Quelltext der Seite Land Thüringen (1920–1952)

{{Infobox Land der Weimarer Republik| 
|Landesname = Land Thüringen
|Flagge = [[Datei:Flag of Thuringia.svg|border|150px|Landesflagge]]
|Wappen = [[Datei:Wappen Land Thüringen.svg|120px|Wappen]]
|Karte = 1920–1945 [[Datei:Thüringen 1920.svg|276px|Karte des Landes Thüringen 1920]]
|Stand = 1931
|Hauptstadt = [[Weimar]]
|Regierungsform = 
|Staatsoberhaupt = Staatsminister
|Verfassung = 11. März 1921 
|Periode = [[1920]]–[[1945]]
|Fläche = 11.763 [[km²]]
|Einwohner = 1.607.339
|Bevölkerungsdichte = 137 Ew./km²
|Religionen = 92,6 % Ev.<br />2,8 % Röm.-Kath.<br />0,2 % Juden<br />4,4 % Sonstige
|Vorläufer = [[Thüringische Staaten|Thüringischen Staaten]]
|Nachfolger = [[Bezirke der DDR|Bezirke]] [[Bezirk Erfurt|Erfurt]], [[Bezirk Gera|Gera]], [[Bezirk Suhl|Suhl]] und [[Bezirk Leipzig|Leipzig]]
|Heute = [[Thüringen]]
|Hymne = 
|Karte Weimar = [[Datei:Thuringia in the German Reich (1925).svg|276px|]]
|Reichsrat = 2 Stimmen
|Kfz-Kennzeichen = <span style="font-family:monospace;">TH</span>
|Verwaltung = 15 Land- und 10 Stadtkreise
}}
[[Datei:THUERINGEN1952.png|thumb|276px|rechts|Karte des Landes Thüringen [[#Ende des Zweiten Weltkriegs, SBZ und DDR|1945–1952]]]]
Das '''Land Thüringen''' war ein [[Gliedstaat|Land]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]] in der [[Weimarer Republik]] und der [[Zeit des Nationalsozialismus]] sowie ein Land der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] und der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]]. Landeshauptstadt war [[Weimar]], die größte Stadt [[Gera]].

Das Land entstand am 1.&nbsp;Mai 1920 aus einem Zusammenschluss der [[Thüringische Staaten|thüringischen Freistaaten]] [[Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach|Sachsen-Weimar-Eisenach]], [[Freistaat Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningen]], [[Freistaat Sachsen-Altenburg|Sachsen-Altenburg]], [[Freistaat Sachsen-Gotha|Sachsen-Gotha]], [[Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt|Schwarzburg-Rudolstadt]], [[Freistaat Schwarzburg-Sondershausen|Schwarzburg-Sondershausen]] sowie des [[Volksstaat Reuß|Volksstaates Reuß]]. Der [[Freistaat Coburg]] hingegen schloss sich [[Bayern]] an. Eine Integration von Gebieten aus dem preußischen Thüringen konnte trotz verschiedener Bestrebungen nicht realisiert werden. Im [[Thüringen|Thüringer]] und im nördlichen [[Franken (Region)|Fränkischen]] Raum ging damit die jahrhundertelange Ära starker territorialer Zersplitterung zu Ende. 

Mit dem [[Gesetz über den Neuaufbau des Reichs]] 1934 wurde das Land gleichgeschaltet, der [[Gau Thüringen]] unter [[Fritz Sauckel]] spielte politisch die wichtigere Rolle. Das Land wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach kurzer amerikanischer Besatzung Teil der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] (SBZ). Es wurde um den preußischen [[Regierungsbezirk Erfurt]] auf 15.585&nbsp;km² vergrößert und erhielt am 20. Dezember 1946 eine neue Verfassung. Mit der Neugliederung der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] nach [[Bezirk (DDR)|Bezirken]] verlor das Land 1952 seine Funktion. 1958 wurde es endgültig aufgelöst.  

== Wappen ==
Das [[Thüringer Landeswappen#Geschichte des Wappens|Landeswappen]] geht auf ein Gesetz des Landtags vom 7.&nbsp;April 1921 zurück.<ref>Gesetz über das Wappen und die Landesfarben Thüringens vom 7. April 1921 ([http://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00215875/0110_THR_1921_GSN0015_0091.tif?x=-1030.5501618122976&y=0&scale=0.17616875712656785&rotation=0&layout=singlePageLayout&logicalDiv=log_jportal_jparticle_00382748 Gesetzsammlung für Thüringen 1920 S. 21]).</ref> Das Wappen zeigt sieben silberne Sterne auf rotem Grund; die Sterne stehen für die sieben Einzelstaaten, aus denen Thüringen 1920 gebildet wurde.

