Quelltext der Seite Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland
 | Titel = Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
 | Bild = Bild:Mdc_berlin_buch.JPG
 | Bildunterschrift = Max-Delbrück-Haus am MDC
 | Bildbreite = 
 | Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]
 | Periode = 
 | Träger = 
 | Rechtsform Träger = 
 | Sitz Träger = 
 | Mitgliedschaft = [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren|Helmholtz-Gemeinschaft]]
 | Standort Einrichtung = [[Berlin-Buch]]
 | Außenstelle = 
 | Außenstellen = 
 | Vorläufer = 
 | VorläuferOpt = 
 | Nachfolger = 
 | Art der Forschung = 
 | Fächer = 
 | Fachgebiete = molekularbiologische Grundlagenforschung, klinische Forschung
 | Grundfinanzierung = Bund (90 %),<br />Land Berlin (10 %)
 | Leitung = [[Thomas Sommer]] (kommissarisch, seit Mai 2019)
 | Mitarbeiter = 1600
 | Anmerkung = 
 | Homepage = [https://www.mdc-berlin.de/ www.mdc-berlin.de]
}}
[[Datei:RES002 Das MDC.ogg|miniatur|Gespräch von [[Holger Klein]] mit Pressesprecherin Barbara Bachtler über die Forschung am MDC.<ref>{{Resonator|Link=http://resonator-podcast.de/2013/res002-das-max-delbruck-centrum/|Titel=Das Max-Delbrück-Centrum|Folge=2|Datum=10. Mai 2013}}</ref>]]
Das '''Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft''' ('''MDC''') in [[Berlin-Buch]], im Nordosten Berlins gelegen, ist eine von 19 Einrichtungen der [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]]. Es verbindet die molekularbiologische Grundlagenforschung mit klinischer Forschung. 

Benannt ist das Forschungszentrum nach dem in Berlin geborenen Biophysiker und Nobelpreisträger [[Max Delbrück (Biophysiker)|Max Delbrück]].

== Historie ==
Die Einrichtung wurde im Januar 1992 als Nachfolgeeinrichtung von drei bis 1990 zur [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] gehörenden Institutionen gegründet, und zwar des [[Zentralinstitut für Molekularbiologie|Zentralinstituts für Molekularbiologie]], des [[Zentralinstitut für Krebsforschung (Akademieinstitut)|Zentralinstituts für Krebsforschung]] und des [[Zentralinstitut für Herz-Kreislaufforschung|Zentralinstituts für Herz-Kreislaufforschung]], die aus dem ab 1947 in Berlin-Buch bestehenden [[Institut für Medizin und Biologie]] entstanden waren.

Gründungsdirektor des MDC war der Heidelberger Mediziner [[Detlev Ganten]]<ref>[https://www.mdc-berlin.de/35774861/de/news/archive/2011/20110328-mdc-gr_ndungsdirektor_und_fr_herer_charit_ Presseinformation zu seinem 70. Geburtstag bei mdc-Berlin.de] </ref>, der danach Leiter der [[Charité]] wurde. Von 2004 bis 2009 war [[Walter Birchmeier]] wissenschaftlicher Direktor des MDC<ref>siehe {{Webarchiv |url=https://www.mdc-berlin.de/9708225/de/research/research_teams/signal_transduction_invasion_and_metastasis_of_epithelial_cells/Team_W__Birchmeier/Prof__Dr__Walter_Birchmeier |text=englischer Lebenslauf von Birchmeier |wayback=20160304024906 |archiv-bot=2018-08-28 07:22:56 InternetArchiveBot}}</ref> und von 2009 bis 2014 war es [[Walter Rosenthal]]. [[Thomas Sommer]] war von 2014 an Interimsdirektor, bis [[Martin Lohse]] am 1. April 2016 die Position des Vorstandsvorsitzenden und wissenschaftlichen Direktors antrat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/de/news/archive/2016/20160303-Martin-Lohse-wird-Vorstandsvorsitzender-und-wissenschaftlicher-Direktor-des-Max-Delbrueck-Centrums_0 |titel=Martin Lohse wird Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Direktor des Max-Delbrück-Centrums {{!}} MDC Berlin |abruf=2019-06-06}}</ref> Im Mai 2019 legte Martin Lohse nach Unregelmäßigkeiten bei einem Berufungsverfahren für das [[Berliner Institut für Gesundheitsforschung]] sein Amt nieder.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wissen/max-delbrueck-centrum-berliner-spitzenmediziner-stolpert-ueber-berufungsaffaere/24345242.html |titel=Berliner Spitzenmediziner stolpert über Berufungsaffäre |sprache=de |abruf=2021-08-13}}</ref> Kommissarischer Wissenschaftlicher Direktor ist seitdem erneut Thomas Sommer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/wechsel-im-vorstand-des-mdc |titel=Wechsel im Vorstand des MDC {{!}} MDC Berlin |abruf=2019-06-06}}</ref> Ab 1. November 2022 wird [[Maike Sander]] Wissenschaftliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/maike-sander-leitet-kuenftig-das-max-delbrueck-centrum |titel=Maike Sander leitet künftig das Max-Delbrück-Centrum |sprache=de |abruf=2022-06-17}}</ref>

