Quelltext der Seite Kramershai

{{Coordinate |article=/ |NS=51/44/33/N |EW=10/38/30/E |type=landmark |region=DE-ST |map=right |maptype=relief |maplevel=adm2nd}}
Der '''Kramershai''' im [[Landkreis Harz]] in [[Sachsen-Anhalt]] ist ein seit Anfang 2000<ref name="BFN-Karten" /> bestehendes und 1,8&nbsp;km²<ref name="BFN-Karten" /> oder 1,75&nbsp;km²<ref name="LVWA" /> großes [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] im [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] im Stadtgebiet von [[Oberharz am Brocken]].

Das Naturschutzgebiet mit der [[Common Database on Designated Areas|CDDA]]-Nr.&nbsp;318685<ref name="BFN-Karten" /> und dem Kennzeichen NSG&nbsp;0159<ref name="LVWA" /> wurde 1999 ausgewiesen (Datum der Verordnung: 2.&nbsp;Dezember 1999).<ref name="LVWA" /> Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Harz. Ziel der Unterschutzstellung sind „Schutz und Förderung der höchstgelegenen Rotbuchenvorkommen im Harz sowie der kleinflächigen Moor- und Quellbereiche“.<ref name="LVWA" />

== Geographische Lage ==
Der Kramershai liegt im [[Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt]] 3&nbsp;km westlich von [[Elend (Harz)|Elend]] (zu [[Oberharz am Brocken]]), 2,7&nbsp;km südsüdwestlich von [[Schierke]] (zu [[Wernigerode]]), die sich beide im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) befinden, und 2,8&nbsp;km (jeweils [[Luftlinie]]) nordöstlich von [[Braunlage]], das zum [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Goslar]] zählt. Es befindet sich in einem Waldgebiet am Südhang des [[Kleiner Winterberg (Harz)|Kleinen Winterberges]] ({{Höhe|837.0|DE-NHN|link=true}}). Das Naturschutzgebiet liegt im [[Landschaftsschutzgebiet]] „Harz und Vorländer“. Seine Südgrenze bildet die [[Bundesstraße 27|Bundesstraße&nbsp;27]], im Westen stößt es wenige Meter jenseits des ehemaligen Kolonnenwegs der früheren [[Innerdeutsche Grenze|innerdeutschen Grenze]] an die [[Bremke (Warme Bode)|Bremke]] (mit dortigem Bremkefall), einem nördlichen Zufluss der [[Warme Bode|Warmen Bode]]; jenseits der Bremke verläuft als niedersächsische [[Kreisstraße]]&nbsp;41 die ''Große Wurmbergstraße'', die zum nahen [[Wurmberg (Harz)|Wurmberg]] ({{Höhe|971.2}}) führt. An mehreren Stellen im Osten, Süden und Westen grenzt der Kramershai an das Naturschutzgebiet „[[Harzer Bachtäler]]“. In seinem Nordteil entspringt der kleine Fahnenbach als linker Quellbach des nach Osten zur Warmen Bode fließenden [[Spielbach (Warme Bode)|Spielbachs]].

== Flora ==
Kleinflächig kommen [[Moor]]- und [[Quelle|Quellbereiche]] im Kramershai vor. In Großteilen des Naturschutzgebietes stocken [[Gemeine Fichte|Fichten]]<nowiki />forste, in die wertvolle [[Rotbuche]]n-Fichtenwälder eingebettet sind. Hierbei handelt es sich um das höchstgelegene Rotbuchenvorkommen im sachsen-anhaltischen Teil des Harzes. Die [[Stratifikation (Ökologie)|Krautschicht]] wird in den Fichtenforsten vorwiegend von Schlängel[[Schmielen|schmiele]] und [[Heidelbeere]] gebildet. In den Rotbuchen-Fichtenwäldern wachsen neben Schlängelschmiele und Heidelbeere u.&nbsp;a. auch Wolliges [[Reitgräser|Reitgras]] und [[Eichenfarn]].

