Quelltext der Seite Petzen (Tätigkeit)

[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-40733-0004, VEB Großdrehmaschinenwerk "7.Oktober", "Bummelantentum.jpg|mini|Anschwärzen von Bummelanten in einem Betrieb der DDR (1956)]]

'''Petzen''' ist ein negativ [[Konnotation|konnotiertes]] vor allem in der [[Kindersprache|Kinder-]] und [[Schülersprache]] gebräuchliches Wort für „[[verrat]]en“ oder „[[Plaudern|ausplaudern]]“, gelegentlich auch „zutragen“, „preisgeben“, umgangssprachlich auch „auspacken“.

In der Schülersprache wird damit das Melden unerwünschten Verhaltens an eine Autoritätsperson, etwa einen Lehrer oder die Eltern bezeichnet.<ref>Ulrich Ammon u.&nbsp;a.: ''[[Variantenwörterbuch des Deutschen]].'' De Gruyter, 2004, S. 567,  {{Google Buch |BuchID=EJoVyz8_J14C |Seite=567 |Hervorhebung=verpetzen |Linktext=online}}</ref> „Petze“ (seltener ''Petzer'' zu einer „männlichen Petze“) als Ausdruck für jemanden, der petzt,<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Petzer Petzer] in Duden.de, abgerufen am 14. April 2010</ref> ist ein gebräuchliches (meist situativ angewandtes) [[Schimpfwort]].

Das Wort ist in dieser Bedeutung bereits vor dem 18. Jahrhundert nachweisbar. Die Wortherkunft ist umstritten und wird teilweise auf [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]] ''{{lang|nds|inpetzen}}'' mit Ursprung im [[mittellatein]]ischen ''{{lang|la|impetere}}'' zurückgeführt,<ref>Friedrich Kluge: ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache,'' de Gruyter, Berlin 1999</ref> andere sehen die Herkunft in der [[Studentensprache]], auch ein Ursprung aus der [[Gaunersprache]] zu [[Hebräische Sprache|hebräisch]] ''{{lang|he-Latn|pạzạ̈}}'' wird nicht ausgeschlossen.<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/petzen_denunzieren_verraten Artikel ''petzen''] auf [[Duden]].de, abgerufen am 13. April 2010</ref>

Das Verraten – vermeintlicher – „Verfehlungen“ wird auch als „Verpfeifen“ oder „Anschwärzen“ bezeichnet. [[Johann August Eberhard]] formulierte in seinem ''Synonymischen Handwörterbuch der deutschen Sprache'' 1910:
{{Zitat|Das [[Ehrdelikt|Verleumden]] und [[Verunglimpfung|Verunglimpfen]] ist ein ''Anschwärzen'', wenn es um des eigenen Nutzens und Vergnügens willen und aus gehässiger Gesinnung in der Absicht geschieht, gegen jemand bei gewissen Personen [[Verdacht]] und Mißtrauen zu erwecken.
 |Autor=sa
 |Quelle=''Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache.'' 1910
 |ref=<ref>[https://www.textlog.de/synonyme-verleumden-verunglimpfen.html Eintrag] in Johann August Eberhard: ''Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache'' (1910) auf textlog.de</ref>}}

== Siehe auch ==
* [[Denunziation]]

== Weblinks ==
{{Wiktionary|petzen}}

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Handlung und Verhalten]]