Quelltext der Seite Rosmerta

[[Datei:Rosmerta-Autun.jpg|right|mini|Figürliche Darstellung von Rosmerta (links) und Mercurius (rechts) aus [[Autun]], Frankreich]]
[[Datei:Rosmerta Cantismerta distribution.png|right|mini|Karte von verschiedenen Funden mit der Inschrift Rosmerta (rot), wie auch Cantismerta (grün) und [[Atesmerta]] (blau).]]
'''Rosmerta''' ist eine [[Keltische Gottheiten|keltische Göttin]], die als Begleiterin des [[Römische Mythologie|römischen]] Gottes [[Mercurius]] mit [[Heroldsstab]] (''caduceus'') sowie mit Geldbeutel, Opferschale (''[[Patera (Gefäß)|patera]]'') und [[Füllhorn]] dargestellt wird. Sie wurde besonders im nordöstlichen [[Gallien]] verehrt.<ref>Bernhard Maier: ''Lexikon der keltischen Religion und Kultur''. S.&nbsp;280.</ref>

== Mythologie ==
Belegt ist die Funktion als Wohlstandsgöttin durch Inschriften von Statuen aus Gebieten in denen sich die römische und gallische Götterwelt vermischten. Im Südwesten Deutschlands und in Frankreich sind mehrere Tempel und Standbilder der Rosmerta überliefert, darunter in [[Koblenz]], [[Mainz-Finthen]] und in [[Glanum]] ([[Provence]]). In Mainz ist die Rosmerthastraße nach ihr benannt.

Eine Weiheinschrift aus der ersten Hälfte des 1.&nbsp;Jahrhunderts n.&nbsp;Chr. wurde in [[Lezoux]] ([[Département Puy-de-Dôme]]) aufgefunden, wo sie offenbar mit der Göttin [[Rigani]] gleichgesetzt wird:
:''e[…]ieuririgani rosmertiac'' („… dies weihte ich der Rigani und der Rosmerta“?).
Möglicherweise wird hier Rigani aber auch als Beiname der Rosmerta verwendet („königliche Rosmerta“?).<ref name="BM">Bernhard Maier: ''Lexikon der keltischen Religion und Kultur''. S.&nbsp;278; Helmut Birkhan: ''Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur.'' S.&nbsp;525.</ref>

== Etymologie ==
Rosmerta ist möglicherweise etymologisch mit [[Smertrios]] zu vergleichen, durch dieselbe [[Indogermanische Wortwurzeln|indogermanische Wortwurzel]] ''*smeru'' („Fett“, „Mark“). Rosmerta könnte somit ''ro-smertā'' („die gut Eingeschmierte“) bedeuten. Das Einfetten einer Götterfigur war eine überlieferte Kulthandlung.<ref>Helmut Birkhan: ''Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur.'' S.&nbsp;596.</ref>  Verwandt ist das [[Altirische Sprache|altirische Wort]] ''smertha'' („eingeschmiert“, „eingefettet“), siehe auch unser Wort „[[Schmalz|Schmer]]“ für Schmalz. Andere Sprachforscher leiten den Namen von indogermanisch ''*smer-'' („gedenken, sich erinnern, sorgen“) ab, wobei Smertrios dann „der Versorger“ wäre.<ref>Helmut Birkhan: ''Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur.'' S.&nbsp;803–804.</ref>

== Siehe auch ==
* [[Liste keltischer Götter und Sagengestalten]]

== Literatur ==
* {{LIMC|7|644|648|Rosmerta|[[Gerhart Bauchhenß]]}}
* [[Bernhard Maier (Religionswissenschaftler)|Bernhard Maier]]: ''Lexikon der keltischen Religion und Kultur'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
* [[Helmut Birkhan]]: ''Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur.'' Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
* {{DNP|10|1140||Rosmerta|Marion Euskirchen}}

== Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Gallische Gottheit]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
[[Kategorie:Gallorömische Kultur]]