Quelltext der Seite Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1500 m (Männer)

{{Infobox Olympischer Wettbewerb
| bild = 
| sportart = [[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack|Shorttrack]]
| wettbewerb = 1500 m
| geschlecht = Männer
| teilnehmer = 31 Athleten aus 19 Ländern
| wettkampfort = [[Vivint Arena|Salt Lake Ice Center]]
| zeitraum = 20. Februar 2002
| siegerzeit = 2:18,541 min
| gold = {{USA|Ziel=Apolo Anton Ohno}} <small>([[Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Vereinigte Staaten)|USA]])</small>
| silber = {{CHN|Ziel=Li Jiajun}} <small>([[Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (China)|CHN]])</small>
| bronze = {{CAN|Ziel=Marc Gagnon}} <small>([[Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Kanada)|CAN]])</small>
| vorgängerwettbewerb = 
| nachfolgerwettbewerb = [[Olympische Winterspiele 2006/Shorttrack – 1500 m (Männer)|2006]]
}}
{| class="float-right toccolours" style="width:250px; font-size:86%"
| colspan="3" style="background:#EEEEEE; text-align:center;" |{{SportPicto|Shorttrack}} '''Wettbewerbe im Shorttrack bei den'''<br>'''[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack|Olympischen Winterspielen 2002]]'''
|-
|''500 m''
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 500 m (Frauen)|Frauen]]
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 500 m (Männer)|Männer]]
|-
|''1000 m''
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1000 m (Frauen)|Frauen]]
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1000 m (Männer)|Männer]]
|-
|''1500 m''
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1500 m (Frauen)|Frauen]]
|'''Männer'''
|-
|''3000 m Staffel''
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 3000 m Staffel (Frauen)|Frauen]]
|
|-
|''5000 m Staffel''
|
|[[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 5000 m Staffel (Männer)|Männer]]
|}
Der '''Wettkampf über 1500 m Shorttrack der Männer bei den [[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack|Olympischen Winterspielen 2002]]''' wurde am 20.&nbsp;Februar im [[Vivint Arena|Salt Lake Ice Center]] ausgetragen. Olympiasieger wurde der US-Amerikaner [[Apolo Anton Ohno]] vor [[Li Jiajun]] aus China und dem Kanadier [[Marc Gagnon]]. Die Distanz gehörte erstmals zum olympischen Programm.

Das Rennen löste eine anhaltende Kontroverse aus: Der Südkoreaner [[Kim Dong-sung (Shorttracker)|Kim Dong-sung]], der die Ziellinie als Erster überquert hatte, wurde nach dem Wettkampf disqualifiziert, weil er nach Ansicht des Schiedsrichters Apolo Anton Ohno bei einem Überholmanöver behindert hatte. Insbesondere die südkoreanischen Medien bestritten ein Fehlverhalten Kims und warfen Ohno unsportliches Verhalten und Schauspielerei vor. Der Vorfall stärkte zwischenzeitlich [[Antiamerikanismus|antiamerikanische]] Strömungen in Südkorea und führte zu einer mehrere Jahre anhaltenden ablehnenden Haltung der koreanischen Öffentlichkeit gegenüber Apolo Anton Ohno.