1933 erhielt das Land unter der nationalsozialistischen Regierung ein neues Wappen, da die Sterne allzu sehr an den jüdischen [[Davidsstern]] erinnerten. Das von den Nationalsozialisten verliehene Landeswappen zeigte einen [[Bunter Löwe|Bunten Löwen]] in der Mitte (Symbol der Landgrafen von Thüringen) mit dem [[Swastika|Hakenkreuz]] in der rechten Pfote; oben waren der sächsische [[Rautenkranz (Heraldik)|Rautenkranz]] (Symbol der Ernestinischen Gebiete) und der Schwarzburger Adler zu sehen. Unten waren der [[Haus Reuß|reußische]] Löwe und die [[Grafschaft Henneberg|Henne der Henneberger]] abgebildet. Dieses Wappen wurde von 1933 bis 1945 verwendet. Als Kleines Staatswappen wurde von Behörden nur der Herzschild geführt. Gestaltet wurde das Wappen von dem [[Altenburg]]er Maler [[Ernst Müller-Gräfe]]. Wegen seiner Symbole wurde es auch als „Thüringer Tiergarten“ verspottet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein goldener Löwe auf rotem Grund verwendet. Der Löwe war von acht silbernen Sternen umgeben, welche die acht Landesteile einschließlich der 1945 in Thüringen eingegliederten preußischen Gebiete symbolisierten. Die Sterne als Zeichen der Einheit des Landes sind bis heute im Landeswappen erhalten.

== Flagge ==
Die Große Staatsflagge trägt die Landesfarben weiß-rot und zeigt im weißen Streifen links noch besonders das Landeswappen (Verordnung vom 25. April 1922, Abschnitt III Absatz&nbsp;2).

Die Landesfarben sind weiß-rot (Gesetz vom 7.&nbsp;April 1921, §&nbsp;2).

== Gründung ==
Schon Ende 1918 nahmen die Regierungen der thüringischen Freistaaten, einschließlich des [[Freistaat Coburg|Freistaates Coburg]] Verhandlungen zu einem Zusammenschluss aller auf, möglichst unter Einschluss der preußischen Gebietsteile. Da der [[Freistaat Preußen]] zu keinerlei Gebietsveränderungen bereit war, wurde die Landesgründung im Jahr 1919 als sogenannte „kleinthüringische Lösung“ vorangetrieben. 

Im Verlauf der Gründungsverhandlungen äußerten die Landesregierungen von [[Freistaat Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningen]] und Coburg Bedenken darüber, ob ein Anschluss an das zu bildende Land vorteilhaft sei; denn der eher [[Franken (Region)|fränkisch]] geprägte Bereich südlich des [[Rennsteig]]s fühlte sich von jeher sprachlich wie landsmannschaftlich stärker mit den fränkischen Gebieten verbunden, die seit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 zu [[Bayern]] gehören. Die Bedenken Sachsen-Meiningens konnten (unter anderem durch eine Bestandsgarantie für die IHK [[Sonneberg]] und für die Landkreise) ausgeräumt werden. Der [[Freistaat Coburg]] entschied sich bei einer Volksabstimmung am 30. November 1919 mit 88 Prozent gegen einen Anschluss an Thüringen, worauf am 1.&nbsp;Juli 1920 die Vereinigung mit dem [[Bayern|Freistaat Bayern]] vollzogen wurde.

Durch das Reichsgesetz vom 30. April 1920 (RGBl.&nbsp;I S.&nbsp;841) wurden die sieben Volks- beziehungsweise Freistaaten, ohne das Gebiet Coburg, schließlich am 1.&nbsp;Mai 1920 zum Land Thüringen mit einer Fläche von 11.763&nbsp;km² vereint. Das erste Landeswappen hatte sieben Sterne auf rotem Grund, welche die ehemaligen Freistaaten symbolisieren. Hauptstadt wurde [[Weimar]]. Die [[Verfassung des Landes Thüringen]], die am 11. März 1921 verabschiedet wurde, und der Gemeinschaftsvertrag von 1919 wurden von dem Jenaer Abgeordneten der [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]], [[Eduard Rosenthal]], entworfen.

== Von 1920 bis 1933 ==
[[Datei:Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.jpg|mini|Ehemaliges Landtagsgebäude in Weimar]]
Auch in Thüringen war die Zeit der Weimarer Republik von politischen Wirren geprägt. Im Oktober 1923 bildeten die Sozialdemokraten unter [[August Frölich]] eine Regierung zusammen mit der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Jedoch zerbrach die „Arbeiterregierung“ wenig später nach dem Einmarsch der [[Reichswehr]] infolge großer politischer Differenzen. 

Von Januar 1930 bis April 1931 gab es im Land Thüringen die erste völkisch-nationalsozialistische Regierung in Deutschland, nach ihrem nationalsozialistischen Innenminister [[Wilhelm Frick]] als [[Baum-Frick-Regierung|Frick-Regierung]] bezeichnet, und schon 1932 konnte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] mit ihrem Gauleiter [[Fritz Sauckel]] als Leitendem Staatsminister allein die Regierung im Land bilden.

