Quelltext der Seite S-Bahn St. Gallen

<!--schweizbezogen-->
{{Infobox S-Bahn
|Logo             = 
|Bild             = S-Bahn St. Gallen Netzplan 2022.jpg
|Bildtext         = Netzplan der S-Bahn im Fahrplanjahr 2022
|Stadt            = St. Gallen
|Staat            = CH
|Verkehrsverbund  = [[Tarifverbund Ostwind]]
|Linien           = 18
|Betreiber        = [[Appenzeller Bahnen (2006)|AB]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]], [[Thurbo]]
}}
Die '''S-Bahn St.&nbsp;Gallen''' ist ein als [[S-Bahn]] ausgestaltetes [[Eisenbahn]]netz in der [[Ostschweiz]] mit zentralem [[Eisenbahnknoten|Knotenpunkt]] im [[Bahnhof St. Gallen]]. Die ''S-Bahn St.&nbsp;Gallen'' wurde im Jahr 2001 eingeführt und ist Teil des [[Tarifverbund Ostwind|Ostwind Tarifverbunds (OTV)]], worin alle Ostschweizer Bus- und Bahngesellschaften zusammengeschlossen sind. Bis Dezember 2013 wurde unter dem Projektnamen ''S-Bahn St.&nbsp;Gallen 2013'' das Angebot erheblich ausgebaut. Hierbei war das Ziel die Verwirklichung des 30-Minuten-Takts an allen grösseren Bahnhöfen im [[Kanton St. Gallen]] sowie des 15-Minuten-Takts in der Agglomeration [[St. Gallen]]. Analog zur [[S-Bahn Zürich]] wurde das Angebot in kleineren Schritten, sogenannten Teilergänzungen, erweitert.

== Liniennetz ==
[[Datei:S-Bahn SG SOB-Flirt Ringlinie.jpg|mini|[[Stadler FLIRT]] der SOB bei [[Buchs SG|Buchs]]]]
[[Datei:S-Bahn SG Bahnhofshalle St. Gallen.jpg|mini|Bahnhof St. Gallen mit damaliger S8 nach Schaffhausen und der S1 nach Wil]]
Die 18 Linien in den sieben Ostschweizer Kantonen verbinden die regionalen Zentren mehrheitlich im [[Taktfahrplan|Halbstundentakt]] und stellen Anschlüsse auf Linienbusse und Fernverkehr her.<ref name="sg.ch">[https://www.sg.ch/verkehr/oeffentlicher-verkehr/planung-oev-angebote/aktuelle-bahnplanung/s-bahn-kanton-st-gallen.html "S-Bahn Kanton St.Gallen."] Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 26. März 2021</ref> Der Ausbau der Infrastruktur ermöglichte eine Erhöhung um rund 30 Prozent des Zugangebots im Kanton St. Gallen.<ref name="SOB" /><ref name="Kantonsratsbeschluss" /> Allerdings konnte [[Bahnstrecke Chur–Rorschach|ab St. Gallen in Richtung Sargans]] der exakte Viertelstundentakt mit drei S-Bahnen stündlich bis St. Margrethen und deren zwei bis Altstätten nicht vollständig verwirklicht werden. Auch auf der Achse [[Bodensee-Toggenburg-Bahn|Herisau – St. Gallen – Wittenbach]] ist der exakte Viertelstundentakt nur in den Hauptverkehrszeiten mit vier S-Bahnen je Stunde umgesetzt worden. Ausserhalb der Hauptverkehrszeiten verkehren in Richtung Herisau stündlich drei und in Richtung Wittenbach zwei S-Bahnen.<ref name="Fahrplan">Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen, {{Webarchiv |url=http://www.s-bahn2013.ch/der-fahrplan/ |text=S-Bahn 2013: Der Fahrplan |wayback=20110909024156}}, abgerufen am 6. November 2011.</ref> Auch zwischen St. Gallen und Gossau wird der fehlende 15-Minuten-Takt kritisiert. Zwar verkehren vier S-Bahn-Züge pro Stunde, doch die S1 Schaffhausen – St. Gallen – Wil und die S5 St. Margrethen – St. Gallen – Weinfelden folgen sich hintereinander. Ein Viertelstundentakt würde ein drittes Gleis zwischen St. Gallen Winkeln und Gossau benötigen, dessen Kosten-Nutzen-Verhältnis der Bund als negativ beurteilt.<ref>David Gadze: [https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/in-stgallen-bleibt-die-s-bahn-eine-sorgenbahn-ld.1098197 ''In St.Gallen bleibt die S-Bahn eine Sorgenbahn.''] In: '' [[St. Galler Tagblatt]]'' (online), 1. März 2019.</ref> Im Süden des Kantons konnte im Bereich Altstätten – [[Uznach]] der Stundentakt durch einen Halbstundentakt abgelöst werden, was einer Verdoppelung des Angebots entspricht.<ref name="Kantonsratsbeschluss" />

Während die meisten Bahnhöfe deutlich besser bedient werden, bedeutet der allgemeine Ausbau für einige kleinere, schlecht frequentierte Bahnhöfe eine Angebotsreduktion. Dies betrifft insbesondere [[Trübbach]], [[Weite]] und Räfis-Burgerau zwischen [[Buchs SG|Buchs]] und Sargans sowie [[Algetshausen]]-[[Henau SG|Henau]] und [[Schwarzenbach SG|Schwarzenbach]]. Diese Reduktion im Bahnverkehr, die fehlenden Kapazitäten für zusätzliche Züge geschuldet ist, wurde durch eine gezielte Verbesserung im Busverkehr ausgeglichen.<ref name="Kantonsratsbeschluss" />