== Hintergrund ==
{{Hauptartikel|Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack#Hintergrund|titel1=Shorttrack bei den Olympischen Winterspielen 2002}}
Das 1500-Meter-Rennen fand am 20. Februar, dem dritten Wettkampftag der [[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack|olympischen Shorttrack-Wettbewerbe von Salt Lake City]], statt – vier Tage nach dem [[Olympische Winterspiele 2002/Shorttrack – 1000 m (Männer)|Rennen über 1000 Meter]], das vollkommen überraschend der Australier [[Steven Bradbury]] gewonnen hatte: Sämtliche seiner Finalgegner ([[Apolo Anton Ohno]], [[Li Jiajun]], [[Wiktor Ahn|Ahn Hyun-soo]] und [[Mathieu Turcotte]]) waren in der letzten Kurve des Wettkampfs gestürzt, sodass der dem Feld hinterherlaufende Bradbury als Erster die Ziellinie überquert hatte. Der südkoreanische Mitfavorit [[Kim Dong-sung (Shorttracker)|Kim Dong-sung]] war im Halbfinale ausgeschieden, nach Ansicht koreanischer Medien wegen einer (nicht geahndeten) Behinderung durch den Chinesen Li.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;136.</ref> Der ohnehin im wohlwollenden Fokus der amerikanischen Medien stehende Ohno gewann in den Vereinigten Staaten nach dem 1000-Meter-Rennen (bei dem er als Zweiter ins Ziel gekommen war) weiter an Ansehen, weil er sich öffentlich nicht bitter über den verpassten möglichen Olympiasieg äußerte. Die südkoreanischen Medien gaben Ohno im Gegensatz zu der amerikanischen Presse Mitschuld an dem Massensturz und charakterisierten ihn als Unruhestifter.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;139/140.</ref> Ohno hatte sich bei dem Sturz verletzt und musste mit sechs Stichen genäht werden, war aber für den 1500-Meter-Wettkampf wieder startbereit.<ref name="sheridan">Phil Sheridan: ''Ohno not first, but he gets the gold.'' In: ''Philadelphia Inquirer'', 21. Februar 2002, S. E1. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via [https://www.proquest.com/docview/1891101014/F902763034644CEBPQ/20?accountid=196403 ProQuest].</ref>

Die für das 1500-Meter-Rennen (in amerikanischen Medien) gehandelten Favoriten unterschieden sich kaum von denen für die anderen beiden, kürzeren Distanzen: [[Associated Press]] tippte vor Beginn der Spiele auf einen Sieg Kim Dong-sungs vor dem Kanadier [[Marc Gagnon]] und Apolo Ohno,<ref>''And the Winners Will Be ...; From alpine to short-track, The Associated Press writers pick the following for medals at the Salt Lake City Winter Olympics.'' In: ''The Record'' [Kitchener, Ontario], 7. Februar 2002, S. F5. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via [https://www.proquest.com/docview/266981976/75F71F0F6FDB42BEPQ/2?accountid=196403 ProQuest].</ref> die ''[[The Washington Post|Washington Post]]'' und ''[[Sports Illustrated]]'' sahen die gleichen drei Athleten in anderer Reihenfolge vorne.<ref>Die ''Washington Post'' tippte auf Ohno (vor Kim und Gagnon), ''Sports Illustrated'' auf Gagnon (vor Kim und Ohno). ''Day 13 - Wednesday, February 20, 2002; Soule Fleshes Out Passion With Precision.'' In: ''Washington Post'' [Washington, D.C.], 8. Februar 2002, S. H12. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via [https://www.proquest.com/docview/409307870/189CF805987A4F1DPQ/6?accountid=196403 ProQuest]; [https://vault.si.com/vault/2002/02/04/wholl-win-can-jean-racine-and-gea-johnson-overcome-controversy-to-take-the-first-womens-bobsledding-gold-will-there-be-any-big-surprises-here-are-sis-fearless-medal-picks ''Who'll Win: Can Jean Racine and Gea Johnson overcome controversy to take the first women's bobsledding gold? Will there be any big surprises? Here are SI's fearless medal picks.''] In: ''Sports Illustrated.'' 4. Februar 2002. Abgerufen am 31. Dezember 2021.</ref> Ebenfalls genannt wurden unter anderem [[Lee Seung-jae (Shorttracker)|Lee Seung-jae]] aus Südkorea und Li Jiajun,<ref>Mike Kupper: ''WINTER OLYMPICS / PREVIEW; SHORT TRACK; Predictions.'' In: ''Los Angeles Times'', 5. Februar 2002, S. U18. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via [https://www.proquest.com/docview/421834769/B00178A1157D439BPQ/34?accountid=196403 ProQuest].</ref> die in der [[Shorttrack-Weltcup 1998/99#Weltcupstände 2|1500-Meter-Gesamtwertung der Weltcupsaison]] hinter Kim die Ränge zwei und drei belegt hatten. Lee wurde über 1500 Meter (wie bereits über 1000 Meter) nicht eingesetzt: Den zweiten koreanischen Startplatz neben Kim Dong-sung erhielt der 16-jährige Juniorenweltmeister [[Wiktor Ahn|Ahn Hyun-soo]].