Das Land wurde nach außen durch den Vorsitzenden des Staatsministeriums vertreten. Dies waren zwischen 1920 und 1945: 

* 1920–1921 [[Arnold Paulssen]] ([[Deutsche Demokratische Partei|DDP]])
* 1921–1924 [[August Frölich]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
* 1924–1928 [[Richard Leutheußer]] ([[DVP Thüringen|DVP]])
* 1928–1930 [[Arnold Paulssen]] ([[Deutsche Demokratische Partei|DDP]])
* 1930–1932 [[Erwin Baum]] ([[Thüringer Landbund|Landbund]])
* 1932–1933 [[Fritz Sauckel]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]])
* 1933–1945 [[Willy Marschler]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]])

{{Siehe auch|Thüringer Landtag (Weimarer Republik)}}

== Von 1933 bis 1945 ==
[[Datei:Thueringen Wappen 1933-1945.png|mini|upright=0.75|Das von den Nationalsozialisten verliehene Landeswappen]]
{{Hauptartikel|Thüringen im Nationalsozialismus}}

Nach der [[Machtergreifung|Machtübertragung]] an [[Adolf Hitler]] Anfang 1933 erfolgte die [[Gleichschaltung]] der Länder. Zur Verfolgung der politischen Gegner entstanden die ersten sogenannten [[Schutzhaftlager]] in Nohra und Bad Sulza (beide im [[Landkreis Weimar]]). Trotz Verfolgung durch den NS-Terrorapparat entwickelte sich in unterschiedlicher Intensität auch der [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]]. Der bisherige Ministerpräsident [[Fritz Sauckel]] wurde Reichsstatthalter und dessen Nachfolger [[Willy Marschler]] (NSDAP). Durch das [[Gesetz über den Neuaufbau des Reichs]] vom 30. Januar 1934 verlor das Land Thüringen seine Eigenstaatlichkeit. Die Landeshauptstadt Weimar wurde zur Gauhauptstadt; das „[[Gauforum Weimar]]“ nutzt heute das [[Thüringer Landesverwaltungsamt]]. Die [[Struktur_der_NSDAP#Die_43_Gaue_.281941.29_inkl._Gauleiter|territoriale Gliederung des NSDAP-Gaues Thüringen]] orientierte sich an der Gliederung der [[Liste der Wahlkreise und Wahlkreisverbände der Weimarer Republik|Reichstagswahlkreise in der Weimarer Republik]] und umfasste daher auch den Regierungsbezirk Erfurt und den Kreis Herrschaft Schmalkalden, die 1944 dann auch verwaltungsmäßig faktisch an Thüringen angeschlossen wurden (siehe unten, Kapitel [[#Gebietsänderungen]]). 1937 entstand das [[KZ Buchenwald]] bei Weimar. 1943 kam das [[Konzentrationslager]] [[Dora-Mittelbau]] im preußischen [[Regierungsbezirk Erfurt]] hinzu (zunächst als Nebenlager von Buchenwald und seit 1944 als eigenständiges Lager).

Im Zweiten Weltkrieg war Thüringen weniger als andere Gebiete Deutschlands von [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftangriffen]] betroffen. Fast völlig zerstört wurden die Städte [[Nordhausen]], damals wie Erfurt zu Preußen gehörend, (aufgrund des dortigen KZ und Rüstungsbetriebes ''Mittelbau-Dora'') und [[Creuzburg]] (strategisch wichtige Werraüberquerung); größere Beschädigungen gab es unter anderem in [[Jena]] und [[Gera]]. Erfurt wurde zu etwa 10 % zerstört.

== Bevölkerung und Städte ==
Das Land Thüringen war ländlich geprägt. Im September 1922 gab es 91 Städte und 2013 Orte (Gemeindebezirke), hinzu kamen noch 93 unbewohnte Gemarkungen – die meisten im Landkreis Meiningen.<ref name="Kreiseinteilung">Thüringischen Statistisches Landesamt (Hrsg.): ''Kreiseinteilung des Landes Thüringen vom Jahre 1922.'' 2.&nbsp;Auflage. Kommissionsverlag von Gustav Fischer, Jena 1922, S.&nbsp;41.</ref> Es gab keine Großstädte und, wie die folgende Tabelle zeigt, 22 Mittelstädte, die in den 1930er Jahren mehr als 10.000 Einwohner hatten. Gera war die größte Stadt des Landes. Weimar, die drittgrößte Stadt und ehemals Hauptstadt des größten thüringischen Freistaates Sachsen-Weimar-Eisenach, wurde neue Landeshauptstadt. Die heutige Hauptstadt [[Erfurt]] und einige andere größere Städte lagen auf [[Preußen|preußischem]] Gebiet und gehörten dadurch nicht zum Land Thüringen.