Im überregionalen Verkehr wurde durch den Ausbau des [[Rheintal-Express]] St. Gallen – Chur um elf Minuten beschleunigt, da verschiedene kleinere Orte nur noch durch das ausgebaute S-Bahn-Angebot bedient werden. Hierdurch können zusätzlich deutlich bessere Anschlusszeiten an den Fernverkehr in Sargans, Landquart und St. Gallen erzielt werden. Darüber hinaus wurde der Rheintal-Express 2013 bis zur Auflösung 2018 bis nach Wil verlängert, um den überregionalen Verkehr auch auf dieser Strecke auszubauen.<ref name="Kantonsratsbeschluss" /> Durch eingesparte Halte erfuhr auch der Voralpenexpress St. Gallen – [[Luzern]] eine geringe Beschleunigung. Da hier jedoch keine infrastrukturseitige Beschleunigung verwirklicht wurde bleibt der Fahrzeitgewinn mit drei Minuten bescheiden.<ref name="Fahrplan" />

Es war geplant, die S3 stündlich bis nach [[Bahnhof Bregenz|Bregenz]] zu verlängern. Somit wäre erstmals eine durchgehende Bahnverbindung zwischen St. Gallen und der Vorarlberger Landeshauptstadt entstanden, vom nur im Zweistundentakt fahrenden Eurocity Zürich – München abgesehen.<ref name="Kantonsratsbeschluss" /><ref>ORF, [http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2527991/ Bahnfahren in Nachbarstaaten wird erleichtert], abgerufen am 3. Mai 2012.</ref> Praktisch konnte mit dem Fahrplan 2014 aber nur ein schlanker Anschluss in St. Margrethen ermöglicht werden. Die tatsächliche Durchbindung sollte mit der Erstellung des Doppelspurabschnitts Goldach – Rorschach Stadt 2018 eingeführt werden,<ref name="Programm18">Kanton St. Gallen, [http://www.sg.ch/home/mobilitaet/oeffentlicherverkehr/kantonale_planungsgrundlagen0/OeV_Programm/_jcr_content/Par/downloadlist/DownloadListPar/download.ocFile/5.%20öV-Programm%202014-2018.pdf Kantonsratsbeschluss über das Programm zur Förderung des öffentlichen Verkehrs in den Jahren 2014 bis 2018] (PDF) {{Toter Link|url=http://www.sg.ch/home/mobilitaet/oeffentlicherverkehr/kantonale_planungsgrundlagen0/OeV_Programm/_jcr_content/Par/downloadlist/DownloadListPar/download.ocFile/5.%20%C3%B6V-Programm%202014-2018.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 7. Dezember 2014.</ref> scheiterte jedoch an der fehlenden [[Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen|Zulassung]] der Thurbo-Züge in Österreich.<ref>Christoph Zweili: [https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/bahnausbau-2035-die-lange-fahrt-zur-s-bahn-ohne-grenzen-im-bodenseeraum-ld.1120692 ''Bahnausbau 2035: Die lange Fahrt zur S-Bahn ohne Grenzen im Bodenseeraum.''] In: ''St. Galler Tagblatt'' (online), 21. Mai 2019</ref> 2019 signalisierte der [[Freistaat Bayern]], die Kosten der Verlängerung der S-Bahn-Linie S7 Weinfelden – Rorschach über Bregenz nach [[Lindau (Bodensee)|Lindau]] zu übernehmen. Die S7 soll zweistündlich zwischen Rorschach und Lindau im Wechsel mit dem Eurocity Zürich – München verkehren.<ref>Christoph Zweili: [https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/von-romanshorn-nach-lindau-kommt-jetzt-die-bodensee-s-bahn-dank-der-hilfe-aus-bayern-ld.1145492 ''Dank der Kostenzusage aus Bayern wird die Bodensee-S-Bahn konkret: Thurbo verhandelt bereits mit den ÖBB.''] In ''St. Galler Tagblatt'' (online), 23. August 2019</ref> Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 werden an Wochenenden im Zweistundentakt acht Zugpaare der Linie S7 im Zweistundentakt über St. Margrethen und Bregenz bis [[Bahnhof Lindau-Reutin|Lindau-Reutin]] durchgebunden. Die Planungen sehen vor, ab 2023 dieses Angebot auf einen täglichen Betrieb auszuweiten.<ref name="thurbo-2019"/><ref name="lindau-20200129"/><ref name="thurbo-2020"/><ref name="tagblatt-20210519"/><ref name="ibsb-20210602"/><ref name="tagblatt-20210621"/>

Seit dem Fahrplanwechsel 2022 ist die S1 Wil – St. Gallen mit der früheren S8 nach Schaffhausen durchgebunden. Gleichzeitig entstand die [[Durchmesserlinie]] S5 mit der Durchbindung der S5 Weinfelden – St. Gallen und der S3 St. Gallen – St. Margrethen.