== Wettbewerb ==
[[Datei:Olympic gold medalist Apolo Ohno, 2002 (40171986641).jpg|mini|Goldmedaillengewinner [[Apolo Anton Ohno]] (Aufnahme vom März 2002)]]
Alle zum 1500-Meter-Wettkampf zählenden Rennen vom Vorlauf bis zum A-Finale wurden am Mittwoch, den 20. Februar 2002, ab 18 Uhr [[UTC−7|Ortszeit]] gelaufen. Die 31 Athleten verteilten sich zunächst auf sechs Vorläufe mit fünf bis sechs Teilnehmern, von denen sich die drei ersten für die drei Halbfinalläufe qualifizierten. Die beiden Sieger jedes Halbfinals rückten in das A-Finale auf, dessen Ergebnis maßgeblich für die Medaillenvergabe war. Die Dritten und Vierten eines Halbfinallaufs bestritten ein zusätzliches B-Finale um die weiteren Plätze. Die Halbfinalrennen begannen um 19:32 Uhr, die Finalläufe um 20:16 Uhr Ortszeit.<ref>[http://www.shorttrackonline.info/PDFprotocol/STUSA913022302200201.pdf Ergebnis des 1500-Meter-Wettkampfs] im ''Official Results Book'' der Olympischen Winterspiele 2002 (S.&nbsp;48–52). Abgerufen am 1. Januar 2022.</ref>

Den [[Liste der historischen Shorttrack-Weltrekorde#1500 Meter|während der Olympischen Winterspiele 2002 gültigen Weltrekord]] hielt [[Apolo Anton Ohno]] mit einer Zeit von 2:13,728 Minuten (aufgestellt am 15. Dezember 2001). Weil die Distanz zum ersten Mal olympisch war, gab es vor dem Wettbewerb keinen [[Olympischer Rekord|olympischen Rekord]]. Die erste olympische Bestzeit stellte der Chinese [[Guo Wei]] als Vorlaufschnellster in 2:18,846 Minuten auf, ehe Kim Dong-sung diese Marke im Halbfinale um knapp drei Sekunden unterbot.

=== Verlauf ===
Mit Ausnahme des Koreaners [[Wiktor Ahn|Ahn Hyun-soo]] qualifizierten sich alle favorisierten Athleten für das Finale. Ahn wurde im dritten Halbfinallauf nach einer Kollision mit dem Franzosen [[Gregory Durand]] disqualifiziert.<ref>Randy Starkman: ''Gagnon skates to bronze medal ; Disqualification opens door for Canadian in controversial decision.'' In: ''Toronto Star'', 21. Februar 2002, S. D08. Abgerufen am 31. Dezember 2021 via [https://www.proquest.com/docview/438400031/405849110EC4D0FPQ/179?accountid=196403 ProQuest]. Ebenfalls disqualifiziert wurde der Kanadier [[Jonathan Guilmette]] wegen Behinderung von [[Balázs Knoch]], vgl. Dave Stubbs: ''Canadian women win relay bronze: Three of four skaters advance in individual events.'' In: ''National Post'' [Don Mills, Ontario], 21. Februar 2002, S. B3.</ref> Während Kim Dong-sung sowohl seinen Vorlauf als auch das Halbfinale gewann, hielt sich Apolo Ohno in seinen ersten Läufen zurück und wurde jeweils hinter dem amtierenden Europameister [[Fabio Carta]] aus Italien Zweiter.<ref name="sheridan" /> Der einzige deutsche Vertreter [[André Hartwig]] schied im Halbfinale aus und platzierte sich auf dem 15. Rang des Klassements. Im gleichen Lauf wie Hartwig verpasste auch der 1000-Meter-Olympiasieger [[Steven Bradbury]] die Qualifikation für das A-Finale. Bradbury belegte den fünften Platz im von [[Rusty Smith]] gewonnenen B-Finale und stand damit an zehnter Stelle des Gesamtergebnisses.

