Quelltext der Seite SMS Comet (1860)

{{Infobox Schiff
| Schiffskategorie     = Kriegsschiff
| Name                 = ''Comet''
| Bild                 = SMS Basilisk.jpg
| Bildtext             = Die baugleiche ''Basilisk''
|{{Infobox Schiff/Basis
 | AbJahr              = 
 | Land                = {{Preußen-SK-1850}}<br />{{DEU-SK-1867}}<br />{{DEU-SK-1871}}
 | andere Schiffsnamen = 
 | Schiffstyp          = [[Kanonenboot]]
 | Schiffsklasse       = [[Camaeleon-Klasse|''Camaeleon''-Klasse]]
 | Rufzeichen          = 
 | Heimathafen         = 
 | Bestellung          = 
 | Bauwerft            = [[Kaiserliche Werft Danzig|Königliche Werft]], [[Danzig]]
 | Baunr               = 
 | Baukosten           = 72.600 [[Taler]]
 | Kiellegung          = 
 | Stapellauf          = 1. September 1860
 | Taufe               = 
 | Übernahme           = 
 | Indienststellung    = 6. August 1861
 | Reaktivierung       = 
 | Außerdienststellung = 
 | Streichung          = 30. September 1881
 | Verbleib            = Als [[Hulk (Schiffstyp)|Hulk]] aufgebraucht
}}
|{{Infobox Schiff/Daten
 | AbJahr      = 
 | Länge       = 43,28
 | Lpp         = 
 | KWL         = 41,02
 | Breite      = 6,96
 | Seitenhöhe  = 
 | Tiefgang    = 2,67
 | Verdrängung = Konstruktion: 353 [[Tonne (Einheit)|t]]<br />Maximal: 422 t
 | Vermessung  = 
 | Besatzung   = 71 Mann
}}
|{{Infobox Schiff/Antrieb
 | AbJahr            = 
 | Antrieb           = 2 [[Großraumwasserkessel#Kofferkessel|Kofferkessel]]<br />2 liegende 1-Zyl.-[[Dampfmaschine]]n<br />1 Ruder
 | Maschinenleistung = 250
 | Geschwindigkeit_M = 9,1
 | Propeller         = 1 dreiflügelig ø 1,9 m
}}
|{{Infobox Schiff/Rigg
 | AbJahr            = 
 | Takelung          = [[Schoner]]
 | Masten            = 3
 | Segelanzahl       = 
 | Segelfläche       = 350
 | Geschwindigkeit_S = 
}}
|{{Infobox Schiff/Militär
 | AbJahr     = 
 | Bewaffnung = 
* 1 gezogener 24-Pfünder (= 15 cm)
* 2 gezogene 12-Pfünder (= 12 cm)
 | Panzerung  = 
}}
}}

Die '''[[Seiner Majestät Schiff|SMS]] ''Comet''''' war das zweite Schiff der [[Camaeleon-Klasse|''Camaeleon''-Klasse]], einer Klasse von insgesamt acht [[Kanonenboot|Dampfkanonenbooten]] I.&nbsp;Klasse der [[Preußische Marine|Königlich Preußischen]] sowie der [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]].

== Bau und Dienstzeit in der Preußischen Marine ==
Die ''Comet'' wurde von der [[Kaiserliche Werft Danzig|Königlichen Werft]] in [[Danzig]] am 1.&nbsp;September 1859 auf Kiel gelegt und lief genau ein Jahr später vom Stapel. Die erste Indienststellung fand am 6.&nbsp;August 1861 statt, als das Schiff gemeinsam mit ''Camaeleon'', den Kanonenbooten II.&nbsp;Klasse ''[[SMS Fuchs (1860)|Fuchs]]'', ''[[SMS Jäger (Schiff, 1860)|Jäger]]'', ''[[SMS Salamander (1860)|Salamander]]'' und ''[[SMS Scorpion (1860)|Scorpion]]'' sowie ''[[SMS Amazone (1843)|Amazone]]'' und ''[[Hela (Schiff, 1854)|Hela]]'' eine Reise in die [[Nordsee]] zum Besuch der Städte [[Hamburg]] und [[Bremen]] unternahm. Nach deren Abschluss wurde es am 12.&nbsp;Oktober in Danzig außer Dienst gestellt.