=== Liniennetzplan seit Fahrplanwechsel 2013, per 2022 ===
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|-
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{| class="wikitable"
|-
! colspan="3"| Aktuelle S-Bahnlinien<ref>S-Bahn-St.-Gallen 2022, [https://www.ostwind.ch/de/zonenplaene/s-bahn-ostschweiz.html Liniennetzplan S-Bahn Ostschweiz] [[Fahrplanjahr]] 2022.</ref>
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| {{S-Bahn St. Gallen|S1}} || {{S-Bahn St. Gallen|S1||x|}}<ref group="Anm.">{{S-Bahn St. Gallen|S1||||x}}</ref> || {{S-Bahn St. Gallen|S1|||x}}
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{| class="wikitable"
|-
! colspan="3"| S-Bahnlinien vor 2022<ref>S-Bahn-St.-Gallen 2015, [http://sbahn-sg.ch/fileadmin/Images/Netzplan/10.2015_Netzplan_S-Bahn_SG.pdf Liniennetzplan] (PDF; 2,0&nbsp;MB) [[Fahrplanjahr]] 2015.</ref>
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|-
! colspan="3"| [[RegioExpress]] im S-Bahnnetz
|-
| {{S-Bahn St. Gallen|RE}} || {{S-Bahn St. Gallen|RE||x|}}<ref group="Anm.">Neu eingeführt auf 2015; auf 2018 von St. Gallen aus nach Herisau verlängert.</ref> || {{S-Bahn St. Gallen|RE|||x}}
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| ''historisch:'' {{S-Bahn St. Gallen|REX||x|}}<ref group="Anm.">{{S-Bahn St. Gallen|REX||||x}}</ref> || {{S-Bahn St. Gallen|REX|||x}}
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! colspan="3"| Sonstige Bahnlinien im S-Bahnnetz
|-
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|-
| {{Bahnlinie|Fernverkehr|||black|#B3B4B4|#B3B4B4}} || {{SBB-Linie|8}}<br />(Winterthur –) Weinfelden – Romanshorn || SBB
|-
| {{Bahnlinie|Fernverkehr|||black|#B3B4B4|#B3B4B4}} || {{SBB-Linie|1}}{{SBB-Linie|5}}{{SBB-Linie|37}}{{Zuggattung-CH|EC}}<br />(Winterthur –) Wil – St. Gallen – St. Margrethen (–Bregenz) || SBB
|-
| {{Bahnlinie|Fernverkehr|||black|#B3B4B4|#B3B4B4}} || {{SBB-Linie|13}}<br />(Winterthur –) Wil – St. Gallen – St. Margrethen – Chur<ref group="Anm.">Seit Fahrplanwechsel 2018/19</ref>
| SBB
|-
| {{Bahnlinie|Fernverkehr|||black|#B3B4B4|#B3B4B4}} || {{SBB-Linie|3}}{{Zuggattung-CH|RJ}}<br />(Zürich –) Ziegelbrücke – Sargans – Chur/Buchs SG (–&nbsp;Feldkirch)
| SBB<br />ÖBB
|-
| {{Bahnlinie|S-Bahn Zürich|||black|#008F97|#008F97}} || {{S-Bahn Zürich|S25}} {{S-Bahn Zürich|S25||x|}}
| SBB
|-
| {{Bahnlinie|March-Shuttle|||black|#008F97|#008F97}} || {{S-Bahn Zürich|S27}} {{S-Bahn Zürich|S27||x|}}<ref group="Anm.">[[March-Shuttle]], während den [[Hauptverkehrszeit]]en; eingeführt im Sommer 2014 aufgrund Wegfall der Halte der S2 ([[S-Bahn Zürich]]); gehört weder zur S-Bahn Zürich, noch zur S-Bahn St. Gallen; seit Fahrplanjahr 2018 nur noch zur HVZ</ref>
| SOB

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! colspan="3"| Anmerkungen
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|colspan="3"|
<references group="Anm." />

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|}

== Rollmaterial ==
[[Datei:S-Bahn SG Thurbo und SOB.jpg|mini|Auf dem Normalspurnetz der S-Bahn St. Gallen kommen Thurbo-GTW und Flirt der Südostbahn zum Einsatz.]]
Das Wachstum des Bahnangebots von rund 30 Prozent wurde durch einen effizienteren Rollmaterialeinsatz mit einem signifikant tieferen Wachstum des Rollmaterialbestandes getragen. Beispielsweise wurde aufgrund der Fahrzeitverkürzung die Verlängerung des Rheintal-Express nach Wil lediglich zu Lasten von Standzeiten, also ohne zusätzliches Rollmaterial, umgesetzt. Auch die Verkürzung des Voralpen-Express, der seither in St. Gallen statt in Romanshorn endet, ermöglicht einen effizienteren Einsatz des Rollmaterials. Diese Strecke wird seit [[Fahrplanwechsel]] 2015 durch Regioexpressverbindung St. Gallen – Romanshorn – Konstanz bedient.

Neues Rollmaterial wurde insbesondere für die damals neue Ringlinie S4 benötigt, die mit [[Stadler Flirt]] der SOB befahren wird, sowie für den Rheintal-Express, für den [[Stadler Dosto]] eingesetzt werden. Da auch bei der Neubeschaffung auf grösstmögliche Effizienz geachtet wird, wurde mit der S-Bahn Zürich, die bereits seit Ende 2011 Stadler Dosto einsetzt, für diesen Typ eine gemeinsame Fahrzeugreserve eingeführt. Durch die Maximierung des Zugangebots bei möglichst geringen Infrastrukturinvestitionen kombiniert mit der grösstmöglichen Effizienz konnten die Kosten je Zugkilometer von rund Fr. 16.50 auf rund Fr. 13.50 gesenkt.<ref name="Kantonsratsbeschluss" />

== Geschichte ==
=== Einführung der S-Bahn St. Gallen ===
[[Datei:GTW 2-8.jpg|mini|[[Stadler GTW 3. Generation|Stadler GTW]] von [[Thurbo]] zwischen Schwarzenbach und Algetshausen-Henau]]
Der Begriff ''S-Bahn St.&nbsp;Gallen'' wurde 2001 hauptsächlich zu Marketingzwecken eingeführt und brachte nur wenige Verbesserungen. So wurden das vorhandene Rollmaterial wie auch die Strecken übernommen. Als einzige Infrastrukturmassnahme wurde der neue Halt ''[[Rorschach]] Stadt'' eingeführt. Fahrplanseitig konnte eine Verdichtung des Angebots im Bereich [[Haggen (St. Gallen)|St.&nbsp;Gallen Haggen]] – [[Heerbrugg]] erreicht werden. Insgesamt wurde so im Bahnverkehr zwischen dem [[Alpenrheintal|Rheintal]] und der Stadt St. Gallen ein Wachstum der Passagierzahlen um 40 Prozent erzielt.<ref name="Kantonsratsbeschluss">Kantonsrat St. Gallen, [http://www.sg.ch/news/1/2010/01/investieren_fuer_eine/_jcr_content/Par/downloadlist/DownloadListPar/download.ocFile/Kantonsratsbeschluss%20über%20die%20S-Bahn%20St.Gallen%202013.pdf Kantonsratsbeschluss über die S-Bahn St. Gallen 2013] (PDF) {{Toter Link|url=http://www.sg.ch/news/1/2010/01/investieren_fuer_eine/_jcr_content/Par/downloadlist/DownloadListPar/download.ocFile/Kantonsratsbeschluss%20%C3%BCber%20die%20S-Bahn%20St.Gallen%202013.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 25. September 2011.</ref>

Die einzelnen Strecken und deren Betrieb verteilen sich auf die vier Unternehmen [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerische Bundesbahnen (SBB)]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|Südostbahn (SOB)]], [[Thurbo]] und [[Appenzeller Bahnen (2006)|Appenzeller Bahnen (AB)]], wobei Thurbo ein 90-prozentiges Tochterunternehmen der SBB ist. Bei der Gründung der S-Bahn St. Gallen waren mit der [[Trogenerbahn]] (TB), die heute Teil der AB ist, fünf Unternehmen beteiligt. Alle vier beteiligten Bahnunternehmen sind mehrheitlich im Eigentum verschiedener staatlicher Institutionen.