Im Finale übernahm Kim Dong-sung zur Hälfte des Rennens die Führung, während sich Apolo Ohno bis zur vorletzten Runde am Ende des Feldes aufhielt. Dann setzte sich der US-Amerikaner in einer plötzlichen Überholaktion an die zweite Stelle. In der letzten Runde versuchte Ohno auch Kim innen zu überholen, hob dann aber seine Arme und brach das Manöver ab – mutmaßlich um eine Kollision mit dem Koreaner zu vermeiden, der sich ebenfalls nach innen bewegt hatte. Kim fuhr vor Ohno als Erster über die Ziellinie, nahm eine südkoreanische Flagge an sich und begann eine Siegesrunde. Kurz darauf verkündete der australische Chefschiedsrichter [[James Hewish]] die Disqualifikation Kims wegen ''cross-tracking'': Er habe Ohnos Laufweg gekreuzt und ihn dadurch behindert. Unter dem Jubel des überwiegend US-amerikanischen Publikums feierte Ohno den ihm zugesprochenen Olympiasieg, während Kim die koreanische Flagge auf das Eis warf. Hinter Ohno gewannen [[Li Jiajun]] und [[Marc Gagnon]] die Silber- und die Bronzemedaille.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;141.</ref>

=== Ergebnisse ===
: '''Q''' – Qualifikation für die nächste Runde
: '''ADV''' – Advanced
: '''DSQ''' – Disqualifikation

==== Vorläufe ====
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!Rang
!Athlet
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!Zeit (min)
!Anmerkungen
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==== Halbfinale ====
: '''QA''' – Qualifikation für das A-Finale
: '''QB''' – Qualifikation für das B-Finale

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|-
!Lauf
!Rang
!Athlet
![[Nationales Olympisches Komitee|NOK]]
!Zeit (min)
!Anmerkungen
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|-
| 3
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| 4
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| 
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| {{AthAbbr|DSQ}}
|}

==== B-Finale ====
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
|-
!Rang
!Athlet
![[Nationales Olympisches Komitee|NOK]]
!Zeit (min)
!Anmerkungen
|-
| 1
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|
|-
| 2
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|-
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| 
|-
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|-
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| 
|}

==== A-Finale ====
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
|-
!Rang
!Athlet
![[Nationales Olympisches Komitee|NOK]]
!Zeit (min)
!Anmerkungen
|-
| 1
| {{PersonZelle|Apolo Anton|Ohno|style="text-align:left"}}
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|
|-
| 2
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| 
|-
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| 
|-
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|-
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|
|-
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| 
| {{AthAbbr|DSQ}}
|}

==== Endklassement ====
Die ersten Ränge im Endklassement wurden von den A- und B-Finalisten belegt, in der Reihenfolge, in der sie das Ziel ihres jeweiligen Finallaufs erreicht hatten. Der im A-Finale disqualifizierte Kim Dong-sung wurde an die zwölfte und letzte Stelle unter allen Finalisten gesetzt. Dahinter platzierten sich die weiteren Athleten gemäß der Platzpunkte (''Seeding Points''), die sie im Halbfinale und in den Vorläufen erreicht hatten: Ein erster Platz war dabei 34 Punkte wert, ein zweiter 21 Punkte, ein dritter 13 Punkte, ein vierter 8 Punkte, ein fünfter 5 Punkte und ein sechster 3 Punkte. Zwischen punktgleichen Sportlern entschied die schnellere im gesamten Wettkampf gelaufene Zeit.