Entlang naturnaher [[Bach|Bäche]], die das Naturschutzgebiet durchziehen, stocken abschnittsweise [[Erlen (Botanik)|Erlen]]<nowiki />saumwälder. Vor allem im Nordosten des Naturschutzgebietes sind Quellfluren mit [[Torfmoose]]n und [[Bitteres Schaumkraut|Bitterem Schaumkraut]] zu finden. Auf abgeholzten Flächen haben sich stellenweise krautige [[Schlagflur]]en mit [[Geflecktes Knabenkraut|Geflecktem]] und [[Breitblättriges Knabenkraut|Breitblättrigem Knabenkraut]] entwickelt. Kleinflächig kommen auch [[Mesophilie|mesophiles]] [[Grünland]] und [[Borstgrasweide|Borstgrasrasen]] vor. Hier sind u.&nbsp;a. [[Arnika|Bergwohlverleih]], [[Grünliche Gelb-Segge|Aufsteigende Gelbsegge]], [[Gewöhnlicher Flachbärlapp]], [[Rundblättriger Sonnentau]] und [[Meisterwurz]] zu finden.

Die Fichtenforste sollen langfristig in Buchen-Fichtenwälder und Buchenwälder umgewandelt werden.

== Fauna ==
Die [[Altholz (Forstwirtschaft)|Altholz]]<nowiki />bestände im Kramershai sind wichtige Lebensräume für verschiedene [[Vögel|Vogelarten]], darunter [[Mäusebussard]], [[Raufußkauz]], [[Schwarzspecht]] und [[Tannenhäher]]. Die Nadelwaldbereiche sind Lebensraum für [[Misteldrossel]], [[Wintergoldhähnchen|Winter-]] und [[Sommergoldhähnchen]], [[Tannenmeise|Tannen-]] und [[Haubenmeise]] sowie [[Gimpel (Art)|Gimpel]]. Das Naturschutzgebiet ist auch Lebensraum der [[Wildkatze]].

== Funga ==
Bemerkenswerte Pilzarten sind Weinroter Graustiel-Täubling (''Russula vinosa''), Rußgrauer Täubling (''Russula consobrina''), Grauender Spei-Täubling (''ussula griseascens''), [[Apfel-Täubling]] (''Russula paludosa''), [[Orangeroter Graustiel-Täubling]] (''Russula decolorans''), [[Zottiger Violett-Milchling]] (''Lactarius repraesentaneus''), Torfmoos-Milchling (''Lactarius sphagneti''), Filziger Milchling, Bruchreizker, [[Maggipilz]] (''Lactarius helvus''), [[Pechschwarzer Milchling]] (''Lactarius picinus'') und [[Nordischer Milchling]] (''Lactarius trivialis''). Eine Besonderheit ist der Taiga-Täubling (''Russula taigarum''), der in Deutschland nur wenige Male nachgewiesen wurde.<ref name="HSchubert" />

== Weblinks ==
* [https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/kramershai/ Kramershai], [[Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt]]

== Einzelnachweise ==
<references>
{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten|REF-NAME="BFN-Karten"}}
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<ref name="LVWA">[https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/kramershai/ ''Kramershai''], Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt</ref>
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<ref name="HSchubert">Hartmut Schubert: ''Die Pilze des NSG Kramershai und der benachbarten Gebiete. Teil&nbsp;1: Russula taigarum und co''. [[Der Tintling]]&nbsp;94, Ausgabe 3/2015, S.&nbsp;53–63</ref>
</references>

{{Navigationsleiste Naturschutzgebiete im Landkreis Harz}}

[[Kategorie:Naturschutzgebiet im Landkreis Harz]]
[[Kategorie:Waldschutzgebiet in Sachsen-Anhalt]]
[[Kategorie:Waldgebiet in Sachsen-Anhalt]]
[[Kategorie:Geographie (Oberharz am Brocken)]]
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[[Kategorie:Waldgebiet in Europa]]