Seit 2003 werden auf der S5 moderne Gelenktriebwagen des Typs [[Stadler GTW]] eingesetzt. Diese Triebwagen sind nach und nach auch auf den anderen Thurbo-Linien eingeführt worden. Seit Sommer 2007 setzt die SOB auf der S4 die neubeschafften [[Stadler FLIRT]] ein.

Im Jahr 2006 wurde die S9 auf der Teilstrecke [[Wil SG|Wil]] – [[Wattwil]] auf einen Halbstundentakt verdichtet, und im Jahr 2008 erfolgte an der Seelinie mit der Inbetriebnahme der zwei neuen Haltestellen [[Arbon|Arbon Seemoosriet]] und [[Steinach SG|Steinach]] ein weiterer moderater Ausbau. Mit diesem im Jahr 2008 erreichten Angebotsstand war ein weiterer Ausbau ohne signifikante Investitionen in die Infrastruktur praktisch nicht mehr möglich.<ref name="Kantonsratsbeschluss" />

=== Liniennetzplan bis 2013 ===
{| class="toptextcells"
|-
|
{| class="wikitable"
|-
! Linie
! Strecke
|-
| {{Bahnlinie|S|1||black|#00FF00|#00FF00}}
| Wil–St.&nbsp;Gallen–Heerbrugg–[[Altstätten SG|Altstätten]] (Thurbo)
|-
| {{Bahnlinie|S|2||black|#00FFFF|#00FFFF}}
| [[Herisau]]–St.&nbsp;Gallen–Heerbrugg (Thurbo)
|- id="S3"
| {{Bahnlinie|S|3||black|#9D9DFF|#9D9DFF}}
| St.&nbsp;Gallen Haggen–St.&nbsp;Gallen–[[Bahnhof Romanshorn|Romanshorn]]–[[Kreuzlingen]]–[[Bahnhof Schaffhausen|Schaffhausen]] (SBB)
|-
| {{Bahnlinie|S|4||black|#FFFF00|#FFFF00}}
| St.&nbsp;Gallen–Herisau–Wattwil–[[Uznach]] (SOB)
|-
| {{Bahnlinie|S|5||black|#8BEBC7|#8BEBC7}}
| St.&nbsp;Gallen–[[Bischofszell]]–[[Weinfelden]] (Thurbo)
|-
| {{Bahnlinie|S|6||black|#FF80BF|#FF80BF}}
| St.&nbsp;Gallen–St.&nbsp;Gallen Haggen (SOB)
|-
| {{Bahnlinie|S|7||white|black|black}}
| [[Bahnhof Rorschach|Rorschach]]–Romanshorn–[[Bahnhof Weinfelden|Weinfelden]] (Thurbo)
|}
|
{| class="wikitable"
|-
! Linie
! Strecke
|-
| {{Bahnlinie|S|8||white|black|black}}
| Kreuzlingen–Romanshorn–Rorschach,<br />im Fahrplanjahr 2008 nach Schaffhausen verlängert (Thurbo)
|-
| {{Bahnlinie|S|9||white|black|black}}
| Wil–Wattwil–[[Bahnhof Nesslau-Neu St. Johann|Nesslau-Neu St. Johann]] (Thurbo)
|-
| {{Bahnlinie|S|11||black|#FF8000|#FF8000}}
| St.&nbsp;Gallen–[[Gais AR|Gais]]–[[Appenzell (Ort)|Appenzell]] (AB)
|-
| {{Bahnlinie|S|12||black|#C0C0C0|#C0C0C0}}
| St.&nbsp;Gallen–[[Speicher AR|Speicher]]–[[Trogen AR|Trogen]] (TB)
|}
|}

Die S9 verkehrte auf der Teilstrecke Wil – Wattwil halbstündlich und die S11 und die S12 halbstündlich oder öfter. Alle anderen Linien fuhren im Stundentakt.

=== Projekt S-Bahn 2013 ===
Am 9. November 2007 unterzeichnete der Kanton St.&nbsp;Gallen mit den Bahnunternehmen SBB, SOB und Thurbo eine Absichtserklärung, die sich als Ziel setzte, die S-Bahn St.&nbsp;Gallen bis 2013 stark zu erweitern. Zwischen 2005 und 2007 wurde unter dem Vorsitz des Kantons St.&nbsp;Gallen ein Plan für die Weiterentwicklung der S-Bahn erstellt. Ziel des Ausbaus war die Verwirklichung des Halbstundentakts im Regionalverkehr für alle grösseren Bahnhöfe im Kanton sowie die Verwirklichung des Viertelstundentakts für die Agglomeration St. Gallen.<ref name="SG">Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen, {{Webarchiv |url=http://www.sg.ch/home/mobilitaet/oeffentlicherverkehr/regionale_angebotskonzepte/s-bahn_st_gallen.html |text=S-Bahn St. Gallen 2013 |wayback=20120603211706}}, abgerufen am 9. Oktober 2012.</ref>

==== Infrastrukturmassnahmen ====
<div style="float:right; margin-right:1em;">
{| class="wikitable"
|+ Kosten
|-
! Projekt
! Abschnitt
! Kosten
! Träger
|-
|rowspan="2"|HGV-A
|St. Gallen – St. Margrethen||80 Mio. Fr.||rowspan="3"|Bund
|-
|St. Margrethen – Sargans||70 Mio. Fr.
|-
|colspan="2" rowspan="2"|S-Bahn 2013||30 Mio. Fr.
|-
|50 Mio. Fr.||Kanton
|}
</div>