{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
|-
!Rang
!Athlet
![[Nationales Olympisches Komitee|NOK]]
!Pkt.
!Beste Zeit (min)
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| A(3)
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|- 
| 4
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| align="left" |{{ITA|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Italien)|Italien}}
| A(4)
| 2:18,947
|- 
| 5
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| align="left" |{{FRA|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Frankreich)|Frankreich}}
| A(5)
| 2:15,981
|- 
| 6
| {{PersonZelle|Rusty|Smith|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{USA|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Vereinigte Staaten)|Vereinigte Staaten}}
| B(1)
| 2:16,906
|- 
| 7
| {{PersonZelle|Guo|Wei|revers=1|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{CHN|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (China)|China}}
| B(2)
| 2:18,846
|- 
| 8
| {{PersonZelle|Cees|Juffermans|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{NLD|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Niederlande)|Niederlande}}
| B(3)
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|- 
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| {{PersonZelle|Martin|Johansson|Martin Johansson (Eisschnellläufer)|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{SWE|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Schweden)|Schweden}}
| B(4)
| 2:24,032
|- 
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| B(5)
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| {{PersonZelle|Miroslaw|Bojadschiew|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{BGR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Bulgarien)|Bulgarien}}
| B(6)
| 2:22,082
|- 
| 12
| {{PersonZelle|Kim|Dong-sung|Kim Dong-sung (Shorttracker)|revers=1|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{KOR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Südkorea)|Südkorea}}
| 68,<br />A({{AthAbbr|DSQ}})
| 2:15,942
|- 
| 13
| {{PersonZelle|Ahn|Hyun-soo|Wiktor Ahn|revers=1|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{KOR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Südkorea)|Südkorea}}
| 34
| 2:23,287
|- 
| 14
| {{PersonZelle|Nicola|Rodigari|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{ITA|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Italien)|Italien}}
| 26
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|- 
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| {{PersonZelle|André|Hartwig|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{DEU|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Deutschland)|Deutschland}}
| 24
| 2:22,541
|- 
| 16
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|- 
| 17
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| 2:25,903
|- 
| 18
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| 13
| 2:23,680
|- 
| 19
| {{PersonZelle|Matúš|Užák|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{SVK|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Slowakei)|Slowakei}}
| 8
| 2:22,557
|- 
| 20
| {{PersonZelle|Mark|Jackson|Mark Jackson (Shorttracker)|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{NZL|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Neuseeland)|Neuseeland}}
| 8
| 2:22,906
|- 
| 21
| {{PersonZelle|Pieter|Gysel|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{BEL|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Belgien)|Belgien}}
| 8
| 2:24,161
|- 
| 22
| {{PersonZelle|Leon|Flack|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{GBR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Großbritannien)|Großbritannien}}
| 8
| 2:25,832
|- 
| 23
| {{PersonZelle|Kornél|Szántó|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{HUN|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Ungarn)|Ungarn}}
| 8
| 2:27,467
|- 
| 24
| {{PersonZelle|Balázs|Knoch|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{HUN|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Ungarn)|Ungarn}}
| 8
| 2:40,617
|- 
| 25
| {{PersonZelle|Krystian|Zdrojkowski|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{POL|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Polen)|Polen}}
| 5
| 2:23,015
|- 
| 26
| {{PersonZelle|Wladymyr|Hryhorjew|Wladimir Wiktorowitsch Grigorjew|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{UKR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Ukraine)|Ukraine}}
| 5
| 2:25,316
|- 
| 27
| {{PersonZelle|Kiril|Pandow|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{BGR|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Bulgarien)|Bulgarien}}
| 5
| 2:27,730
|- 
| 28
| {{PersonZelle|Mark|McNee|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{AUS|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Australien)|Australien}}
| 5
| 2:27,840
|- 
| 29
| {{PersonZelle|Naoya|Tamura|Naoya Tamura (Shorttracker)|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{JPN|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Japan)|Japan}}
| 5
| 3:06,585
|- 
| {{AthAbbr|DNC}}
| {{PersonZelle|Jonathan|Guilmette|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{CAN|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Kanada)|Kanada}}
| 0
| {{AthAbbr|DSQ}}
|- 
| {{AthAbbr|DNC}}
| {{PersonZelle|Simon|Van Vossel|style="text-align:left"}}
| align="left" |{{BEL|Olympische Winterspiele 2002/Teilnehmer (Belgien)|Belgien}}
| 0
| {{AthAbbr|DSQ}}
|}