== Aktivitäten ==
Die 87 Forschungsgruppen des MDC arbeiten auf den Schwerpunkte der Krebsforschung, der Erkrankungen des Nervensystems sowie der Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/de/forschungsschwerpunkte |titel=Forschungsschwerpunkte |sprache=de |abruf=2021-08-13}}</ref>  

Ein besonderes Querschnittsthema des MDC ist die [[Systembiologie]], für das es 2008 eigens das „Berliner Institut für Medizinische Systembiologie“ (BIMSB) gründete. Die Mission des BIMSB ist es, die Interaktion verschiedener Ebenen der Genregulation zu verstehen, zu modellieren und wie Veränderungen sich auf Stammzellen und Tumoren auswirken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/system/files/document/MDC_RReport2016_web_0.pdf |titel=MDC – Research Report 2016 |hrsg=Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft |datum=2017 |sprache=en |abruf=2021-07-18}}</ref> Dazu werden am BIMSB experimentelle und computergestützte Methoden integriert.<ref>{{Internetquelle |autor=Kathrin Zinkant |url=https://www.sueddeutsche.de/wissen/zellbiologie-newtons-erbe-1.3866960 |titel=Newtons Erbe |abruf=2019-10-16}}</ref> 

== Finanzierung und Eigentümerstruktur ==
Das MDC wird zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Land Berlin und über zusätzlich eingeworbene Drittmittel (2009: 24 Millionen Euro) finanziert. 57 unabhängige Forschergruppen arbeiten in den drei Forschungsschwerpunkten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Funktionsstörungen des Nervensystems. Insgesamt sind am MDC rund 1400 Mitarbeiter und Gastwissenschaftler, darunter 300 Doktoranden, beschäftigt (Stand: August 2012). Der Etat des MDC beläuft sich im Jahr 2012 auf rund 68 Millionen Euro. 

Das BIMSB wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem [[Berliner Senat]] als Pilotprojekt gefördert. Seit seiner erfolgreichen Evaluierung durch das BMBF erhält es eine dauerhafte Zuwendung von rund 18 Millionen Euro pro Jahr.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/news/news/bimsb-construction-site-handed-over |titel=BIMSB construction site handed over {{!}} MDC Berlin |abruf=2019-10-16}}</ref> Im Frühjahr 2019 sind die Labore vom Campus in Berlin-Buch in ein neues Gebäude in auf dem Campus der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] umgezogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/news/publications/wissenschaft-im-centrum-angela-merkel-eroffnet-neues-forschungsgebaude-des-mdc |titel=Wissenschaft im Centrum: Angela Merkel eröffnet neues Forschungsgebäude des MDC {{!}} MDC Berlin |abruf=2019-10-16}}</ref> 

== Kooperationen ==
Das MDC betreibt zusammen mit der [[Charité Universitätsmedizin Berlin|Berliner Charité Universitätsmedizin]] auf dem Campus Berlin-Buch das Experimental and Clinical Research Center (ECRC). Das ECRC bietet Labore und Kliniken, Ausbildungsprogramme und spezielle Projektförderung für die enge Zusammenarbeit zwischen den Forschern am MDC und der klinischen Forschung der Charité-Universitätsmedizin an.

Weitere Kooperationen bestehen mit dem [[Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie|Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und anderen Universitäten und Forschungsinstituten.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.mdc-berlin.de/de/about_the_mdc/index.html |wayback=20120712200918 |text=Eigendarstellung auf der Homepage des MDC, abgerufen am 18. August 2012 |archiv-bot=2018-08-28 07:22:56 InternetArchiveBot }}</ref>

Das MDC ist Mitglied im Berliner Verbund außeruniversitärer Forschungseinrichtungen [[BR50|Berlin Research 50 (BR50)]].

== Kontroversen um Tierversuche ==
Das MDC unterzeichnete 2012 die [[Basler Deklaration|Basler Deklaration zur tierexperimentellen Forschung]], die zu höchsten ethischen Standards bei der tierexperimentellen Arbeit verpflichtet und einen offenen Dialog über den Einsatz von Tieren in der Forschung fordert. In der Deklaration wird die Notwendigkeit von Tierversuchen für die medizinische Grundlagenforschung unterstrichen und das Festhalten an Tierversuchen mit Primaten gefordert.<ref>[http://www.mdc-berlin.de/de/news/2012/20120424-mdc_wird_die_basler_deklaration_unterzeich/index.html Presseerklärung des MDC vom 23. April 2012, abgerufen am 18. August 2012]{{Toter Link|url=http://www.mdc-berlin.de/de/news/2012/20120424-mdc_wird_die_basler_deklaration_unterzeich/index.html |date=2018-08 |archivebot=2018-08-28 07:22:56 InternetArchiveBot }}</ref><ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1356315/ Streit um die Baseler Deklaration - Beitrag von Folkert Lenz vom 3. Januar 2011 auf Deutschlandfunk.de]</ref>