Der Ausbruch des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieges]] war Anlass für die nächste Indienststellung der ''Comet'' im Februar 1864. Sie wurde auf den [[Dänholm]] verlegt und trat dort der I.&nbsp;[[Flottille]]n-Division bei. Im April wurden die vorhandenen Kanonenboote I.&nbsp;Klasse zu einer eigenen Reserve-Division zusammengefasst. Am 19.&nbsp;April erlitt ''Comet'' eine leichte Kollision mit dem Flottillenführerschiff ''[[SMS Loreley (1859)|Loreley]]''. Nach der Teilnahme an einer Flottenparade vor [[König]] [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;I.]] und dem Besuch [[holstein]]ischer Häfen wurde das Schiff nach [[Kiel]] verlegt. Im August beteiligte es sich an der Hilfe für die auf der [[Trave]] festgekommene ''[[SMS Grille (1857)|Grille]]'', im Oktober war es mit der Vermessung der holsteinischen [[Ostsee]]küste beschäftigt. Den Winter über blieb das Schiff weiter in Dienst. Nachdem im März 1865 die Reserve-Division aufgelöst wurde, führte es Vermessungsarbeiten in der Nordsee durch. Diese Aufgabe endete im Ende des Jahres und ''Comet'' wurde am 8.&nbsp;Dezember 1865 auf dem Dänholm außer Dienst gestellt.

1868 erfolgte die nächste Aktivierung des Schiffes. Es hatte sich die Notwendigkeit der Überwachung der Fischgründe vor der deutschen Nordseeküste ergeben, und so nahm ''Comet'' am 5.&nbsp;Mai als erstes Fischereischutzschiff den Dienst auf. Gleichzeitig führte es bis zum 23.&nbsp;September kleinere Vermessungsaufgaben durch. An diesem Tag wurde das Schiff für den Winter außer Dienst gestellt. Im Folgejahr nahm es die gleichen Aufgaben vom 1.&nbsp;April bis zum 3.&nbsp;November wahr. 1870 wurde der am 20.&nbsp;April begonnene Einsatz durch den Ausbruch des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] unterbrochen. Die ''Comet'' wurde mit der Verteidigung der [[Innenjade|Jade]] beauftragt, nahm jedoch an keinem besonderen Einsatz teil und wurde am 29.&nbsp;April 1871 außer Dienst gestellt. Eine anschließend durchgeführte Untersuchung ergab die Notwendigkeit einer Grundreparatur, die bis zum Mai 1872 auf der Königlichen Werft Danzig ausgeführt wurde.

== Dienst in der Kaiserlichen Marine ==
Die ersten Einsätze nach der Grundreparatur erfolgten im Rahmen von [[Wrack]]räumdiensten. Nach einem schweren [[Ostseesturmhochwasser 1872|Sturmhochwasser]] im November 1872 wurden viele Wracks in der Ostsee vermutet, die gefunden und versenkt werden sollten. ''Comet'' wurde dazu vom Dezember 1872 bis zum Januar 1873 sowie im März 1873 eingesetzt. Sie hatte dabei [[Torpedo]]s vom Typ Harvey sowie 19 Mann der Torpedoabteilung [[Wilhelmshaven]] an Bord. Im September und Oktober selben Jahres wurde das Schiff für Erprobungsfahrten genutzt.

Die Ermordung des deutschen [[Konsul]]s in [[Saloniki]] infolge einer anti-europäischen Bewegung im [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] gab 1876 den Anlass, ''Comet'' erneut in Dienst zu stellen, um die bereits im östlichen Mittelmeer befindlichen Einheiten zu verstärken. Am 18. Mai verließ das Kanonenboot Kiel und traf Anfang Juni in [[Gibraltar]] auf das Panzer-Übungsgeschwader. Es erreichte drei Wochen später Saloniki. Ende Juli löste es die ''[[SMS Nautilus (1871)|Nautilus]]'' in [[Istanbul|Konstantinopel]] ab, um dort bis Mitte November gemeinsam mit ''Meteor'' als [[Stationsschiff|Stationär]] zu dienen. Anschließend wurde ''Comet'' über Saloniki nach [[Izmir|Smyrna]] verlegt, wo es am 4.&nbsp;Dezember die [[SMS Pommerania|SMS ''Pommerania'']] ablöste, kehrte jedoch bereits Mitte Dezember nach Konstantinopel zurück, wo das Schiff bis Ende des Jahres 1878 verblieb und somit auch während des [[Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)|XI.&nbsp;Russisch-Türkischen Krieg]] anwesend war. Am 29.&nbsp;Dezember 1878 fuhr das Schiff mit Zwischenstation in [[Mytilini|Mytilene]] nach Smyrna und war Anfang Februar 1879 in Konstantinopel zurück. Bis zum 3.&nbsp;September 1879 blieb die ''Comet'', unterbrochen von Schießübungen im [[Marmarameer]] sowie einer Fahrt in das [[Donau]]delta im Juni und Juli, in der Hauptstadt des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] stationiert. An diesem Tag traf mit der ''Loreley'' die Ablösung für das Kanonenboot ein, welches umgehend die Heimreise antrat. Am 8.&nbsp;November erfolgte schließlich die Außerdienststellung in Kiel.