=== Einschätzungen und Proteste ===
Die Disqualifikation Kim Dong-sungs führte in Südkorea – wo Shorttrackerfolgen eine hohe Bedeutung von nationaler Tragweite zukam<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;136.</ref> – zu breitem Widerspruch in der Presse und der Öffentlichkeit. Koreanische Zeitungen wie die ''[[Hankyoreh]]'' oder die ''[[Chosun Ilbo]]'' warfen Apolo Anton Ohno unsportliches Verhalten vor: Er sei nicht schnell genug gewesen, um Kim zu überholen, deswegen habe er geschauspielert und die Arme gehoben, um die Aufmerksamkeit des Schiedsrichters und des Publikums zu erhalten. Bezugnehmend auf ein Zitat des koreanischen Nationaltrainers [[Jun Myung-kyu]] bezeichneten Zeitungen Ohnos Verhalten als „Hollywood action“.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;142–143. Jun hatte sinngemäß gesagt, die Art wie sich Ohno verhalten habe sei so wie sich „Hollywood-Leute“ verhielten.</ref> Mehrere Sportler und Medien anderer Nationen stimmten zu, dass die Entscheidung gegen Kim überzogen und ungerecht gewesen sei: Der viertplatzierte [[Fabio Carta]] nannte die Disqualifikation „absurd“, auch die ''[[The Times|Times of London]]'' und japanische sowie italienische Zeitungen kritisierten Ohno beziehungsweise den Schiedsrichter James Hewish. Der australische 1000-Meter-Olympiasieger Steven Bradbury sagte, er habe schon deutlich offensichtlicheres ''cross-tracking'' gesehen, sei aber froh, nicht in der Rolle des Schiedsrichters zu sein. Andere Shorttracker um [[Marc Gagnon]] und [[Cees Juffermans]] stützten die von Hewish getroffene Entscheidung, Kim zu disqualifizieren. Ohno selbst unterstrich bei Fernsehauftritten mehrmals, dass ihn Kim blockiert habe und zurecht vom Wettkampf ausgeschlossen worden sei. Während die amerikanischen Medien insgesamt unkritisch über Ohnos Sieg berichteten, äußerten einige US-Kommentatoren auch Unverständnis über Kims Disqualifikation.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;143–144.</ref>

Das [[Koreanisches Olympisches Komitee|Koreanische Olympische Komitee]] legte nach dem Wettkampf Beschwerde gegen die Wertung beim [[Internationales Olympisches Komitee|Internationalen Olympischen Komitee]] (IOK) ebenso ein wie bei der [[Internationale Eislaufunion|Internationalen Eislaufunion]] (ISU). Nachdem James Hewish seine Entscheidung, Kim zu disqualifizieren, bestätigt hatte, wurde die Beschwerde seitens der ISU abgelehnt. Eine Klage vor dem [[Internationaler Sportgerichtshof|Internationalen Sportgerichtshof]] (CAS) wurde zurückgewiesen mit der Begründung, dass der CAS keine [[Tatsachenentscheidung]]en (''„field of play“ decisions'') überprüfen könne.<ref>[https://jurisprudence.tas-cas.org/Shared%20Documents/OG%2002-007.pdf ''Arbitration CAS ad hoc Division (O.G. Salt Lake City) 02/007, Korean Olympic Committee (KOC) / International Skating Union (ISU), award of 23 February 2002''] auf tas-cas.org. Abgerufen am 31. Dezember 2021. Eine ausführlichere juristische Betrachtung des Falles bietet etwa James L. Hawkins: ''How the Olympics Relies on a Fast-Track Arbitration Process.'' In: ''Alternatives to the High Costs of Litigation.'' 20.7 (Juli/August 2002). S.&nbsp;127–130.</ref> Das Koreanische Olympische Komitee drohte mit dem Boykott der olympischen Abschlussfeier, nahm aber letztlich doch daran teil.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;146.</ref>