{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"
| width="120" rowspan="2" height="20" | '''Größte Städte'''
| width="70" | '''Fläche'''<br /><small>(km²)</small>
| width="180" colspan="3" | '''Einwohnerzahl'''<br /><small>(Volkszählungsergebnisse)</small>
|- align="center" class="hintergrundfarbe5"
| colspan="2" align="center" height="20" width="50"| 1925
| valign="top" width="60" | 1933
| valign="top" width="60" | 1939
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Gera]]
|| 47,52
| width="60"| 81.402
|| 83.775
|| 81.931
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Jena]]
|| 47,17
|| 52.649
|| 58.357
|| 68.377
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Weimar]]
|| 37,69
|| 45.957
|| 49.327
|| 65.916
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Gotha]]
|| 48,69
|| 45.780
|| 47.848
|| 51.995
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Eisenach]]
|| 24,55
|| 43.385
|| 44.695
|| 50.464
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Altenburg]]
|| 17,23
|| 42.570
|| 43.736
|| 44.338
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Greiz]]
|| 44,18
|| 37.490
|| 39.903
|| 38.933
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Apolda]]
|| 16,66
|| 25.703
|| 27.834
|| 27.936
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Arnstadt]]
|| 26,93
|| 21.693
|| 22.024
|| 22.619
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Sonneberg]]
|| 12,92
|| 19.157
|| 20.083
|| 20.204
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Meiningen]]
|| 31,93
|| 18.221
|| 18.833
|| 19.796
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Saalfeld]]
|| 24,63
|| 17.960
|| 19.148
|| 21.980
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Rudolstadt]]
|| 16,72
|| 15.711
|| 16.863
|| 18.222
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Pößneck]]
|| 147,82
|| 14.625
|| 15.712
|| 16.045
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Zella-Mehlis]]
|| 26,80
|| 14.423
|| 14.100
|| 16.363
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Ilmenau]]
|| 10,75
|| 13.612
|| 14.258
|| 16.306
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Schmölln]]
|| 16,57
|| 13.475
|| 13.928
|| 13.020
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Meuselwitz]]
|| 10,69
|| 11.571
|| 11.050
|| 10.660
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Eisenberg (Thüringen)|Eisenberg]]
|| 14,92
|| 11.317
|| 11.371
|| 11.103
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Zeulenroda]]
|| 14,50
|| 11.047
|| 12.247
|| 12.481
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Weida]]
|| 12,54
|| 10.040
|| 11.040
|| 11.150
|-  
| height="20" style="text-align:left" | [[Sondershausen]]
|| 17,34
|| {{0}}9.978
|| 10.677
|| 10.907
|}

== Verwaltungsgliederung ==
{{Siehe auch|Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens}}
Mit dem ''Gesetz über die Verwaltung der ehemaligen thüringischen Länder in der Übergangszeit'' (Übergangsgesetz) vom 9. Dezember 1920 wurden die sieben ehemaligen thüringischen Freistaaten in [[Kommunale Selbstverwaltung|selbstverwaltete]] [[Höherer Kommunalverband|Kommunalverbände höherer Ordnung]] umgewandelt. Sie wurden fortan als „Gebiete“ bezeichnet und hatten jeweils eine Gebietsvertretung und eine Gebietsregierung,<ref>Bernhard Post, Volker Wahl: ''Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995.'' Böhlau, Weimar 1999, S. 218.</ref><ref>Thomas Herntrich: ''Thüringen – Von den thüringischen Kleinstaaten nach Zerfall des Alten Reiches bis zum Freistaat Thüringen. Eine völkerrechtliche und verfassungsrechtliche Betrachtung.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, S. 242.</ref> der allgemeine staatliche Verwaltungsaufgaben übertragen waren. Die Zuständigkeiten der Gebiete wurden durch eine Reihe von Gesetzen Schritt für Schritt an das Land abgetreten: zunächst am 15. März 1921 die Kreis- und Gemeindeaufsicht, dann die Forstaufsicht (Mai 1921), das Straßenwesen (Juni 1921), Gewerbe-, Verkehrs- und Gesundheitswesen sowie Bergbau (Juli 1921), Polizei, Ein- und Auswanderung (August 1921), das staatliche Hochbauwesen (September 1921), die Justizverwaltung (Oktober 1921), das Schulwesen (März 1922), die Staatsgüter (Oktober 1922) und zuletzt am 1. Februar 1923 das Kataster- und Vermessungswesen.<ref>Ulrich Heß: ''Geschichte der Staatsbehörden in Schwarzburg-Rudolstadt.'' Jena 1994, S. 81.</ref> Zum 31. März 1923 wurden die Gebiete als höhere Kommunalverbände abgeschafft.<ref>Walter Jellinek: ''Verwaltungsrecht.'' 2. Auflage, Julius Springer, Berlin 1929, S. 74.</ref> Auch in der Verfassung war der besondere Status der früheren Fürstentümer festgeschrieben. Gemäß §&nbsp;71 musste in den ersten 15 Jahren nach dem Inkrafttreten der Verfassung jeder der Vorgängerstaaten mit einem Mitglied in der Landesregierung vertreten sein. Für die Gebiete, aus denen kein Minister kam, wurde jeweils ein [[Staatsrat (Amt)|Staatsrat]] ([[Minister ohne Geschäftsbereich]]) ernannt.<ref>Bernhard Post, Volker Wahl: ''Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995.'' Böhlau, Weimar 1999, S. 326.</ref>