Im Oktober und November 1880 wurde die ''Comet'' zur Hebung der bei Versuchen versenkten ''[[SMS Barbarossa|Barbarossa]]'' herangezogen, was jedoch ohne offizielle Indienststellung erfolgte. Vom 12.&nbsp;März bis zum 5.&nbsp;Mai 1881 war das Schiff erneut im Fischereischutz tätig.

== Verbleib ==
Nach der letzten kurzen Nutzung im Frühjahr 1881 wurde die ''Comet'' endgültig außer Dienst gestellt und am 30.&nbsp;September des Jahres aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Der Rumpf wurde als Hulk und Depotschiff verwendet und nach 1891 (ein genaues Datum ist nicht bekannt) abgewrackt.

Als Ersatz für die ''Comet'' wurde zwischen 1882 und 1884 das Kanonenboot ''[[SMS Adler (1883)|Adler]]'' gebaut. Dieses strandete in der Nacht vom 15. auf den 16.&nbsp;März 1889 während eines [[Zyklon von Samoa 1899|Zyklons]] im Hafen von [[Apia]].

== Kommandanten ==
{| class="wikitable"
| 6. August bis 12. Oktober 1861 || [[Kapitänleutnant|Leutnant zur See I. Klasse]]<ref>Die Bezeichnung der niederen Offiziersränge wurde in den Jahren 1849, 1854 und 1864 festgelegt bzw. geändert. Zum 1.&nbsp;Januar 1900 erfolgte die Einführung der bis heute gebräuchlichen Bezeichnungen Fähnrich zur See, Leutnant zur See, Oberleutnant zur See und Kapitänleutnant.</ref><ref name="KL">Der Rang entspricht einem Kapitänleutnant.</ref> Arendt
|-
| Februar bis März 1864 || [[Korvettenkapitän]] Hassenstein
|-
| März 1864 bis 8. Dezember 1865 || Kapitänleutnant [[Christian Donner]]
|-
| 21. April bis 1. Mai 1868 || Kapitänleutnant [[Friedrich von Hacke]]
|-
| 5. Mai bis 23. September 1868 || Kapitänleutnant Friedrich von Hacke
|-
| 1. April bis 3. November 1869 || [[Oberleutnant zur See|Leutnant zur See]]<ref name="OLzS">Der Rang entspricht einem Oberleutnant zur See.</ref> Rudolf Hoffmann
|-
| 20. April 1870 – 29. April 1871 || Kapitänleutnant Rudolf Hoffmann
|-
| Dezember 1872 || Leutnant zur See<ref name="OLzS" /> Holtz
|-
| Dezember 1872 bis 24. Januar 1873 || Korvettenkapitän [[Heinrich Kühne (Admiral)|Heinrich Kühne]]
|-
| 5. bis 28. März 1873 || Kapitänleutnant [[Franz Mensing]]
|-
| 18. September bis 11. Oktober 1873 || unbekannt
|-
| 14. Mai 1876 bis September 1878 || Kapitänleutnant / Korvettenkapitän [[Friedrich von Pawelsz]]
|-
| September 1878 bis 8. November 1879 || Kapitänleutnant [[Gustav von Senden-Bibran]]
|-
| 12. März bis 5. Mai 1881 || Kapitänleutnant Armandt von Erhardt
|}

== Literatur ==
* {{Literatur
   |Autor=[[Erich Gröner|Gröner, Erich]] / Dieter Jung / Martin Maass
   |Titel=Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945
   |Band=Band 1: ''Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote''
   |Verlag=Bernard & Graefe Verlag
   |Ort=München
   |Datum=1982
   |ISBN=3-7637-4800-8
   |Seiten=161 f}}
* {{Literatur
   |Autor=[[Hans Hildebrand (Marinehistoriker)|Hans H. Hildebrand]] / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz
   |Titel=Die deutschen Kriegsschiffe
   |TitelErg=''Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart''
   |Band=Band 2: ''Schiffsbiographien von Baden bis Eber''
   |Verlag=Mundus Verlag
   |Ort=Ratingen
   |Datum=1999
   |Seiten=184–186}}

== Fußnoten ==
<references />

{{Navigationsleiste Kanonenboote der Camaeleon-Klasse}}

{{SORTIERUNG:Comet #1860}}
[[Kategorie:Camaeleon-Klasse]]
[[Kategorie:Schoner]]
[[Kategorie:Schiff im Deutsch-Französischen Krieg]]
[[Kategorie:Kaiserliche Werft Danzig]]