== Nachwirkungen ==
[[Datei:Apolo Ohno's speed skates.jpg|mini|Die Schlittschuhe [[Apolo Anton Ohno]]s wurden nach den Winterspielen 2002 im [[National Museum of American History]] ausgestellt.]]
Die südkoreanische Ablehnung von Ohnos Verhalten während der Olympischen Winterspiele 2002 und insbesondere während des 1500-Meter-Rennens fügte sich ein in ein generell angespanntes Verhältnis zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten, das Anfang der 2000er-Jahre vor allem durch die Außenpolitik der [[Kabinett George W. Bush|Regierung George W. Bushs]] belastet wurde – etwa durch die Zurechnung [[Nordkorea]]s zur [[Achse des Bösen]], von der befürchtet wurde, sie könne einen neuen Koreakrieg provozieren.<ref>Oh Chang-hun & Celeste Arrington: ''Democratization and changing anti-American sentiments in South Korea.'' In: ''Asian Survey'' 47.2 (2007). S.&nbsp;344. Der US-Regierung wurde unterstellt, keine diplomatischen Mittel gegenüber Nordkorea bemüht zu haben, bevor Bush seine Rede gehalten hatte.</ref> Der als solcher bezeichnete „Ohno-Zwischenfall“ trug dazu bei, dass zwischenzeitlich nur noch 34 % der Südkoreaner angaben, positiv gegenüber den USA eingestellt zu sein. (Wenige Monate später stieg dieser Anteil wieder auf 53 %.)<ref>Oh Chang-hun & Celeste Arrington: ''Democratization and changing anti-American sentiments in South Korea.'' In: ''Asian Survey'' 47.2 (2007). S.&nbsp;331–332. Die geringe Zustimmung für die USA war gleichbedeutend mit einem Fünf-Jahres-Tief im Zeitraum 1998 bis 2003, vgl. John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;133–134.</ref> Weiter befeuert wurde die Ablehnung des als selbstgerecht empfundenen amerikanischen Auftretens durch einen Kommentar des US-Komikers [[Jay Leno]], der am 20. Februar in der ''[[The Tonight Show|Tonight Show]]'' das Shorttrack-Rennen mit dem Witz kommentierte, Kim Dong-sung sei nach dem Wettkampf frustriert nach Hause gegangen, habe seinen Hund getreten und dann gegessen.<ref>Jiyeon Kang: ''Igniting the Internet: Youth and Activism in Postauthoritarian South Korea.'' 2016, S.&nbsp;39; John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;147.</ref> Der Titel ''Fuckin’ U.S.A.'' – eine Parodie auf den [[The Beach Boys|Beach-Boys]]-Song ''[[Surfin’ U.S.A. (Lied)|Surfin’ U.S.A.]]'' – ging in Südkorea [[Internetphänomen|viral]] und griff neben der US-Außenpolitik auch den Vorwurf der „gestohlenen Goldmedaille“ im Shorttrack auf.<ref>Jiyeon Kang: ''Igniting the Internet: Youth and Activism in Postauthoritarian South Korea.'' 2016, S.&nbsp;40.</ref> Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002]] spielte Südkorea am 10. Juni vor heimischem Publikum in [[Daegu]] gegen die Vereinigten Staaten. Den [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002/Gruppe D#Südkorea – USA|Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand]] bejubelten der Torschütze [[Ahn Jung-hwan]] und sein Teamkollege [[Lee Chun-soo]], indem sie die Szene vom Shorttrack-Finale spielerisch andeuteten.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;150.</ref>

Nach dem Wettkampf erhielt das [[United States Olympic & Paralympic Committee|United States Olympic Committee]] (USOC) mehr als 16.000 E-Mails aus Südkorea und schaltete seine Website zwischenzeitlich wegen der hohen Serverbelastung ab. Unter den E-Mails befanden sich mindestens 40 Morddrohungen gegen Ohno, der für den Rest der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City unter Polizeischutz stand. Der [[Koreanistik|Koreanist]] John Slack bezeichnete die konzertierten Aktionen gegen die USOC-Website und in ähnlicher Form gegen die Website des Internationalen Olympischen Komitees als frühe Formen von [[Cyberattacke]]n. Slack zufolge setzten die Angriffe einen Präzedenzfall für spätere über das Internet koordinierte antiamerikanische Proteste.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;146–147; 151–152.</ref>