Im Oktober 1922 wurde eine Gebietsreform durchgeführt, bei der 10 Stadt- und 16 Landkreise (einschließlich der [[Kreisabteilung Camburg]]) gebildet wurden. Die Kreise gliederten sich direkt in Orte (Gemeindebezirke und unbewohnte Gemarkungen); zusammengefasst wurden sie in [[Amtsgericht]]sbezirken, deren Zuordnung zu den einzelnen Kreisen im rechten Teil der nachfolgenden Tabelle ersichtlich ist. Die genannten Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 16. Juni 1925, als die erste [[Volkszählung in Deutschland|Volkszählung]] nach der Schaffung des Landes Thüringen stattfand.<ref name="staatshandbuch1926">[http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpvolume_00094389 Quelle: Staatshandbuch Thüringen 1926]</ref>

{| class="wikitable toptextcells" style="text-align:center" border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" <!-- wirkungslos: border, cellspacing, cellpdding-->
|- class="hintergrundfarbe5"
| width="190" | Stadtkreis/<br />Landkreis
|| Anzahl der Orte<br><small>(Gemeindebezirke)</small>
| style="border-right: 2pt grey solid" | Bevölkerung am<br /><small>16. Juni 1925</small>
| width="150" | Amtsgerichtsbezirk/<br />Abteilung
|| Anzahl der Orte<br><small>(Gemeindebezirke)</small>
| width="75" | <small>Gerichtsein-<br>gesessene</small><br />(Bevölkerung)
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt grey solid"
| height="20" style="height:15.25pt;text-align:left" | Stkr. [[Altenburg]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}42.570
| rowspan="2" style="text-align:left" | Altenburg
| rowspan="2" | {{0|0.}}125
| rowspan="2"  | {{0|0.0}}80.738
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="3" height="60" style="height:45.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Altenburg|Lkr. Altenburg]]
| rowspan="3" | {{0|0.}}190
| rowspan="3" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}95.547
|- height="20" style="height: 15.15pt"
| height="20" style="height: 15.15pt; text-align:left" | Meuselwitz
|| {{0|0.0}}21
|| {{0|0.0}}27.389
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| style="text-align:left" | Schmölln
|| {{0|0.0}}45
|| {{0|0.0}}29.990
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Arnstadt]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}21.693
| rowspan="2"  style="text-align:left" | Arnstadt
| rowspan="2" | {{0|0.0}}43
| rowspan="2" | {{0|0.0}}48.217
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="4" height="80" style="height:61.0pt; text-align:left" | [[Landkreis Arnstadt|Lkr. Arnstadt]]
| rowspan="4" | {{0|0.0}}98
| rowspan="4" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}88.292
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Gehren
|| {{0|0.0}}15
|| {{0|0.0}}22.150
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Ilmenau
|| {{0|0.0}}17
|| {{0|0.0}}29.763
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stadtilm
|| {{0|0.0}}24
|| {{0|0.00}}9.855
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | [[Kreisabteilung Camburg]] ¹)
|| {{0|0.0}}44
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.00}}9.771
| style="text-align:left" | Camburg
|| {{0|0.0}}44
|| {{0|0.00}}9.771
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Eisenach]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}43.385
| rowspan="2" style="text-align:left" | Eisenach
| rowspan="2" | {{0|0.0}}52
| rowspan="2" | {{0|0.0}}70.376
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="7" height="140" style="height: 105.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Eisenach|Lkr. Eisenach]]
| rowspan="7" |{{0|0.}}157
| rowspan="7" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}96.525
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Geisa
|| {{0|0.0}}23
|| {{0|0.00}}7.437
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Gerstungen
|| {{0|0.0}}20
|| {{0|0.0}}12.237
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Kaltennordheim
|| {{0|0.0}}22
|| {{0|0.0}}10.425
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stadtlengsfeld
|| {{0|0.0}}14
|| {{0|0.00}}9.509
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Thal-Heiligenstein
|| {{0|0.0}}10
|| {{0|0.0}}12.434
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Vacha
|| {{0|0.0}}17
|| {{0|0.0}}17.492
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Gera]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}81.402
| rowspan="2" style="text-align:left" | Gera
| rowspan="2" | {{0|0.0}}65
| rowspan="2" | {{0|0.}}104.905
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="5" height="100" style="height: 76.25pt; text-align:left" | [[Landkreis Gera|Lkr. Gera]]
| rowspan="5" | {{0|0.}}210
| rowspan="5" style="border-right: 2pt grey solid"| {{0|0.0}}88.345
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Neustadt a. d. O.
|| {{0|0.0}}39
|| {{0|0.0}}17.986
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | &nbsp;Abtlg. Auma
|| {{0|0.0}}15
|| {{0|0.00}}4.755
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Ronneburg
|| {{0|0.0}}45
|| {{0|0.0}}20.009
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Weida
|| {{0|0.0}}47
|| {{0|0.0}}22.092
|-  height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Gotha]]
|| {{0|0.00}}1
|style="border-right: 2pt grey solid"| {{0|0.0}}45.780
| rowspan="2" style="text-align:left" |Gotha
| rowspan="2" | {{0|0.0}}52
| rowspan="2" | {{0|0.0}}79.741
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="5" height="100" style="height: 76.25pt; text-align:left" | [[Landkreis Gotha|Lkr. Gotha]]
| rowspan="5" | {{0|0.}}104
| rowspan="5" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.}}104.178
|-  height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Gräfentonna
|| {{0|0.0}}12
|| {{0|0.0}}10.585
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| style="text-align:left" | Ohrdruf
|| {{0|0.0}}16
|| {{0|0.0}}25.750
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Waltershausen
|| {{0|0.0}}24
|| {{0|0.0}}32.634
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="2" height="40" style="height: 30.5pt; text-align:left" | Zella-Mehlis
| rowspan="2" | {{0|0.00}}2
| rowspan="2" | {{0|0.0}}15.671
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Zella-Mehlis]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}14.423
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Greiz]]
|| {{0|0.00}}1
|style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}37.490
| rowspan="2" style="text-align:left" | Greiz
| rowspan="2" | {{0|0.0}}52
| rowspan="2" | {{0|0.0}}61.548
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="2" height="40" style="height:30.5pt; text-align:left" | [[Landkreis Greiz (1922–1952)|Lkr. Greiz]]
| rowspan="2" | {{0|0.0}}85
| rowspan="2" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}50.802
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Zeulenroda 
|| {{0|0.0}}34
|| {{0|0.0}}26.744