Anfang 2012 wurden Pläne des Berliner Senats bekannt, den ab 2013 geplanten Neubau für ein neues [[In vivo|In-vivo-]][[Pathophysiologie]]-Labor am Max-Delbrück-Centrum in [[Berlin-Buch]] mit 24&nbsp;Millionen Euro zu unterstützen, wodurch etwa die Maushaltungskapazitäten des Instituts um 14 % auf etwa 64.800&nbsp;Tiere steigen sollen.<ref name="mdc:tierhaltung">[http://www.mdc-berlin.de/de/about_the_mdc/structure/administration/animal_facilities/tierhaltungsbereiche_nager/kuenftige_entwicklung/index.html Tierhaltung am MDC: „''Künftige Entwicklung''“]{{Toter Link|url=http://www.mdc-berlin.de/de/about_the_mdc/structure/administration/animal_facilities/tierhaltungsbereiche_nager/kuenftige_entwicklung/index.html |date=2018-08 |archivebot=2018-08-28 07:22:56 InternetArchiveBot }}, Informationsseiten des Max-Delbrück-Centrums.</ref>  Laut Medienberichten hat das MDC sich bereits Versuche mit über 450.000 Tieren in den nächsten vier Jahren genehmigen lassen.<ref>Jost Maurin: [https://taz.de/Die-Tierversuch-Branche-boomt/!5101198/ ''Sterben für die Krebsforschung – Die Tierversuch-Branche boomt''.] In: ''[[taz]]'', 8. Februar 2012</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.qiez.de/pankow/freizeit/tiere/in-berlin-buch-soll-ein-neues-labor-fuer-tierversuche-entstehen/4343012 |wayback=20140303190420 |text=Artikel aus dem ''Tagesspiegel'', veröffentlicht auf Qiez.de: ''Mehr Labormäuse in Pankow?'' |archiv-bot=2018-08-28 07:22:56 InternetArchiveBot }}</ref> Tierschutzorganisationen und die [[Bündnis 90/Die Grünen Berlin|Grünen]]-Politikerin [[Claudia Hämmerling]] kritisieren die Pläne und werfen der Berliner Koalition aus [[SPD Berlin|SPD]] und [[CDU Berlin|CDU]] Wortbruch vor, da diese im Koalitionsvertrag eine Einschränkung der Tierversuche vereinbart hatte. Der tierschutzpolitische Sprecher der [[SPD Berlin|Berliner SPD]], [[Daniel Buchholz]], verteidigt das Vorhaben mit Hinweis auf die Bedeutung für den Forschungsstandort Berlin.<ref>Lars von Törne: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/demo-fuer-die-maus/6964566.html ''Demo für die Maus''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 6. August 2012 </ref><ref>Claudia Fuchs: [http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tierversuche-in-berlin-taeglich-werden-1-000-tiere-verbraucht,10809148,16406868.html ''Täglich werden 1000 Tiere verbraucht''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 17. Juni 2012 </ref>

2018 versuchte der Verein „Ärzte gegen Tierversuche“, dem Forschungszentrum einen Schmähpreis für „grausame“ Experimente zu verleihen und machte dafür sogar die Namen der beteiligten Forscher öffentlich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wissen/tierversuche-berliner-nacktmullforscher-am-pranger/21165008.html |titel=Berliner Nacktmullforscher am Pranger |sprache=de |abruf=2021-08-13}}</ref>  Das Vorhaben scheiterte, nachdem die Belegschaft und die Leitung des Zentrums sich zwar für Kritik und Gespräche bereit zeigte, aber die persönlichen Angriffe als „nicht akzeptabel“ zurückwies.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/kein-herz-aus-stein |titel=Kein „Herz aus Stein“ |sprache=de |abruf=2021-08-13}}</ref>

== Max-Delbrück-Medaille ==
Das MDC verleiht jährlich die [[Max-Delbrück-Medaille]] im Rahmen der ''Berlin Lectures on Molecular Medicine''.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin}}
* [https://www.mdc-berlin.de/ Homepage]
* [https://www.youtube.com/c/mdcberlin/videos Youtube-Kanal des MDC]

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

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{{SORTIERUNG:MaxDelbruckCentrum fur Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft}}
[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Forschungsinstitut]]
[[Kategorie:Medizinisches Forschungsinstitut]]
[[Kategorie:Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft]]
[[Kategorie:Berlin-Buch]]
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Berlin]]
[[Kategorie:Gegründet 1992]]
[[Kategorie:Max Delbrück (Biophysiker)]]

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