Dieses Vorhaben setzte eine zeitgerechte Umsetzung von gesamtschweizerischen, durch den Bund finanzierter SBB-Projekte voraus. Insbesondere die sich derzeit im Bau befindlichen [[HGV-Anschluss-Gesetz|HGV-A]]-Projekte sind von immanenter Bedeutung für die S-Bahn St. Gallen 2013. Namentlich mussten im Korridor St. Gallen – [[St. Margrethen]] der durchgehende Doppelspurausbau und im Korridor St. Margrethen – [[Sargans]] der Ausbau der Publikumsanlagen in [[Altstätten]], [[Au SG|Au]] und Sargans, die Massnahmen zur Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit im Bereich [[Balzers|Neugrüt]] – [[Rüthi]] sowie der Bau einer Kreuzungsstelle im Bahnhof Au zwecks Kapazitätserhöhung bis 2013 fertiggestellt sein.<ref>SBB, {{Webarchiv |url=http://www.sbb.ch/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/ausbau-schienennetz/hgv/anschluesse-in-der-ostschweiz.html |text=HGV-Anschluss: Anschlüsse in der Ostschweiz |wayback=20141213114854}}, abgerufen am 25. September 2011.</ref> Eine Sonderstellung nahm schliesslich der Neubau der sogenannten Spange SOB, eine 300&nbsp;m lange Verbindungslinie zwischen der Strecke St. Gallen – St. Margrethen und St. Gallen – Romanshorn, ein: Sie wurde im Rahmen von HGV-A durch die SBB errichtet, danach aber an die SOB übergeben.<ref>SOB, [http://www.sob.ch/map/downloads/Projektblatt%20Spange%20St.Fiden.pdf Projekt Spange SOB, Galgentobel] (PDF) {{Toter Link|url=http://www.sob.ch/map/downloads/Projektblatt%20Spange%20St.Fiden.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 25. September 2011.</ref> Ein kleiner Teil der notwendigen Investitionen sind auch in der [[Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur|ZEB]]-Planung enthalten. Hier ist insbesondere der Ausbau der Publikumsanlagen in Salez-Sennwald zu nennen.<ref name="SBB">SBB, {{Webarchiv |url=http://www.sbb.ch/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/ausbau-schienennetz/s-bahn-st-gallen-2013.html |text=S-Bahn St. Gallen 2013 |wayback=20111103175244}}, abgerufen am 25. September 2011.</ref>

Hinzu kommen verschiedene Infrastrukturmassnahmen im Rahmen des eigentlichen S-Bahn-Projekts selbst. Entsprechend der bisherigen schweizerischen Praxis müssen Eisenbahnprojekte von rein lokaler respektive regionaler Bedeutung hauptsächlich von den betroffenen Kantonen getragen werden. Von den gesamten Projektkosten von rund 80 Millionen Franken wurden deshalb mit 50 Millionen der Grossteil vom Kanton St. Gallen bezahlt und auch der Bundesbeitrag von 30 Millionen Franken wurde vom Kanton vorfinanziert.<ref name="SG" /> Am 26. September 2010 fand über den Kantonsbeitrag – der Kantonsratsbeschluss unterstand dem obligatorischen Finanzreferendum – eine Volksabstimmung statt, wobei die Bevölkerung mit 80,8 Prozent den Ausbau der S-Bahn klar genehmigte.<ref>Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen, {{Webarchiv |url=http://www.s-bahn2013.ch/das-projekt/ |text=S-Bahn 2013: Das Projekt |wayback=20120319125811}}, abgerufen am 17. September 2011.</ref>

Konkret wurden im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus im Netz der SBB folgende Verbesserungen der Infrastruktur umgesetzt:<ref name="SBB" />
* Der Bahnhof St. Gallen wurde ab 2012 auf dem Gelände bestehender Abstellgleise mit einem neuen vierten Perron mit einem zusätzlichen durchgehenden und einem zusätzlichen Kopfgleise auf insgesamt sechs Durchgangsgleise und ein Kopfgleis erweitert.
* Auf der [[Bahnstrecke St. Gallen–Winterthur]] wurden im Teilbereich Gossau – Schwarzenbach SG durch neue Signale und Signalsteuerung die Zugfolgezeiten verkürzt.
* Die Bahnhöfe [[Rebstein]]-[[Marbach SG|Marbach]], [[Oberriet]] und Rüthi erhielten jeweils ein neues Perron von 170&nbsp;m Länge und einer Kantenhöhe von 55&nbsp;cm.
* An den Bahnhöfen Rebstein-Marbach und Oberriet wurde zudem jeweils ein 500&nbsp;m langes Gleis erstellt, um das Kreuzen mit Güterzügen zu ermöglichen.
* Am Bahnhof [[Sevelen SG|Sevelen]] wurde neben einigen kleineren Umbauten der 220&nbsp;m lange Hauptperron auf einer Länge von 170&nbsp;m für barrierefreies Einsteigen auf eine Kantenhöhe von 55&nbsp;cm erhöht.
* Am Bahnhof Uznach wurde der bestehende Hauptperron auf 270&nbsp;m verlängert sowie einige weitere kleinere Umbauten vorgenommen.

