an der Macht waren, verteidigt. Manchin sprach sich jedoch für eine Beibehaltung des Filibusterns aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/politik/joe-manchin-demokraten-biden-us-praesident-senator-corona-hilfspaket-filibuster-90239421.html |titel=Joe Manchin: Der Demokrat, der für Joe Biden zum Problem werden könnte |datum=2021-03-13 |sprache=de |abruf=2021-09-24}}</ref>

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Am 19. Dezember 2021 gab Manchin bekannt, dass er [[Joe Biden|Bidens]] billionenschwerem „Build-Back-Better“-Gesetzespaket nicht zustimmen werde, obwohl es zuvor bereits um mehr als die Hälfte gekürzt worden war, um seine Zustimmung und die seiner Senatskollegin [[Kyrsten Sinema]] zu gewinnen. Aufgrund der Patt-Situation im Senat wären ihre Stimmen für eine Verabschiedung des umfangreichen Sozial- und Klimapakets im vor [[Filibuster]] geschützten [[Reconciliation-Verfahren]] erforderlich gewesen, das das wichtigste Projekt des Präsidenten in seinem ersten Amtsjahr darstellte.<ref>{{Literatur |Autor=WELT |Titel=Joe Bidens Prestige-Klimapaket vor dem Aus |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2021-12-20 |Online=https://www.welt.de/politik/ausland/article235762236/Joe-Bidens-Prestige-Klimapaket-vor-dem-Aus.html |Abruf=2021-12-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Milman |url=https://www.theguardian.com/us-news/2022/jan/26/joe-manchin-climate-crisis-global-villain |titel=‘He’s a villain’: Joe Manchin attracts global anger over climate crisis |werk=The Guardian |datum=2022-01-26 |sprache=en |abruf=2022-01-26}}</ref> Manchin begründete seine Ablehnung mit drängenderen Problemen wie der [[COVID-19-Pandemie|Corona-Pandemie]] und der steigenden [[Inflation]], die vordringlich zu lösen seien.<ref>{{Internetquelle |autor=Echo Zeitungen GmbH |url=https://www.echo-online.de/politik/ausland/hohe-inflationsrate-setzt-biden-unter-druck_25020956 |titel=Hohe Inflationsrate setzt Biden unter Druck |datum=2021-12-19 |sprache=de |abruf=2021-12-20}}</ref>
Die Programme sahen auch Klimaschutzmaßnahmen vor. Manchin hatte sich in der Vergangenheit gegen (von ihm als „war on coal“ bezeichnete) Maßnahmen ausgesprochen. Die Kohleindustrie spiele in seinem Heimatstaat West Virgina weiterhin eine große Rolle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/joe-bidens-sozialpaket-senator-joe-manchin-wird-nicht-dafuer-stimmen-17693138.html |titel=Sozialpaket abgelehnt: Manchin düpiert Biden |datum=2021-12-20 |sprache=de |abruf=2021-12-20}}</ref> Manchin zeigte sich im Dezember 2021 bereit, wesentliche Teile des ''Build Back Better''-Programmes zu unterstützen. Die Verhandlungen mit dem Weißen Haus gerieten allerdings im Januar 2022 ins Stocken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.washingtonpost.com/us-policy/2022/01/08/manchin-white-house-talks/  |titel=Manchin’s $1.8 trillion spending offer appears no longer to be on the table|datum=2022-01-08|sprache=en |abruf=2022-01-08}}</ref> 

Am 28. Juli 2022 erklärte er zur Überraschung vieler nach langem Widerstreben seine Unterstützung für das Sozial- und Konjunkturprogramm Bidens, das zuvor vom Umfang her deutlich abgespeckt worden war.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bbc.com/news/world-us-canada-62328875|titel=Senator Joe Manchin suddenly backs Biden climate and tax bill|werk=BBC News|datum=2022-07-28|abruf=2022-07-28|sprache=en}}</ref>

== Weblinks ==
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* {{Kongressbio}}
* [http://manchin.senate.gov/ Webpräsenz beim Kongress] (englisch)
* [https://www.nga.org/governor/joe-manchin-iii-2/ Joe Manchin] in der Datenbank der [[National Governors Association]] (englisch)
* Jim Wallace: [https://www.wvencyclopedia.org/articles/1484 ''Joe Manchin.''] In: ''The West Virginia Encyclopedia'', 16. Mai 2016 (englisch)
* [https://www.ourcampaigns.com/CandidateDetail.html?CandidateID=4470 ''Manchin, Joe.''] In: ''OurCampaigns.com'' (englisch; Übersicht der Wahlkämpfe)
* [http://www.wvculture.org/history/government/governors/joemanchin.html Die Gouverneure von West Virginia]

== Einzelnachweise ==
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{{SORTIERUNG:Manchin, Joe}}
[[Kategorie:Senator der Vereinigten Staaten aus West Virginia]]
[[Kategorie:Gouverneur (West Virginia)]]
[[Kategorie:Vorsitzender der NGA]]
[[Kategorie:Secretary of State (West Virginia)]]
[[Kategorie:Mitglied des Senats von West Virginia]]
[[Kategorie:Mitglied des Abgeordnetenhauses von West Virginia]]
[[Kategorie:Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Geboren 1947]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Manchin, Joe
|ALTERNATIVNAMEN=Manchin, Joseph Anthony III (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=amerikanischer Politiker
|GEBURTSDATUM=24. August 1947
|GEBURTSORT=[[Farmington (West Virginia)|Farmington]], West Virginia
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
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