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="5" height="100" style="height: 76.25pt; text-align:left" | [[Landkreis Hildburghausen|Lkr. Hildburghausen]]
| rowspan="5" | {{0|0.}}108
| rowspan="5" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}60.239
| style="text-align:left" | Eisfeld
|| {{0|0.0}}34
|| {{0|0.0}}20.245
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Heldburg
|| {{0|0.0}}19
|| {{0|0.00}}7.054
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Hildburghausen
|| {{0|0.0}}24
|| {{0|0.0}}16.724
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | &nbsp;Abtlg. Themar
|| {{0|0.0}}15
|| {{0|0.00}}7.956
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Römhild
|| {{0|0.0}}16
|| {{0|0.00}}8.260
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="4" height="80" style="height: 61.0pt; text-align:left" | [[Landkreis Meiningen|Lkr. Meiningen]]
| rowspan="4" | {{0|0.0}}98
| rowspan="4" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}84.750
| style="text-align:left" | Meiningen
|| {{0|0.0}}44
|| {{0|0.0}}39.044
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Ostheim v. d. Rhön
|| {{0|0.00}}7
|| {{0|0.00}}5.097
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Bad Salzungen
|| {{0|0.0}}28
|| {{0|0.0}}27.966
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Wasungen
|| {{0|0.0}}19
|| {{0|0.0}}12.643
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="3" height="60" style="height: 45.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Rudolstadt|Lkr. Rudolstadt]]
| rowspan="3" | {{0|0.}}105
|  rowspan="3" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}65.693
| style="text-align:left" | Königsee
|| {{0|0.0}}31
|| {{0|0.0}}15.382
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Oberweißbach
|| {{0|0.0}}12
|| {{0|0.0}}14.971
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Rudolstadt
|| {{0|0.0}}62
|| {{0|0.0}}35.340
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="4" height="80" style="height: 61.0pt; text-align:left" | [[Landkreis Saalfeld|Lkr. Saalfeld]]
| rowspan="4" | {{0|0.}}118
| rowspan="4" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}73.664
| style="text-align:left" | Gräfenthal
|| {{0|0.0}}34
|| {{0|0.0}}20.120
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Pößneck
|| {{0|0.0}}19
|| {{0|0.0}}19.166
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Saalfeld
|| {{0|0.0}}42
|| {{0|0.0}}28.855
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | &nbsp;Abtlg. Leutenberg
|| {{0|0.0}}23
|| {{0|0.00}}5.523
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="3" height="60" style="height: 45.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Schleiz|Lkr. Schleiz]]
| rowspan="3" | {{0|0.0}}97
| rowspan="3" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}48.482
| style="text-align:left" | Hirschberg
|| {{0|0.0}}18
|| {{0|0.00}}7.993
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Lobenstein
|| {{0|0.0}}34
|| {{0|0.0}}19.547
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Schleiz
|| {{0|0.0}}45
|| {{0|0.0}}20.942
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="5" height="100" style="height: 76.25pt; text-align:left" | [[Landkreis Sondershausen|Lkr. Sondershausen]]
| rowspan="5" | {{0|0.0}}71
| rowspan="5" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}72.164
| style="text-align:left" | Ebeleben
|| {{0|0.0}}25
|| {{0|0.0}}14.817
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | &nbsp;Abtlg. Schlotheim
|| {{0|0.00}}6
|| {{0|0.00}}7.493
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Frankenhausen
|| {{0|0.0}}13
|| {{0|0.0}}18.620
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Greußen
|| {{0|0.0}}14
|| {{0|0.00}}9.475
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| style="text-align:left" | Sondershausen
|| {{0|0.0}}13
|| {{0|0.0}}21.759
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="3" height="60" style="height: 45.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Sonneberg|Lkr. Sonneberg]]
| rowspan="3" | {{0|0.0}}56
| rowspan="3" style="border-right: 2pt grey solid"| {{0|0.0}}79.896
| style="text-align:left"  | Schalkau
|| {{0|0.0}}19
|| {{0|0.00}}8.878
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Sonneberg
|| {{0|0.0}}30
|| {{0|0.0}}46.254
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Steinach
|| {{0|0.00}}7
|| {{0|0.0}}24.764
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| rowspan="4" height="80" style="height: 61.0pt; text-align:left" | [[Landkreis Stadtroda|Lkr. Stadtroda]] ²)
| rowspan="4" | {{0|0.}}195
| rowspan="4" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}77.098
| style="text-align:left" | Eisenberg
|| {{0|0.0}}39
|| {{0|0.0}}22.473
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Kahla
|| {{0|0.0}}40
|| {{0|0.0}}16.583
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stadtroda
|| {{0|0.0}}55
|| {{0|0.0}}20.128
|-  height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="2" height="40" style="height: 30.5pt; text-align:left" | Jena
| rowspan="2" | {{0|0.0}}62
| rowspan="2"| {{0|0.0}}70.563
|-  height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Jena]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}52.649
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Weimar]]
|| {{0|0.00}}1
| style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}45.957
| rowspan="2" style="text-align:left" | Weimar
| rowspan="2" | {{0|0.0}}49
| rowspan="2" | {{0|0.0}}61.792
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="7" height="140" style="height: 106.75pt; text-align:left" | [[Landkreis Weimar|Lkr. Weimar]]
| rowspan="7" height="20" style="height: 15.25pt" | {{0|0.}}208 
| rowspan="7" style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.}}102.802
|- height="20" style="height: 15.25pt"
|  height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Allstedt
|| {{0|0.0}}11
|| {{0|0.00}}9.023
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Blankenhain
|| {{0|0.0}}41
|| {{0|0.0}}17.958
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Buttstädt
|| {{0|0.0}}29
|| {{0|0.0}}17.834
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Großrudestedt
|| {{0|0.0}}21
|| {{0|0.0}}14.814
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Vieselbach
|| {{0|0.0}}25
|| {{0|0.00}}9.427
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| rowspan="2" height="40" style="height: 30.5pt; text-align:left" | Apolda
| rowspan="2" | {{0|0.0}}34
| rowspan="2" | {{0|0.0}}43.614
|- height="20" style="height: 15.25pt"
| height="20" style="height: 15.25pt; text-align:left" | Stkr. [[Apolda]]
|| {{0|0.00}}1
|style="border-right: 2pt grey solid" | {{0|0.0}}25.703
|- height="20" style="height: 15.25pt; border-top: 2pt red solid" class="hintergrundfarbe8"
| &nbsp;'''Land Thüringen'''
|| '''1.954'''
| style="border-right: 2pt grey solid" | '''1.609.300'''
| &nbsp;'''Land Thüringen'''
|| '''1.954'''
|| '''1.609.300'''
|}