Weitere Infrastrukturmassnahmen wurden im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus ausserdem im Netz der SOB durchgeführt:
* Auf der [[Bodensee-Toggenburg-Bahn|Strecke Herisau – Wattwil]] wurde zwischen dem Ergeten- und dem Weissenbach-Viadukt eine zwei Kilometer lange Strecke zur Kapazitätssteigerung auf Doppelspur ausgebaut. Teil desselben Projekts ist der Bau eines neuen Stellwerks und der Umbau der Publikumsanlagen im Bahnhof Schachen.<ref name="SOB">SOB, [http://www.sob.ch/map/downloads/123200_AT_2010.702_Schachen%20West_inkl.%20StellwerkVersuch.pdf Neubau Doppelspur Schachen West] (PDF; 279&nbsp;kB) {{Toter Link|url=http://www.sob.ch/map/downloads/123200_AT_2010.702_Schachen%20West_inkl.%20StellwerkVersuch.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 25. September 2011.</ref>
* Der Bahnhof [[Roggwil TG|Roggwil]]-[[Berg SG|Berg]] wurde zwecks Kapazitätssteigerung zu einer vollständigen Kreuzungsstelle ausgebaut. Zudem wurden die Publikumsanlagen modernisiert und ein elektronisches Stellwerk anstelle des bestehenden errichtet.<ref>SOB, [http://www.sob.ch/map/downloads/2007.306_2010.202_2013.700_Roggwil-Berg.pdf Roggwil-Berg: Kreuzungsstation/Ersatz Stellwerk] (PDF; 414&nbsp;kB) {{Toter Link|url=http://www.sob.ch/map/downloads/2007.306_2010.202_2013.700_Roggwil-Berg.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 25. September 2011.</ref>

=== Teilergänzungen ab 2016 ===
==== Regionalverkehr ====
[[Datei: S-Bahn St. Gallen Netzplan 2015.jpg|mini|Netzplan der S-Bahn St. Gallen, Fahrplanjahr 2015]]
Analog dem schrittweisen Ausbau der 1990 eingeführten [[S-Bahn Zürich]] in sogenannten Teilergänzungen wurde auch die S-Bahn St. Gallen weiterentwickelt. Eine erste Teilergänzung wurde im Zeitraum 2016 bis 2020 vorgenommen.<ref name="Kantonsratsbeschluss" />

[[Datei:Tango 4011 Marktplatz.jpg|mini|Nach Trogen fahrender „[[AB ABe 8/12|Tango]]“ der Appenzeller Bahnen auf dem Markt&shy;platz in St. Gallen.]]
Keine Verbesserungen brachte die S-Bahn 2013 für die Appenzeller Bahnen, deren Linien S21 St. Gallen – Teufen – Appenzell und S22 St. Gallen – Speicher – Trogen ebenfalls Teil der S-Bahn St. Gallen sind. Um die teilweise hohen Steigungen in das Appenzellerland zu überwinden, wurde beim Bau der Linie nach Appenzell an vielen Stellen auf Zahnradtechnik gesetzt, was Geschwindigkeit und Fahrzeugauswahl erheblich einschränkte. Diese wurden zunehmend in normale Adhäsionsstrecken umgebaut, sodass sich zuletzt nur noch ein Zahnstangenteilstück zwischen St. Gallen und Teufen blieb. Das wurde im Rahmen des Projekts [[Appenzeller Bahnen (2006)#Durchmesserlinie|Durchmesserlinie Appenzellerbahnen]] durch den 725 m langen [[Ruckhaldetunnel]] ersetzt. Damit wurde zusammen mit einigen Umbauten am Bahnhof St. Gallen sowie der Vereinheitlichung der Fahrleitungsspannung auf beiden Strecken eine Durchbindung der Linien nach Appenzell und Trogen ermöglicht.<ref>Appenzeller Bahnen, [http://www.dml-ab.ch/ Durchmesserlinie], abgerufen am 6. November 2011.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.baublatt.ch/branche/st-gallen-vortrieb-beim-ruckhaldetunnel-stockt |titel=St. Gallen: Vortrieb beim Ruckhaldetunnel stockt |hrsg=[[TEC21|Schweizerische Bauzeitung]] |datum=2017-05-09 |abruf=2018-10-09}}</ref> Die Finanzierung von 90 Millionen Franken wurde bis April 2014 von allen Beteiligten genehmigt.<ref>Appenzeller Bahnen, [http://dml-ab.ch/Portals/8/2013_04_28%20Zustimmung%20DML%20Kredit%20Landsgemeinde.pdf Freude über die Zustimmung der Landsgemeinde zur DML] (PDF) abgerufen am 7. Dezember 2014.</ref> Das neue Rollmaterial, [[Stadler Tango]], kostete weitere 60 Millionen Franken.<ref name="ab-dml">Appenzeller Bahnen, [http://dml-ab.ch/Portals/8/2014_01_23%20Medienmitteilung%20AB.pdf Neue Tango Züge für die Durchmesserlinie Appenzell-St.Gallen-Trogen (DML)] (PDF) abgerufen am 7. Dezember 2014.</ref> Baubeginn war im April 2016,<ref>Spatenstich für Ruckhaldentunnel erfolgt, [http://st-galler-nachrichten.ch/herisau/detail/article/spatenstich-fuer-ruckhaldentunnel-erfolgt-0079749 St. Galler Nachrichten] 4. April 2016, abgerufen am 24. Oktober 2016.</ref> 2018 konnte die Durchmesserlinie S21 dem Betrieb übergeben werden.<ref>[http://www.bahnonline.ch/bo/35572/linie-trogen-st-gallen-appenzell-erster-tango-der-ab-abgeliefert.htm ''Linie Trogen–St.Gallen–Appenzell: Erster Tango der AB abgeliefert.''] Auf: ''Bahnonline.ch,'' Beitrag vom 21. Juni 2018</ref>

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wurde eine Regioexpressverbindung St. Gallen – Romanshorn – Kreuzlingen Hafen – Konstanz eingeführt, die zweistündlich die Fahrzeit um circa 40 Prozent auf 33 Minuten verkürzte. Seit 2018 verkehrt diese Verbindung im Stundentakt.<ref>Thurgauer Zeitung, [http://www.thurgauerzeitung.ch/ostschweiz/ostschweiz/tb-os/Von-St-Gallen-nach-Konstanz-in-33-Minuten;art120094,3961373 Von St.Gallen nach Konstanz in 33 Minuten], abgerufen am 7. Dezember 2014.</ref> Die Finanzierung erfolgte über das HGV-A Projekt.<ref name="Programm18" /> Indirekt wurde hiermit auch die weggefallene VAE-Verbindung nach Romanshorn ersetzt.

