Quelltext der Seite Philippos (Sohn des Antipatros)

'''Philippos''' ({{grcS|Φίλιππος|Phílippos}}) war ein makedonischer Feldherr in den [[Diadochen]]kriegen im späten 4. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. Als Sohn des [[Antipatros (Makedonien)|Antipatros]] und (höchstwahrscheinlich jüngerer) Bruder des [[Kassander]] gehörte er der Dynastie der [[Antipatriden]] an.

Nach einer angeblich von [[Olympias von Epirus|Olympias]] erst um 317 v.&nbsp;Chr. verbreiteten Behauptung soll Antipatros seinem Sohn Kassander, als dieser zu [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] nach [[Babylon]] reiste, Gift mitgegeben haben, um den König damit zu beseitigen. Bei der Ausführung dieses Mordplans im Juni 323 v.&nbsp;Chr. sei Kassander von seinem jüngeren Bruder [[Iolaos (Sohn des Antipater)|Iolaos]], dem Mundschenken Alexanders, unterstützt worden.<ref>[[Arrian]], ''Anabasis'' 7,27,1–2 (ablehnend); [[Diodor]] 17,117,5–118,2; [[Quintus Curtius Rufus (Historiker)|Curtius Rufus]] 10,10,14–18; [[Plutarch]], ''Alexander'' 77,2–5; [[Marcus Iunianus Iustinus|Iustinus]] 12,13,10–14,9; [[Pseudo-Kallisthenes]] 3,31–32; [[Metzer Epitome]] 87–100; u.&nbsp;a.</ref> Laut dem antiken Geschichtsschreiber [[Marcus Iunianus Iustinus|Iustinus]] sei auch Philippos ein Mundschenk Alexanders gewesen und habe ebenfalls bei der Vergiftung des Königs mitgewirkt.<ref>Iustinus 12,14,6</ref> Demnach wäre Alexander nicht, wie es der amtliche Bericht verlautete, an einer Fieberkrankheit gestorben, sondern einem von Antipatros in Auftrag gegebenen Attentat zum Opfer gefallen.

Philippos war dann ein Feldherr seines Bruders Kassander in den [[Diadochen]]kriegen. Es wird von ihm aber nur eine militärische Aktion überliefert. Demgemäß wurde er im Spätjahr 313 v.&nbsp;Chr. von seinem in [[Makedonien (antikes Königreich)|Makedonien]] herrschenden Bruder mit einem Heer zu einem Feldzug gegen die mit ihnen verfeindeten [[Ätolien|Aitoler]] ausgesandt. Er zog durch [[Akarnanien]], fiel in Aitolien ein und begann mit ersten Plünderungen, als er von der Rückkehr des vertriebenen [[Epirus (historische Region)|Epirotenkönigs]] [[Aiakides (Epirus)|Aiakides]] in dessen Königreich erfuhr. Aiakides war ebenfalls ein Feind der Antipatriden. Deshalb wandte sich Philippos gegen Aiakides, eher sich dieser mit den Aitolern vereinigen konnte. Im Kampf gelang es Philippos, einen Sieg über seinen Gegner zu erringen und viele Gefangene zu machen, darunter auch 50 Führer der epirotischen antimakedonischen Partei, die er an Kassander auslieferte. Aiakides konnte sich retten und die Reste seiner Streitkräfte mit jenen der Aitoler vereinigen. Bei [[Oiniadai]] kam es zu einer weiteren Schlacht, die Philippos wiederum gewann, wohingegen Aiakides fiel. Die Aitoler gaben nun ihre wenig geschützten Städte preis und flohen mit Frauen und Kindern in ihre Bergfesten.<ref>Diodor 19,74,3–6 ([http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Diodorus_Siculus/19E*.html#74 englische Übersetzung]); [[Pausanias]] 1,11,4 ([http://data.perseus.org/citations/urn:cts:greekLit:tlg0525.tlg001.perseus-eng1:1.11.4 englische Übersetzung]).</ref>

Von Philippos ist danach nichts mehr überliefert. Er war der Vater des [[Antipatros II.|Antipatros II. Etesias]], der 279 v.&nbsp;Chr. kurzzeitig als König in Makedonien regierte.<ref>[[Porphyrios]], ''[[Die Fragmente der griechischen Historiker|FGrH]]'' 260 F3 10 bei [[Eusebius von Caesarea]], [http://www.tertullian.org/fathers/eusebius_chronicon_01_text.htm ''Chronographia'' 1, übersetzt von Andrew Smith, 2008, S. 236.]</ref>

== Literatur ==
*{{RE|XIX,2|2332|2333|Philippos 13|Piero Treves}}

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{SORTIERUNG:Philippos #Sohn Des Antipatros}}
[[Kategorie:Militärperson (Makedonien)]]
[[Kategorie:Mundschenk]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Gestorben im 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Philippos
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=makedonischer Feldherr, Bruder Kassanders
|GEBURTSDATUM=4. Jahrhundert v. Chr.
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=nach 313 v. Chr.
|STERBEORT=
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