¹) <small>Per Landesgesetz vom 16. März 1939 wurde die Kreisabteilung Camburg am 1. April 1939 dem Landkreis Stadtroda eingegliedert.</small><br />
²) <small>Der Landkreis Stadtroda hieß noch 1922 Jena-Roda (Quelle: ''Die neue Kreiseinteilung des Landes Thüringen vom Jahre 1922'')</small>

== Gebietsänderungen ==
1928 erfolgten ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem [[Sachsen|Freistaat Sachsen]] und dem Land Thüringen. Insgesamt kamen 1778 Hektar mit 2900 Einwohnern zu Thüringen (vor allem im südlichen Umland von Gera; u.&nbsp;a. die Gemeinden [[Bocka (Windischleuba)|Bocka]], [[Liebschwitz]], [[Rückersdorf (Thüringen)|Rückersdorf]], [[Thonhausen]]) und 1115 Hektar mit 4890 Einwohnern zu Sachsen (vor allem im Umland von Crimmitschau und Limbach-Oberfrohna; u.&nbsp;a. die Gemeinden [[Rußdorf (Limbach-Oberfrohna)|Rußdorf]] und [[Waldsachsen (Meerane)|Waldsachsen]]).<ref>[http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_w3_bsb00000106_00474.html Karte mit den Austauschgebieten]</ref>

Am 1.&nbsp;April 1944 wurde der zur aufgelösten preußischen Provinz [[Hessen-Nassau]] gehörige [[Landkreis Herrschaft Schmalkalden]] in den [[Regierungsbezirk Erfurt]] und die preußische [[Provinz Sachsen]] umgegliedert. Im Rahmen der Aufgliederung der Provinz Sachsen wurde der Regierungsbezirk dem [[Reichsstatthalter]] in Thüringen in Funktion als [[Oberpräsident]] unterstellt. [[Staatsrecht (Deutschland)|Staatsrecht]]lich änderte sich damit nichts an der Zugehörigkeit des Regierungsbezirkes zu Preußen.
Der achte Stern im heutigen Wappen Thüringens – ein Löwe auf blauem Grund – symbolisiert diese schließlich Ende 1945 rechtswirksam angeschlossenen preußischen Gebiete.