==== Fernverkehr ====
Auch im Fernverkehr nahmen die [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] weitere Verbesserungen vor. Im Dezember 2015 wurde St. Gallen zum Vollknoten. Hierfür wurde unter anderem die Fahrlage der bestehenden IC und ICN nach Zürich angepasst, der EC nach [[München]] in die nationalen Fahrlagen integriert sowie ein weiterer, beschleunigter Zug nach [[Zürich]] angeboten, der den Streckenabschnitt St. Gallen – [[Winterthur]] ohne Halt bedient. Seit 2019 verkehren stündlich vier Fernverkehrszüge zwischen Zürich und St. Gallen.<ref name="Kantonsratsbeschluss" /><ref name="Programm18" /> Voraussetzung dieses Angebotsausbau waren zusätzliche Kapazitäten auf der vollkommen ausgelasteten [[Bahnstrecke Zürich–Winterthur|Strecke Zürich – Winterthur]]. Für die Erweiterung 2015 sind hier insbesondere die [[Durchmesserlinie Altstetten–Zürich HB–Oerlikon|Durchmesserlinie in Zürich]] und die Überwerfung Hürlistein, für die Erweiterung 2018 das vierte Gleis Hürlistein – Effretikon und die Doppelspur Kloten-Dorfnest zu nennen.<ref>SBB, {{Webarchiv |url=http://www.sbb.ch/content/sbb/de/desktop/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/nationale-und-ueberregionale-projekte/s-bahn-4te-te/_jcr_content/contentPar/downloadlist_1/downloadList/ausbauprojekte_zwisc.spooler.download.pdf |text=Mehr Zug zwischen Zürich und Winterthur: Nadelöhr im Schweizer Schienennetz |wayback=20131220191635}} (PDF; 373&nbsp;kB), abgerufen am 6. November 2011.</ref>

Damit der Interregio St. Gallen – Chur, früher als Rheintal-Express (REX) bezeichnet, ab 2024 im Halbstundentakt verkehren kann, werden zwischen Sevelen und Buchs, in Buchs Nord sowie zwischen Oberriet und Oberriet Nord Doppelspurausbauten vorgenommen. Zudem werden die ehemaligen Haltepunkte Räfis-Burgerau, [[Weite]] und [[Trübbach]] wiederhergestellt.<ref>[https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/werdenberg/doppelspurausbau-fuer-220-millionen-und-acht-monate-totalsperrung-zwischen-buchs-und-altstaetten-ld.1146448 ''Doppelspurausbau für 220 Millionen Franken und acht Monate Totalsperrung zwischen Buchs und Altstätten.''] In: ''St. Galler Tagblatt'' (online), 27. August 2019</ref>

=== Zukünftige Entwicklung und Verhältnis zu sonstigen Bahnprojekten ===
Bis 2016 sollte zwischen Buchs in der Schweiz und [[Feldkirch]] in Österreich die trinationale [[S-Bahn Liechtenstein]] realisiert werden. Zunächst wurden sich Liechtenstein und Österreich nicht über die Finanzierung einig.<ref>''Schiffbruch für Liechtensteiner S-Bahn-Projekt?'' In: ''[[Schweizer Eisenbahn-Revue]]''. Nr. 5/2015. Minirex, {{ISSN|1022-7113}}, S.&nbsp;238</ref> Am 30. August 2020 verweigerte dann die Liechtensteiner Bevölkerung in einer Volksabstimmung den Kredit für das Projekt,<ref>{{Internetquelle|url=https://www.abstimmungen.li/files/attachments/24/RD20-227-Abstimmungsvorlage.pdf|titel=Abstimmungsvorlage für die Volksabstimmung vom 30. August 2020|format=PDF|abruf=2020-08-30}}</ref> sodass die Finanzierung und die Umsetzung wieder offen sind.<ref>{{Internetquelle|url=https://vorarlberg.orf.at/stories/3064562/|titel=„Nein“ zum Ausbau der S-Bahn Liechtenstein|werk=vorarlberg.orf.at|hrsg=[[ORF]]|datum=2020-08-30|abruf=2020-08-30}}</ref>

Bis zum Fahrplanjahr 2024 soll [[Bahnstrecke Rapperswil–Ziegelbrücke|zwischen Uznach und Schmerikon die Bahnstrecke]] doppelspurig ausgebaut werden, was die Beschleunigung des Voralpenexpress St.Gallen–Rapperswil, die Verlängerung der S4 nach Rapperswil und den Halbstundentakt zwischen [[Bahnhof Ziegelbrücke|Ziegelbrücke]] und Rapperswil ermöglicht. Ein Jahr später werden Infrastrukturausbauten eine zweite stündliche Schnellverbindung St. Gallen – Sargans und einen Halt der S-Bahn in Trübbach ermöglichen.<ref name="sg.ch" />

[[Datei:Traverso bei Bollingen.jpg|mini|Der Kanton St. Gallen möchte den Voralpen-Express (hier kurz vor Rap&shy;perswil) längerfristig im Halbstunden&shy;takt verkehren lassen.]]
Gemäss dem Agglomerationsplan der Agglomeration St. Gallen – Arbon/Rorschach soll ergänzend der S-Bahn eine sogenannte Stadtbahn Nord errichtet werden, welche von St. Gallen-Winkeln nach St. Gallen-Neudorf führen würde. Stationsabstände und Geschwindigkeit sollen höher als bei den bestehenden Trolleybuslinien, aber geringer als bei der S-Bahn sein. Eine Realisierung ist erst nach 2024 vorgesehen. Die Kosten werden auf 300 bis 400 Millionen Franken geschätzt.<ref>Amt für Raumentwicklung des Kantons St. Gallen, [http://www.sg.ch/home/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/agglomerationsprogramme0/agglomerationsprogramm0.Par.0003.DownloadListPar.0002.FileRef.tmp/Massnahmen.pdf Agglomerationsprogramm St. Gallen / Arbon-Rorschach: Siedlung und Verkehr – Massnahmen] (PDF) {{Toter Link|url=http://www.sg.ch/home/bauen__raum___umwelt/raumentwicklung/agglomerationsprogramme0/agglomerationsprogramm0.Par.0003.DownloadListPar.0002.FileRef.tmp/Massnahmen.pdf |date=2019-05}} abgerufen am 6. November 2011.</ref>