Während Kim Dong-sung seine Laufbahn nach der Saison 2001/02 beendete, blieb Apolo Anton Ohno über die 2000er-Jahre einer der populärsten Wintersportler in den Vereinigten Staaten und gewann bis 2010 insgesamt acht olympische Medaillen. In Südkorea erhielt Ohno dagegen auch weit über den Zwischenfall hinaus negative Presse und Anfeindungen bis hin zu weiteren Drohungen.<ref>Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 wurde Ohno in einer Umfrage (vor [[Osama bin Laden]]) zum am wenigsten willkommenen Gast gewählt, vgl. Josh Tyrangiel: ''No Short Memories.'' In: ''Time'', 30. Januar 2006. Abgerufen am 1. Januar 2022 via [http://content.time.com/time/subscriber/article/0,33009,1154191,00.html time.com].</ref> 2003 sagten die US-Shorttracker aus Sicherheitsbedenken die Teilnahme an einem [[Shorttrack-Weltcup 2003/04|Weltcuprennen]] in Südkorea ab, erst 2005 trat Ohno wieder (unter strengen Schutzvorkehrungen) in Seoul an.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;150.</ref> Als Ohno nach seinem Karriereende in der Funktion als Kommentator für [[National Broadcasting Company|NBC]] bei den [[Olympische Winterspiele 2014/Shorttrack|Winterspielen 2014]] auch positiv über die südkoreanischen Shorttracker berichtete, wandelte sich das allgemeine Bild in der südkoreanischen Öffentlichkeit. Kim Dong-sung schrieb in einem Beitrag für die ''Hankyoreh'', dass er Ohno verziehen habe, was sich auch in Medienberichten widerspiegelte.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;154–155.</ref> Ohno selbst unterstrich in seiner 2011 veröffentlichten Autobiographie die Aussagen, die er bei seinem Auftritt in Seoul 2005 getroffen hatte: Er habe nie einen Groll gegenüber Südkorea gehegt, für ihn sei das Land „die beste Nation in der Welt für Shorttrack“. In seinen Augen ging es bei der Angelegenheit nicht in erster Linie um ihn, sondern um die „Gelegenheit für gewisse Leute“, antiamerikanische Stimmung zu schüren.<ref>Apolo Anton Ohno & Alan Abrahamson: ''Zero regrets : be greater than yesterday.'' 2011, S.&nbsp;160.</ref> John Slack schrieb in seiner Bewertung des Zwischenfalls, dass sowohl die Medien aus den Vereinigten Staaten als auch die aus Südkorea dazu beigetragen hätten, den Vorfall groß werden zu lassen: die amerikanischen Medien in erster Linie durch Ignoranz und Unempfänglichkeit für die Bedeutung, die der Sportart in Südkorea zukam, die koreanischen Medien durch Übertreibung und Einseitigkeit in der Darstellung.<ref>John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' 2015, S.&nbsp;151.</ref>

== Literatur ==
* Apolo Anton Ohno & Alan Abrahamson: ''Zero regrets : be greater than yesterday.'' Atria Books, New York 2011, ISBN 978-1-45-160908-0. {{archive.org|zeroregretsbegre00ohno|Online verfügbar|Typ=T}}
* John Slack: ''Not Sporting: The Short Track Racing Incident.'' In: David Straub (Hrsg.): ''Anti-Americanism in democratizing South Korea.'' Walter H. Shorenstein Asia Pacific Research Center, Stanford, CA, 2015, S.&nbsp;133–155. {{archive.org|antiamericanismi0000stra|Blatt=133|Online verfügbar|Typ=T}}

== Weblinks ==
* {{OlympediaWettbewerb|759|2=1500-Meter-Shorttrack-Wettkampf der Männer bei den Olympischen Winterspielen 2002}}
* [http://www.shorttrackonline.info/PDFprotocol/STUSA913022302200201.pdf Ergebnis des 1500-Meter-Wettkampfs] im ''Official Results Book'' der Olympischen Winterspiele 2002 (S.&nbsp;48–52)

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Navigationsleiste Olympische Winterspiele Shorttrack – 1500 m (Männer)}}

[[Kategorie:Shorttrack bei den Olympischen Winterspielen 2002|Shorttrack 1500 m Männer]]