== Ende des Zweiten Weltkriegs, SBZ und DDR ==
[[Datei:Thüringen in German Democratic Republic 1949 - 1952.svg|mini|Thüringen in der DDR (1949–1952)]]
[[Datei:Coat of arms of Thuringia 1945-1952.svg|mini|Thüringer Wappen bis 1952]]
Ende März 1945 näherten sich die Westalliierten Thüringen. Trotz des nahen Kriegsendes befahlen NS-Offiziere, den „Trutzgau Thüringen“ bis zum letzten Mann zu verteidigen; die „Werralinie“ westlich von Eisenach sollte unter allen Umständen gehalten werden. Dadurch kam es am 1.&nbsp;April zwischen [[Treffurt]] und [[Gerstungen]] zu Kämpfen von [[Volkssturm]], [[Hitler-Jugend]] und Fronturlaubern gegen die anrückenden US-Truppen, die etwa 350 Todesopfer forderten und bei denen die Kleinstadt [[Creuzburg]] zu etwa 85 % zerstört wurde. Damit begann die Einnahme Thüringens; innerhalb von rund zwei Wochen war das ganze Land amerikanisch besetzt. Zuvor war es am 6.&nbsp;April noch zu starken Bombenangriffen auf Gera gekommen.

Aufgrund der [[Erklärung von Jalta|alliierten Vereinbarungen von Jalta]] wurde das Land Thüringen mit Ausnahme der Exklave [[Ostheim vor der Rhön]] zwischen dem 2. und 6. Juli 1945 von sowjetischen Truppen besetzt. Das Land, nunmehr Teil der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] (SBZ), wurde um den früheren preußischen [[Regierungsbezirk Erfurt]] auf 15.585&nbsp;km² vergrößert. Die Gemeinde Ostheim vor der Rhön wurde 1945 durch Anordnung der amerikanischen Militärregierung nach Bayern eingegliedert.

Der [[Thüringer Landtag (SBZ)|Thüringer Landtag]] wurde 1946 bei den halbfreien [[Landtagswahlen in der SBZ 1946|Landtagswahlen]] gewählt. Thüringen erhielt am 20. Dezember 1946 eine neue Verfassung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.verfassungen.de/th/verf46.htm |titel=Verfassung des Landes Thüringen (1946) |abruf=2022-03-09}}</ref> Nach der Gleichschaltung der [[Politische Partei|politischen Parteien]] zu [[Blockpartei]]en wurde er bei den unfreien [[Landtagswahlen in der DDR 1950]] nach [[Politisches System der DDR|Einheitslisten]] bestimmt. Mit der Neugliederung der DDR nach [[Bezirk (DDR)|Bezirken]] verlor das Land 1952 seine Funktion. 1958 wurde es endgültig aufgelöst. Das Gebiet des Landes bildeten nun im Wesentlichen die Bezirke [[Bezirk Erfurt|Erfurt]], [[Bezirk Gera|Gera]] und [[Bezirk Suhl|Suhl]].

Landespräsidenten des Landes Thüringen (ab 1947 Ministerpräsidenten) waren ab 1945:

* [[Hermann Brill]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], Juni bis Juli 1945, unter amerikanischer Besatzung)
* [[Rudolf Paul]] (DDP/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]], 1945–1947, in den Westen geflohen)
* [[Werner Eggerath]] ([[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]/SED, 1947–1952)
{{Siehe auch|Land (DDR)}}

== Literatur ==
* Joachim Bergmann: ''Die innenpolitische Entwicklung Thüringens von 1918 bis 1932'' (= Kultur und Geschichte Thüringens, Band 16). Europaforum-Verlag, Lauf a.d.Pegnitz 2001, ISBN 3-931070-27-1.
* [[Steffen Raßloff]]: ''Parteien und Landespolitik 1920–1933''. Erfurt 2005 ([http://www.thueringen.de/de/lzt/ Landeszentrale für politische Bildung Thüringen]).
* Steffen Raßloff: ''Geschichte Thüringens''. München 2010, ISBN 978-3-406-60523-9.
* Christian Faludi, Marc Bartuschka (Hg.): ''„Engere Heimat“. Die Gründung des Landes Thüringen 1920.'' Weimarer Verlagsgesellschaft / Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-7374-0281-1.

== Weblinks ==
* [http://www.erfurt-web.de/Parteien_und_Landespolitik_1920-1933 Parteien und Landespolitik 1920–1933]
* [http://www.gonschior.de/weimar/Thueringen/index.htm Das Land Thüringen im Überblick]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Gegründet 1920]]