Im Fernverkehr plant der Kanton St. Gallen, den Interregio IR13 Wil – St. Gallen – Sargans – Chur mittelfristig in eine Fernverkehrskonzession zu überführen, was aber aufgrund der Kostendeckungserfordnis im Fernverkehr erst möglich ist, wenn sich die Wirtschaftlichkeit entsprechend verbessert.<ref name="Programm18" /> Ebenso ist geplant, sowohl den Voralpen-Express als auch den IR13 langfristig im Halbstundentakt zu führen.<ref>Kanton St. Gallen, {{Webarchiv |url=http://www.bahn-journalisten.ch/fileadmin/dokumente/exkursionen/2014-04-14-bodensee/VorstellungSG_S-Bahn_Zukunftsaussichten.pdf |text=S-Bahn St.Gallen, Zukunftsaussichten |wayback=20141225041829}}, abgerufen am 7. Dezember 2014.</ref>

== Siehe auch ==
* [[Schweizer Eisenbahnprojekte#Region Ostschweiz|Schweizer Eisenbahnprojekte: Region Ostschweiz]]

== Weblinks ==
{{Commonscat|S-Bahn St. Gallen}}
* {{Webarchiv|url=http://www.sg.ch/home/mobilitaet/oeffentlicherverkehr/regionale_angebotskonzepte/s-bahn_st_gallen.html |text=Projekt S-Bahn St.&nbsp;Gallen |wayback=20141214054932}}
* {{Webarchiv|url=http://schweizweit.net/2007/11/10/s-bahn-im-kanton-st-gallen-grosse-verbesserungen-bis-2013/ |text=S-Bahn im Kanton St.&nbsp;Gallen: Grosse Verbesserungen bis 2013. |wayback=20100612120604}} Schweizweit.net
* [https://www.ostwind.ch/ Tarifverbund Ostwind]
* {{Webarchiv|url=http://www.sg.ch/news/1/2008/05/programme_werden_gemeinsam.html |text=Programme werden gemeinsam vorgelegt |wayback=20090616120029}} sg.ch

== Einzelnachweise ==
<references responsive>
<ref name="ibsb-20210602">{{Internetquelle |autor=Ralf Derwing |url=https://s85d86da88033f9f4.jimcontent.com/download/version/1622648986/module/12796723799/name/210531%20MM_S7.pdf |titel=Fahrplanentwurf Schweiz: IBSB begrüßt S7 als wichtige Vorstufe einer Bodensee-S-Bahn |titelerg=Medienmitteilung |hrsg=Initiative Bodensee-S-Bahn |format=PDF; 401&nbsp;kB |datum=2021-06-02 |abruf=2021-08-26 |CH=1}}</ref>
<ref name="lindau-20200129">{{Internetquelle |autor=Florian Liese |url=https://www.stadtlindau.de/media/custom/2715_3414_1.PDF?1581426373 |titel=Entwicklung des zukünftigen Schienenpersonennahverkehrskonzeptes (SPNV) im Allgäu |titelerg=Vortrag Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH |werk=Niederschrift über die 1.&nbsp;Sitzung des Stadtrates vom 29.&nbsp;Januar 2020 |hrsg=Stadtverwaltung Lindau (Bodensee) |seiten=8 f. |format=PDF; 4,42&nbsp;MB |abruf=2021-08-26 |CH=1}}</ref>
<ref name="tagblatt-20210519">{{Internetquelle |autor=Christoph Zweili |url=https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ressort-ostschweiz/absichtserklaerung-der-kanton-stgallen-und-das-land-vorarlberg-verstaerken-die-zusammenarbeit-im-oeffentlichen-verkehr-das-ist-ein-staatsvertrag-im-kleinen-ld.2139240 |titel=Der Kanton St.Gallen und das Land Vorarlberg verstärken die Zusammenarbeit im öffentlichen Verkehr: «Das ist ein Staatsvertrag im Kleinen» |werk=St. Galler Tagblatt |datum=2021-05-19 |abruf=2021-08-26 |kommentar=kostenpflichtig |CH=1}}</ref>
<ref name="tagblatt-20210621">{{Internetquelle |autor=Rudolf Hirtl |url=https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/doppelspur-seit-4-uhr-frueh-rollen-die-zuege-ueber-die-doppelspur-regierungsrat-beat-tinner-eroeffnet-neuen-bahnhof-stadt-in-rorschach-ld.2153735 |titel=Seit 4 Uhr früh rollen die Züge über die Doppelspur: Regierungsrat Beat Tinner eröffnet neuen Bahnhof Stadt in Rorschach |werk=St. Galler Tagblatt |datum=2021-06-21 |abruf=2021-08-26 |CH=1}}</ref>
<ref name="thurbo-2019">{{Literatur |Titel=Blickwinkel 19 {{!}} Geschäftsbericht Thurbo |Verlag=[[Thurbo AG]] |Datum=2019 |Seiten=5, 24, 32 |Online=https://www.thurbo.ch/fileadmin/user_upload/PDF/Thurbo-Gescha%CC%88ftsbericht-2019.pdf |Format=PDF |KBytes=10130 |Abruf=2021-08-26}}
</ref>
<ref name="thurbo-2020">{{Literatur |Titel=Blickwinkel 20 {{!}} Geschäftsbericht Thurbo |Verlag=[[Thurbo AG]] |Datum=2020 |Seiten=18, 37 |Online=https://www.thurbo.ch/fileadmin/user_upload/Thurbo-Gesch%C3%A4ftsbericht-2020.pdf |Format=PDF |KBytes=9183 |Abruf=2021-08-26}}</ref>
</references>

{{NaviBlock
|Navigationsleiste S-Bahnen RER in der Schweiz
|Navigationsleiste S-Bahnsysteme in Deutschland
}}

[[Kategorie:S-Bahn (Schweiz)|St. Gallen]]
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